Hallo an alle
Ich bin seit ein paar Tagen neu hier und nutze diese Stelle mal, um mich und meine Geschichte mit einzubringen. Vielleicht hilft es ja.
Ich bin 57 Jahre und das Thema Inkontinenz ist bei relativ neu, jetzt vier Monate alt. Die Vorgeschichte ist eine guteartige Prostatavergrösserung, die in einer TUR P endete , nachdem nach 5 Jahren Medikation am Ende kein anderer Weg mehr möglich war.
Nach der OP war alles gut, der Urin lief wieder ohne Probleme und wenn ich es wollte. Da ich kurz vor der OP eine Dranginkontinez bekommen hatte, es lies sich von jetzt auf gleich nicht mehr aufhalten, war ich mit Windeln ( Pants, aber das sind auch nur Windeln in einer speziellen Form) ausgestattet und trug diese zur Vorsicht auch nachdem der Katheter nach der OP ( den kriegt man ja 2-3 Tage) raus war. Aber ich war dann eigentlich ein paar Tage „dicht“ und überlegte schon, die Windeln wegzulassen. Doch dann ging es wieder los, diesmal nicht dem Drang folgend sondern in kleinen Mengen. Nach einer TUR P alles normal, wurde und wird mir immer ( noch) gesagt, lass die Hoffnung deswegen nicht schwinden. Aber es wird immer mehr, die Windel sind morgens mittlerweile immer feucht ( das Bett zum Glück bisher nicht) und auch tagsüber, vor alledem wenn ich mich bewege , fließt immer Urin, ohne das ich das stoppen kann, obwohl ich regelmäßig auf Toilette gehe. Gestern dann sagte mein Urologe, der Verlauf wäre dann jetzt irgendwie doch nicht mehr ganz normal , weil es immer mehr wird und nicht weniger. Trotzdem soll ich geduldig sein und den Mut nicht sinken lassen. Also ich versuche das aber ich befürchte, das ich da langsam aber sicher in einen Dauerstatus Inkontinent reinrutsche, zumindest muss ich mich mit dieser Option wohl auseinander setzten.
Ich komme eigentlich mit den Höschenwindel gut klar, aber ich fürchte mich vor Situationen, in denen ein Windelwechsel notwendig ist aber keine geeignete Lokation für das „unten rum ganz freimachen“ da ist . Öffentliche WCs sind dafür definitiv nicht geeignet wegen der Sauberkeit und der Enge ( bin 1,95 groß und 115 kg schwer). Deswegen habe ich es auch schon mit Kondomurinalen versucht, aber die sind für mich keine bessere Lösung. Habt ihr hier einen guten Tip?
Eine Frage noch, ich erwische mich manchmal dabei, es bewusst in Kauf zu nehmen, dass es in kleineren Mengen, keine ganze Blasenfüllung, in die Windel geht, auch wenn ich auf Toilette gehen könnte, es aber nicht optimal passt und ich befürchte, dass ich damit irgendwie den Kampf schon aufgegeben habe . Kennt ihr das ?
Was ich noch festgestellt habe und das ist an dem ganzen irgendwie auch ein positiver Aspekt: wenn ich das Thema Inkontinenz angesprochen habe, egal ob beim Arzt, in der Apotheke oder bei Hilfsmittelversorgern, aber auch privat, ich habe immer eine sehr empathische Rückmeldung erhalten.
Ich binde das ganze jetzt nicht jeden auf die Nase aber ich hab erfahren, dass ein offenes Gespräch Ängste nimmt und Verbündete schafft.
Unter anderem deswegen bin ich hier. Danke für eure Zeit, meine Gedschichte zu lesen!
Liebe Grüße Tropfen 55