Frage Überaktive Blase in der Schwangerschaft

Hallo zusammen,

da ich ein Problem habe welches meine Blase betrifft und hier viele Fachleute sind, dachte ich mir einen Versuch ist es wert.

Mittlerweile bin ich in der 34 ssw. Seit der 14ssw habe ich eine Reizblase. Zuvor hatte ich noch nie Probleme mit meiner Blase und auch in meiner Vergangenheit nur eine Blasenentzündung, die sehr schmerzhaft war.

In der 14ssw wurde ich plötzlich nachts wach und seitdem geht der Harndrang nicht mehr weg. In mehreren Urinkulturen wurden nie Bakterien gefunden.

Mein Gynäkologe gibt sich die größte Mühe. Zwei Urologen schieben die Symptomatik komplett auf die Schwangerschaft.

Im Laufe der Schwangerschaft hat es sich auch verschlimmert. Ständiger Drang, Harntröpfeln, Brennen wenn der Urin zu konzentriert ist.
Ich merke meine Blase immer und der Druxk ist mittlerweile so groß, dass ich keine kleine Runde spazieren gehen kann, auch wenn die Blase ganz leer ist.

Komisch ist von Beginn an. Wenn ich sitze, oder Liege merke ich meine Blase zwar, aber kann den Urin bis auf 400ml speichern und gehe dann zur Toilette. Denke in der Schwangerschaft ist es auch eine gute Menge. Im Stehen/ Laufen schaff ich keine 50ml zu halten. Kann das auch typisch für eine Überaktive Blase sein?

Habe große Angst bald mein Kind zu bekommen, aber die Symptome bleiben ggf!?! Oder können wirklich die Hormone so viel anrichten?

Ich wünsche allen einen schönen Abend und freue mich sehr über Antworten

Hallo liebe Kathi!

Sei herzlich willkommen in unserem Forum der Inkontinenz Selbsthilfe e.V.
Wir sind hier eine starke Gemeinschaft von Betroffenen aller Altersgruppen, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, anderen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, wenn sie mit dem Thema "Inkontinenz" konfrontiert werden. Fachleute sind wir allerdings nicht!

Zu Deiner Frage:
Harninkontinenz während der Schwangerschaft ist keine Seltenheit. Auf Grund der Schwangeschaftshormone verändert sich das Gewebe rund um den Beckenboden und auch der Beckenboden selbst wird weicher. Das ist z.B. wichtig für die spätere Geburt. Und natürlich wird der Druck auf die Blase und den Beckenboden mit jedem Monat höher, den die Schwangerschaft fortschreitet. Das Gewicht der Gebärmutter mit Baby und Fruchtwasser drückt halt permanent auf den Beckenboden. Es gibt auch Beckenbodengymnastik für Schwangere - frag mal Deine Hebamme danach.

Lies Dir diesen Artikel doch mal durch, vielleicht ist da das eine oder andere Wichtige für Dich dabei: Klick

Also bloß keine Panik schieben - genieße Deine Schwangerschaft trotzdem und freu Dich auf Dein Kind !

Liebe Grüße,
Ano

Hallo!

Vielen Dank für die nette und aufmunternder Antwort. Irgendwann macht man sich nach 5 Monaten wirklich Sorgen, dass es nicht mehr aufhört.

Mein Beckenboden ist laut Gynäkologe und Osteopath super. Meine Blase scheint einfach furchtbar gereizt zu sein. Es fühlt sich an wie bei einer Blasenentzündung jede Sekunde am Tag. Das finde ich schon sehr ungewöhnlich.

Jetzt hoffe ich einfach, dass es sich nach der Geburt in Luft auflöst.
Mein Gynäkologe hat mir auch Mictonorm für die letzten Wochen aufgeschrieben. Selbst das Laufen in der Wohnung fällt mir oft schwer.

Ist es denn bei einer Reizblase so, dass sich die Symptome im Liegen immer bessern?

Lieben Gruß, Kathi

Dann, liebe Kathi, bin ich auch ratlos.

Ich selbst habe mit meiner Blase (GottseiDank) nichts zu tun. Ich bin hier von der "Abteilung Stuhlinkontinenz" ( ). Bei einer Darm-Op wurde mein innerer Schließmuskel verletzt. Aber auch bei mir ist es so, dass ich im Liegen und Sitzen kontinent bin, nur beim Laufen oder Heben kann ich den Stuhl nicht halten. Das muss etwas mit der Schwerkraft zu tun haben .... bei Dir also vermutlich ebenfalls, wenn auch aus anderen Gründen.
Aber sag, warum weißt Du so genau, dass Du Deinen Urin bis auf 400ml speichern kannst? Hast Du in einen Meßbecher gepinkelt? Ich könnte das jetzt nicht so genau sagen.

Und noch eine Frage:
Wurde denn von Deinem Urin eine Kultur angelegt (das dauert einige Tage)? Oder hat der Arzt nur einen Teststreifen reingehalten? Es sollte natürlich genauestens nachgeprüft werden, ob Du nicht trotzdem eine Blasenentzündung oder Harnleiterentzündung hast. Wenn das alles wirklich ausgeschlossen wurde, dann musst Du wohl oder übel damit zurecht kommen. Ansonsten dringe unbedingt darauf, dass Dein Urin ins Labor geschickt und genauestens analysiert wird.

Ich habe drei Kinder geboren und hatte natürlich ab Mitte der Schwangerschaften auch Inkontinenzprobleme und vor allem Rückenprobleme. Aber bei Dir ist das Beschwerdebild ja schon ganz am Anfang aufgetreten.

Theoretisch sollten die Beschwerden nach der Geburt - nicht sofort danach, aber nach einigen Wochen - vorbei sein. Bedenke dabei immer: Der Beckenboden wird stark gedehnt - und noch mehr nach einer Spontangeburt (im Gegensatz zum Kaiserschnitt). Das Baby muss ja irgendwie rauskommen. Ergo bist Du, salopp ausgedrückt, nach der Entbindung erstmal total "ausgeleiert". Das alles muss sich erst wieder zurückbilden, die ganze Muskulatur muss sich wieder festigen. Das dauert einige Zeit. Besonders wichtig dabei ist, dass Du unbedingt - auch nach der Geburt - Schwangerschaftsgymnastik bzw. Beckenbodentraining machst!!!!! Ich weiß, danach hast Du viel um die Ohren mit Baby und schlaflosen Nächten und Streß ... aber diese Zeit solltest Du Dir UNBEDINGT jeden Tag nehmen!

Liebe Grüße,
Ano