Frage Stuhlinko nach Darmoperation

Pamwhy schrieb: Hallo Eckhard,

... Ich hab anfangs überhaupt gar nicht gewußt, dass Blasen- und Darminkontinenz auch häufig durch OPs verursacht werden können, da sollte ein nichtinvasiver Eingriff, doch alle Chancen bekommen, bevor man sich unters Messer legt. ...

Liebe Grüße

Pam

Liebe Pam!
Lese das hier gerade ...

Auch meine Stuhlinkontinenz bekam ich nach einer Darm-Op (minimal-invasiver Eingriff).
Es wurden dabei Nerven des inneren Schließmuskels zerstört.
Das muss nicht sein, kommt aber (viel zu) häufig vor und besonders Frauen sind davon betroffen,
weil (laut Aussagen eines Arztes) der Schließmuskel bei Frauen wesentlich "strammer" ist, als bei Männern.
Ich weiß allein hier aus meinem Städtchen von 3 Patientinnen mit der gleichen Op und danach dem gleichen
"Stuhl-Inkontinenz-Ergebnis" - und alle waren wir vorher komplett kontinent.
LG, Ano

Hallo Ano,

das ist sooo ärgerlich, hoffentlich war die OP wenigsten wahnsinnig wichtig, sonst kann man sich im wahrsten Sinne nur noch in "den Hintern beißen", dass man sich darauf eingelassen hat...

Liebe Grüße

Pam

Naja, wichtig war sie schon. Ich stand kurz vor einem Darmdurchbruch.
Die Op war vor ziemlich genau 3 Jahren.
Mir wurden 27cm Darm rausgeschnitten (quasi das gesamte Sigma), die Anastomosenaht sitzt 12cm ab ano.
Ich hatte chronische, eitrige Divertikulitis und wahnsinnige Schmerzen.
Schmerzen hab ich jetzt keine mehr, dafür bin ich nun stuhlinkontinent.

Seit ziemlich genau einem Jahr hab ich nun den SNS - damit bin ich so bei 60-70% Kontinenz.
Ist nicht so pralle, aber besser als die zwei Jahre davor allemal.
Es gibt Tage, da will ich mir einen Strick nehmen und mich damit erschießen ....
Es hängt viel von Psyche, Streß u. Nahrungsaufnahme ab - obwohl ich eigentlich extrem wenig esse.
Denn: Alles, was oben reingeht ... kommt unten wieder raus.
Da ich schon früher unter Ess-Störungen gelitten habe, kratzt es mich nicht weiter,
wenig bis extrem wenig zu essen. Ich weiß - ist nicht gesund.

LG, Ano

Hallo Ano,

das ist ja auch echt heftig, manchmal frag ich mich echt, warum einem so ein Scheibenkleister (das andere Wort lass ich jetzt besser weg) passieren muss....

Eine leichte Divertikulitis wurde bei meine letzten Darmspiegelung auch schon festgestellt, mein Vater hat es schon recht heftig, da kann ich mich in ein paar Jahren wohl auch noch auf was einstellen....und ich esse eigentlich unheimlich gerne, alles was lecker ist und da gibt es 'ne Menge. Ich habe eine Bekannte, die hat sich mehrfach wegen Darmverschlüsse operieren lassen müssen, die hat ähnliche Essgewohnheiten wie du, als sie mir davon erzählt hat konnte ich mir das ganz schlecht vorstellen, wenn du nur noch "langweilige" Zeug essen kannst, das macht doch gar keinen Spaß mehr...., das würde ich auf Dauer nicht runterbringen

Allerdings bin ich gerade mal wieder am Heilfasten, nach meiner Nasennebenhöhlengeschichte hab letzte Woche ich im direkten Anschluß mit einer Magen-Darm-Grippe weitergemacht und dann geht es mir mit Heilfasten schneller besser. Sprich ich esse gar nichts, das kann ich jedenfalls besser als eingeschränkt essen können, aber dann bei leckeren Sachen zugucken müssen. Aber ich muss sowieso ca. 17 Kilo abnehmen, da hat sich in den letzten zwei Jahren durch die ganze Krankengeschichte einfach zu viel angesammelt....und Übergewicht ist ja nicht so toll für die Blase.... 4 Kilo hab ich schon

Schmerzen oder stuhlinkontinent das ist so eine Wahl wie zwischen Pest und Cholera...und bitte "ertränk" dich nicht es kann nur aufwärts gehen, auch wenn es manchmal so scheint, dass es nur die Schritte einer Ameise sind....

Ganz liebe Grüße

Pam

Hallo Ano,

das du wenig bis nichts isst kann unter bestimmten Umständen mit für deine Beschwerden verantwortlich sein. Sicher - wenn oben nichts reinkommt bleibt wenig nach, was unten raus muss, aber - ein leerer Darm "schrubbelt" aneinander. Das kann bis zu Entzündungen gehen und das ist sicher nicht das, was du möchtest. Außerdem - je weniger Inhalt im Darm ist, um so mehr Volumen kommt von abgestorbenen Bereichen der Schleimhaut und "nachgebliebenen" Bakterien - die sich ja auch in einem "leeren" Darm wie wild vermehren.

Daher - wenn du dich Ballaststoffreich ernährst, dann hast du auch wenige Kalorien (Ess-Störung, Angst vor Gewichtszunahme etc.), aber du tust deinem Darm was Gutes - und - hast du schon mal Irrigation in Verbindung mit Akupunktur versucht ?? - 30-40% "Unfälle" ist ja nicht wenig und sollte sich eigentlich deutlich verbessern lassen - notfalls mit "Leerstoffen" - wie Flohsamen o.ä., die den Darminhalt in der Konsistenz so verändern, dass "es nicht bei jedem Druck" gleich abgeht.

LG Chris

Hallo Chris!

Das mit den Flohsamen würde mich mal interessieren.
Wo bekommt man die her? Wie nimmt man die ein? Welche Menge und wie oft am Tag?
Wäre eine Alternative für mich, denn Essen ist nicht so mein Ding. Hat aber nichts mit Zunehmen zu tun, sondern ist psychisch bedingt. Irrigation u. Akupunktur scheitern an Zeitmangel.

LG, Ano

Hallo Ano,

die Flohsamen kannst du in verschiedener Form auf alle Fälle in der Apotheke bekommen, ob in Drogeriemärkten auch weiß ich allerdings nicht, könnte ich mir aber gut vorstellen, da es in dem Sinne keine "Medizin" ist. Ich hab sie zwar noch nicht ausprobiert (wurde mir von meinem Chirurgen, der sich im Normalfall um meine Hämorriden kümmert empfohlen), da ich im Moment mit Leinsamen in Joghurt ganz gut zurechtkomme....
Man kann sie in Flüssigkeit gequollen zu sich nehmen oder, was mir viel sympathischer ist, auf Joghurt oder Fruchtmus o. ä. drüberstreuen.

Ich habe so den Eindruck, du solltest dir bei allen Dingen (Stress?) auch etwas Zeit für dich gönnen. Kenne das aus eigener Erfahrung, man denkt immer es muss alles andere um einen rum funktionieren oder dies oder jenes funktioniert für einen selbst nicht weil, zu wenig Zeit ist, aber manchmal ist Umdenken einfach für dich und deinen Körper notwendig.... Manchmal ist man dann dazu gezwungen und man wundert sich was plötzlich alles möglich ist....

Das nur auf die "Schnelle" , mein Sohn drängelt er will was mit mir spielen.....soweit zu den äußeren Gegebenheiten....

Ganz liebe Grüße

Pam

Hallo Ano,

zu den Flohsamen hat Pamwhy ja schon was gesagt - das Funktionsprinzip ist das gleich wie bei Leinsamen - das Volumen im Darm wird vergrößert und die Feute reguliert - die solltest du in jeder besseren Drogerie/Reformhaus bekommen, Anwendung steht drauf.

Was mich erschreckt ist, dass die am besten wirkende Hilfe - Irrigation bei dir an der Zeit scheitert - mit Verlaub - überleg dir das gut - 2 x am Tag "sauber machen" und du hast die Zeit für die Irrigation lange wieder raus und keine Peinlichkeit etc.

ich schreib nur schnell im Urlaub von einem Hotspot - später vieleicht mal mehr

Machts gut

Chris

Hallo Ano, hallo Chris,

so ungefähr hab ich das auch gemeint, ich muss im Moment auch jeden Tag eine Irrigation durchführen wegen meinem Heilfasten (juhuu noch 4 Tage, dann hab ich es geschafft), kann es vielleicht etwas nachempfinden, das ist aber im Vergleich noch eine "Steinzeitmethode", ich hab da keine Ahnung was da der Unterschied bzw. Vorteil zwischen dieser Pumpe ist und meiner simplen "Becher aufhängen und Wasser reinlaufen lassen...." Vielleicht kann mir das ja mal jemand erklären, kommt bei euch das Wasser im Darm höher durch die Pumpe oder wie sieht das aus. Auch wenn es etwas lästig ist, ich mach das immer vor dem Schlafengehen und noch vor dem ISK. Ich gehe dann halt etwa eine halbe Stunde früher ins Bad wie sonst oder geht das bei euch noch länger....?

Ich hab mir vor ein paar Monaten mal das Video zur Pumpe angesehen, wie das aber in "echt" ist (so Werbevideos zeigen ja meist nur den Idealablauf) und wie lang man hinterher braucht hat man da ja nicht gesehen....

Liebe Grüße

Pam

Hallo Ano, hallo Chris,

Ooooh Mann, also nach 10 Tagen Heilfasten hat es wohl meine Hirnzellen verbrutzelt....

Als ich gerade so auf dem Badezimmerboden lag, die Beine auf dem Toilettendeckel, das Becken nach oben gestreckt, damit das Wasser auch schön reinlaufen kann, ist mir bei meiner akrobatischen Turnübung siedendheiß bewußt geworden, welcher Unterschied zwischen den Methoden besteht, bzw. wer und warum die Pumpe zum Einsatz kommt.

Also entschuldigt meine dusselige Frage, allerdings zeigt es mir immer wieder wie schwer es ist, sich in Menschen mit diversen Handicaps einzufühlen auch wenn man selbst mittlerweile schon ein bischen sensibilisiert sein sollte, also entschuldigt, falls ich auf euren Gefühlen rumgetrampelt habe .

Mein Unterbewußtsein wußte schon warum ich die Frage eigentlich gar nicht stellen wollte...

Trotzdem liebe Grüße

Pam