Inkontinenz Forum - Unterstützung durch Gemeinschaft erleben

Aufklärung ✓ | Information ✓ | Erfahrungsaustausch ✓ | Interessenvertretung ✓ ► Austausch im Inkontinenz Forum.

Neueste Forenbeiträge

Mehr »

Login

Registrierung:

Noch kein Benutzerkonto? Jetzt kostenfrei >>> registrieren

Neue Mitglieder, die sich im Forum erstmals registrieren, sollten darauf achten, keinen verbreiteten Vornamen als Benutzernamen zu wählen. Stattdessen können sie diesen durch Kombinationen aus Buchstaben oder Zahlen ergänzen oder idealerweise einen Spitznamen verwenden. Warum? erfahren Sie hier...

(Die Freischaltung kann bis zu 36 Stunden dauern)

 

Sehr belastender Urinverlust – suche Austausch und Rat

07 Feb 2025 11:06 #41 von mich
Hallo shame
Warum Angst vor Gewichtszunahme. Wenn ich die Tabellen im Internet sehe bis du mit deinem BMI schon, je nachdem wie alt du bist bestimmt an der Grenze von Untergewicht. Mit Normalgewicht hat man auch was zum Zusetzen bei Krankheiten.

Grüße
Mich

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

07 Feb 2025 11:30 #42 von Shame2024
naja, zum einen war ich früher übergewichtig und zum andern ist das Wesen einer Essstörung ja die Angst vor Gewichtszunahme. Egal, ob diese jetzt realistisch erscheint oder nicht. Mein Problem ist eben genau diese Angst und diese hindert mich mein Essverhalten an „normal“ anzupassen.
Ich kann verstehen, dass das für Außenstehende schwer nachzuvollziehen ist, besser kann ich es nicht erklären…
LG

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

07 Feb 2025 11:35 #43 von mich
shame, ein wenig kann ich ja das Nachvollziehen. Ich hatte vor ca. 35 Jahren auch mindestens 50 Kg mehr. Seitdem schaue ich auch auf mein Gewicht. Nur esse ich halt alles, was mir schmeckt, aber davon halt nur kleine Portionen. Ich vermeide nichts.

mich

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

07 Feb 2025 21:39 #44 von Fliegenfänger
Hallo Shame

Ich habe momentan wenig Zeit und den grossen Thread mehr überflogen, als genau studiert. Trotzdem wage ich es, hier etwas beitragen. Wie ich deine Antwort auf Mattis Frage nach der Ernährung gelesen habe, wurde mir vor lauter Gemüse fast schwindelig …

Ich arbeite als Milieutherapeut in der Psychiatrie und bin unter anderem auch in die Behandlung von jungen Anorexie-Patientinnen (sind tatsächlich meist weiblichen Geschlechts) in der Kinder- und Jugendpsychiatrie involviert. Anorexie ist eine schwere Psychische Krankheit, oft verbunden mit einer Körperwahrnehmungsstörung und in Kombination mit anderen psychischen Erkrankungen wie Depression, Zwangs- und Angststörungen, die die Betroffenen oft ein ganzes Leben lang begleiten und immer wieder psychiatrischer Behandlung bedürfen. Meist gehört auch ein extremer Bewegungsdrang dazu. Die Krankheit kann zu Organschäden und durch Organversagen auch zum Tod führen. Immer wieder begleiten wir Patientinnen, die zwar zum Beispiel eigentlich einer Medikation durch Antidepressiva bedürften, es aber durch den schlechten Zustand der Organe nicht möglich ist, diese abzugeben …

Ich gehöre zwar weder dem medizinischen noch dem psychologischen Teil des Behandlungsteams an, aber wenn ich mir deinen Ernährungsplan so anschaue, kann ich mir gut vorstellen, dass deine Probleme mit der Anorexie als Grunderkrankung zusammenhängen. Sollte dies der Fall sein, ist alles andere Symptombekämpfung. Dann hilft auch eine einfache Ernährungsberatung nicht weiter und du benötigst spezialisierte psychologische Behandlung, allenfalls eine Stationäre Behandlung und dann weitergehende Unterstützung zu Hause, bzw. ambulante psychologische Weiterbegleitung und die Begleitung durch weiterer Professionen. Du müsstest das natürlich selber auch so wollen und dich der Krankheit stellen, sonst bringt das alles nichts und es bleibt bei der Symptombekämpfung. Es ist dein Entscheid.

Ich kann dir deshalb nur dringend raten, ärztliche, bzw. Psychiatrische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Liebe Grüsse und alles Gute auf deinem Weg
Markus

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

08 Feb 2025 06:32 #45 von Fliegenfänger
Zum Thema Anorexie möchte ich hier noch anfügen:

Bei dieser Krankheit greift der Körper auf alle Reserven zurück und da kann natürlich unter anderem auch die Muskulatur des Beckenbodens betroffen sein. Urin geht verloren und Patientinnen müssen in akuten Phasen Hilfsmittel tragen, bis es ihnen wieder besser geht und sie wieder Gewicht und Muskulatur zugelegt haben. Beckenbodentraining gehört dann auch zur Therapie. Übrigens kann in akuten Phasen auch das Gehirn betroffen sein, wo Fettzellen abgebaut werden. Das kann dann dazu führen, dass junge, teils hochintelligente Menschen Schulstoff nicht mehr, oder nicht mehr adäquat aufnehmen können.

Dies als Anhang, um aufzuzeigen, wie schwer diese Krankheit ist, wo sich im Kopf alles nur noch um Essen, Kalorien, Gewicht und Bewegung dreht.

Grüsse
Markus
Folgende Benutzer bedankten sich: MichaelDah

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

08 Feb 2025 12:08 #46 von Shame2024
Hallo Markus!

Lieben Dank für Deine ausführliche Antwort. Du hast mit allem, was Du sagst recht.
Ich bin nun seit mehr als 20 Jahren Anorexiepatientin, habe ambulante und stationäre Therapiemaßnahmen absolviert und der aktuelle Zustand bezüglich Psyche, Gewicht und Ernährung war hierbei leider bisher der „beste“ den ich erledigen konnte. Natürlich weit entfernt von gut oder normal, aber immerhin am Leben und mit einem BMI von 18,8 immerhin am oberen Rand der Anorexie-Skala. Sport- und Bewegungsdrang habe ich auch…
Wie es jetzt weitergehen soll, weiß ich noch nicht. Ich habe wenig Hoffnung noch ein normales Essverhalten zu erreichen, wobei ich das in der aktuellen ambulanten Therapie natürlich weiterhin versuche.
So dumm es sich anhören mag, für mich war die Gemüsereduzierung um 900 schon ein echter Kraftakt und somit ein kleiner Erfolg. Dass ich seit Mittwoch die Urinmenge auf 2.850ml pro Tag reduzieren konnte ist ich schon mal ganz gut, denke ich. Ob das zusammen mit der Beckenbodengymnastik ausreichen wird, weiß ich nicht.
Wir werden sehen….

LG
Shame

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

09 Feb 2025 07:32 #47 von Shame2024
guten Morgen!

Ich hoffe es ist okay, wenn ich euch noch mal mit einer Frage belästige.
ich habe gestern meine Trinkmenge noch mal etwas reduziert (war eher Zufall) und habe nur 600 ml getrunken. Alle weitere Flüssigkeit kamen dann eben durch meine Ernährung (Gemüse). Die Gemüsemenge habe ich weiterhin reduziert belassen. Insgesamt habe ich dann in 24 Stunden 2375 ml ausgeschieden.
Ich denke, das liegt noch einmal normalen Bereich, die geringe Trinkmenge gestern durfte daher kein Problem gewesen sein?
Oder muss ich mir irgendwie Sorgen wegen den Nieren machen?
Ein anderes Problem, dass mir erst gestern bewusst geworden ist, ist man hoher Eiweißkonsum. Ich komme tatsächlich aufgrund 160g. Ja ich weiß. Das ist viel zu viel und ich habe es seit gestern auch reduziert. Fällt mir natürlich auch nicht so leicht, da ich meine Sättigung überwiegend aus Eiweißen ziehe. Nun gibt es hierzu unterschiedliche Meinungen, dass ein hoher Eiweißkonsum kein Problem sein dürfte für eine gesunde Niere. Vor einem Jahr war meine Niere noch in Ordnung, aktuelle Werte habe ich nicht.

Nun war ich neulich beim Hausarzt und habe die Leberwerte überprüfen lassen. Leider habe ich hierbei nicht erwähnt, dass ich ein großes Blutbild wünsche. Das Blutbild ist erst wenige Wochen alt. Wäre es ein Problem beim Hausarzt nachzufragen, ob dieser noch mal bereit ist ein großes Blutbild inklusive der Nierenwerte zu machen?

Ganz liebe Grüße,
shame

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

09 Feb 2025 12:47 #48 von Fliegenfänger
Hallo Shame

Die Hoffnung solltest du nicht aufgeben. Ich denke, dass es grundsätzlich möglich ist, in einer stationären Therapie ein «normales» Essverhalten zu erreichen. Das Problem ist der Kopf und die Unterstützung zu Hause nach dem Klinikaufenthalt. Der Kopf hinkt in der Regel meist hinten nach und es bedarf nach Austritt aus der Klinik einer weiterführenden ambulanten Therapie und ein starkes, soziales Umfeld zu Hause; eine Familie, ein Partner oder eine Partnerin die dich unterstützen, Freunde, die Verständnis aufbringen. Das alles ist sehr wichtig, um deine Krankheit in den Griff zu bekommen.

Wie das bei dir aussieht, weiss ich nicht, auch nicht, ob es für dich beruflich überhaupt möglich ist, für eine stationäre Therapie über ein paar Monate in die Klinik zu gehen. Bei den jungen Patientinnen, die ich begleite, ist das nicht ein so grosses Problem. Die müssen dann halt notfalls ein Schul- oder Lehrjahr wiederholen, wenn es nicht anders geht.

Ich schreibe aus meiner Sicht, dem Wissen und der Erfahrung mit jugendlichen Patientinnen, bei denen das Problem meist erst seit ein bis zwei Jahren besteht. Mit erwachsenen Anorexie-Patientinnen, die eine so lange Zeit mit der Krankheit leben, habe ich keine Erfahrung. Vielleicht gibt es da auch Selbsthilfegruppen oder spezialisierte Foren, so wie dieses hier, wo du dich austauschen und Unterstützung erhalten kannst. Möglicherweise kann dir Daniela aus dem Forum da weiterhelfen. Sie scheint mit ähnlichen Problemen zu kämpfen.

Die Fragen, die du im letzten Beitrag stellst, könnte dir bestimmt ein Arzt, allenfalls eine Ernährungsberaterin am besten beantworten. Ich denke, was das Blutbild betrifft, fragen kann man immer und du kannst es ja begründen. Anstelle des grossen Blutbilds, kann der Arzt vielleicht auch nur einzelne Werte bestimmen lassen, was dann vielleicht nicht ganz so kostspielig ist.

Ich weiss, der Kampf gegen die Anorexie ist hart, es gibt Höhen und Tiefen, und es braucht sehr viel Kraft. Trotzdem, wenn es für dich möglich ist, solltest du ihn aufnehmen. Du kannst sehr viel Lebensqualität gewinnen und du bist ja noch jung …

Ich wünsche dir viel Mut, Kraft und Durchhaltevermögen!

Liebe Grüsse
Markus

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

09 Feb 2025 13:01 #49 von Matti
Hallo Shame,

ich kenne tatsächlich niemanden, der die genaue Grammzahl der einzelnen Zutaten abwiegt und darüber hinaus auch noch den Wassergehalt präzise berechnet. In Diätplänen werden Kalorien gezählt, und das Augenmerk auf eine ausgewogene Ernährung wird ebenfalls gelegt. Doch die Trinkmenge nach dem Wasseranteil der Nahrungsmittel zu richten, erscheint merkwürdig und ist zudem nicht besonders sinnvoll, insbesondere wenn man deinen BMI betrachtet und keine körperlichen Gründe vorliegen (Herzerkrankungen können gelegentlich eine Reduzierung der Trinkmenge notwendig machen).

Ein gesundes Verständnis für den eigenen Körper und eine damit verbundene Herangehensweise an die Ernährung sind entscheidend für das Wohlbefinden und die langfristige Gesundheit.
Das konstante Berechnen und Tracken jeder Mahlzeit können zu Stress und einem ungesunden Verhältnis zu Nahrung und Flüssigkeit führen. Es kann auch soziale Aktivitäten und Mahlzeiten unflexibler und weniger erfreulich machen.
Ein so rigoroser Ansatz kann das Essverhalten in eine zwanghafte Richtung lenken, was langfristig ungesund sein kann. Ein entspannterer und intuitiverer Ansatz zur Flüssigkeitsaufnahme und Ernährung ist oft nachhaltiger und gesünder.

Geringere Effizienz
Absorptionsrate: Flüssigkeit aus Lebensmitteln wird langsamer absorbiert als reines Wasser. Das bedeutet, dass der Körper nicht schnell genug hydriert wird, wenn man sich nur auf wasserhaltige Lebensmittel verlässt.
Verdauungsprozesse: Die Flüssigkeit in Lebensmitteln wird während des Verdauungsprozesses freigesetzt, was dazu führt, dass die Hydratation langsamer erfolgt und nicht den unmittelbaren Bedarf des Körpers decken kann.

Ich möchte dir eindringlich ans Herz legen, die Selbstverletzung deines Körpers zu beenden und deine gesundheitlichen Probleme in die Obhut von Fachärzten zu übergeben.

Gruß
Matti

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

09 Feb 2025 13:53 #50 von Shame2024
Hallo Markus!

Vielen Dank für deine ausführlichen Gedanken und die Ermutigung. Ich weiß deinen Beitrag wirklich zu schätzen. Tatsächlich habe ich bereits einige stationäre Aufenthalte hinter mir und bin mir bewusst, wie herausfordernd die Zeit danach sein kann, gerade wenn der Kopf noch nicht mitzieht und die Unterstützung zu Hause fehlt. Ich kenne das nur zu gut aus eigener Erfahrung. Aktuell denke ich auch, dass ein erneuter stationärer Aufenthalt keinen Sinn macht…

Die Erfahrung zeigt mir, dass es nicht nur auf die Therapie selbst ankommt, sondern vor allem darauf, wie man die Struktur und Motivation im Alltag nach dem Klinikaufenthalt aufrechterhält. Eine weiterführende ambulante Betreuung und ein starkes soziales Umfeld sind dabei, wie du richtig sagst, extrem wichtig. Beides habe ich, dennoch komme ich mit dem Essen aktuell nicht klar, da ich aufgrund der hohen Flüssigkeitsmengen in meiner gemüselastigen Nahrung nun eine Änderung vornehmen muss und mir damit sehr schwer tue. Da würde wohl auch ein stationärer Aufenthakt aktuell nicht helfen.

Danke auch für den Hinweis auf spezialisierte Foren und den Austausch mit Gleichgesinnten. Hier vor Ort gibt es in dieser Richting leider nichts, online suche ich noch…

Ich nehme deine guten Wünsche gerne mit und danke dir nochmals für deine Unterstützung!

lG Shame

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

Moderatoren: MichaelDah
Ladezeit der Seite: 0.194 Sekunden

Inkontinenz Selbsthilfe e.V.

Die Inkontinenz Selbsthilfe e.V. ist ein gemeinsames Anliegen vieler Menschen. Der Verein versteht sich als ein offenes Angebot. Unsere Mitglieder engagieren sich ehrenamtlich. Den Verein bewegt, was auch seine Mitglieder antreibt: Wir möchten aktiv zur Verbesserung der krankheitsbedingten Lebensumstände beitragen.

 

Impressum        Kontakt       Datenschutzerklärung

 

 

 

Spendenkonto:
Volksbank Mittelhessen eG
Inkontinenz Selbsthilfe e.V.
IBAN: DE30 5139 0000 0046 2244 00
BIC: VBMHDE5FXXX

Besucher: Sie sind nicht allein!

Heute 1985

Gestern 2546

Monat 73873

Insgesamt 11311643

Aktuell sind 97 Gäste und keine Mitglieder online

Alle Bereiche sind kostenfrei, vertraulich und unverbindlich. Wenn Du erstmalig eine Frage im Forum stellen möchtest oder auf einen Beitrag antworten willst, ist es erforderlich sich sich zuvor zu registrieren. Bitte sei bei der Auswahl deines Benutzernamens etwas einfallsreich. Häufig verwendete Vornamen sind normalerweise schon vergeben und jeder Name kann nur einmal vergeben werden. Achte auf korrekte Eingaben bei Passwort, Passwortwiederholung und existierender Mailadresse!

Jetzt kostenfrei registrieren

Anmelden