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Tochter, 6 Jahre mit Harninkontinenz

16 Okt 2010 19:09 #1 von lare
Unsere Tochter ist 6 Jahre alt. Sie hat das Problem, dass sie sich tagsüber und nachts mehrfach einnässt. Richtig trocken war sie in den Jahren nie. Es gab eine kurze Zeit, in der sie nachts trocken war. Hierbei handelte es sich um maximal 14 Tage.
Dabei handelt es sich tagsüber größtenteils und mehrfach (5-6 Mal) um kleine Mengen an Urin, die ihr in die Unterhose abgehen.
Grundsätzlich ist Ihre Blase nicht in der Lage altersgerechte Mengen zu halten und somit eine Zeit ohne Toilettenbesuch von 3-4 Stunden zu garantieren. Meist muß sie um trocken zu bleiben stündlich zur Toilette, hat aber selbst dann ein paar Tropfen in der Unterhose.
Erkältungen führen zu verstärktem Harndrang und extrem vielen nassen Hosen. Wobei es aber den Eindruck hat, daß sich außer bei den noch beschriebenen extremen Situationen nie der gesamte Blaseninhalt entleert. Auch hat es den Anschein, dass eine diagnostizierte Fructose Unverträglichkeit Einfluß auf den Harndrang hat. So hatten wir das Problem, dass sie sich nach dem Genuß einer Capri Sonne innerhalb von einer Stunde mehrfach intensiv und unter kompletter Blasenentleerung eingenässt hat.
Am vergangenen Wochenende waren wir urlaubsbedingt unterwegs. Nach dem Genuß eines Wassereises stand sie auf nach ca. einer Stunde und ohne Vorwarnung in gehockter Stellung und machte sich komplett ein. Derartiges hat es häufiger nach dem Genuß von Süßigkeiten gegeben.
Wir versuchen sie Fructose frei zu ernähren, weil wir zumindest subjektiv der Meinung sind, dass dies eine Verbesserung zur Folge hat. Das ist aber bei einem kleinen Mädchen und der weiten Verbreitung von Fructoseprodukten schwer.
Hüpfen und springen hat scheinbar auch Auswirkungen, da nach dem Springen auf einem Trampolin zumindest kleine Mengen Urin abgehen.
Nachts verwenden wir eine Windel, da einfach keine Besserung in Sicht war und wir die körperliche Belastung von zwei bis dreimal Bettbeziehen plus Schlafunterbrechung nicht halten konnten.
Ein Pipi- Tagebuch haben wir geführt, eine urologische Untersuchung im Krankhaus Links der Weser (Kinderurologie) mit Strahlmessung haben wir machen lassen. Der zuständige Arzt wies uns darauf hin, dass dies durchaus nicht unnormal ist und bat uns um Geduld. Mikotinetten hatten wir bereits von einem Urologen vorher verschrieben bekommen, ohne Wirkung. Diese letzte Untersuchung ist nun bereits länger als 8 Monate her und wir haben keine Verbesserung. Die Zeit würden wir geben, die Umgebung gibt sie allerdings nicht. Im Kindergarten gehänselt und ausgeschlossen von allen Dingen, die in diesem Alter schön und aufregend sind, wie z. B. Übernachten bei Freundinnen, etc. sorgen für einen ungeheuren Druck, den wir nicht nehmen können.
Hinzu kommt, dass unsere Tochter auf Grund des seelischen Streß oft bei diesem Thema blockiert und auch, trotz nasser Hose, sich weigert auf Toilette zu gehen. Oft sagt sie, sie hätte es nicht gemerkt, was eigentlich nicht möglich erscheint.
Es ist egal, ob wir ihr den freien Willen lassen oder sie zur Toilette schicken. Bisher hatte überhaupt nichts eine positive Verbesserung zur Folge.
Derzeit ist sie noch im Kindergarten, allerdings kommt sie nächstes Jahr zur Schule. Auch wenn ein Trockenwerden nach 8 – 9 Lebensjahren nach Aussagen der Ärzte durchaus nicht ungewöhnlich ist, halten wir den häufigen Harndrang und die extrem kurze Zeit zwischen den Toilettengängen für ungewöhnlich und wir wissen uns nicht mehr zu helfen, vielleicht erhalten wir hier einen guten Rat.

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03 Nov 2010 13:38 #2 von dcschacht
Hallo lare,

hier leigt eine komplexe kindliche Harninkontinenz vor. Vor Therapie ist eine Aufmerksame Diagnostik nötig:

Blasenentleerungsprotokoll mit Dokumentation Trinkmenge und Entleerungsmenge + nächtliche Ausscheidung (z.B. wiegen Windelgewicht). In der Regel haben Urologen entsprechende Formulare oder Vordrucke.

Ultraschall der Blase und Nieren (Restharn; Blasenwandstärke)

Harnflussmessung mit EMG (Elektro-Myelogramm) zum Ausschluss einer Entleerungsbehinderung.

Je nach Ergebniss wird Therapie ausgerichtet. Miktonetten oder Oxybutynin bei Reizblase; Desmopressin bei nächtlicher Überausscheidung; Biofeetback unterstützend oder bei muskulärer Fehlfunktion.

Die medikamentöse Therapie sollte dem Körpergewicht bzgl. der Dosis angepasst sein! Therapiedauer von teilweise > 12 Monate bis Tendenz der Besserung sind nicht selten.

Am Anfang steht aber auf jeden Fall o.g. aufmerksame Diagnostik. Diese Hinweise z.B. beim Urologen vorbringen.

Viele Grüsse

dcschacht

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