Hallo zusammen
Ich war zum Glück bis anhin nicht von einem Burn-out betroffen, habe als Vorgesetzter aber leider einige Burn-outs in meinen Teams erlebt. Meine Erfahrung ist, dass dies sehr ernsthaft und konsequent behandelt werden muss. Am besten ist, vollständig eine Auszeit zu nehmen und sich Zeit zu nehmen, sich zu erholen und das Problem professionell anzugehen. Halbherzige Ansätze haben meiner Erfahrung nach eine signifikante Rückfallgefahr. Die beste Erfahrung habe ich mit einem kompletten „Reset“ gemacht. Das ist zunächst schmerzhaft, aber der Neuanfang hat die Chance, nicht in alte, falsche Bahnen zu geraten. Ebenfalls ist es keine Heldentat, regelmässig 12 Stunden am Tag zu arbeiten. Ich bin Naturwissenschafter, mein Beruf ist auch Leidenschaft, so dass die Grenze zwischen Arbeit und Passion verschwommen ist. Aber auch da ist ein Ausgleich und eine Auszeit von der Arbeit wichtig. Leider kapieren das viele erst dann, wenn es zu spät ist. Bei einem meiner Teammitglieder gab es genau wegen fehlender Geduld oder Einsicht bei der Therapie schon zwei Burn-outs und ich merke im Alltag, dass da ein irreparabler Schaden entstanden ist, was sehr schmerzhaft ist. Dies hat direkt nichts mit Inkontinenz zu tun, aber ich wollte es anbringen.
Pedi, insofern ist mein Rat: Fokussiere Dich auf die Behandlung des Burn-outs und nehme Schritt für Schritt. Du hast die beste Chancen, wieder berufstätig zu werden, wenn Du wieder gesund wirst. Alles andere kannst Du nur bedingt beeinflussen. Vielleicht tönt dies naiv, aber positiv und offen zu bleiben ist wohl die beste Strategie. Was meinst Du damit:
„ Komischerweise hat mich noch kein Arzt darauf untersucht. War zig mal in der Klinik, wegen den Problemen. Ängste und Depris und habe das gesagt“?
Gab es keine urologischen Untersuchungen? Hast Du einen Hausarzt, der Dir eine urologische Untersuchung verschreiben kann? Wie Daniela geschrieben hat, können Medikamente eine Inkontinenz begünstigen, aber es kann auch andere, psychisch oder physisch bedingte Gründe geben. Es kann auch sein, dass die Inkontinenz zumindest primär gar nichts mit Deinem Burn-out zusammenhängt. Wie äussert sich denn die Inkontinenz? Hast Du starken Harndrang, denn Du nicht unterdrücken kannst oder verlierst Du (weniger) Urin, wenn Du Dich bewegst?
Herzliche Grüsse
Martin