Wichtig Blutverdünner (Xarelto)
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11 Jahre 3 Monate her #20370 von sara67
Blutverdünner (Xarelto) wurde erstellt von sara67
Hallo Zusammen,
habe das Forum ganz zufällig entdeckt u. bin froh es gefunden zu haben
Ganz kurz zu mir: bin 47 Jahre alt, seit 1992 die Diagnose MS u. muß mich seit 2 Wochen kathetrisieren! Am Anfang hbe ich gedacht, nicht ganz einfach, aber vielleicht ja irgendwann machbar! Bis gestern!!! Da habe ich anstelle von Urin überwiegend Blut abgelassen........ Bin direkt zum Hausarzt, der mir dann sagte, das kommt durchs Xarelto....... Danach direkt zum Neurologen, der mir sagte, trotz des Blutverdünners muß eine Kathetrisierung möglich sein!!!!!!!! Aber welchen nehme ich??????????
Habe bis jetzt den Lofrix sense benutzt, aber hier liegen noch jede Menge von anderen Firmen!
Mit welchem Katheter hat man das geringste Verletzungsrisiko? Welches ist der weichste?
HILFE.....
Hoffentlich kann mir irgendjemand hier helfen!?
vielen Dank schon mal vorab!!!
habe das Forum ganz zufällig entdeckt u. bin froh es gefunden zu haben
Ganz kurz zu mir: bin 47 Jahre alt, seit 1992 die Diagnose MS u. muß mich seit 2 Wochen kathetrisieren! Am Anfang hbe ich gedacht, nicht ganz einfach, aber vielleicht ja irgendwann machbar! Bis gestern!!! Da habe ich anstelle von Urin überwiegend Blut abgelassen........ Bin direkt zum Hausarzt, der mir dann sagte, das kommt durchs Xarelto....... Danach direkt zum Neurologen, der mir sagte, trotz des Blutverdünners muß eine Kathetrisierung möglich sein!!!!!!!! Aber welchen nehme ich??????????
Habe bis jetzt den Lofrix sense benutzt, aber hier liegen noch jede Menge von anderen Firmen!
Mit welchem Katheter hat man das geringste Verletzungsrisiko? Welches ist der weichste?
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Hoffentlich kann mir irgendjemand hier helfen!?
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- Ano
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11 Jahre 3 Monate her #20371 von Ano
Ano antwortete auf Blutverdünner (Xarelto)
Herzlich willkommen, liebe Sara !
Bitte hab noch etwas Geduld. Du wirst bestimmt bald eine hilfreiche Antwort bekommen.
In unserem Forum ist Pam quasi unsere "Katheter-Expertin" - sie selber katheterisiert sich auch.
Aber Pam hat im Moment familiär einiges um die Ohren und schaut deshalb z.Zt. seltener hier rein.
Bis dahin schau Dich mal hier im Forum um - es gibt einige Beiträge, die für Dich interessant sein könnten.
So z.B. hier - da wird im Laufe des Threads von verschiedenen Kathetersorten berichtet: klick ,
und hier kannst Du etwas über einen dringend benötigten Beinspiegel für's Kathetern nachlesen: Klick
Hab noch ein wenig Geduld, bitte. Es werden bestimmt noch Antworten für Dich kommen.
LG, Ano
Bitte hab noch etwas Geduld. Du wirst bestimmt bald eine hilfreiche Antwort bekommen.
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LG, Ano
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11 Jahre 3 Monate her - 11 Jahre 3 Monate her #20372 von Pamwhy
Pamwhy antwortete auf Blutverdünner (Xarelto)
Hallo Sara,
erst mal
-lich Willkommen hier bei uns im Forum....
Bei meiner Schwiegermutter ist es letztes Jahr mit Xarelto auch zu langanhaltenden Blutungen in der Blase gekommen. Sie musste dieses Medikament wegen Herzproblemen einnehmen und die Blase wurde wohl bei einer Katheterlegung für eine andere Untersuchung verletzt.
Die Blutungen hörten jedenfalls nicht auf, nach ein paar Tagen "rumbehandeln" des Hausarzts ist sie zum Urologen, der hat sie direkt in die Urologie des Krankenhauses geschickt (sprich ich sollte sie schnellstmöglich dahin schaffen, da ein Transport zu lange gedauert hätte....).
Dort wurde ein Spülkatheter gelegt und die Blutung hörte erst nach 5 Tagen Spülen auf. Am Ende ging es ihr durch den Blutverlust sehr schlecht, nachdem die Blutungen endlich aufgehört hatten, hat sie mehrere Blutkonserven bekommen, um sie wieder auf die Beine zu bringen.
Das Ende vom Lied war, dass sie jetzt eine andere Blutverdünnung nimmt, da laut ihrem Arzt Xarelto "zwar super fürs Herz ist, aber sehr schlecht für die Blase". Jetzt nimmt sie Macumar (meine eigene Mutter muss auch etwas zur Blutverdünnung wegen Thrombose, bzw. Emboliegefahr nehmen und nimmt statt Macumar, das sie nicht vertragen hat, Falithrom)
Vielleicht gibt es bei dir auch Alternativen was die Blutverdünnung angeht, zumal du ja (im Gegensatz zu meiner Schwiegermutter) ständig kathetern musst. Ich würde noch mal mit einem Urologen Rücksprache halten. Bei meiner Schwiegermutter haben sich auch mehrere Abteilungen wegen der Behandlung absprechen müssen, bis die Einstellung optimal war.
Ich selbst habe übrigens mit dem kurzen (7 cm) Katheter von Coloplast, dem SpeediCath Compact gute Erfahrung gemacht, obwohl eine Verletzung am Anfang einfach öfter vorkommt, bis man etwas Übung damit hat. Das ging mir übrigens auch so...
Das ist vielleicht dem Neurologen nicht so ganz klar...
Ich hoffe ich konnte dir ein bisschen weiterhelfen...
Freue mich auf weiteren Austausch und hoffe, dass es dir mit dem Kathetern bald besser geht...
Bis demnächst und ganz....
erst mal
Bei meiner Schwiegermutter ist es letztes Jahr mit Xarelto auch zu langanhaltenden Blutungen in der Blase gekommen. Sie musste dieses Medikament wegen Herzproblemen einnehmen und die Blase wurde wohl bei einer Katheterlegung für eine andere Untersuchung verletzt.
Die Blutungen hörten jedenfalls nicht auf, nach ein paar Tagen "rumbehandeln" des Hausarzts ist sie zum Urologen, der hat sie direkt in die Urologie des Krankenhauses geschickt (sprich ich sollte sie schnellstmöglich dahin schaffen, da ein Transport zu lange gedauert hätte....).
Dort wurde ein Spülkatheter gelegt und die Blutung hörte erst nach 5 Tagen Spülen auf. Am Ende ging es ihr durch den Blutverlust sehr schlecht, nachdem die Blutungen endlich aufgehört hatten, hat sie mehrere Blutkonserven bekommen, um sie wieder auf die Beine zu bringen.
Das Ende vom Lied war, dass sie jetzt eine andere Blutverdünnung nimmt, da laut ihrem Arzt Xarelto "zwar super fürs Herz ist, aber sehr schlecht für die Blase". Jetzt nimmt sie Macumar (meine eigene Mutter muss auch etwas zur Blutverdünnung wegen Thrombose, bzw. Emboliegefahr nehmen und nimmt statt Macumar, das sie nicht vertragen hat, Falithrom)
Vielleicht gibt es bei dir auch Alternativen was die Blutverdünnung angeht, zumal du ja (im Gegensatz zu meiner Schwiegermutter) ständig kathetern musst. Ich würde noch mal mit einem Urologen Rücksprache halten. Bei meiner Schwiegermutter haben sich auch mehrere Abteilungen wegen der Behandlung absprechen müssen, bis die Einstellung optimal war.
Ich selbst habe übrigens mit dem kurzen (7 cm) Katheter von Coloplast, dem SpeediCath Compact gute Erfahrung gemacht, obwohl eine Verletzung am Anfang einfach öfter vorkommt, bis man etwas Übung damit hat. Das ging mir übrigens auch so...
Das ist vielleicht dem Neurologen nicht so ganz klar...
Ich hoffe ich konnte dir ein bisschen weiterhelfen...
Freue mich auf weiteren Austausch und hoffe, dass es dir mit dem Kathetern bald besser geht...
Bis demnächst und ganz....
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11 Jahre 3 Monate her - 11 Jahre 3 Monate her #20376 von Johannes1956
Johannes1956 antwortete auf Blutverdünner (Xarelto)
Liebe Sara, Riveroxaban (Xarelto) gehört zu den sogenannten neuen oralen Antikoagulantien, die in bestimmten Indikationen gegenüber dem alten Marcoumar zwar gewisse Vorteile in der Dosierung haben aber einen entscheidenden Nachteil aufweisen: der richtige Blutspiegel ist über Labor nicht wirklich messbar. Die Standarddosis ist nicht immer die Richtige und Überdosierungen mit Blutungsrisiko kommen vor. Bei Überdosierung gibt es auch kein Antidot, sodass es bei OPs immer wieder zu Blutungszwischenfällen kommt. Marcoumar muss halt eingestellt werden, ist von der Ernährung abhängig und man muss bisweilen mit Vierteltabletten hantieren. Der entscheidende Vorteil ist, dass über den sogenannten Quick Wert die Einstellung sehr genau vorgenommen werden kann, sodass es zu keinen Blutungen oder erhöhtem Blutungsrisiko kommt. Warum benötigst Du ein Antikoagulans? Vorangegangene Thrombosen? Vorhofflimmern? Jedenfalls muss Blutung nicht sein, nur eine Frage der richtigen Dosierung!
Beim Katheterisieren kann ich als Mann hier nicht so kompetent mitreden, ich fand den Coloplast Speedcath ganz praktisch, da habe ich aber auch leicht geblutet und mit VaPro von Hollister habe ich keinerlei Probleme. Aber da ist beim Mann das Einführen sicher einfacher mit der Aufsteckhülse.
Sprich mit Deinem Arzt nochmals über die Wahl des für Dich richtigen Antikoagulans und probiere verschiedene Katheter, das ist für jede/jeden anders!
beste Grüße
Johannes
Beim Katheterisieren kann ich als Mann hier nicht so kompetent mitreden, ich fand den Coloplast Speedcath ganz praktisch, da habe ich aber auch leicht geblutet und mit VaPro von Hollister habe ich keinerlei Probleme. Aber da ist beim Mann das Einführen sicher einfacher mit der Aufsteckhülse.
Sprich mit Deinem Arzt nochmals über die Wahl des für Dich richtigen Antikoagulans und probiere verschiedene Katheter, das ist für jede/jeden anders!
beste Grüße
Johannes
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11 Jahre 3 Monate her #20397 von sara67
sara67 antwortete auf Blutverdünner (Xarelto)
Vielen lieben Dank für eure Antworten!!!!
Das Xarelto muß ich nehmen, weil in meiner Familie der Faktor V leider vererbt wird/wurde........ Aufgrund dessen hatte ich schon 2 Thrombosen u. ich ließ mich nicht mit Marcumar einstellen......... Hat einfach nicht geklappt....
Deswegen Xarelto!!!
Ich glaube, ich werde mal weiter Kathter ausprobieren, mir nen Urologen suchen u. hoffentlich bald sicherer werden beim Kathetrisieren! Gestern habe ich den SpeediCath Compact probiert u. fand ihn schon besser! Mein Neurologe meinte auch zu mir: auch unter Xarelto muß ne Einmalkathetrisierung möglich sein!!!
Also abwarten!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Das Xarelto muß ich nehmen, weil in meiner Familie der Faktor V leider vererbt wird/wurde........ Aufgrund dessen hatte ich schon 2 Thrombosen u. ich ließ mich nicht mit Marcumar einstellen......... Hat einfach nicht geklappt....
Ich glaube, ich werde mal weiter Kathter ausprobieren, mir nen Urologen suchen u. hoffentlich bald sicherer werden beim Kathetrisieren! Gestern habe ich den SpeediCath Compact probiert u. fand ihn schon besser! Mein Neurologe meinte auch zu mir: auch unter Xarelto muß ne Einmalkathetrisierung möglich sein!!!
Also abwarten!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
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11 Jahre 3 Monate her #20401 von Pamwhy
Pamwhy antwortete auf Blutverdünner (Xarelto)
Hallo Sara,
meine Mutter hatte auch zweimal Thrombosen mit Lungenembolie.... aufgrund des Macumars bekam sie Weichteilrheuma und musste dann das Präparat wechseln. Sie ist jetzt seit Jahren mit "Falithrom" gut eingestellt. Eventuell wäre das eine Alternative...., das noch mal als Tipp, ich kann aber auch verstehen, wenn du nach den Thrombosen auch kein Risiko mehr eingehen möchtest.....
Bis dann und ganz....
meine Mutter hatte auch zweimal Thrombosen mit Lungenembolie.... aufgrund des Macumars bekam sie Weichteilrheuma und musste dann das Präparat wechseln. Sie ist jetzt seit Jahren mit "Falithrom" gut eingestellt. Eventuell wäre das eine Alternative...., das noch mal als Tipp, ich kann aber auch verstehen, wenn du nach den Thrombosen auch kein Risiko mehr eingehen möchtest.....
Bis dann und ganz....
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11 Jahre 3 Monate her - 11 Jahre 3 Monate her #20409 von Johannes1956
Johannes1956 antwortete auf Blutverdünner (Xarelto)
Liebe Sara!
Antikoagulation, gleich mit welchem Medikament, und Selbstkatheterismus schließen einander keinesfalls aus. Daher würde ich Deine Fragen auch als zwei voneinander getrennte betrachten. Die Wahl des für jeden einzelnen richtigen Katheters ist das eine. Ich habe es schon erwähnt, dass mir der SpeediCath zwar mit seiner Verpackung und der einfachen Handhabung auch zugesagt hat, aber die gerade Öffnung hat bei mir ganz geringfügige Blutungen verursacht, aber bei normaler Blutgerinnung gar kein Problem. Den VaPro habe ich dann bevorzugt, da er eine ganz rund zulaufende Spitze hat und die Öffnung ist ein Stück weiter hinten, das geht ganz glatt und ich nehme CH 12, das bisschen, was es langsamer rinnt ist bei mir kein Problem. Mit dem Einschieben ist es beim VaPro auch sehr unkompliziert, da er eine Hülle hat und ich mache das relativ langsam, bis der Harn eben rinnt, aber vielleicht ist das für Frauen anders.
Kathetern und Antikoagulans haben aber etwas gemeinsam: es soll und darf nicht bluten! Wobei das Bluten unter Antikoagulans das viel größere Problem ist, daher solltest Du diese Frage getrennt betrachten.
Phenprocoumon (unter den Handelsnamen Marcumar, Marcoumar und Falithrom erhältlich) hemmt die Gerinnung über die inhibierende Wirkung des Vit. K, wobei die Wirkung der Gerinnungsfaktoren II, VII, IX und X herabgesetzt wird. Die Einstellung, die mit dem Quick Test überwacht wird, benötigt mitunter längere Zeit, bis der richtige Wirkspiegel eingependelt ist.
Die neuen oralen Antikoagulantien hemmen das Thrombin (Dabigatran) oder den Faktor Xa (Rivaroxaban und Apixaban).
Bei jeder Entscheidung für Antikoagulation ist es immer eine Abwägung aus Thromboserisiko versus Blutungsrisiko. Das ist auch einer der Hintergründe für die Entwicklung der neuen oralen Antikoagulantien, da bei Phenprocoumon das Risiko für eine Hirnblutung gegeben ist. Auf der anderen Seite kann es bei Blutungsproblemen mit einem Antidot sofort unwirksam gemacht werden, was bei den neuen oralen Antikoagulantien nicht der Fall ist.
Dann kommt noch die Frage der Compliance, der Verlässlichkeit, mit welcher die Patienten das Medikament einnehmen dazu. Vergisst man eine Phenprocoumon Tablette einmal, steigt das Risiko, eine akute Thrombose zu bekommen, kaum, bei den neuen oralen Antikoagulantien ist das viel schwerwiegender. Da kommt es auf das Risiko an, wie hoch dies für Thrombose ist. Also, bei Patienten mit künstlicher Herzklappe, wo das Risiko für Thrombose hoch ist, ist ein Thrombin-Inhibitor nicht günstig, wenn der Patient vergesslich ist. Deshalb behandelt man alte Menschen mit Vorhofflimmern etwa lieber mit Phenprocoumon.
Faktor V Leiden Mutation und mehrmalige Thrombose zwingt vom Risiko her zu einer Antikoagulans-Therapie. Wobei auch hier die Meinungen auseinander gehen, ob lebenslang oder nicht lebenslang. Zwar sagt man, dass das Blutungsrisiko, speziell für eine Hirnblutung bei Faktor Xa-Inhibitoren (wie das Riveroxaban und Apixaban) geringer ist als bei Phenprocoumon, aber es ist eben nicht ausgeschlossen.
Die Sachlage ist nicht unkompliziert und nicht unumstritten. Für mich stellt sich die Frage, ob Du unabhängig vom Bluten durch Kathetern auch zu Blutungen neigst (Nasenbluten / Blaue Flecken?), dann musst Du das dringend abklären lassen. Was war das Problem bei der Einstellung mit Marcumar? Ging es in Richtung schlechte Wirksamkeit oder eher in Richtung erhöhtes Blutungsrisiko?
Neben der Faktor V Leiden Mutation gibt es ja noch eine ganze andere Menge an Blutgerinnungsstörungen, die auch in Kombination auftreten können, wie Antithrombin-Mangel oder Protein C, Protein S Mangel, aber auch eine ganze Menge an Risikofaktoren für Blutungen. Das sollte alles in einer Spezialklinik untersucht werden, wenn Du unter einem Xa-Inhibitor zu Blutungen neigst, das ist nicht ungefährlich, denn innere Blutungen merkt man nicht gleich so wie eine Blutung in die Blase. Ich will Dir da nicht Angst machen, aber Blutungsrisiko versus Thromboserisiko ist manchmal eine Gratwanderung.
Auch würde ich an Deiner Stelle einmal Deinen Eisenstoffwechsel ansehen, denn häufige oder gar chronische Blutungen führen schnell zu einer Entleerung des Speichereisens und in Folge zur Verminderung des Hämoglobins und damit zur Sauerstoffunterversorgung. Ein Blutbefund gibt Auskunft.
So, ich hoffe der fachliche Exkurs in die Blutgerinnung, das Thromboserisiko und Blutungsrisiko sowie Antikoagulantien war verständlich, wenn es noch Fragen dazu gibt, gebe ich gerne Auskunft.
Johannes
Antikoagulation, gleich mit welchem Medikament, und Selbstkatheterismus schließen einander keinesfalls aus. Daher würde ich Deine Fragen auch als zwei voneinander getrennte betrachten. Die Wahl des für jeden einzelnen richtigen Katheters ist das eine. Ich habe es schon erwähnt, dass mir der SpeediCath zwar mit seiner Verpackung und der einfachen Handhabung auch zugesagt hat, aber die gerade Öffnung hat bei mir ganz geringfügige Blutungen verursacht, aber bei normaler Blutgerinnung gar kein Problem. Den VaPro habe ich dann bevorzugt, da er eine ganz rund zulaufende Spitze hat und die Öffnung ist ein Stück weiter hinten, das geht ganz glatt und ich nehme CH 12, das bisschen, was es langsamer rinnt ist bei mir kein Problem. Mit dem Einschieben ist es beim VaPro auch sehr unkompliziert, da er eine Hülle hat und ich mache das relativ langsam, bis der Harn eben rinnt, aber vielleicht ist das für Frauen anders.
Kathetern und Antikoagulans haben aber etwas gemeinsam: es soll und darf nicht bluten! Wobei das Bluten unter Antikoagulans das viel größere Problem ist, daher solltest Du diese Frage getrennt betrachten.
Phenprocoumon (unter den Handelsnamen Marcumar, Marcoumar und Falithrom erhältlich) hemmt die Gerinnung über die inhibierende Wirkung des Vit. K, wobei die Wirkung der Gerinnungsfaktoren II, VII, IX und X herabgesetzt wird. Die Einstellung, die mit dem Quick Test überwacht wird, benötigt mitunter längere Zeit, bis der richtige Wirkspiegel eingependelt ist.
Die neuen oralen Antikoagulantien hemmen das Thrombin (Dabigatran) oder den Faktor Xa (Rivaroxaban und Apixaban).
Bei jeder Entscheidung für Antikoagulation ist es immer eine Abwägung aus Thromboserisiko versus Blutungsrisiko. Das ist auch einer der Hintergründe für die Entwicklung der neuen oralen Antikoagulantien, da bei Phenprocoumon das Risiko für eine Hirnblutung gegeben ist. Auf der anderen Seite kann es bei Blutungsproblemen mit einem Antidot sofort unwirksam gemacht werden, was bei den neuen oralen Antikoagulantien nicht der Fall ist.
Dann kommt noch die Frage der Compliance, der Verlässlichkeit, mit welcher die Patienten das Medikament einnehmen dazu. Vergisst man eine Phenprocoumon Tablette einmal, steigt das Risiko, eine akute Thrombose zu bekommen, kaum, bei den neuen oralen Antikoagulantien ist das viel schwerwiegender. Da kommt es auf das Risiko an, wie hoch dies für Thrombose ist. Also, bei Patienten mit künstlicher Herzklappe, wo das Risiko für Thrombose hoch ist, ist ein Thrombin-Inhibitor nicht günstig, wenn der Patient vergesslich ist. Deshalb behandelt man alte Menschen mit Vorhofflimmern etwa lieber mit Phenprocoumon.
Faktor V Leiden Mutation und mehrmalige Thrombose zwingt vom Risiko her zu einer Antikoagulans-Therapie. Wobei auch hier die Meinungen auseinander gehen, ob lebenslang oder nicht lebenslang. Zwar sagt man, dass das Blutungsrisiko, speziell für eine Hirnblutung bei Faktor Xa-Inhibitoren (wie das Riveroxaban und Apixaban) geringer ist als bei Phenprocoumon, aber es ist eben nicht ausgeschlossen.
Die Sachlage ist nicht unkompliziert und nicht unumstritten. Für mich stellt sich die Frage, ob Du unabhängig vom Bluten durch Kathetern auch zu Blutungen neigst (Nasenbluten / Blaue Flecken?), dann musst Du das dringend abklären lassen. Was war das Problem bei der Einstellung mit Marcumar? Ging es in Richtung schlechte Wirksamkeit oder eher in Richtung erhöhtes Blutungsrisiko?
Neben der Faktor V Leiden Mutation gibt es ja noch eine ganze andere Menge an Blutgerinnungsstörungen, die auch in Kombination auftreten können, wie Antithrombin-Mangel oder Protein C, Protein S Mangel, aber auch eine ganze Menge an Risikofaktoren für Blutungen. Das sollte alles in einer Spezialklinik untersucht werden, wenn Du unter einem Xa-Inhibitor zu Blutungen neigst, das ist nicht ungefährlich, denn innere Blutungen merkt man nicht gleich so wie eine Blutung in die Blase. Ich will Dir da nicht Angst machen, aber Blutungsrisiko versus Thromboserisiko ist manchmal eine Gratwanderung.
Auch würde ich an Deiner Stelle einmal Deinen Eisenstoffwechsel ansehen, denn häufige oder gar chronische Blutungen führen schnell zu einer Entleerung des Speichereisens und in Folge zur Verminderung des Hämoglobins und damit zur Sauerstoffunterversorgung. Ein Blutbefund gibt Auskunft.
So, ich hoffe der fachliche Exkurs in die Blutgerinnung, das Thromboserisiko und Blutungsrisiko sowie Antikoagulantien war verständlich, wenn es noch Fragen dazu gibt, gebe ich gerne Auskunft.
Johannes
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11 Jahre 3 Monate her #20417 von Pamwhy
Pamwhy antwortete auf Blutverdünner (Xarelto)
Hallo Johannes, hallo Sara
@Johannes, wenn ich solche Beiträge von dir lese, freue ich mich immer besonders, dass du zum einen den Weg in unser Forum gefunden hast und zum anderen, dass du uns auch erhalten geblieben bist.....
Schön, dass du uns fachlich von dieser Seite so gut unterstützen kannst....
@Sara, also bei mir gab und gibt es mit der Spitze/ Rundung des SpeediCath Compact keinerlei Schwierigkeiten bei Einführen..., in den letzten zwei Jahren habe ich bei Urintests keinerlei Blut nachweisen können (habe zu Hause auch meine eigenen Sticks), obwohl mein Hausarzt meinte, Blut würde beim Kathetern immer mit im Test angezeigt, da sich die Verletzungen nicht verhindern lassen könnte...., da bin ich aus meiner Erfahrung heraus nicht so ganz seiner Meinung. Wobei das vielleicht auch Personen abhängig ist.
Wenn Johannes so gute Erfahrung mit dem VaPro gesammelt hat (ich weiß nur nicht, ob der Katheter für die Frau da vielleicht anders ist) würde ich da auch noch mal Muster bestellen..., ruhig auch mit verschiedenen CH-Größen....
Bis Frau (Mann natürlich auch) den "Richtigen" (Katheter) findet kann es halt dauern...
'Bis dann und ganz....
@Johannes, wenn ich solche Beiträge von dir lese, freue ich mich immer besonders, dass du zum einen den Weg in unser Forum gefunden hast und zum anderen, dass du uns auch erhalten geblieben bist.....
Schön, dass du uns fachlich von dieser Seite so gut unterstützen kannst....
@Sara, also bei mir gab und gibt es mit der Spitze/ Rundung des SpeediCath Compact keinerlei Schwierigkeiten bei Einführen..., in den letzten zwei Jahren habe ich bei Urintests keinerlei Blut nachweisen können (habe zu Hause auch meine eigenen Sticks), obwohl mein Hausarzt meinte, Blut würde beim Kathetern immer mit im Test angezeigt, da sich die Verletzungen nicht verhindern lassen könnte...., da bin ich aus meiner Erfahrung heraus nicht so ganz seiner Meinung. Wobei das vielleicht auch Personen abhängig ist.
Wenn Johannes so gute Erfahrung mit dem VaPro gesammelt hat (ich weiß nur nicht, ob der Katheter für die Frau da vielleicht anders ist) würde ich da auch noch mal Muster bestellen..., ruhig auch mit verschiedenen CH-Größen....
Bis Frau (Mann natürlich auch) den "Richtigen" (Katheter) findet kann es halt dauern...
'Bis dann und ganz....
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11 Jahre 1 Monat her #21188 von nudrat
nudrat antwortete auf Blutverdünner (Xarelto)
Ich selbst bin erst vor wenigen Monaten mit einem Blasenproblem hier eingestiegen und habe unglaublich viel dazugelernt. Nicht nur über das Problem mit meiner Blase, welches ich nun fast vollständig losgeworden bin, nein, auch menschlich und zwischenmenschlich und auch vieles über Geduld und die Zeit, ein Thema, mit dem ich früher sehr auf Kriegsfuss gestanden bin und nun einen viel besseren Zugang habe. Entschleunigung, zumindest der Versuch zur Entschleunigung ist nun in meinem Bewußtsein.
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- spiegelherb
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9 Jahre 7 Monate her #29038 von spiegelherb
spiegelherb antwortete auf Blutverdünner (Xarelto)
Tod meiner Schwiegermutter (84 Jahre) wegen Xarelto?
Anfang Januar 2016 diagnostiziert der Hausarzt Vorhofkammerflimmern und empfiehlt entweder Marcumar oder Xarelto. Wir entscheiden uns nach Internet-Recherche für Xarelto, weil damit die Blutwerte seltener geprüft und "eingestellt" werden müssen. Nach wenigen Wochen stellt er sehr seltsame Blutwerte fest und setzt Xarelto sofort ab. Insgesamt drei Blutuntersuchungen bei verschiedenen Instituten, alle mit dem gleichen Resultat. Der Arzt vermutet entweder eine innere Blutung oder beginnende Leukämie, kann aber trotz gründlicher Untersuchung nichts feststellen. Blut weder im Stuhl noch sonstwo. Ratlos ordnet er an: Magen-Darm-Spiegelung (Donnerstag) und CT des Bauchraumes am Dienstag. Nach der Magen-Darm-Untersuchung beglückwünscht der Arzt die Schwiegermutter: Alles ok, nichts entdeckt, nun essen Sie mal etwas Schönes und genießen Sie das Osterfest! Während der Rückreise (10 Minten) wird ihr übel, sie steigt aus dem Auto, muss sich mehrfach festhalten, zieht sich die Treppe hoch, legt sich auf die Couch und stirbt 20 Minuten nach dem Arztbesuch. Die CT wird abgesagt.
Als der Notarzt hört, dass sie von einer Darmspiegelung kommt, ruft er die Kripo an: kein natürlicher Tod! Mir sagt er: als erstes hat er die Augenlider herunter gezogen und nur weiß gesehen. Wohin ist denn das Blut verschwunden? Er vermutet ein geplatztes Aneurisma und wundert sich, dass die Kollegen das nicht entdeckt haben. Schwerer Kunstfehler.
Die Obduktion klärt: Plötzliches Herzversagen, keine weitere Auskunft. Kein Arzt hat Fehler gemacht.
Anfang Januar 2016 diagnostiziert der Hausarzt Vorhofkammerflimmern und empfiehlt entweder Marcumar oder Xarelto. Wir entscheiden uns nach Internet-Recherche für Xarelto, weil damit die Blutwerte seltener geprüft und "eingestellt" werden müssen. Nach wenigen Wochen stellt er sehr seltsame Blutwerte fest und setzt Xarelto sofort ab. Insgesamt drei Blutuntersuchungen bei verschiedenen Instituten, alle mit dem gleichen Resultat. Der Arzt vermutet entweder eine innere Blutung oder beginnende Leukämie, kann aber trotz gründlicher Untersuchung nichts feststellen. Blut weder im Stuhl noch sonstwo. Ratlos ordnet er an: Magen-Darm-Spiegelung (Donnerstag) und CT des Bauchraumes am Dienstag. Nach der Magen-Darm-Untersuchung beglückwünscht der Arzt die Schwiegermutter: Alles ok, nichts entdeckt, nun essen Sie mal etwas Schönes und genießen Sie das Osterfest! Während der Rückreise (10 Minten) wird ihr übel, sie steigt aus dem Auto, muss sich mehrfach festhalten, zieht sich die Treppe hoch, legt sich auf die Couch und stirbt 20 Minuten nach dem Arztbesuch. Die CT wird abgesagt.
Als der Notarzt hört, dass sie von einer Darmspiegelung kommt, ruft er die Kripo an: kein natürlicher Tod! Mir sagt er: als erstes hat er die Augenlider herunter gezogen und nur weiß gesehen. Wohin ist denn das Blut verschwunden? Er vermutet ein geplatztes Aneurisma und wundert sich, dass die Kollegen das nicht entdeckt haben. Schwerer Kunstfehler.
Die Obduktion klärt: Plötzliches Herzversagen, keine weitere Auskunft. Kein Arzt hat Fehler gemacht.
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