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Hat mein Problem einen Namen?

10 Jan 2023 23:07 #11 von ansi
Vielen Dank euch allen.
Habt ihr vielleicht einen Tipp, wo man sich hin wenden kann, wenn man gut betreut sein möchte und auch erstmal mit einem Arzt in Ruhe reden? Gibt es bestimmte Zentren, oder Krankenhäuser? Wie findet man einen guten Ansprechpartner?

Ich wohne in einer Kleinstadt und habe mich vor Jahren mal an die hiesige urologische Praxis gewendet. Dort herrscht Massenabfertigung. Bevor ich auch nur einen Arzt gesehen oder irgendwem meine Probleme schildern konnte, meinte die Assistentin "Wir müssen leider den Urin mit einem Katheter..." worauf ich fauchte: "Wir müssen gar nichts!" Der Arzt sagte dann keinen Ton darüber, dass es kein Katheterurin war. Ich sagte ihm, dass ich vermute, eine Reizblase zu haben (war sicher falsch), worauf er mir ein Medikament in die Hand drückte und damit war ich wieder draußen.
Zu Hause stellte ich fest, dass das Medikament bei Darmverschluss in der Vergangenheit (bei mir gleich mehrfach der Fall) nicht genommen werden darf. Ich wendete mich wieder an den Arzt, der meine Bedenken einfach vom Tisch wischte. Das Medikament liegt also immer noch in der Schublade und seitdem habe ich keine Hilfe mehr gesucht.

Ich möchte mit jemandem reden, der mich als ersten Schritt in Ruhe anhört. Mit meiner ganzen Vorgeschichte an chronischer Nierenbeckenentzündung als Kind und den Problemen seit den Bauchoperationen mit liegendem Katheter und allen Symptomen. Der mich nicht mit "Wir müssen..." überfährt, sondern mir in Ruhe die Möglichkeiten erklärt und meine Bedenken ernst nimmt. Jeder Heilpraktiker kann das. Warum nur tun sich Fachärzte damit so schwer?
Ich habe einfach Angst, wieder irgendwo zu landen, wo ich überfahren und abgefertigt werde.

Ich wohne im Süden Deutschlands. Augsburg, Ulm, München wären erreichbar.

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11 Jan 2023 07:32 #12 von Prahamoris
Hallo Ansi,

Es gibt Beckenbodenzentren und auch spezielle Urologiesprechstunden für Blasenprobleme an den grossen Unikliniken.
Ulm wurde hier schon mal genannt im anderen Beitrag. Ich selbst war in München/Bogenhausen im Beckenbodenzentrum.
Am Besten ist, wenn du kurz googelst-die Adressen kommen automatisch.
Vg Simona

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11 Jan 2023 10:47 #13 von ansi
Hallo Simona,
danke, den Begriff Beckenbodenzentrum (zum Googeln) kannte ich noch nicht. Du schreibst, Ulm wurde genannt - meinst du die urologische Sprechstunde in der Klinik? Leider weiß ich nicht, auf welchen Beitrag du dich beziehst.

Wenn ich hier im Forum so lese, denke ich, dass viele von euch größere Probleme und schlimmere Ursachen haben als ich. Das führt mich eher in die Richtung, nach jemandem zu suchen, der nicht so ausschließlich schulmedizinisch-invasiv sofort an Botox, Spiegelung und Operationen denkt, wie ich es von einer Kliniksprechstunde erwarte. Ich war mal bei einer spezialisierten Physiotherapeutin, die mir eine Zeitlang sehr geholfen hat. Leider hat sie kurz darauf ihre Praxis geschlossen.

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11 Jan 2023 11:16 #14 von Prahamoris
Hallo Ansi,

Ja ich meine die urologische Sprechstunde in der Ulmer Klinik. Ich weiss nicht mehr, wer von uns in seinem Beitrag darauf hingewiesen hat.

Alles Gute
Simona

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11 Jan 2023 11:30 #15 von MichaelDah
Hi Ansi,

du kannst auch die Expertensuche der Deutsche Kontinenz Gesellschaft benutzten. Da werden alle zertifizierten Zentren nach Postleitzahl gefunden.

Hier der Link: DKG - Expertensuche

Ich denke viele Ärzte sind überlastet - das trifft nicht nur auf Urologen zu. Dazu kommt das Problem das die natürlich auch wirtschaftlich denken und pro Konsultation so zwischen 7 und 10 Minuten einplanen. Deshalb ist es wichtig sich gut auf den Besuch vorzubereiten um dann auch die richtigen Fragen stellen zu können - b.z.w. dem Arzt auch die richtigen Informationen zu geben.

eine kleine „Checkliste“ findest du z.B. hier: Vorbereitung Arztbesuch

Ich habe recht gute Erfahrungen damit gemacht die Untersuchungsergebnisse / Labor / Diagnosen und Medikationen immer zwischen den beteiligten Ärzten zu teilen - das funktioniert nämlich nicht automatisch. Da meine Ärzte (fast) alle auf Doctolib sind, war das sehr einfach weil man da die ganzen Sachen hochladen und teilen kann. Sonst hat es auch eine E-Mail getan.

Besonders wichtig ist es diese Informationen selber zu verteilen wenn man verschiedene Medikamente von verschiedenen Ärzten verschrieben bekommt. Idealer Weise sollte der Hausarzt das managen - aber das klappt natürlich nur bei bestehenden Verordnungen und nicht bei etwas neuem - und auch nur dann wen er das weiß.

Darüber hinaus habe ich mir - nachdem ich gemerkt hatte das die Sache komplizierter wird - immer eine Checkliste mit Fragen gemacht. Die habe ich dann mitgenommen - um nichts zu vergessen. Sonst kann ich dir aus eigener Erfahrung auch den Rat geben dich selber mit den medizinischen Hintergründen zu beschäftigen. Solange ein Problem nur eine klare Ursache hat ist das meistens nicht notwendig. Schwierig wird es immer dann wenn verschiedene Ursachen / Erkrankungen aus verschiedenen Fachrichtungen eine Rolle spielen. Manchmal hilft einem da der Hausarzt - aber dazu muss er halt auch über alles Bescheid wissen.

Die Fachärzte behandeln behandeln meistens erstmal „stur“ nach den Leitlinien solange man da nicht argumentativ interveniert. Das ist auch OK und funktioniert gut solange es nur eine Erkrankung gibt. Allerdings ist es auch ein running gag unter Ärzten, dass der Patient früher oder später stirbt wenn man sich bei einer multimorbilität an die Leitlinie für die Einzelerkrankung hält … ;-)

Einen Überblick über die Leitlinien findest du übrigends hier: Übersicht Leitlinien


viele Grüße
Michael

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12 Jan 2023 14:06 #16 von Ciajaeg
Hallo Ansi,

ich bin etwas spät und die meisten haben schon alles erzählt, was wichtig ist.

Davon abgesehen hört sich dein Problem schon sehr nach meinem an, meine Diagnose lautet "Neurogenic Detrusor Overactivity" (terminale Detrusor-Überaktivitität, neurogen), was bedeutet, dass die Blase sich entleert, wenn diese ihren "persönlichen" maximalen Füllstand erreicht hat, Trigger wie Aufstehen z.B. kenne ich gut. Die zentrale Hemmung ist bei mir außer Kraft gesetzt und manchmal bemerke ich keinen Harndrang, bevor es zu spät ist, oft ist er gut auszuhalten und steigert sich dann urplötzlich enorm.

Die Diagnose kann allerdings nur über eine Urodynamik (=Katheter) erfolgen, ich würde dir empfehlen, so wie die andere auch, in eine Kontinenz-Klinik zu gehen. Auch wenn hier Vorbehalte bestehen, ohne wird es kaum gehen, wenn eine Diagnose gewünscht wird.

Viel Erfolg!

Ciajeag

Diagnosen: Neurogene Dysfunktion des unteren Harntraktes suprapontin, Terminale Detrusor-Überaktivität - Detrusor-Sphinkter-Dyskoordination - Algurie - Polydipsie/Polyurie-Syndrom - chronische Harnretention -
Myalgische Enzephalomyelitis (ME-CFS) - (POTS) - Dysautonomie - Polyneuropathy

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12 Jan 2023 20:04 #17 von Pink Panther
Hallo,

Mir geht es fast genauso, der einzige Unterschied ist die sporadisch auftretende Stuhlinkontinenz.

Vielleicht spielen dabei auch psychische Aspekte eine Rolle. Es scheint alles zusammen dann zu diesen Symptomen zu führen. Gerade deshalb sind dann die Ursachen schwer unter Kontrolle zu bekommen oder gar zu lindern.

LG


Paulchen

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