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Ein Hallo an Alle! Vielleicht erkennt sich Jemand in meiner Geschichte

19 Sep 2023 19:39 - 19 Sep 2023 19:52 #1 von MarionX
Hallo
Ich bin jetzt schon ein paarmal auf diese Seite gestoßen. Heute habe ich mich entschlossen um mich hier auch anzumelden.
Vorstellungsrunde: ja, wie fängt man an.
Ich heiße Marion, bin seit 31 Jahren glücklich verheiratet und habe drei erwachsene Kinder.
Warum bin ich hier ?
Nächsten Monat werde ich einen Darmschrittmacher kriegen. Erst zur Probe… und ich bete zu Gott, dass dies jetzt endlich hilft!!
Ich hätte nie Gedacht dass der Stuhlgang mich so beschäftigen kann und dass mein einziger Wunsch ist wieder normal zur Toilette gehen zu können und ein normales Leben zu führen.
Wie fing alles an: Vor genau 10 Jahren hatte ich eine Blasenhebung und ein Nets gekriegt. Ich war mittlerweile so inkontinent das ich bei einer normalen Wanderung den Urin nicht halten konnte. Ich habe täglich gejoggt, aber ohne Einlage ging das überhaupt nicht.
Aber seit der Operation ist meine Blase so dicht wie eine Blase sein sollte. Selbst beim Husten verliere ich nichts mehr.
Wie schon geschrieben, ich ging täglich joggen. Aber ich bin nur auf nüchternen Magen gelaufen, weil ich sonst kein gutes Gefühl hatte. Irgendwann merkte ich, dass ich manchmal nicht laufen konnte weil ich dann einen großen Druck im Po hatte, so als ob ich zur Toilette muss. Das war auch der Moment das ich jeden Tag Bauchschmerzen hatte. Mal im Unterbauch Richtung Eierstöcke, mal mehr im Oberbauch,. Dann kam dass ich manchmal spontan Durchfall kriegte, was ich nicht aufhalten konnte.
Andrerseits fing aber auch das Pressen auf der Toilette an… vor ca, 6 Jahren kriegte ich dann die erste Darmspieglung.
Alles in Ordnung, diagnose Reizdarm.
Ab da habe ich viel auf mein Essen geachtet. Haferflocken und Kefir morgens, keine Zwiebeln mehr, Leinsamen …..
Immer noch tägliche Bauchschmerzen, plötzlicher Durchfall oder hartes Pressen.
Vor Ca. 3 Jahre hatte ich dann einen Darmverschluss. ( stiller Darm).
Im Krankenhaus hat man auf dem Röntgenfoto gesehen dass ich bis oben hin voll war. Ich kriegte Kontrastmittel, dass wirkte bei mir so abführend, das ich das ganze Wochenende im Krankenhaus auf Toilette rannte und selbst um Windeln gebeten habe.
Später wieder eine Darmspieglung. Diagnose: Reiz Darm. ( irgendwie konnte ich mich mit der Diagnose nicht anfreunden).
Vor 2 Jahren merkte ich beim Joggen das ich immer Druck habe. Wenn ich dann im Wald war wollte ich mich entlasten, aber da kam nie was. Aber die Unterhose war immer Nass am After. Keine Stahlschiebedach, einfach nur nass.
Seitdem konnte ich auch nicht mehr richtig auf Toilette. Es kam nur noch Bleistiftstuhl.
Das war der Moment dass ich mich wieder beim Artzt gemeldet habe. Bei der ersten Untersuchung beim Proktologrn war schon klar das die Gebärmutter davor lag im mrt konnte man dann so richtig sehen wie sich beim Pressen die Gebärmutter nach hinten gegen denn Darm schiebt. Letztes Jahr im Oktober wurde die Gebärmutter entfernt. Die saß voll mit Myomen. Das erklärte so Einiges, Bauchschmerzen, niedrige Eisenwerte, lange und viel Menstruieren…
Ich hörte auch das mein Beckenboden im Eimer ist. Ich hatte auch gar kein Gefühl im Beckenboden, konnte den nicht anspannen.
Aber gut… nach der Operation fing die Elende wieder an . Bleistiftstuhl, täglich bis zu 20, manchmal 30 mal zur Toilette, ab und zu unfreiwilliger dünner Abgang und viel Druck.
Der darmchirurg meinte dass liegt an meinem überlangen Darm. Jetzt würde meine Darmschlinge den Darm einklemmen.
Also im März dieses Jahres Darmooeration. 40 cm Dickdarm ist weg.
Aber: Nichts verändert. Der Druck wurde nur noch schlimmer und die Inkontinenz/ hartes Pressen, Bleistiftstuhl auch.
Ich mache jetzt täglich elektostimulation und biofeedback für den Beckenboden ( nicht im Anus, in der Vagina). Aber geht gut, ich fühle meinen Beckenboden!
Und ich sollte es mal mit Irrigation probieren. Ich habe zwei Systeme, ein kleines ( qufoa) und ein Hochlaufendes mit Ballonkatheter. Beides war eine riesige Schweinerei. Wo nichts rauskommt kommt auch nichts rein. Das Wasser spritzte über die Toilette und bei dem hochlaufenden Katheter habe ich den Ballon wieder ausgedrückt, so hoch war der Druck.
Bei der proktologischen Untersuchung meinte der Artzt das meine Gebärmutter davor sitzt ….. ?????
Oh, dann vielleicht der Gebärmutterhals.
Ich sollte es mal mit Zäpfchen probieren.
Einmal , nie wieder. Den ganzen Tag Bauchschmerzen und auf Toilette.
Was auch merkwürdig war: Beim 2. Versuch mit dem hochauflaufenden Katheter war ich so froh dass ich Wasser rein kriegte und habe mir 2 Liter Wasser reingepumpt.
Kam gut was raus. Nach drei Stunden keinen Druck mehr und ich denke ich bin fertig. Gehe einkaufen,,, im Geschäft fühle ich schon was… oh Gott, Druck ….
An der Kasse vorbei, draußen ( hat Gott sei Dank keiner gesehen) kam das ganze Wasser raus.
Nie wider !
Die kleinen Dinger von Qufora gebrauche ich wohl, das klappt jetzt. Aber nur zeitlich begrenzt wenn ich es echt nicht raus kriege.
Fühle mich danach wie vergewaltigt und kann nur 1 bis 2 Stunden so halb sitzen/ liegen. Oder in die Badewanne.
Stuhlgang habe ich jetzt zwischen 5 und 30 mal am Tag mit ca. 4 “ Unfälle” in der Woche.
Habe jetzt ein Stuhltagebuch.
Ich bin jetzt bei Einen anderen Darmchirug. Der hat wieder eine Darmspieglung gemacht. Es ist eine sehr komplexe Geschichte. Mein Enddarm ist aufgehangen wie ein starres Rohr, ohne Peristaltik. Mein Beckenboden ist immer noch schwach. Aber das wichtigste ist dass mein innerer Schließmuskel nicht funktioniert. Der geht kurz auf, und sofort wieder zu. Das erklärt den abgehackten Stuhlgang und dass kein Wasser reinkommt und wenn, dann nach Stunden wieder raus.
Darum kriege ich jetzt den Darmschrittmacher. Ich hoffe dass dies endlich die Lösung ist.
Puh, lange Geschichte !
Gruß, Marion

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20 Sep 2023 09:49 - 20 Sep 2023 09:51 #2 von matti
Hallo Marion,

Es scheint, dass du unter schweren Verstopfung und (aufgrund dessen oder in Kombination) einem Mangel an Darmbewegungen leidest. Ich bin verwirrt darüber, wie Ärzte in erster Linie einen Reizdarm diagnostizieren können. Dies alles hat doch nichts primär mit einem Reizdarm zu tun.


Bei massiver Obstipation (Verstopfung) kann es zu verschiedenen Symptomen kommen, die von Person zu Person unterschiedlich sein können. Hier sind einige mögliche Symptome:

- Wenig oder kein Stuhlgang: Das häufigste Symptom der Obstipation ist der seltene oder vollständige Mangel an Stuhlgang. Der Stuhl kann sich im Darm ansammeln und dazu führen, dass ein normaler Stuhlgang nicht oder nur teilweise möglich ist.

- Bauchschmerzen und Krämpfe: Aufgrund der verstopften oder blockierten Darmbewegung können Bauchschmerzen und Krämpfe auftreten. Dies kann zu einem unangenehmen und aufgeblähten Gefühl führen.

- Hartnäckiger Stuhl: Der Stuhl kann sehr hart und trocken sein, was das Ausscheiden erschwert.

- Gefühl der unvollständigen Entleerung: Auch nach einem Stuhlgang kann das Gefühl bestehen bleiben, dass der Darm nicht vollständig entleert wurde.

- Blähungen: Die Ansammlung von Stuhl im Darm kann zu Blähungen führen, was zu einem aufgeblähten und unangenehmen Gefühl im Bauch führt.

Falls die Obstipation unbehandelt bleibt oder sich verschlimmert, kann es zu einer Komplikation namens Overflow-Durchfall kommen. Dabei tritt flüssiger Stuhl um die Verstopfung herum und verursacht Durchfall. Dieser Durchfall kann zu weiteren Symptomen wie erhöhtem Stuhldrang, Übelkeit und möglicherweise sogar Gewichtsverlust führen.

All dies beschreibst du letztlich.

Ich verstehe, dass du ohne Druck nicht in der Lage bist, deinen Darm vollständig zu entleeren. Jedoch kann dieser Pressdruck für die Muskeln und Strukturen des Beckenbodens schädlich sein. Es entsteht ein Teufelskreislauf, der das Problem noch verschlimmert.

Es ist von hoher Bedeutung, den Darm zunächst vollständig zu entleeren. Dies stellt einen wichtigen Grundstein dar. Es ist möglich, dass eine vollständige Entleerung des Darms mittels Irrigation nicht erzielt werden kann. In diesem Fall können Laxanzien als erste Maßnahme verwendet werden, um den Darm zu entleeren.
Durch die anschließende Anwendung der Irrigation kann verhindert werden, dass sich jene Probleme manifestieren, welche du beschrieben hast.

Ich würde auch eine Ernährungsberatung hinzuziehen. Es gibt neben chemischen und synthetischen Mittel, nämlich auch sehr viele natürliche Mittel, um die Darmentleerung zu fördern. Wer es lieber natürlich mag, für den sind Quell- und Füllstoffe eine gute Option. Flohsamen, Leinsamen oder Weizenkleie quellen im Darm auf und machen den Stuhl weicher sowie das Volumen größer - so wird die Darmtätigkeit angeregt.

Nordic Walking kann eine gute Alternative zum Joggen sein, insbesondere für Menschen, die spezielle Rücksicht auf den Beckenboden nehmen müssen. Beim Joggen gibt es eine erhöhte Belastung auf den Beckenboden, da durch die Aufprallkräfte beim Laufen zusätzlicher Druck auf die Beckenbodenmuskulatur ausgeübt wird. Dies kann zu Problemen wie Inkontinenz oder Beckenbodenschwäche führen.

Nordic Walking hingegen ist eine schonendere Sportart für den Beckenboden, da der Körper beim Gehen mit Nordic-Walking-Stöcken einen Teil des Körpergewichts trägt und der Aufprall auf den Boden verringert wird. Dies reduziert die Belastung auf den Beckenboden im Vergleich zum Joggen.

Ich drücke dir von Herzen die Daumen für eine erfolgreiche Phase der Test-Implantation deines Darmschrittmachers. Allerdings bin ich davon überzeugt, dass allein dies nicht ausreichend ist und parallel dazu auch die beschriebenen Optionen (Therapieoptionen) vielversprechende Erfolge bringen können.

Gruß
Matti

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22 Sep 2023 11:01 #3 von MichaelDah
Hallo Marion,

Herzlich willkommen hier in der Runde. Das ist ja schon eine ganz schöne Odyssee die du da durchgemacht hast. Ich versuche mal das nochmal kurz zusammen zu fassen:

- Reizdarm Diagnose
- letztes Jahr Oktober Hysterektomie
- (danach?)kein Gefühl im Beckenboden
- März diesen Jahres Darm OP - teile des Dickdarms entfernt
- eStim bringt Gefühl im Beckenboden zurück
- fehlende Endarm Peristaltik
- Probleme bei der Kontrolle des inneren Schließmuskels

Neben dem was Matti schon geschrieben hat vielleicht noch ein paar Ergänzungen / Überlegungen dazu. Ich vermute , das sich bei dir verschiedene Probleme addieren, die man möglicherweise einzeln angehen kann. Die Dickdarm OP ist ja noch nicht so lange her, so das es gut sein kann, das der Körper da noch etwas Zeit braucht - wie auch immer - ich fange mal bei der Nervensache an.

Das mit dem Schrittmacher kann man natürlich versuchen und möglicherweise klappt das auch weil du ja schreibst das Gefühl kommt da durch die Stimulation zurück. Was mich etwas wundert, ist das du das mit einer Vaginal - und nicht mit einer Analsonde trainierst. Wenn der innere Schließmuskel ein Problem hat, dann hilft das nicht viel den Beckenboden von Vorne zu Stimulieren. Die Muskeln hängen zwar miteinander zusammen - aber funktionieren schon auch einzeln. Ich kann aus Erfahrung sagen, das ich am Anfang in ziemliches Problem hatte den analen Schließmuskel wieder gezielt zu bewegen. Mit dem eStim ist das insoweit bei mir besser geworden das ich damit gelernt habe den Muskel wieder besser anzusprechen. Leider hat es bei mir nichts am zu niedrigen Ruhetonus geändert aber die Unfälle sind jetzt nicht mehr ganz so heftig wenn sie passieren.

Wenn du jetzt nicht schon dem OP Termin hast, währe mein erster Tipp nochmal mit einer Analsonde zu üben.

Zum Thema Stuhlregulation: Das ist eigentlich mit der wichtigste Teil an der Sache der mir persönlich auch am meisten geholfen hat. Matti hat dazu ja schon einiges geschrieben.

Es ist im Prinzip ganz einfach:

1) Der Stuhl muss eine gleichmäßig Konsistenz bekommen. Wenn da irgendwelche festen Klumpen drin sind gibt es einige der genannten Probleme.
2) In deinem Fall währe als Zielkonsistenz wahrscheinlich der Typ 4 auf der Bristol Skala anzustreben.

Wie man das hinbekommt ist natürlich so eine Sache aber Grundsätzlich kann man folgende Regeln aufstellen.

1) Regelmäßig über den Tag verteilt ausreichend Trinken (mindestens um die 1,5 bis 2 Liter - je nach Körpergewicht und Temperatur)
2) Zu regelmäßigen Uhrzeiten Essen
3) Die natürlichen Entleerungsintervalle nutzen (z.B. morgens nach dem Frühstück)
4) Ballaststoffe am Morgen und über den Tag gegessen verdünnen den Stuhl
5) Flohsamenschalen am Abend eingenommen verdicken den Stuhl (Abend ist da wichtig - morgens bewirken sie das Gegenteil…)
6) Wenig Ballststoffe (z.B. Weißbrot statt Vollkornbrot) verdicken den Stuhl

Darüber hinaus hast du vermutlich schon ausprobiert was dir bekommt und was nicht - möglicher weise wäre noch eine Laktose Intoleranz zu prüfen.

Darüber hinaus kann ich mir auch vorstellen das, du möglicherweise zu viel den Beckenboden und den Analmuskel anspannst und es möglicherweise auch gut sein kann nicht nur die Anspannung sondern auch gezielt die Entspannung zu üben. Auch das sollte mit deinem Biofeedback Gerät und der passenden Analsonde möglich sein.

Viele Grüße
Michael

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22 Sep 2023 13:23 - 22 Sep 2023 13:26 #4 von MarionX
Hallo
Danke fUr Eure Antworten! Schon merkwürdig über Stuhlgang zu sprechen. Die Arzte sagen auch dass es eine Kombination von vielen Sachen ist.
Mein Stuhlgang ist nicht hart. Bristol 4 kommt hin. Kommt aber immer nur gedreht, gefaltet und und kleinen Mengen. Wenn es "zu cremig" ist, kommt es nicht.
Bis irgendwann mein Körper sagt, dann mal anders .... und dann so, das ich es überhaupt nicht kontrollieren kann und rennen muss, oder es zu spät is.
Irrigation (biischen Wasser) hilft, aber wie schon geschrieben, kommt manchmal nicht rein (hilft dann aber trozdem für das bisschen was gerade fest sitzt.)Bei mehr Wasser, kommt auch mehr raus. Aber manchmal dann auch erst nach Stunden und dann wieder unkontrollierbar.
Nach der Irrigation habe ich soviel Druck und Spanning, als ob man mich zerreissen will. Das dauert dann zwischen 1/2 bis 2 Stunden bis das wieder weg is.
Elektrostimulation mache ich über die Vagina, weil jeder, sowohl Proktologe als auch Gynäkologe mir das angeraten hat.
Ich habe ja nicht nur den Druck vom Schliessmuskel, dabei kommt ja auch immer noch der Druck vom Gebärmutterhals der sich in meinen Enddarm stülpt.
Seit der Beckenbodenstimulation ist dieses jetzt schon etwas besser. Der Beckenboden hebt sich, das merke ich.
Weil ich damals, wo mein Problem noch nicht so bekannt war, vom Hausartzt Quellmittel bekommen hatte, habe ich den Darmverschluss gekriegt (stiller Darm).
ich kann mir vorstellen das es tatsächlich eine Nervensache ist. Auffällig ist das mir die Physiothrapeutin schon dreimal den L1 Wirbel einrenken musste. Vielleicht hat meine Wirbelsäule mit meinem DArm zu tun? Dieses werde ich nächste Woche dem Chirugen beim OP - Vorgespräch auch erzählen.
ich werde auf jeden Fall die Testphase machen. Werde traurig sein, wenn das auch nicht hilft, aber dann muss ich mal weiter nach Lösungen gucken. Man hat mir gesagt das der letzte weg ein Stoma ist ... so weit bin ich aber noch nicht.
Liebe Grüsse, Marion

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22 Sep 2023 15:32 #5 von MichaelDah
Hallo Marion,

ja - das auch mit der Wirbelsäule zu tuen haben, das ist bei mir auch der Fall - es kommt halt immer drauf an welcher Nerv da wo geärgert oder gedrückt wird b.z.w. kaputt gegangen ist.

Wenn die Stuhlkonsistens durchgehend bei Bristol 4 liegt und es dann nur „ gedreht, gefaltet und und kleinen Mengen“ kommt, dann ist mit hoher Wahrscheinlichkeit in deinem Fall entweder der Tonus vom inneren analen Schließmuskel zu hoch - oder die Koordination klappt nicht mehr korrekt.

Wenn der Tonus zu hoch ist, kann das auch die Folge von falschem Beckenbodentraining oder einfach der dauernden Anspannung sein weil man immer Sorge hat etwas zu verlieren. Das kann man mit einer Vektor-Volumen-Manometrie messen. Leider haben „normale“ Proktologen oft nicht die passenden Ausstattung dafür. Deshalb macht es bei solchen Problemen oft Sinn sich eine Überweisung für ein Beckenbodenzentrum zu holen. Bei einem zu hohen Tonus kann man versuchen das mit speziellen Übungen korrigieren die einem entsprechend geschulte KG‘s beibringen können (vorausgesetzt das Problem ist nicht durch eine Nervenschädigung entstanden).

Darüber hinaus kann das ganze natürlich auch noch andere Ursachen haben. Wenn das Problem mit dem inneren Schließmuskel erst nach der Hysterektomie aufgetreten ist, dann kann es sein, das die bei der OP einen Nerv erwischt haben. Wenn es vorher da war kann es auch am Rücken liegen.

Wurde schon mal ein MRT von der LWS gemacht? Das würde ich auf jeden Fall _vor_ der Schrittmacher OP machen lassen, denn mit dem Schrittmacher sind MRT’s immer schwierig. Oft sind die Elektroden oder manchmal auch das Gerät selbst nicht MRT sicher, so das sich die Radiologen dann weigern die MRT Untersuchung durchzuführen und nur ein CT übrig bleibt. Damit kann man zwar auch Bandscheibenvorfälle sehen aber das Rückenmark und weiche Körperteile lässt sich nicht so gut beurteilen - von der Strahlenbelastung mal ganz abgesehen.

Wenn es tatsächlich vom Rücken kommen sollte, dann kann man das u.U. operieren. Es kommt dann immer drauf an ob das nur eine Kompression ist oder da schon Nerven untergegangen sind. Wenn es nur eine Kompression ist, kann man die beseitigen und manchmal kommt das Gefühl und die Steuerung dann zurück. Das muss sich dann aber aber ein Neurochirurge ansehen - und da sollte man auch immer eine Zweitmeinung einholen, denn oft wird zu schnell operiert und man vertreibt dann zuweilen den Teufel mit dem Belzebub…

Noch zum Thema Rücken: Hast du vielleicht auch Probleme mit den Beinen - als z.B. Probleme auf den Zehenspitzen zu stehen (nicht gleichzeitig sonder rechten und linken Fuß einzeln probieren), Taubheitsgefühl, brennende Schmerzen an Füßen Waden oder Oberschenkel oder Problem auf einem Bein zu stehen (ein Bein zur Seite nach außen gestreckt) und so das Gleichgewicht über längere Zeit (so mindestens 30 sek.) zu halten?

Wenn davon etwas zutrifft würde ich auf jeden Fall da mal einen Termin beim Neurologen machen - der kann auch das MRT veranlassen und noch eine Reihe anderer Tests machen. Wenn da wirklich was sein sollte macht es deutlich mehr Sinn zu versuchen (wenn möglich) die Ursache zu behandeln als das Problem mit dem Schrittmacher zu kompensieren.

viele Grüße
Michael

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24 Sep 2023 19:23 - 24 Sep 2023 19:26 #6 von MarionX
Hallo Michael
Ich habe alles ausprobiert…. Auf Zehenspitzen laufen usw.
Keine Probleme, geht wunderbar.
Ich weiß im Moment nicht, was mir mehr zu schaffen macht, der Schließmuskel oder der Beckenboden. Freitag hatte ich einen extrem schlechten Tag. Seitdem fühle ich nur noch Druck. Ich glaube jetzt kommt der Druck vor allem vom Beckenboden / Gebärmutterhals.
Es ist zum k….
Mittwoch spreche ich den Arzt, dann lege ich alles vor. Ich weiß auch nicht genau was er bei der Darmspieglung alles gemacht hat, ich war ja unter Narkose. Vorher hat er mir gesagt dass er nicht so wie Andere nach Entzündungen etc. guckt. Er wollte was anderes machen.
Ich hatte wohl verstanden dass er irgendwelche Teste mit dem inneren Schließmuskel gemacht hat.
Wenn was neurologisches ist, wir dachten unter anderen auch an ms, muss ich tatsächlich noch in die Röhre, aber mein Hauptziel ist jetzt, dass der Darm endlich wieder normal funktioniert. Ich hoffe das klappt. Der Schrittmacher ist mrt tauglich, das weiß ich auch schon.
Gruss Marion

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24 Sep 2023 21:20 #7 von MichaelDah
Hallo Marion,

dann drücke ich dir für Mittwoch mal die Daumen. Vielleicht gibt es ja noch ein paar neue Erkenntnisse die dabei helfen das Problem besser in den Griff zu bekommen. Wenn es keine Probleme mit den Beinen gibt ist die LWS als Ursache weniger wahrscheinlich.

Eine Idee hätte ich noch: Frag doch am Mittwoch mal den Arzt ob er es für sinnvoll hält mal eine Defäktografie zu machen. Da kann man dann ziemlich genau sehen was da bei der Entleerung genau passiert und was wo gegen drückt oder wo etwas klemmt. Wenn möglich würde ich dir eine MR Defäktografie empfehlen. Das ist zwar nicht gerade die tollste Untersuchung kann aber in solchen Fällen sehr aufschlussreich sein und man kann die Weichteile der Beckenregion mit dem MRT deutlich besser beurteilen / beobachten. Wenn es ein deiner Nähe keine Radiologie gibt das so etwas das anbietet, tut es im einfachsten Fall auch ein digitales Röntgengerät - das hätte auch Vorteil das es auch im sitzen geht. Dafür hat das MRT hat halt keine Strahlenbelastung - upright MRT‘s sind hierzulande leider noch ziemliche Mangelware und die Kasse zahlt i.d.R. bislang nur die liegende Untersuchung - für die Diagnostik ist das in dem Fall aber nur bedingt relevant nur die Untersuchung ist liegend etwas unangenehmer.

Viele Grüße
Michael

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24 Sep 2023 21:55 - 24 Sep 2023 21:57 #8 von MarionX
Hallo Michael.
Wenn ich von MRT geschrieben hatte, meinte ich die Defäktografie. 1. mal mit Gebärmutter, 2. Mal ohne Gebärmutter und mit einem Stück Darm weniger. Genauso wie bei der Irrigation kam das eingefüllte Kontrastmittel erst nicht rein und beim pressen nicht vollständig wieder raus. (Und gepresst habe ich fast so hart wie bei einer Geburt ).
Mein “ neuer” Darmspezialist hat die Dvd’s.
Gruss Marion

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24 Sep 2023 23:36 #9 von MichaelDah
Hallo Marion,

Ok… und zu welchem Ergebnis sind die Spezialisten gekommen? Der erste hatte ja dann wohl ein paar Orientierungsprobleme bei der Auswertung der Bilder wenn ich das richtig verstanden habe… Was hat denn der Radiologe dazu geschrieben?

Grüße
Michael

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25 Sep 2023 00:11 #10 von MichaelDah
Sag mal - noch was - das ist jetzt vielleicht eine dumme Frage - aber hatten die eine Idee warum dein Gebärmutterhals trotz der Hysterektomie auf das Rektum drückt? Da ist doch jetzt eigentlich nur noch die Blase davor… Wenn du schreibst Beckenboden im Eimer - bedeutet das, dass eine starke Beckenboden Senkung diagnostiziert wurde? Die kann natürlich auch einer der Gründe für das Problem sein und würde auch erklären warum du mit dem eStim vaginal trainieren solltest.

Wenn dazu noch der innere Sphinkter - aus welchen Gründen auch immer nicht mehr richtig gesteuert wird dann kommt vermutlich so etwas heraus. Die Frage währe dann - was ist das größere Problem? Der drückende Gebärmutterhals oder der möglicherweise nicht korrekt funktionierende innere Sphinkter…

Viele Grüße
Michael

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