Hallo zusammen,
Bin männlich, 31 Jahre alt. Ich habe schon eine Zeit lang hier mitgelesen und traue mich jetzt zu schreiben.
Ich bin eigentlich recht lebenslustig, sportlich und sehr aktiv.
Im Jahr 2020 ist der Wurm drin - derzeit bin ich durch meine neuerliche Erkrankung so sehr eingeschränkt, dass mir nur noch zum heulen zumute ist.
Zu meinen Problemen. Seit ich ein Kind/Jugendlicher war hatte ich Probleme mit einer "Konfirmandenblase", in Stresssituation oder unter "normalen" Trinkmengen (1.5-2.3l / Tag) alle 30 min auf die Toilette. War deshalb mit Anfang 20 beim Urologen, der hat es abgetan, gemeint es gibt eben manche Menschen, bei denen die Blase sehr "reaktiv" ist und sofort meldet, dass sie voll ist, auch wenn dies nicht der Fall ist. Medikamente wollte er mir aufgrund meines jungen Alters nicht verschreiben. Er hat gmeint, ich müsse eben damit leben - eine Diagnose gab es nicht.
Mittlerweile 10 Jahre später, hat sich meine Problematik zugespitzt. Ich muss nach wie vor manchmal sehr häufig auf die Toilette, hinzu kommt dass ich bei voller Blase Tröpfchen verliere, meistens jedoch nach dem Toilettengang (auch nach dem Reinigen) ein paar Tropfen nachlaufen.
Des weiteren hat sich Anfang des Jahres eine ausgeprägte Regfluxsymptomatik eingestellt, dies habe ich dann ein halbes Jahr mit hochdosierten Protonenpumpenhemmern behandeln müssen. Vermutlich durch die Reduktion der Magensäure, konnten Bakterien nicht mehr richtig abgetötet werden. Wodruch ich zunächst unbemerkt einen HWI hatte. Ich bemerkte irgendwann ein deutliches Ziehen nach dem Wasserlassen. Ab zum Urologen: Sperma und Urinkultur ergab eine bakterielle Infektionen.
Daraufhin habe ich Clavomox genommen, was leider nicht viel gebracht hat. Im Anschluss ein Breitbandantibiotikum, das hat etwas Linderung verschafft. 10 Tage nach Absetzen der Antibiotika nochmals eine Kultur bestimmen lassen. Bakterien waren noch immer da. Urologe ist nun der Meinung, ich solle bei symptomatischen Beschwerden Antibiotika nehmen (Clavomox), welches jedoch bislang nichts gebracht hatte.
Ich verstehe seine Entscheidung in sofern nicht, als dass ich glaube eine chronisch bakterielle Entzündung zu haben, welche mindestens 4-6 Wochen mit Antibiotika behandelt werden sollte.
Zu meinem 3. ggf. viel gravierenderen Problem. Ich habe vor 2 Wochen eine Gummibandligatur durchführen lassen, aufgrund einer Intussuszeption (Druckgefühl, entweichen von Gasen beim Sport). Die Proktologin hatte im Vorfeld mit dem Finger den After untersucht, dabei keine Schließmuskelprobleme festgestellt.
Seit diesem Eingriff bin ich komplett Inkontinent. Ich spühre zwar den Drang, dass ich auf die Toilette muss, kann aber auch festen Stuhl (sofern dieser eine gewisse Menge erreicht hat) nicht länger als 5 Minuten zurückhalten. Interessanterweise geht das Zurückhalten von Gas relativ gut, bei flüssigem Stuhl ist es nur wenige Sekunden möglich.
Die Proktologin meinte, dass es aufgrund einer Reizung sein könne, dass ich daher Probleme habe und ich Geduld haben solle. Dennoch war die Reaktion von ihr sowie ihrer Sprechstundenhilfe alles andere als "üblich", sie waren schon sehr verwundert.
Ich habe nun in 1 Woche einen Kontrolltermin mit Manometrie.
Ich bin absolut verzweifelt!!!
Ich habe mit meiner Freundin (6,5 Jahre Beziehung) darüber gesprochen, sie meinte ich solle noch abwarten ob es besser wird. Ich befürchte schlimmstes...
Ich hab so sehr Angst, bin beim Rausgehen völlig unentspannt. Glaube, dass dies meine Beziehung nachhaltig negativ beeinflussen wird. Denke, dass sie an der Situation scheitert, insbesondere dann, wenn die Probleme schlimmer werden.