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Inkontinent durch Medikamente

03 Mai 2017 11:24 #1 von TimmausK
Hallo ihr Lieben,

ich möchte mich hier kurz bei euch vorstellen. Seit zwei Monaten leide ich unter einer massiven Dranginkontinenz (Stufe3) verursacht durch die Langzeiteinnahme( 10 Jahre) hoch dosierter Blutdruckmedikamente (ACE Hemmer und HCT). In der Fachwelt gibt es nur einen bedingten Bekanntheitsgrad dieses Krankheitsbildes. Deshalb meine Frage an euch ob hier jemand gleich erkrankt ist? Und die nächste Frage: Würde man die Störung eher pathologisch oder neurologisch einordnen? Ist euch hierzu ein Fachzentrum in Köln und Umgebung (Europa .-)) bekannt, das sich mit medikamentös verursachter Inkontinenz auskennt?

Liebe Grüße Timm

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03 Mai 2017 19:20 #2 von Elkide
Hallo Timm,

herzlich willkommen im Inkontinenz-Selbsthilfe-Forum.

Leider kann ich dir nicht weiterhelfen. Mich würde aber interessieren, wie man auf diese Diagnose gekommen ist.

Ich selber nehme seit über 20 Jahren ACE Hemmer und HCT und kein einziger Arzt hat das jemals mit meiner Dranginkontinenz in Verbindung gebracht.
Was wurden denn für Untersuchungen bislang gemacht. Ist denn eine neurogene Blasenstörung ausgeschlossen?

Bin gespannt, ob es noch mehrere Forenmitglieder gibt, die diegleiche Diagnose haben wie du.

Liebe Grüße
Elke

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03 Mai 2017 19:44 #3 von matti
Hallo Timm,

mir ist bekannt, dass Medikamente Einfluss auf die Harnausscheidung nehmen können. Somit können sie auch unter bestimmten Voraussetzungen eine Inkontinenz auslösen.

Du schreibst allerdings von Inkontinenzproblemen aufgrund der Langzeiteinnahme. Dies wäre etwas anderes, wie ich oben schrieb. Mich würde auch interessieren welcher Zusammenhang da hergestellt worden ist. Die Diagnose müsste dir ja begründet worden sein.

Grüße

Matti

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03 Mai 2017 22:00 #4 von TimmausK
Hallo ihr Lieben,

Danke für die schnelle Antwort. Es wurden Nieren, Blase, Prostata, Blase untersucht, Ergebnis:kein Befund. Um die neurologische Komponente auszuschließen war ich ein Tag in der Neurochirurgie in der Röhre, Ergebnis: kein Befund.

Ausschlussverfahren: Wenn alles ok ist dann zurück auf Anfang zu den Symptomen....

Ich habe erst mal alles genau im Miktionstagebuch dokumentiert: Trinkmengen, Ausscheidungsmengen, Schmerzen, Begleitumstände, Zeiten etc.
Die Auswertung ergab eine Kurve und das ich 2 bis 3 Prozent dehydriert war. (Flüssigkeitsverlust lag bei 4l).

Frage: Was verursacht einen kurvenartigen anstieg des Flüssigkeitsverlustes?

Das konnte nur ein Wirkstoff sein ! Also Wirkstoffverlauf der Medikamente im Körper mit Miktionskurve verglichen und Bingo.
Der Wirkstoffverlauf von ACE und HCT ist mit der Miktionskurve in der entsprechenden Dosierung identisch.

Also 25mg HCT verursachen einen massiven Flüssigkeitsverlust der innerhalb des Wirkstoffverlaufes von vier Stunden durch die Nieren und Blase nebst Schließmuskel abgearbeitet werden muss. Das HCT alleine verursachte 1,5 bis 2l.

Dazu kommt der ACE Hemmer der bei salzreicher Kost ebenfalls seinen Beitrag leistet und für weitere Verluste sorgte.
Der immer währende Druck auf den Harnapparat verursachte das die Blase und der innere Schließmuskel nicht mehr mit dem äußeren Schließmuskel im Einklang stehen und der Innere nach kurzem und sehr starkem Harndrang nachgibt. Was dazu führt das sich die Blase vollständig entleert.
Nach dem Absetzen des HCT Anteiles hatte sich der Flüssigkeitsverlust deutlich reduziert, der Einfluss des ACE Hemmers blieb jedoch. Auch diese Dosis wurde deutlich reduziert was aber weitere Nebenwirkungen mit sich zog. Deshalb bin ich jetzt auf Valsartan umgestellt, das den Salzhaushalt weiterhin beeinflusst jedoch weniger Nebenwirkungen hat. Die Suche im Internet bestätigt, das der Wirkstoff HCT im Zusammenhang mit einer Überaktiven Blase und der damit verbundenen Dranginkontinenz steht. Unter anderem auf der Internetseite der Techniker Krankenkasse.
Es stellt sich jetzt die Frage ob nach dem Absetzen der Wirkstoffe langsam die Funktionen wieder kommen. Tatsächlich kann ich das nicht bestätigen, denn die Funktionen sind nach wie vor mächtig aus dem Takt und an ein Leben ohne Hilfsmittel ist nicht zu denken. Herausgefunden habe ich die Zusammenhänge durch Gespräche mit meinem Hausarzt, Einbeziehung der Fachärzte Urologie, Orthopädie und Neurochirurgie.

Grüße Timm

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04 Mai 2017 09:54 - 04 Mai 2017 09:57 #5 von Ina
Hallo Timm

ACEHemmer und Sartane greifen an der gleichen Stelle an nämlich im Renin-Angiotensin System. Nur an einem anderen Punkt. Daher dürfen diese beidenbSubstanzgruppen auch nicht in Kombination gegeben werden.

Es ist daher keine Veränderung bez. Deiner Funktionen ( wie du schreibst) zu erwarten.

Wenn das alles so stimmt, wie Du ausführlich dargestellt hast, warum hat keiner dieser Ärzte dies an die zuständige Zulassungsbehörde gemeldet. Dazu wären die natürlich verpflichtet.

Daraufhin müsste ja ein roter Hand Brief erstellt werden mit dieser Nebenwirkung . Auch der Waschzettel müsste diese Info enthalten.

Meines Wissens , ich nehme seit Jahren Candesartan, hat sich auf dem Waschzettel nichts geändert.

Ich beziehe mich hier nicht auf die gewünschten Wirkungen sondern auf die entstandene Inkontinenz. Volumenreduktionen sind ja bei dem Einsatz von ACE und Sartanen und auch HCT durchaus erwünscht um den Blutdruck einzustellen.

L
G Ina

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04 Mai 2017 12:49 #6 von TimmausK
Hallo Ina,

die Wirkweise beider Präparate ist mir bekannt. Die Ursache ist jedoch mit dem HCT verbunden daher meine Hoffnung auf Besserung.

Die Ergebnisse zu den Auswirkungen entstammen diversen Fachausführungen und Internetseiten. So z. B. der Pharmakologischen Zeitung und der TK. Die Erkenntnisse zu Auswirkungen von weiteren Wirkstoffen ist z. B. auf den Seiten der Pharmakologischen Zeitung näher dargestellt.
So begünstigt das ACE alleine z. B. die Entstehung einer Belastungsinkontinenz.

Einflüsse auf die Pharmaunternehmen hinsichtlich ihrer Beipackzettel sollte es auf Grund der Menge an Erkenntnissen unter anderem von Fachverbänden und Krankenkassen bereits geben. Wir haben dahingehend nichts veranlasst.

Allerdings gibt es tatsächlich ein Beispiel bei dem sich der Beipackzettel geändert hat: Die Verkettung der Wirkstoffkombinationen ACE/Sartane/NSAR(Diclophenac) führt zu Nierenschäden. Der Beipackzettel des Valsartan weist darauf ausdrücklich hin, das NSAR Präparate nicht eingenommen werden dürfen. (aus Pharmakologischer Zeitung).

Weniger die Volumenänderung als die Steuerung des Elektrolythaushaltes ist erwünscht und dient der Blutdruckregulation.
Die Dosierung der Mittel ist hier jedoch wesentlich. Ist die Dosierung zu hoch kommt es bei Langzeiteinnahmen zu besagten Komplikationen.

Das ist im übrigen bei den Schleifendiuretika bereits bekannt. Diese verursachen jedoch keine Inkontinenz sondern begünstigen diese.

Die HCT Thiazid Diuretika verursachen, wenn mann der Fachwelt Glauben schenken darf, hingegen eine Inkontinenz.

Um auf meine Ausgangsfrage zurück zu kommen, ist hier jemand wissentlich in der selben Situation und hat weitergehende Untersuchungen
veranlasst?

ps.: Die Auswirkungen der Diuretika waren meinen behandelnden Ärzten zwar bekannt nicht aber die Tragweite und schon gar nicht die Kombination mit NSAR Präparaten. Deshalb wurden diese auch zweitweise sehr nervös.

Liebe Grüße Timm

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