Hallo,
ich habe einige Zeit mit mir gerungen, ob ich mich anmelde und schreibe.
Ich bin weiblich, 47 Jahre jung und habe zwei erwachsene Kinder.
Angefangen hat alles mit wiederkehrenden Periodenschmerzen, die ich seit der Geburt meiner Tochter nicht mehr hatte. Da es nach 18 Jahren sehr ungewohnt und vorallem ungewöhnlich war, habe ich meinen Frauenarzt aufgesucht. Dieser hat einen vaginalen Ultraschall gemacht, bei dem ich vor Schmerzen fast geweint hatte.
Mein FA hat mich daraufhin sofort ins Krankenhaus geschickt. Dort wurde als erstes Blut gezogen, wo einzig der CRP-Wert auffällig erhöht war, alle anderen Werte waren ob.
Wurde in der Gyn noch einmal geschallt, wo man nichts auffälliges gefunden hatte. Dann wurde ich geröngt, auch da war alles soweit unauffällig.
Ich habe mein Zimmer bezogen und am nächsten Tag habe ich mich selbst entlassen, da der CRP auf ein normalmaß gesunken war und man nichts auffälliges gefunden hat.
So vergingen 4 Monate, in denen ich von Arzt zu Arzt gegangen bin und mir jeder sagte, dass ich entweder abnehmen solle, damit der Körper sich regenerieren kann, ich mich nicht so anstellen soll, so schlimm könnte es nicht sein, ich ginge ja arbeiten oder ich gar nicht wirklich angehört wurde.
Es ging mir in der Zeit von Tag zu Tag immer schlechter, ich entwickelte hohes Fieber, hatte Schmerzen und konnte mich teilweise nicht mehr wirklich auf den Beinen halten.
Kurz vor Weihnachten 2013 bin ich dann, nachdem ich mir einen Notarzt gerufen hatte, ins Krankenhaus gegangen und ab da ging dann alles relativ fix.
Ich wurde auf die Gyn geschickt, die erneut nichts fanden. Dann zum CT gebracht, mit Kontrastmittel vollgepumpt (musste es trinken, habe es per Infusion erhalten und als Einlauf bekommen). 45 Minuten nachdem ich wieder auf meinem Zimmer lag kam der Chefarzt himself und meinte, ich sollte mich OP fertig machen, er lässt gerade einen OP vorbereiten, ich würde in den nächsten 20 Minuten operiert - Minimalinvasiv. Man hätte Flüssigkeit im Bauchraum gefunden und eine kleine Verkapselung, von der sie eine Probe ziehen wollten, um ein Antibiotika darauf abzustimmen.
Ich kam also in den OP und erwachte auf der ITS.
Der operierende Arzt (Gyn) hatte Minimalinvasiv begonnen, kam aber nicht weit und hat seine Kollegen (Chirurgie) gerufen, diese hatten Minimalinvasiv auch ihre Probleme und haben ihrerseits Kollegen dazu geholt (Innere) und auch diese gaben kurze Zeit später auf und riefen den Chefarzt dazu. Man beriet sich über das weitere Vorgehen und hat sich zu einer offenen OP entschieden.
Long Story short...
Die OP dauerte insgesamt 6,5 Stunden, das was ich an Blut während der OP verloren, haben sie im Schuss durch Plasma ersetzt. Teile vom Dick, - Dünn, Mastdarm (letztes zu 95%) wurden entfernt, sowie das Blasendach.
Ich hatte mir, neben einen 2,5 kg Tuboovarialabzess eine schwere Sepsis von 3,5 l gezogen.
Leider wurde auch die bauhin'sche Klappe entfernt, so dass ich eine chronische Fehlbesiedlung von Dick, - und Dünndarm habe. Die habe ich soweit aber mit einem Gallensäurebinder im Griff.
Durch die Halbierung der Blase komme ich seit 10 Jahren jedoch Nachts nicht mehr zur Ruhe, da soll ich jetzt jedoch Botox gespritzt bekommen und hoffe, dass es hilft.