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Stuhlinkontinenz

09 Dez 2023 21:24 #1 von Phöbe
Hallo zusammen,
da ich neu hier bin, möchte ich mich mal vorstellen.
Ich bin 58 Jahre alt, weiblich und leide seit Jahren unter einer Stuhlinkontinenz mit Stuhlschmieren. Es ist ja kein Thema, wo man gerne drüber redet oder schreibt, drum habe ich auch Jahre gebraucht, bis ich mit meiner Frauenärztin drüber gesprochen habe. Sie hat mich in ein Inkontinenzzentrum geschickt, wo die Ärzte aber leider nicht viel Ahnung hatten. Beim ersten Besuch sagte mir die Ärztin, es könne eine Rektozele sein, die mir das Leben schwer macht. Also sollte ich mich im gleichen Inkontinenzzentrum bei einer spezialisierten Gynäkologin vorstellen. Sie hat mich vaginal nur in Richtung Blase untersucht und meinte, dass ich definitiv keine Rektozele habe.

Dementsprechend hat die andere Ärztin mir erst mal Beckenbodengymnastik und eine Biofeedbackgerät verordnet. Ich habe monatelang fast täglich mit dem Biofeedbackgerät trainiert und die Beckenbodenübungen der spezialisierten Physiotherapeutin gemacht. Es wurde überhaupt nicht besser. Der Vollständigkeit halber sollte ich eine MR-Defäkografie machen, aber die Ärztin hat mir gesagt, dass sie sich gar nichts davon verspricht. Also habe ich das auch nicht machen lassen. Weitere Monate mit Biofeedback und Beckenbodentraining zogen ins Land, keinerlei Verbesserung.

Bei einem weiteren Besuch im Inkontinenzzentrum kam ein neuer Arzt zu mir ins Sprechzimmer. Er hat auf der Station dann erst mal ein Proktoskop ausgekramt und entstaubt und mich damit untersucht. Das Ergebnis? Eine ausgeprägte Rektozele mit Mastdarmvorfall. Das sollte dann in einer MR-Defäkografie noch gesichert werden, was dann auch so war.

Nicht lange danach bekam ich eine Rektopexie nach D Hoore, d.h. der Darm wurde hochgezogen und mit einem Netz am Kreuzbein fixiert. Die Operation sollte ziemlich sicher das Stuhlschmieren beenden, aber mir wurde von vornherein gesagt, dass die ohnehin schon sehr kurze Zeit beim Stuhldrang bis auf Toilette noch kürzer werden könnte. Das Problem würde man aber mit einem Sakralnervenstimulator in den Griff bekommen.

Nach der Operation war beides erheblich schlimmer geworden. Das Stuhlschmieren war schlimmer und ich war eigentlich nur noch wund, manchmal blutig. Bei Stuhldrang habe ich vielleicht zwei Minuten, um eine Toilette zu erreichen.

Also war schnell klar, dass ich einen Sakralnervenstimulator brauche. Dafür bin ich aber in ein anderes Krankenhaus gegangen. Dort habe ich erst einmal die Testversion implantiert bekommen. Bei der Operation sind Nerven beschädigt worden, so dass ich von der OP-Narbe ca Gürtelhöhe bis unter dem Hüftknochen ein völliges Taubheitsgefühl habe.

Zudem hat das Ganze überhaupt nichts gebracht. Es wurden noch andere Programme freigeschaltet, aber es hat nichts gebracht Ich muss dazu sagen, dass das Stuhlschmieren sowieso nicht jeden Tag gleich schlimm ist, also konnte mit dem Stuhltagebuch das Gefühl entstehen, manche Programme hätten etwas genutzt. Nach ein paar Wochen frustrierendem Testen hat der Arzt dann einfach das Kabel durchgeschnitten mit der Bemerkung, ich hätte genug getestet, wir würden jetzt einfach mal testen, ob es ohne schlimmer wird und dann überlegen, wie es weiter geht. Zufällig wurde es dann ein paar Tage schlimmer, was den Arzt dazu veranlasst hat, zu sagen, dass er gerne das Gerät implantieren würde. Naja, klar möchte er das gerne, das bringt ja auch eine ganze Menge Geld. Aus purer Verzweiflung habe ich zugestimmt.

Vor der endgültigen Implantation habe ich dem Arzt noch gesagt, dass er das Gerät bitte nicht genau unter dem Gürtel implantieren möchte, da der Stecker der Testversion, der bis zu dem Zeitpunkt dort gelegen hatte, unter dem Gürtel ziemlich weh getan hat (Ich bin 1,70m groß und wiege nur ca 57kg, da ist halt nicht viel Fettgewebe).

Das endgültige Gerät lag dann doch wieder unter dem Gürtel, tat nicht nur weh, sondern scheuerte bei jedem Bücken von innen und die Haut wurde immer dünner. Da alle aufgespielten Programme nichts verbesserten, wurde das gute, teure Gerät dann wieder entfernt. Das ist jetzt ein halbes Jahr her. Der Bereich unter der Narbe ist immer noch taub, auch wenn ich manchmal das Gefühl habe, dass ich doch dort ein bisschen merke, nämlich Schmerzen. In der Infobroschüre stand, dass das Gerät fast minimalinvasiv implantiert würde. Die Narbe ist 6 cm lang, unter fast minimalinvasiv verstehe ich auch etwas anderes.

Mittlerweile, nach all den nutzlosen (außer, dass es den Ärzten finanziell gut getan hat) Operationen habe ich auf eigene Faust Nahrungsmittelintoleranzen austesten lassen. Es zeigte sich eine Laktoseintoleranz und eine Histaminintoleranz. Wenn ich mich pingelig genau daran halte, ist das Stuhlschmieren besser, aber längst nicht weg.

Letzte Alternative ist ein Stoma. Darum habe ich mich hier im Forum angemeldet, um vielleicht jemanden zu finden, der auch wegen Inkontinenz ein Stoma bekommen hat.

Auch andere Alternativen wie anale Irrigation oder Analtampons habe ich erfolglos ausprobiert. Nach Aussage von zwei Proktologen ist der Schließmuskel allerdings in Ordnung.

Jetzt habe ich ganz schön viel geschrieben. Vielleicht gibt es ja den ein oder anderen „Gleichgesinnten“ ….

Allen hier im Forum wünsche ich alles Gute und dass es ihnen bald besser geht.

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10 Dez 2023 13:28 #2 von MichaelDah
Hallo Phöbe,

da hast du ja schon ganz schön was mitgemacht und ehrlich gesagt staune ich etwas, das die Laktose Intoleranz erst so spät festgestellt wurde. Eigentlich fängt man da immer konservativ mit Beckenboden und Ernährung b.z.w. „Stuhlkontrolle“ an. Letzteres hat bei dir ja auch in Teilen funktioniert. Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich sagen das Ernährungsumstellung bei mir auch am effektivsten war und meine Stuhlkontinenz erheblich verbessert hat.

Aber sag mal wo kam der Vorschlag für ein Stoma eigentlich her? Wurde das Rektum bei der OP denn so beschädigt das sich diese Frage stellt?

Natürlich kann man viel operieren und oft hilft das ja auch - aber man muss immer die Vor- und Nachteile abwägen. Insbesondere dann wenn es verschiedene - vielleicht weniger inversive alternativen gibt oder der erhalt des derzeitigen Status keine Gefahr darstellt.

Ich selber leide auch unter Stuhlinkontinenz und Stuhlschieren und muss wirklich aufpassen was ich esse und trinke damit der Stuhl nicht zu dünn oder zu dick wird. Wenn ich da was falsch mache ist das immer sehr unangenehm - aber deshalb würde ich nie auf die Idee kommen über ein Stoma nachzudenken. Ich mache halt konsequent mein Beckenbodentraining und versuche mit Flohsamenschalen am Abend und weniger Ballaststoffen am Tag den Stuhl zu regulieren. Das klappt meistens gut und hat die Anzahl der Fälle wo ich wirklich mal mehr verliere von 1-2 mal pro Woche auf vielleicht einmal im Monat gebracht. Das ist nicht perfekt aber um längen besser als vorher. Gegen das Stuhlschmieren hab ich leider auch noch keine gute Lösung gefunden und das finde ich z.Z. auch sehr lästig. Bei mir tritt das hauptsächlich auf wenn ich laufe und mich bewege. Aber ich mach halt mit der Diät und dem Training weiter und hoffe das es noch etwas besser wird…

Viele Grüße
Michael

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10 Dez 2023 14:20 #3 von Phöbe
Hallo Michael,

Danke für Deine Antwort,
wie schon geschrieben, das Inkontinenzzentrum war nicht sonderlich gut.

Auf Nahrungsmittelintoleranzen habe ich oft angesprochen, aber es war nie von Interesse (vielleicht bringt es ja nicht genug Geld in die Kasse).
Die Ernährungsumstellung hat zwar auch was gebracht, aber trotzdem bleibt das Stuhlschmieren, wenn auch nicht mehr ganz so schlimm, wie vorher. Solange ich ruhig sitze, ist das Problem selten da. Ich habe aber keinen Bürojob, sondern laufe den ganzen Tag rum, und da ist das Problem. An schlimmen Tagen laufe ich ganz oft auf Toilette, um mich wieder sauber zu machen. Der Stuhl ist eigentlich gar nicht zu weich, selbst wenn ich mal einen Tag keinen Stuhlgang habe, ist das Stuhlschmieren da (was eigentlich gar kein schmieren ist, ich verliere eher kleine Portionen festen Stuhl). Die Laktose- und Histaminintoleranz haben auch wirklich nur Auswirkung auf das Stuhlschmieren, die Inkontinenz bei Stuhldrang ist weiterhin da.
Am Wochenende sitze ich oft zu Hause und kann nirgendwo hin (wo ich nicht sofort eine Toilette in der Nähe habe), weil ich noch keinen Stuhlgang hatte. Das belastet mich halt sehr. Ich kann nie im Voraus sagen, wenn Freunde z.B. einen Ausflug machen, ob ich mit kann.

Der Arzt, der mit den SNS explantiert hat, sagte mir, die einzige Lösung ist ein Stoma. Meine Hausärztin meinte, ich solle mir aber erst noch eine Zweitmeinung einholen. Dieser Arzt sagte das gleiche und meinte, dass viele Patienten, die sich wegen Inkontinenz ein Stoma haben machen lassen, im Nachhinein gesagt hätte, sie hätten es besser früher gemacht. Da ich alles andere durch habe und meine Inkontinenz loswerden möchte, bleibt wohl nur noch ein Stoma. Das Rektum wurde nicht beschädigt bei der OP, zumindest ist mir da nie was von gesagt worden.

Beckenbodentraining hatte gar nichts gebracht, das Biofeedbackgerät habe ich mehr als ein Jahr fast täglich benutzt und die Beckenbodenübungen mache ich nach wie vor, seit ca 3 Jahren jetzt. Bei dem Biofeedbackgerät fand ich schon merkwürdig, dass der Wert nie besser, also höher wurde, wenn ich den Beckenboden anspannte. Der Wert war nach einem Jahr immer noch so wie am Anfang.

Ich bin es alles leid. In meinem Kopf dreht sich von morgens bis abends alles nur noch um meinen Darmausgang. Auf der Arbeit kann ich mich manchmal gar nicht konzentrieren. Das ist mein momentanes Problem, aber ich weiß nicht, wohin sich das Problem verlagert, wenn ich ein Stoma hätte. Es besteht ja selbst dann noch das Risiko, dass der Restdarm dann den ganzen Tag Schleim rausdrückt. Da würde dann eine Rektumamputation helfen, sagte meine Hausärztin. Aber was bringt das dann wieder mit sich? Vielleicht Harninkontinenz?

Mit meinem jetzigen Problem kann ich eigentlich nicht leben, aber ob ich mit einem Stoma leben kann, weiß ich nicht…..

Dir wünsche ich jedenfalls, dass es bei Dir mit der Ernährung und dem Beckenbodentraining noch besser wird!

Viele Grüße

Phöbe

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10 Dez 2023 17:09 - 10 Dez 2023 17:11 #4 von MichaelDah
Hallo Phöbe,

es ist irgendwie schon blöd wie sich die Sachen ähneln… So ein Biofeedback Gerät mit eStim hatte ich auch und bei mir wurde da auch keine Verbesserung gemessen. Allerdings habe ich schon das Gefühl das, dass „Gesamtpaket“ was gebracht hat und ich etwas besser „Zukneifen“ kann. Das was du beschreibst kenne ich auch nur zu gut - nur das bei mir noch Harninkontinenz dazu kommt…

Ich denke der entscheidende Punkt ist tatsächlich das man sich von diesem Mist nicht beherrschen lassen darf, denn das zieht einen dann komplett runter. Manche Dinge lassen sich wenig beeinflussen aber man kann auf die unterschiedlichsten weisen mit den daraus resultierenden Problemen umgehen. Ich hab irgendwann angefangen mich darauf zu konzentrieren was geht. An bestimmten Dingen kann ich nichts ändern - außer zu versuchen das es nicht schlimmer wird aber ich hab mir abgewöhnt mein Leben davon bestimmen zu lassen. Es ist erstmal wie es ist - die Entwicklung in der Medizin geht ja weiter und vielleicht gibt es irgendwann eine für mich akzeptable Lösung die meine Innereien an der Stelle lässt wo sie hingehören und nichts kaputt scheidet.

Bis dahin lebe ich damit. Natürlich ist das blöd wenn ich ständig von einer Toilette zur anderen renne um mich wieder sauberzumachen wenn es juckt oder brennt. Und natürlich ist es super blöd wenn ich mal wieder mehr verloren hab. Allerdings kann ich mich auch darüber freuen wenn es nicht mehr so oft schiefgeht oder wenn ich es geschafft hab das nicht gleich die hälfte im Hilfsmittel landet.

Ich hab die Sachen dabei die ich brauche und und mache mir nicht mehr so viele Gedanken darüber das so etwas was passiert sondern eher darüber wie ich möglichst unkompliziert damit umgehen kann. Da hilft der Euro Toilettenschlüssel, Kenntnisse über die Toilette wo man gerade ist, Feuchttücher, ggf. Offenheit im Gespräch und im Zweifelsfall die Schwerbehinderten Vertretung im Betrieb - die hab ich allerdings bislang noch nicht gebraucht.

Ich hab - als das bei mir angefangen hat auch gedacht das wars jetzt. Durch diese Phase geht wahrscheinlich jeder durch der so ein Problem bekommt - aber da ist auch irgendwo ein Licht im Tunnel. Das wird oft deutlich heller wenn man erstmal versucht bestmöglich mit der bestehenden Situation umzugehen. Das schafft Raum um weniger Emotional über Lösungen nachzudenken. Was auch hilft ist sich über die medizinischen Ursachen und Lösungen seines Problems fortzubilden denn dann kann man deutlich besser mit den Ärzten reden verstehen was sie vorschlagen und die richtigen Fragen stellen.

Was ich in der Zeit gelernt habe ist, dass Panik und Gedanken wie „so kann das nicht weitergehen“ zwar gut dafür sind überhaupt loszulaufen aber selten zu einem guten Ergebnis führen wenn es um die Wahl der Therapie geht. Die Ärzte helfen selten den für einen persönlich richtigen Weg zu finden - die setzen nur eine aus ihrer Sicht passende Therapie die sie vielleicht in einem 20 oder 30 Minuten langen Gespräch erklärt haben mehr oder weniger gut um. Ob diese Lösung für dich persönlich tatsächlich die beste ist merkst du im Zweifelsfall erst hinterher wenn etwas vielleicht doch nicht so gut passt.

In deinem Fall kann ich dir tatsächlich nur empfehlen da mehr drüber zu lernen und dann auf der Basis von Wissen und einer „Pro / Kontra“ Liste ohne Druck eine Entscheidung zu treffen oder noch mal in die Diskussion mit den Ärzten zu gehen. Das die Tücke da öfter mal im Detail steckt hast du ja schmerzhaft bei dem Schrittmacher mitbekommen. Einschränkungen wird es in jedem Fall geben deshalb ist es wichtig zu wissen was genau da auf einen zukommt und dann mit der Situation klar zu kommen. Wenn die derzeitige Situation jetzt schwer handhaben ist dann ist das schlimm aber - auch wenn das blöd klingt - möglicherweise die wichtigere Baustelle.

Die Entwicklung von Resilienz ist nicht nur bei diesen Themen mitunter viel wichtiger als die eigentlich physische Therapie und manchmal sogar die Therapie selbst, denn am Ende geht es ja immer darum wie man besser - auch mit Einschränkungen leben kann.

Ich drück dir die Daumen, das du die beste Lösung für dich findest!

Viele Grüße
Michael

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11 Dez 2023 06:58 #5 von martinK
Hallo Phöbe

Ich hoffe sehr, es meldet sich noch jemand, der/die ein Stoma trägt. Ich leide auch an Stuhlschmieren, zwischenzeitlich war es ganz weg, in den letzten Wochen hatte ich aber wieder Probleme. Ein Stoma ist für mich derzeit kein Thema.

Du hast ja schlechte Erfahrungen mit operativen Eingriffen gemacht, was ich gelesen habe war ja recht übel…Ich finde es aber gut, dass Du Dich davon nicht abschrecken lässt und weiter nach Lösungen suchst. Vielleicht wäre es auch gut, hier eine Zweitmeinung einzuholen und auch abzuklären, was es bedeuten würde, wenn das Stoma Dir nicht weiterhilft.

Bei mir ist der Lebensrhythmus sehr wichtig; entleere ich gut am Morgen, so ist der Tag gerettet. Andernfalls ist es etwas Glückssache, wo der Stuhldrang einsetzt und wie es mit der Stuhlkonsistenz ausschaut. Zurzeit ist dies alles durcheinander, weil ich in den Ferien war ind gleichzeitig im Beruf einiges los ist. Ansonsten finde ich es wichtig, dass die Inkontinenz nicht den Alltag bestimmt; ich wünsche Dir sehr, dass Du da Deinen Weg findest und Wünsche Dir alles Gute!

Herzliche Grüsse
Martin

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12 Dez 2023 19:28 #6 von MarionX
Hallo Phöbe
Unsere Probleme sind für gesunde Menschen unvorstellbar. Man fühlt sich auch so alleine. Darüber reden will man ja nicht. Schön das es dieses Forum gibt.
Aber jetzt zu Dir. Verstehe ich es Richtig dass Dein Stuhlgang stückchenweise kommt und das Du des Öfteren kleine Stückchen nicht halten kannst ?
Ich habe auch ein Stuhlprobleem. Habe die Testphase vom Datmschrittmacher hinter mir und werde Ihn im Februar echt nehmen.
Jetzt ist die Testphase vorbei und es geht mir des Öfteren nicht gut. Mein Problem ist, das mein Stuhlgang, in welcher Form auch immer, aus kleinen Stückchen besteht
. Fest und breiig kriege ich nicht vollständich raus, flüssig oder schleimig muss ich Rennen oder es geht in die Hose.
Ich habe zwei Irrigator Zuhause. Den mit Katheter und Pumpe gebrauche ich nicht, da das Wasser dann über den ganzen Tag verteilt irgendwann unerwartet wieder raus kommt. Aber diese :

qufora.com/nl/producten-voor-darmverzorg...ora-irrisedo-minigo/

Gebrauche ich jetzt fast täglich. Denn wenn ich weiß, dass sich in meinem Enddarm alle Stückchen gesammelt haben, kriege ich die hiermit , mit ca. 3 mal füllen raus.
Vielleicht ist das ja eine Lösung für Dich !
Gruß Marionx

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12 Dez 2023 22:45 #7 von stephanw
Hallo Phöbe,

Ich benutze ebenfalls das MiniGo System von Qufora und komme super damit klar. Habe damit kaum noch Stuhlunfälle und habe die Stuhlinko relativ gut in Griff bekommen. Auch für unterwegs super zu benutzen.

Viele Grüsse
Stephan

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17 Dez 2023 20:42 #8 von Phöbe
Hallo alle zusammen,
vielen Dank für all die aufmunternden Worte! Und es tut gut zu wissen, dass ich nicht allein bin mit meinem Problem.
Diese Woche habe ich versucht, nicht so negativ zu denken und mich nicht von den Gedanken um meinen Darm beherrschen zu lassen, was mir mehr oder eher weniger gelungen ist. Ich arbeite daran….

Eine positive Sache ist, dass meine Hausärztin mir den Vorschlag gemacht hat, mich in einer naturheilkundlichen Klinik behandeln zu lassen, welche die KK sogar übernimmt. Nächste Woche bekomme ich die Einweisung und kann mich um einen Termin kümmern. Da Schulmedizin bisher nicht helfen konnte (eher im Gegenteil), ist der Ansatz ja vielleicht gar nicht mal so falsch.

Ich habe einen Irrigator (Peristeen von Coloplast) ausprobiert, also einer mit Ballonkatheter. Ich hatte mir eigentlich viel davon versprochen, weil es sich für mich logisch anhörte, dass man damit den Darm zu einer festen Zeit komplett entleeren kann und dann erst mal Ruhe hat. Das hat aber leider nicht so funktioniert, wie ich mir das vorgestellt hatte. Wenn ich so ca 200 ml Wasser im Darm hatte, hat der Darm so stark gedrückt, dass das Wasser an der Seite vorbei rausgedrückt wurde. Wenn ich den Katheter dann rausgezogen habe, kam zwar auch Darminhalt mit, aber nie war der Darm danach leer. Was ist denn der Vorteil an dem qufora?

Wo bekommt man einen Euroschlüssel für Toiletten her? Meistens zieht es mich aber eher in die Natur. Im Sommer findet man ja schon mal schneller ein Gebüsch, aber im Winter findet man selbst im Wald kein Örtchen, wo man sich mal schnell verstecken kann. Heute habe ich drum wieder einmal einen Tag bei schönstem Wetter auf der Couch verbracht statt in den Wald zu fahren.
Das Problem ist bei mir tatsächlich auch schlimmer, wenn ich gehe oder laufe. Manchmal merke ich dann, wie sich langsam der Stuhl in ganz kleinen Portionen bei jedem Schritt rausdrückt, ohne dass ich auch nur die geringste Chance habe, das zu verhindern. Und das, obwohl mir mehrere Proktologen gesagt haben, dass der Schließmuskel völlig in Ordnung sei.
Und da kommt der Punkt, dass es für mich gar nicht möglich ist, mich mit den Ursachen auseinanderzusetzen, da nie eine Ursache gefunden wurde, bzw. die einzige Ursache (Rektozele und Mastdarmvorfall) operiert wurden, aber das Problem blieb, bzw. wurdeschlimmer. Ich habe so viel im Internet recherchiert und gelesen, dass mich das langsam ganz bekloppt und müde macht. Ich drehe mich da immer nur wieder im Kreis. Immer wieder finde ich Rektozele, Mastdarmvorfall, Biofeedback, Irrigation… aber nichts neues oder hilfreiches.

Eine Zweitmeinung hatte ich mir ja schon eingeholt, und der 2. Arzt meinte ja auch, dass ein Stoma der einzige Ausweg sei.

An MarionX
Der Stuhlgang kommt bei mir eigentlich nicht stückchenweise. Wenn ich Stuhlgang habe, kommt sogar ganz viel. Aber trotzdem fängt das mit dem stückchenweise Stuhlverlieren manchmal schon 30 min nach dem Stuhlgang wieder an. Das ist dann allerdings schon eher weicher Stuhl. Wenn ich keinen Stuhlgang hatte (was dummerweise häufig am Wochenende vorkommt, zu wenig Stress?) verliere ich im Laufe des Tages dann aber festeren Stuhl in ganz kleinen Portionen., oder muss dann evt. doch irgendwann schnell eine Toilette zur Stelle haben, weil dann doch noch Stuhldrang kommt. Dann habe ich aber wirklich nur 2 Minuten Zeit, bis ich auf Toilette sitze. Von daher bleibe ich am Wochenende sehr oft zu Hause.
Warum benötigst Du denn den qufora, wenn der Darmschrittmacher erfolgreich bei Dir ist? Brauchst Du den jetzt nur noch in der Zeit bis zur Implantation des SNS? Dir jedenfalls wünsche ich, dass der Schrittmacher wirklich gut funktioniert und bei Dir an einer passenden Stelle implantiert wird!

Allen wünsche ich alles Gute und dass Ihr die Lösung für Euer Problem findet!

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17 Dez 2023 23:27 #9 von MarionX
Hallo
Ja unsere Probleme hören sich ein bisschen Gleich an. Ich gebrauche Qufora als Uberbrückung. Ist auch nicht so,dass ich dann den ganzen Tag Ruhe habe aber es hilft in dem Moment, sonst müsste ich im Minutentackt zur Toilette. An manchen Tagen ( ohne Qufora) bis zu 30 mal am Tag.
Oft ist es auch so, dann drück ich und drück ich, nichts kommt, und dann auf einmal brodelt es im Bauch und ich schaffe es gerade noch zur Toilette oder eben nicht. Das bin ich mit Qufora vor, genauso auch bevor ich irgendwohin hin laufe, denn auch bei mir ist es so, dass wenn ich laufe der Druck kommt und ich schon fühle wie Stückchen raus wollen.
Ich hoffe dass das mit dem festen Schrittmacher vorbei ist.
Gruß Marionx

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18 Dez 2023 11:55 #10 von MichaelDah
Hallo Phöbe,

den Euroschlüssel kannst du z.B. über den unten genannten Link unter Vorlage eines einfachen ärztlichen Attest bestellen, das eine chronische Darm / Blasenerkrankung attestiert. In verschiedenen Städten geht das auch über die Landesverbände des VdK

CBF Darmstadt

Viele Grüße
Michael
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