Mischinkontinenz: Regulieren Sie Ihre Blasenfunktion
Leiden Sie unter starkem Harndrang und unwillkürlichem Harnverlust bei körperlicher Anstrengung, Lachen oder Niesen?
Bei Mischinkontinenz handelt es sich um eine Kombination aus Drang- und Belastungsinkontinenz. Häufige Ursachen sind eine überaktive Blasenmuskulatur und eine Schwäche des Beckenbodens. Durch Blasentraining, Beckenbodenübungen und Verhaltenstherapien können die Symptome gelindert werden. Darüber hinaus stehen Medikamente und minimalinvasive Behandlungen zur Verfügung, die die Lebensqualität erheblich verbessern können. Informieren Sie sich über die Ursachen, Diagnostik und verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten der Mischinkontinenz.
Symptome, Ursachen, Diagnostik und Behandlung
Symptome der Mischinkontinenz
Die Symptome der Mischinkontinenz sind das Ergebnis einer Kombination aus den Merkmalen der Stress- und der Dranginkontinenz. Diese Form der Harninkontinenz manifestiert sich durch verschiedene Beschwerden, die Betroffene erheblich belasten können.
- Unfreiwilliger Urinabgang bei körperlicher Belastung: Ein typisches Symptom der Mischinkontinenz ist der unfreiwillige Urinverlust bei körperlicher Belastung. Aktivitäten, die den Druck auf den Unterleib erhöhen, wie Husten, Niesen, Lachen oder das Heben schwerer Gegenstände, können diesen Urinabgang auslösen.
- Plötzlicher, starker Harndrang: Ein weiteres häufiges Symptom ist der plötzliche, intensive Drang zum Wasserlassen.
- Häufiges Wasserlassen: Betroffene verspüren zudem das Bedürfnis, häufig zur Toilette zu gehen, einschließlich mehrmaligem nächtlichen Aufstehen (Nykturie).
- Urinverlust ohne erkennbaren Grund: Bei Mischinkontinenz kann es auch zu Urinverlust ohne eine offensichtliche Ursache kommen.
Ursachen der Mischinkontinenz
Mischinkontinenz entsteht, wenn sowohl Symptome der Drang- als auch der Stressinkontinenz zusammenkommen. Die genauen Ursachen können komplex sein und aus einem Zusammenspiel unterschiedlicher Faktoren entstehen. Hier sind die Hauptursachen im Detail:
- Schwächung des Beckenbodens: Eine schwache Beckenbodenmuskulatur, häufig durch Schwangerschaft, Geburt oder Alter bedingt, kann den Verschlussdruck der Harnröhre verringern.
- Überaktivität der Blasenmuskulatur: Eine überaktive Blasenmuskulatur führt zu starkem Harndrang und kann durch neurologische Erkrankungen oder Harnwegsinfektionen verursacht werden.
- Hormonelle Veränderungen: Östrogenmangel nach der Menopause kann das Gewebe des Harntraktes schwächen.
- Anatomische Veränderungen: Anomale Strukturen wie eine Blasensenkung.
- Übergewicht und Adipositas: Zusätzliches Gewicht erhöht den Druck auf die Blase und den Beckenboden.
- Medikamente und andere Erkrankungen: Einige Medikamente und chronische Erkrankungen wie Diabetes mellitus können die Blasenkontrolle beeinflussen.
Diagnostik bei Mischinkontinenz
Die Diagnosestellung der Mischinkontinenz basiert auf mehreren Schritten, um ein genaues Bild zu erhalten:
- Anamnese: Aufnahme der Krankengeschichte zur Erfassung der Symptome und Ursachen.
- Blasentagebuch: Dokumentation der Flüssigkeitsaufnahme, Urinproduktion, Häufigkeit und Dringlichkeit des Wasserlassens.
- Körperliche Untersuchung: Bewertung der Beckenbodenmuskulatur durch spezifische Untersuchungen.
- Urodynamische Tests: Messung der Blasenfunktion, Kapazität und Entleerung.
- Urinanalyse: Untersuchung der Urinprobe zur Ausschluss von Infektionen und zur Ermittlung anderer Ursachen.
- Ergänzende Untersuchungen: Sonografie der Blase und Zystoskopie zur Bewertung von strukturellen Anomalien.
Behandlung der Mischinkontinenz
Die Behandlung der Mischinkontinenz erfordert einen multifaktoriellen Ansatz:
- Beckenbodentraining: Übungen wie Kegel-Übungen zur Stärkung des Beckenbodens.
- Verhaltenstherapie: Blasentraining und Flüssigkeitsmanagement zur Kontrolle der Symptome.
- Medikamentöse Behandlung: Einsatz von Anticholinergika oder Beta-3-Agonisten zur Behandlung der Dranginkontinenz.
- Operative Verfahren: Schlingenoperationen oder Botox-Injektionen in schwereren Fällen.
- Lebensstilanpassungen: Gewichtsreduktion, Verzicht auf Tabak und Vermeidung von Blasenirritanten.