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Wie beurteilen Betroffene....wo fäng Problem an

01 Okt 2020 23:58 #1 von brezle
Gerade eben ist mir wieder ein Malheuer passiert und mir war kurz zum Heulen..so bin ich nun auf dies Forum gestoßen....ich will mein Problem mal schildern..bisher nimmt es keiner- Ärzte- ernst.

So Situationen wie eben passieren immer öfter. Ich verspürte minimal Harndrang, stand auf, wollte schnell noch was weg räumen ..ging ein paar Schritte, da war es nicht mehr zu halten. Plötzlich entleerte sich die Blase...zurückhalten kann ich das dann gar nicht mehr..Ich schaffe es sehr selten auf die Toilette ohne daß unterwegs schon Urin abgeht.

Und ich muß sehr oft zur Toilette. Ich schlafe eigentlich seit ewigen Zeiten keine Nacht gut,weil 2, 5 Stunden sind das absolute Maximum, bis ich raus muß. Tagsüber auch und ab abends renn ich quasi stündlich zum Klo.

Ich muß jeden Weg so planen, daß eine Toilette erreichbar ist.
Oft ist das leider nicht nur ein Urinproblem...auch den Stuhlgang kann ich schlecht halten.Das kommt aber nur selten vor und oft monatelang nicht.
Aber ich hatte eine Gallen-Op und danach oft Durchfall..damals war das ein großes Problem.

Ich lebe damit und ignoriere das Problem. Und vermeide alles mögliche, wo ich weiß, daß ich dann lospiesele....Oder Erkältung, Husten...da gibt es dann kein Halten mehr

Das hab ich Ärzten berichtet..man fand so schlimm sei es nicht..Beckenbodentraining...brachte nichts...

Daß die das nicht ernst nehmen liegt daran, daß ich stark übergewichtig bin und deshalb starkes Lymphödem habe.
Sprich warum ich diese Inkontinenz habe ist klar....und solange ich es nicht schaffe viel abzunehmen, ....selbst schuld..

Ich trau mich schon nimmer abends zu trinken oder was gegen die Lympheinlagerungen zu machen, weil wenn ich die Beine bandagiere, Massage machen laße..dann bin ich out of order. Dann muß ich daheim bleiben, weil ich dann andauernd auf die Toilette muß.

Wie gesagt..ich leb damit...wasche viel....gebe viel Geld für Einlagen aus...geh nicht mehr gerne aus..

Und versuche es zu verdrängen....

Aber grad eben , war mal wieder so eine Situation..wo ich dachte " eh das ist echt ein Problem...stell dir vor , du wohnst nicht alleine..und pieselst auf den Küchenboden, weil du keine Minute mehr anhalten kannst..."

Hier schreiben Menschen mit viel größeren Problemen in dem Bereich.
Hab ich überhaupt eines?
Muß ich das halt nur besser managen?

Bei meiner Ausgangslage..dick und Lymphödem, kann man doch sowieso nichts machen??????

Ja..den Hinweis brauchts nicht..natürlich versuche ich abzunehmen.

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02 Okt 2020 06:12 - 02 Okt 2020 06:12 #2 von Greta
Hallo brezle,

Erst einmal herzlichen Willkommen im Forum :)

Deine Geschichte ähnelt ein bisschen meiner, zumindest was die „Unfähigkeit“ der Ärzte angeht, bzw. meiner Verrwirrtheit und Resignation meiner Situation.

Zu dem Zusammenhang Übergewicht / Inkontinenz kann ich nichts sagen, aber ich (und mit Sicherheit auch einige andere) bin definitiv nicht übergewichtig und bin ja auch hier...soviel mal dazu. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass alle Menschen mit starkem Übergewicht inkontinent sind.

Was die Ärzte angeht: da musst du dich auf den Weg machen und deinen richtigen Arzt finden, der dich und dein Problem ernst nimmt. Ist nicht einfach, aber möglich. Ich persönlich habe auch 8 Proktologen/Chirurgen und mehrere traumatische Erlebnisse durch bis ich den „richtigen“ gefunden habe.

Es gibt auch sogenannte Beckenboden Zentren, wo alle Spezialisten für diese Problem zusammen kommen.

Nur mit Hilfe dieses Forums war es mir möglich, heraus zu finden, was überhaupt mein Problem ist, die Ärzte konnten das nicht erklären/ansprechen. Nimm dir Zeit und lies dich hier mal rein, da werden dir schon einige Lichter aufgehen. ;)

Was mir auch sehr geholfen hat: ich habe mal chronologisch aufgeschrieben, was ab meiner ersten Erinnerung alles „da unten“ passiert ist, also alles was auch nur ansatzweise mit Bauch, Darm und Blase zu tun hatte. Auch alle OP‘s und Behandlungen, alle Spleens (z.B. starker Stuhldrang im Supermarkt ab age 20). Das war sehr aufschlussreich.

Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Mut und Kraft für deinen weiteren Weg! Deine Situation muss nicht so bleiben, aber nur du kannst es ändern! Nimm dir auch gerne dazu Hilfe (Coach / Psychotherapeut). Man kann auch mit Inkontinenz ein (fast) normales Leben führen.

Alles Gute!

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02 Okt 2020 13:16 #3 von SJ
Wurde denn bereits eine Urodynamik gemacht und was kam dabei raus?

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02 Okt 2020 14:13 #4 von herirein
Hallo brezle,

das Hauptproblem scheint das Lymphödem zu sein, welches Du mit der Erklärung über den verstärkten Harndrang nach der Lymphdrainage durch den Physiotherapeuten selbst erkennen konntest. Aber auch eine erhöhte Leibesfülle erzeugt einen ständigen Druck auf die Blase. Hinzu kommt die altersbedingte Dranginkontinenz, die besonders bei Frauen auftritt, die schwere Geburten hinter sich gebracht haben.
Auch wenn es sehr schwer ist, das Körpergewicht und damit die Lymphödeme zu reduzieren, wird ohne dem, ein gut aufgebautes Beckenbodentraining nicht zum Erfolg führen.

Ich wünsche Dir mit der Hilfe Deines Arztes eines Ernährungsberaters und des Physiotherapeuten die nötige Energie aufzubringen die Hauptursachen anzugehen und dadurch Besserung zu erfahren.

Herzliche Grüße und alles Gute, Heribert

Menschen sind wie Engel mit nur einem Flügel,
um fliegen zu können müssen wir uns umarmen
(Luciano de Crescenzo)

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02 Okt 2020 22:33 - 02 Okt 2020 22:35 #5 von herirein
@brezle, noch eine Ergänzung zu dem Gesagten.

Gegen Lymphödeme der Beine kann man sich Kompressionsstrümpfe vom Hausarzt verschreiben lassen.
Die GKV hat solche Hilfsmittel in einem Katalog eingestellt, welcher dem Arzt bei der Verordnung hilft.
https://www.rehadat-gkv.de/info/index.html?pgnr=17&pginfo=true

Kompressionsstrümpfe die nur die Kompressionsklasse ohne nähere Bezeichnung aufweisen, liefern dem Sanitätshaus, welches solche Strümpfe besorgen sollte, nicht die nötigen Maßgaben, die von der GKV bezahlt werden.
Die ärztliche Verordnung sollte deshalb folgende Ausführungen beinhalten:

1 paar Kompressionsstrümpfe nach Maß, flachgestrickt
Dg. (zum Beispiel) ausgeprägtes Lymphödem Stadium II.

Die eigentliche Bestellung wird dann mit dem Rezept und allen erforderlichen Maßen der Krankenkasse zur Genehmigung zugeleitet. (Dauer etwa 4 Wochen)
Einfache "Stützstrümpfe" kosten etwa 60 - 90 €
Die, wie vorher spezifiziert aufgeführten Kompressionsstrümpfe werden ohne weiteres 350,00 € kosten und von den Kassen bis auf die 10,00 € Eigenanteil vollumfänglich bezahlt! - Außerdem beträgt die Gewährleistung bei solchen Strümpfen 2 Jahre.

Gruß Heribert

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03 Okt 2020 08:11 #6 von martinK
Hallo Brezle

Auch von meiner Seite herzlich willkommen!

Dass Du unfreiwillig Urin verlierst, ist ein medizinisches Problem, und es ist gut, dass es Dich nicht gleichgültig lässt!

Heribert hat es eigentlich schon geschrieben: Wenn Du es schaffst, Dein Körpergewicht und die Lymphödeme zu reduzieren, hast Du bessere Chancen, auch wieder kontinent zu werden. Lass Dich aber dennoch von einer Fachperson (z.B. in einem Kontinenzzentrum) urologisch untersuchen und beraten. Die Fachärzte können Dir auch ein Rezept für die adäquate Versorgung von Inkontinenzhilfsmitteln ausstellen. Das würde Dich finanziell entlasten und Dir viel Lebensqualität geben (Schlaf- und Trinkgewohnheiten, soziale Interaktion, Lebensgefühl). Mit den heute verfügbaren Hilfsmitteln gibt es für mich keinen Grund, weshalb man mit Inkontinenz nicht ein weitgehend „normales“ Leben führen könnte.

Herzliche Grüsse
Martin

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03 Okt 2020 12:14 #7 von brezle
Dankeschön für Deine* ausführliche Antwort. Sie ist hilfreich und ich werde das Problem angehen.

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03 Okt 2020 12:16 #8 von brezle
Nein größere Untersuchungen gab es nicht. Nur den Tip abnehmen.Beckenbodengymnastik.

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03 Okt 2020 12:21 #9 von brezle
Hallo Heribert,

danke für Deine Antwort .Wegen der Lymphsache bin ich in Behandlung.Strümpfe bekomme ich. Momentan stagniert die Behandlung, wegen Corana gibt es keine Termine für Lymphdrainage..Abnehmen..ja klar...bin gerade mal wieder dabei....

Es ist auf jeden Fall gut, auf "offene Ohren und Herzen " zu treffen.

Grüße

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