Hallo,
eine Gebärmutterentzündung wird wie folgt beschrieben:
Gebärmutterentzündung (Zervizitis, Endometritis)
Definition
Eine Entzündung der Gebärmutter ist selten und tritt vorwiegend infolge einer Störung der normalen Schleimhautverhältnisse im Bereich der Scheide auf. Innerhalb der Entzündungen der Gebärmutter muss man zwischen einer Entzündung des Gebärmutterhalses, also einer Zervizitis, und einer Entzündung der Schleimhautauskleidung der Gebärmutter, also einer Endometritis, unterscheiden.
Die Gebärmutter ragt mit dem Gebärmutterhals, also der Zervix, in die Scheide hinein. Am Übergang vom Gebärmutterkörper zum Gebärmutterhals befindet sich der innere Muttermund. Am Gebärmutterhals liegt am Übergang zur Scheide der äußere Muttermund. Dieser äußere Muttermund bildet eine wichtige Barriere gegen Erreger, die sich in der Scheide befinden können. Überwinden die Erreger diese Barriere, kommt es zu einer Entzündung des Gebärmutterhalses, also einer Zervizitis. Wenn es den Erregern dann auch noch gelingt den inneren Muttermund zu überwinden, ist eine Entzündung des Endometriums, also eine Endometritis, die Folge. Als Endometrium bezeichnet man die Schleimhaut, die die Gebärmutter von innen auskleidet.
Ursachen
Eine Entzündung der Gebärmutter ist fast ausschließlich die Folge einer aufsteigenden Infektion aus der Scheide. Zusätzlich müssen jedoch Faktoren vorliegen, die die natürliche Schutzfunktion des Muttermundes beeinträchtigen und damit ein Eindringen von Erregern in die Gebärmutter begünstigen. Dazu gehören:
• die monatliche Regelblutung
• Geburten und Fehlgeburten
• Eingriffe an der Gebärmutter von der Scheide aus, wie z.B. die Einlage von "Spiralen"
• Schleimhautveränderungen am Gebärmutterhals
• Eine übermäßig gesteigerte Bildung von alkalischem Schleim aus dem Gebärmutterhals
• Das Vorhandensein von Myomen oder Polypen, also gutartigen Tumoren, im Bereich des Muttermundes und des Gebärmutterhalses
• Eine Einengung des Gebärmutterhalses im hohen Lebensalter mit Sekretstau (Endometritis senilis)
Beschwerden
Die Beschwerden einer Gebärmutterentzündung unterscheiden sich je nachdem, ob nur der Gebärmutterhals oder auch schon die Gebärmutterschleimhaut in den Erkrankungsprozess einbezogen ist.
Zervizitis
Ähnlich wie bei der Scheidenentzündung klagen Patientinnen mit einer Zervizitis besonders häufig über einen vermehrten Ausfluss, also eine krankhaft vermehrte weißlich-gelbe Flüssigkeitsabsonderung, die häufig übel riecht. Mit zunehmender Krankheitsdauer können Kontaktblutungen, also Blutungen nach dem Geschlechtsverkehr, auftreten. Gelegentlich berichten die Patientinnen auch über Schmerzen beim Wasserlassen.
Da sich die Gebärmutterentzündung meist als Folge einer Scheidenentzündung entwickelt, klagen die Patientinnen außerdem häufig über brennende Schmerzen und Juckreiz in der Scheide.
Endometritis
Charakteristisch für Patientinnen mit Endometritis sind Blutungsanomalien infolge der entzündlichen Veränderung der Gebärmutterschleimhaut. Dazu gehören verstärkt auftretende monatliche Regelblutungen sowie länger andauernde Regelblutungen, Zwischenblutungen und Schmierblutungen.
Bei Patientinnen mit einer Endometritis hat die Entzündung häufig bereits auf die Eileiter übergegriffen und es entwickelt sich eine Adnexitis, die durch starke Schmerzen im Unterbauch, Fieber sowie ein ausgeprägte Krankheitsgefühl gekennzeichnet ist.
Behandlung
Bei der Behandlung der Gebärmutterentzündung muss zwischen der Zervizitis und der Endometritis unterschieden werden.
Zervizitis
Eine Zervizitis heilt im allgemeinen nach einer erfolgreichen Behandlung der zugrunde liegenden Scheidenentzündung schnell ab. Es kann sich jedoch trotz Beseitigung der Scheidenentzündung eine chronische Zervizitis entwickeln. In diesen Fällen ist eine Behandlung der veränderten Zervixschleimhaut notwendig. Dies kann durch Elektro- oder Laserkoagulation, durch eine Kryotherapie, also Kältetherapie, oder durch eine Konisation, also die operative Entfernung eines kegelförmigen Gewebestückes um den äußeren Muttermund herum, erfolgen.
Endometritis
Aufgrund der regelmäßigen Abstoßung der Gebärmutterschleimhaut bei der monatlichen Regelblutung heilt eine Endometritis im Allgemeinen auch ohne Therapie ab. Daraus folgt aber auch, dass die Abheilung beschleunigt werden kann, indem man mit Hormonpräparaten, ähnlich der "Pille", eine Abbruchblutung hervorruft. Bleibt diese Behandlung erfolglos, muss unter antibiotischem Schutz eine Abrasio, also eine Ausschabung, durchgeführt werden. In jedem Falle sollten die Patientinnen Bettruhe einhalten. Ein Eisbeutel auf dem Unterbauch wird häufig als angenehm empfunden. Geht die Endometritis mit hohem Fieber einher, ist die Gabe von Antibiotika entsprechend dem Erregernachweis notwendig. Liegt gleichzeitig eine Adnexitis vor, muss diese selbstverständlich behandelt werden.
Hoffe Dir ein wenig geholfen zu haben.
Gruß
Matti