Frage SOS - überaktive Blase !

Hallo,

ich bin 23 Jahre alt und sehr froh auf diese Seite gestoßen zu sein. Mich belastet dieses Thema jetzt 2 Jahre, Diagnose habe ich seit 5 Wochen.

Es wurde bei mir eine Urodynamik gemacht und ein Ultraschall, weil ich aller 1 Stunde auf Toilette musste und dies immer so plötzlich kam, dass ich große Probleme hatte den Harn zu halten und auch einiges in die Hosen ging. Es belastet mich sehr!
Ich mach 3x pro Woche Sport, dabei habe ich zum Glück keine Probleme. Als Kind (bis zum 12 Lbj.) war ich Bettnässer, was ich durch eine Kur erfolgreich hinbekommen habe und seid dem nie wieder eingenässt habe.

In den letzten 2 jahren hatte ich 4 Blasenentzündungen, vorher jedoch kaum.

Mein Urologe schätze ich sehr oberflächlich und unwissend ein, deshalb benötige ich viele Ratschläge und Informationen, die mir ein sicheres Gefühl geben.

Ich habe das Medikament Trospi genommen, leider noch nicht all zu lang. Würde sagen, dass es nur geringfüfgig anschlägt, habe aber auch gelesen, dass es bis zu 3 Monaten dauern kann, bis es seine Wirkung richtig entfaltet. Deshalb soll ich mich im November wieder vorstellen.

Weiß jemand, welchen Weg ich gehen muss? Ich weiß, dass ich mich gedulden muss, aber ich bin kein Freund von Tabletten und vielleicht gibt es ja noch andere Möglichkeiten? Habe hier schon mal was gelesen von Autogenes Training und Stressabbau?
Sollte ich vielleicht noch andere Untersuchungen machen lassen? Was könnten denn Ursachen sein?

Ich bin um jeden Ratschlag und jede Info sehr dankbar.

Liebe grüße
Nadine

Meinen Urologen schätze ich als sehr oberflächlich und unwissend ein

Na, der beste Ratschlag, den ich Dir geben kann :
Wechsele sofort den Urologen.
Ein Urologe, dem Du nicht vertraust, wird Dir kaum helfen können.

Am besten gehst Du in die Urologie einer Uniklinik, um Dich dort noch einmal richtig durchchecken zu lassen.
Nochmals Urodynamik, Uroflow, das ganze Feindbild.
Keine Angst, tut nicht weh......

Momentan nimmst Du ein Spasmolytikum mit nicht geringen Nebenwirkungen.
Guckst Du hier :
www.gesundheitpro.de/do/extern/m ... 75213.html

Frage in der Uniklinik nach dem Sinn dieser Medikation.
Es sollte ja eine Diagnose vorhanden sein, für welche dieses Medikament Sinn macht.
Ich weiß nicht, aber ich habe eher das Gefühl, der Urologe hat Dir etwas verschrieben, um irgendetwas zu tun.....

Gruß
Eckhard

Hallo,

danke für die Antwort.
Ich habe zum Glück die Urodynamik im Klinikum machen lassen, wo ich mit dem dem dortigen Urologen sehr zufrieden war. Bei ihm stelle ich mich im Oktober wieder vor, sodass ich versuchen möchte, regelmäßig zu ihm gehen zu können. Dort möchte ich auch einige Fragen und noch weitere notwendige Untersuchungs- und Therapiemöglichkeiten klären.

Es ist traurig zu sehen, wie wenig gute Ärzte es gibt! Höre und merke es selbst immer wieder. Natürlich ist auch der Charakter zweier Menschen wichtig, um so etwas zu beurteilen, aber ich finde ein guter Arzt sollte zusätzlich auf dr fachlichen Ebene sehr genau arbeiten.

Liebe Grüße Nadine

Hallo Nadine,

wird bei Dir eventuell eine neurogene Entleerungsstörung vermutet? Das Medikament scheint ja darauf hinzudeuten (sofern es nicht tatsächlich eine Verlegenheitsverschreibung ist), und dann würden noch ergänzende Untersuchungen notwendig, die nicht direkt mit der Blase zu tun haben (MRT etwa).

Hat Dich Dein Urologe oder der Klinikarzt darauf mal angesprochen?

Ich frage auch deshalb, weil es in Dresden meines Wissens leider keinen neuro-urologischen Anlaufpunkt gibt. Oder hat die Klinik, in der Du warst, einen?

Als Auch-Dresdner interessiert mich das sehr!

Beste Grüße,
Sebald

Hallo Nadine,
ich schließe mich meinen "Vorredner" an. Wechsel den Arzt. Bestimmt gibt es auch in deiner Umgebung ein Kontinezzentrum ?.
Ich habe auch viele Wege hinter mir. Mittlerweile bin ich in regelmäßiger Behandlung im Kontinenzzentrum Villingen Schwenningen. Das sind zwa hin und zurück auch mal eben 160 KM..... aber für eine gute Betreuung nehme ich das gerne auf mich.
Hatte vorher auch Ärzte gehabt die mir schon an der Praxistür ein Rezept verschreiben wollten.
Sicherlich möchte ich jetzt aber nicht alle Ärzte hier über einen Kamm ziehen, keines falls. Es gibt auch sehr gute Ärzte ausserhalb von Zentrum!.
Was mir nur sehr gefällt an den Zentren: Es hängt alles zusammen. Alle Untersuchungen werden in ein Haus durchgeführt. Alles dabei.Du gehst rein und kommst meißtens mit einer Diagnose da raus.

Das bedeuten sehr wenig "Laufereien" für dich.

Hinzukommt das die Kontinenzzentren auf den neusten Stand sind (was natürlich auch bei Urologen/Frauenärzte der Fall sein kann.

Übrigens habe ich auch einen sehr guten Urologen vor Ort hier. Nur fehlen ihnen die technischen Mittel und die Zeit so genau darauf einzugehen. Ich habe erst im Zentrum vom Blasenschrittmacher erfahren. Er wurde mir in Universitätskrankenhaus Tübingen eingepflanzt (auch ein Kontinenzzentrum)..... aus Kostengründen... hier waren noch Reccourcen (Geld) frei für den Stimulator. (Zahlte nicht die Kasse, bin als Testpatient eingestuft worden, Bezahlt hat das die Klinik im Rahmen einer Studie.

So genug ausgeholt.... gerne kannst du auf mich zukommen wenn noch Fragen offen sind.

Bis dahin
CU
Hoschi

Hallo an Alle,

vielen Dank noch mal für eure zahlreichen Meinungen und Info's.
Es ist alles sehr kompliziert und bin ganz schön überfordert. Ich werde abwarten bis Oktober, wo ich mich in dem Krankenhaus bei dem Urologen noch mal vorstelle, welcher bei mir die Urodynamik gemacht hatte. Bei dem hatte ich ja ein gutes Gefühl. Dort werde ich das mit der neurogenen Entleerungsstörung mit dem MRT mal vorschlagen bzw. hinterfragen und mir Empfehlung geben lassen. Sebald: Ich habe keine Ahnung, ob ich so eine neurogene Störung habe. Man sagte mir nur, ich habe eine hyperaktive Blase (Reizblase). Das Medikament wirkt mittelmäßig, zumindest ist es nicht mehr so schlimm, dass ich Probleme habe trocken auf Arbeit zu kommen. Aber es ist auf keinen Fall so, dass ich schon erleichtert bin und sagen würde, alle Sorgen sind weg. Ich gehe weiterhin in der Nacht 3-4x auf Klo.

Ich weiß, dass in Pirna ein Kontinenzzentum ist, das werde ich dann konsultieren, wenn mir der Urologen nichts empfehlen kann. Bei meinem ambulanten Urologen werde ich wohl den Kontakt nicht mehr halten.

Liebe Grüße

Nadine

Hallo Nadine,

daß ist natürlich alles nicht so recht erfreulich für Dich. Aber doch eine entspannende Vorgehensweise. Gerade bei Blasendingen ist Zeit ja relativ. Kleiner Trost: Die meisten hier haben offenbar irgendwann doch eine/ihre Ursache gefunden, mit der sich 'weiterarbeiten' ließ. Und sei es nur, daß man sich nicht mehr die ganze Zeit fragt, "Was will mein Körper mir jetzt eigentlich damit sagen?!"

Eine neurogene Ursache wäre nur eine, vielleicht eine alternative, Denkmöglichkeit, die man im Blick behalten sollte - gerade bei Dranginkontinenz und bei sich häufenden Blasenentzündungen (Restharn!). Aus meinem Hinweis spricht natürlich nur die eigene Erfahrung: Weil erst mein dritter Dresdner Urologe auf eine Störung fern der Blase kam.

Vom Zentrum in Pirna wußte ich noch nichts. Bei der Lukaskirche gibt es übrigens eine urologische Gemeinschaftspraxis zweier Ärztinnen, mit Schwerpunkt Kontinenz (Baumann & Koch). Vielleicht wäre das auch eine Idee?

Beste Grüße,
Sebald

Hallo Nadine,

gute Ärzte sind manchmal doch eine Rarität, vor allem wenn man mehr als die übliche Praxis-Routine für gesetzlich Versicherte erwartet. In deinem Fall würde ich unbedingt die Konsultation eines Uro-Gynäkologen in Anspruch nehmen. Solche Spezialisten sollte es in der Dresdner Uni-Klinik wohl geben, ansonsten bei der kassenärztlichen Vereinigung eine Adresse erfragen.

Die fortwährenden Blasenentzündungen bei dir erfordern dringend der Behandlung, Vierteljahresabstände der urologischen Konsultation leisten der Gefahr einer chronischen Entwicklung Vorschub.

MfG
webbi