Hallo, ich bin Julia aus München und ziemlich verzweifelt =(. Ich bin 46 Jahre und seit meiner Kindheit habe ich Probleme mit der Verdauung (Verstopfung). Momentan ist es wieder ganz heftig und belastet meinen ganzen Alltag. Es beginnt schon morgens damit, dass ich 2 Std. früher aufstehen muss, um alles zu schaffen (duschen, frühstücken, Toilette). Aber das funktioniert nur mit "Nachhilfe". Vor kurzem wurde eine Rektum-Biopsie durchgeführt um eine intestinale neurogene Dysplasie auszuschließen. Der Befund war auch leider negativ. Ja, ich schreibe LEIDER. Ich wäre so dankbar, wenn ich endlich mal eine Diagnose hätte. Ich war schon bei etlichen Ärzten und Untersuchungen (Magen-/Darmspiegelung, Bauchspiegelung, MRT Unterbauch, Defäkographie, Proktoskopie, Rektum-Endosonographie, Rektummannometrie. Hämorrhoiden wurden bei mir letztes Jahr entfernt.
Ich habe schon so viel versucht: Macrogol, Lactulose, Flohsamen, Lecicarbon Zäpfchen, Glycerinzäpfchen, Freka-Clyss, Magnesium, Mikroklistiere, Klistiere mit Glycerin, Sauerkraut, Vollkorn, Obst, Gemüse,Trockenobst, vieeeeeel Trinken usw.
Nun habe ich mir das Spülsystem Reprop Clyster bestellt. Das basiert auf der Funktion wie das Peristeen von Coloplast. Aber es ist günstiger und man kann es über das Internet einfach bestellen.
Aber auch das hilft nur bedingt.
Bei der letzten Untersuchung (Biopsie) meinte der Arzt, ich sollte nochmal zum Proktologen gehen. Er vermutet es liegt evtl. eine "Outlet obstruction" vor. Die anderen Untersuchungen wurden nie als "dramatisch" befundet. Man empfahl mir nur die Standardmittel: Movicol und/oder Flohsamen und ich soll mich nicht zu sehr "reinsteigern". Wenn man nur alle drei Tage Verdauung hat, sei das voll okay.
Tja, das mag schon sein. Aber nicht, wenn man Schmerzen hat (bei mir immer rechts unten im Bereich des Blindarms). Aber der ist nicht entzündet. Bei der Bauchspiegelung wurde auf Endometriose untersucht. Liegt aber auch nicht vor. Aber ich hatte Verwachsungen am Blinddarm. Mein Blinddarm ist auch extrem lang und ich habe ein sehr langes Sigma.
Nun gut, also ich fühle mich eigentlich jeden Tag unwohl. Bin immer aufgebläht. Ich habe immer das Gefühl, der Stuhlgang wird nicht weitertransportiert und "steckt" irgendwo. Ich habe auch keinen Entleerungsreiz. Den spüre ich am ehesten, wenn ich ein Glycerinklistier oder einen Einlauf mache. Aber da brauche ich meist 3 Durchläufe a' 750ml Wasser mit dem Reprop System. Was mir manchmal ganz gut hilft, ist auch eine Dammmassage. Aber für alles brauche ich unendlich viel Zeit. Ich isoliere mich immer mehr und bin gar nicht mehr lebensfroh. Jeder Tag ist eine "Quälerei". Gestern hat es nachmittags nach einem Glycerinklistier und 1,5l Spülflüssigkeit super geklappt. Es kam schnell raus und ich saß auf der Toilette und habe nur "Danke" gesagt. Danach fühlte ich mich so "befreit". Heute morgen nach 45 Min. kam nichts. Dabei hatte ich - wie immer - meine 8 Kps. Flohsamenschalen (Vortag) genommen, Magnesium, abends 1 Btl. Macrogol und habe vieel getrunken.
Jetzt sitze ich wieder mit Schmerzen da und sehne mich so nach einer "Entleerung".
Wenn ich später zuhause bin - wird mein erster Gang auf die Toilette sein. Es gäbe so viel Schönes, was man tun könnte ... aber mein Ort, wo ich mich am "wohlsten" fühle, sind meine eigenen 4 Wände und das Bad.
Ich nehme immer morgens nüchtern: 3 Kps. Flohsamenschalen mit Orangensaft und Buttermilch, hinterher trinke ich ein großes Glas Wasser. Dann frühstücke ich und mache hinterher meine Einläufe mit dem Reprop. Meist passiert nicht viel (im wahrsten Sinne des Wortes).
Mittags esse ich mein Mittagessen und nehme weitere 3 Kps. Flohsamenschalen. Hinterher wieder ein großes Glas Wasser.
Nachmittags mache ich mir einen Shake mit 2 Kps. Flohsamenschalen, hinterher noch Wasser.
Zwischendurch trinke ich Kräutertee oder Wasser.
Abends vor dem Schlafengehen: 1 Btl. Macrogol und Magnesium.
Ich trinke so ca. 3 Liter pro Tag. Ohne Kaffe o.ä..
Wenn mal ein guter Tag ist, habe ich direkt schon wieder Angst vor dem nächsten Tag. Habe ich Schmerzen, kann ich auf die Toilette und und und ....
Es ist einfach alles nur furchtbar!!!!!!!
Was kann ich noch tun?
Ich habe am 24.8. ein Termin in der Viszeralchirurgie vom Klinikum rechts der Isar.
Vielleicht können die mir helfen.
Hat jemand ähnliche Probleme?
Habe jetzt was gelesen von einem Beckenbodenschrittmacher oder eben dem sicher besseren Spülsystem von Coloplast.
Vielleicht muss ich meinem Darm Zeit/Eingewöhnung geben wegen der analen Irrigation? Vielleicht ist auch einfach der Zeitpunkt nach dem Frühstück für mich zu früh? Wie gesagt - gestern gegen 16:00 Uhr hat es gut geklappt. Aber das war Samstag. Ich arbeite in der Regel immer bis 18:30 Uhr und um 06:55 Uhr muss ich aus dem Haus. Somit stehe ich 04:45 Uhr auf.
Ich freue mich über JEDE Nachricht. Vielleicht komme ich durch Erfahrungen ein Stückchen weiter .... Danke schon mal an alle, die meinen "Roman" gelesen haben =)!
LG Julia