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Plötzlich dranginkontinenz.

09 Jun 2023 14:01 #1 von Lostme
Hallo.
Ich bin dreißig Jahre alt.
Seit knapp zwei Wochen ist jede Nacht mein Bett nass.
Seit 4 Tagen ist es auch so das ich merke dass ich muss und dann ist es auch schon passiert.
Das erste Mal war vor 4 Tagen.
Ich war mit der Betreuung einkaufen und dann musste ich. Wir also in den DM. Die Verkäuferin hat die Toilette aufgeschlossen und ich war schon bis zu den Knien nass.
Das war nur der erste Schwall. Beim zweiten war ich bis zu den Socken nass .
Am Montag einen Arzt Termin.
Im Moment trage ich Windeln . Die müssen jede Stunde gewechselt werden. Weil es unmöglich ist noch rechtzeitig zur Toilette zu kommen.
Nachts läuft sie über.

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11 Jun 2023 17:15 #2 von causade
Ich kenne dieses Problem, vor etwa 2 Jahren. als ich gerade nach dem Einkaufen im Auto saß, konnte ich das "Wasser" nicht mehr halten und näßte meine Hosen vollkommen ein, in dieser Form erstmalig. Ich hatte bereits ftüher damit Probleme gehabt, konnte mich aber immer rechtzeitg entleeren. Bei einer Routine Untersuchung sprach ich mit meinem Hausarzt darüber, Resultat in meinem Alter ( über 70 ) nicht unüblich, kann medikamentös behandelt werden. Lehnte ich ab, schlucke bereite 7 Tabletten
( 6 verschiedene Medikamente ) täglich. Da dieses Problem nicht täglich vorkommt, " beuge " ich selbst vor, trage am Tage und in der Nacht eine Pants bzw wenn ich länger unterwegs bin eine Windelhose oft mit zusätzlicher Schutzhose darüber, für die Nacht immer mit Gummihose
Komme damit ganz gut zurecht, auch ärztlicherseits keine Bedenken

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12 Jun 2023 08:27 #3 von mich
Bin ich hier wirklich ein Exot oder habe ich keine Angst vor einer OP. Ich habe mir mit 73 einen künstlichen Schließmuskel (AMS 800) implantieren lassen und kann selbst bestimmen, wann ich Wasserlassen will. Auch kann ich jetzt mit Freuden ins Schwimmbad gehen.

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12 Jun 2023 15:02 #4 von stephanw

mich schrieb: Bin ich hier wirklich ein Exot oder habe ich keine Angst vor einer OP.


Es ist wirklich toll, dass ein künstlicher Schließmuskel für dich funktioniert. Das lesen wir ja immer wieder von dir. Nur gibt es leider einige Inkontinenzformen, wo der nix bringt. z.B. bei einer überaktiven Blase/Dranginkontinenz, wovon der Threadstarter berichtet.

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13 Jun 2023 08:49 - 13 Jun 2023 08:55 #5 von mich
Ganz verstehe ich das nicht. Warum sollte es nicht funktionieren, wenn der Wasserhahn geschlossen ist? Es wird ja die Harnröhre durch den Schließmuskel verschlossen und nur durch Druck auf den Auslöser geöffnet. Wenn sich die Blase füllt, spürt man das auch, so kann man bequem zum WC gehen.
Ich könnte mir höchstens vorstellen, dass sich die Krankenkasse weigert bei jedem diese OP zu bezahlen.
Genau so funktioniert auch eine Penisklemme. Diese hat mich in der Zeit als ich Inkontinent war über die Zeit gebracht. Hatte ich stellenweise den ganzen Tag benutzt.

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13 Jun 2023 09:52 #6 von stephanw
Hallo Mich,

bei einer Belastungsinko, so wie bei dir, hat der Schliessmuskel keine gute Funktion mehr. Die Blase selbst ist aber normal. Wenn man da den Abfluss blockiert, funktioniert das ganz gut, da keine besonderen Blasendrücke entstehen. Weil die Blase normal funktioniert, merkst du das du aufs Klo musst und kannst den künstlichen Schliessmuskel öffnen. Eine Dranginkontinenz hat ein komplett anderes Symptombild. Bei einer überaktiven Blase ist das Problem nicht der Schliessmuskel (der funktioniert normal), sondern die Blase selbst. Diese hat ab einen gewissen Füllstand dann autonome Kontraktionen, in der Stärke ähnlich wie wenn du willentlich urinieren willst. Das schafft keine Penisklemme und auch kein künstlicher Schliessmuskel, dem Blasendruck stand zu halten, selbst der normal funktionierende eigene Schliessmuskel ist damit überfordert, deswegen kommt es ja zum Urinverlust. Mein Schliessmuskel beispielsweise hat null Funktionseinschränkung. Und wenn du theoretisch die Harnröhre so abdichten könntest, das nichts mehr durch geht, würdest du einen Rückstau in die Nieren provozieren. Wasser sucht sich immer den Weg des geringsten Widerstands. Ein Nierenrückstau kann zu einer Niereninsuffizienz führen und die ist lebensgefährlich.

Grüsse
Stephan

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13 Jun 2023 10:08 - 13 Jun 2023 10:16 #7 von mich
Das würde aber auch heißen, dass bei mir auch ein Rückstau erfolgen kann? Das hat mir bisher niemand erklärt. Schon als ich vor Jahren bestrahlt wurde, musste ich die Blase füllen trotz Inkontinenz und das funktionierte nur mit der Penisklemme. Bis ich dann fertig war mit der Bestrahlung, hat es schon fürchterlich gedrückt. Auch jetzt schlafe ich oft in der Nacht durch, (ca. 8 Std.) ohne einmal aufstehen zu müssen.
Stephan, bist du dir sich das der Schließmuskel so funktioniert wie er soll. Eine Blasenspieglung schon machen lassen? Er könnte doch ein wenig schwächer geworden sein? Oder ist so etwas nicht möglich?

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13 Jun 2023 10:28 #8 von stephanw
Hi Mich,

ich denke, bei deiner Inkontinenzform ist das kein Problem. Du hast wahrscheinlich eine normale Blasenkapazität und deine Blase hat keine autonomen Kontraktionen. Wenn du regelmässig die Blase entleerst, wird das kein Problem sein. Du spürst ja wenn sich die Blase füllst und hast dann genügend Zeit, aufs Klo zu gehen.

Ja, ich hatte eine Urodynamikuntersuchung, da werden auch die Drücke etc. vermessen. Meine Schliessmuskelfunktion ist unauffällig, ab ca. 150ml Blasenkapazität fangen autonome Kontraktionen an, bei 250ml werden die Drücke so stark, dass ich den Urin nicht mehr halten kann. Begleitet wird das ganze mit sehr starkem Harndrang, was dann letztlich zum Urinverlust führt, weil der Schliessmuskel gegen den Entleerungsdruck der Blase nicht mehr gegen arbeiten kann. Therapieoption wäre bei mir noch die Botoxinjektion in die Blasenwand, da kann es aber passieren das die Blase dadurch so sehr still gelegt wird, dass sie sich gar nicht mehr kontrahiert und dann muss man ISK machen. Das Risiko ist mir zu gross und ich habe bisher sehr schlechte Kathetererlebnisse. Deswegen benutze ich Windeln.

Grüsse
Stephan

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13 Jun 2023 10:36 #9 von hippo80
Hallo mich.
Bei einer Dranginkontinenz entsteht der Harnverlust durch die hohen Drücke der unwillkürlich Kontraktionen. Diese liegen bei deiner Form nicht vor, so dass dein viel gepriesener künstlicher Schließmuskel gut und sinnvoll ist. Bei derartig hohen Drücken einer Dranginkontinenz würde entweder der künstliche Schließmuskel in kurzer Zeit defekt sein oder aber der Urin in die andere Richtung gedrückt werden und den von Stephan beschriebenen Nierenrückstau mit Schädigung dieser verursachen.
Von daher nochmal die Bitte: informiere dich über die Einsatzmöglichkeiten des künstlichen Sphinkters und höre bitte endlich auf hier jedem dieses Teil als ultimative Erlösung allen Übels zu verkaufen. Das ist fachlich falsch und verunsichert Menschen, die nicht so viel Erfahrung haben bzw schürt unnötig Hoffnung, die es mit dieser Methode in vielen Fällen nicht gibt.
P.S. Auch nochmals: Höflichkeitsforneln in Form von Grußworten kosten kein Geld und nuttenauch deine Tastur nicht übermäßig ab....

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14 Jun 2023 08:07 #10 von Frankfurter

Lostme schrieb: Hallo.
I
Im Moment trage ich Windeln . Die müssen jede Stunde gewechselt werden. Weil es unmöglich ist noch rechtzeitig zur Toilette zu kommen.
Nachts läuft sie über.


Hallo

es gibt wirklich Windeln, die VIEL Urin aufnehmen können ! Wieviel trinkst Du denn über den Tag ? ( Mehr als raus kann ja nicht sein wie rein ?? ) Die tägl. Trinkmenge wird mit 1,5 lt bis 2,0 Lt empfohlen. Und Windeln pro Stück können schon bis zu1 Liter und mehr aufnehmen. Vielleicht den Windel-Hersteller wechseln ??!!

Meine Meinung: Statt Technik sich einbauen zu lassen, so lang wie möglich sich mit Windeln behelfen .

Gruss


Frankfurter
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