Hallo Mickytini,
ist dein Vater denn bettlägerig?
Ich kann aus eigener Erfahrung mit meinem Schwiegervater berichten, der nach zwei Schlaganfällen einen SPK bekam. Aber er lag dann leider fast nur noch im Bett bzw. saß gelegentlich im Pflegerollstuhl:
Der Katheter war erstens nicht völlig dicht! Zweitens lief relativ häufig über den "natürlichen Ablauf" Urin ins Bett. Das war insofern nicht schlimm, als er ein spezielles Bett mir spezieller, wasserdichter Matratze benutzte. Aber es passierte umso häufiger bzw. eher, je näher der Termin des Katheterwechsels rückte.
Übrigens wurde beim Schwiegerpapa der Katheterwechsel in 6-Wochen-Intervall jahrelang zu Hause durchgeführt - er war nur die ersten paar Male dafür im Krankenhaus. (Das war auch wegen des erforderlichen Liegend-Transportes immer sehr umständlich...)
Inzwischen habe ich aufgrund einer neurogenen Blasenentleerungsstörung selbst einen SPK.
Ich bin aber sehr mobil, laufe viel herum, versuche auch ein bisschen Sport zu machen - eigentlich auf den ersten Blick kein Vergleich mit dem Schwiegerpapa.
Aber: Ich habe auch beobachtet, dass sich gegen Ende des Zeitraums der Katheter gerne mal "zusetzt" - und dann sucht sich der Urin halt bei mir seinen Weg nach draußen. Daher trage ich zusätzlich immer Vorlagen.
Hinzu kommt, dass sich der Schlauch auch gelegentlich abknickt, z.B., wenn ich auf einem ungeeigneten Stuhl, in einer Kirchenbank oder in einer unbequemeren Position sitze - oder leider oft auch im Auto. Dann läuft es bei mir auch daneben!
Ein Arzt sagte mir, der Katheter verstopfe sich einerseits durch die Abbau-Rückstände, die Bakterien in der Blase hinterlassen und die besonders auffallen und richtig gut (als "Bröckchen") im Beutel sichtbar sind, wenn ich zu wenig getrunken habe oder auch bei der Hitze im Sommer. Und andererseits "schubbelt" und scheuert der kleine Ballon in der Blase, der den Katheter an Ort und Stelle hält, wohl immer etwas an der inneren Blasenwand entlang - dabei entstehen eben auch größere "Bröckchen".
Also: Regelmäßig trinken - und nicht zu wenig - hilft! Mir fällt es aber mittlerweile nicht mehr schwer, eine Menge von mindestens 2 Litern am Tag zu trinken.
Für mich ist es auch sehr entscheidend, darauf zu achten, dass die Intervalle zum nächsten Katheterwechsel-Termin nicht zu lang werden. Mein Intervall darf höchstens 4 Wochen dauern, sonst steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der Katheter "zu sitzt", dramatisch an.
Ach ja, für den Notfall und um Zeit zu gewinnen, wurde ich noch darin geschult, den Katheter mit steriler Flüssigkeit (Kochsalzlösung) selbst anzuspülen. Meistens läuft er dann auch wieder. Nur, Matti hat Recht: Mir wurde auch gesagt, dass eine Infektionsgefahr durch das häufige Ab- und Umstöpseln besteht!
Meinen Fußgängerbeutel muss ich nach spätestens einer guten Woche wechseln. Dann sehe ich auch meist einen Belag im (eigentlich) transparenten Schlauch und, ja, es riecht wirklich unangenehm...
Und ansonsten gehe ich nicht mehr aus dem Haus ohne ein Paar Extra-Vorlagen und eine Garnitur Extra-Wäsche - und oft auch eine wasserdichte Unterlage oder eine Betteinlage (für Kinder). Ich brauche diese Sachen dann aber nicht immer zum Einsatz zu bringen - nur trat "der Fall des Falles" schon gelegentlich - und dann immer unpassend - ein...
Viele liebe Grüße und alles Gute
bienchen123