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cranio-sakral Therapie

19 Sep 2009 15:52 #1 von Bärbel
Hallo an alle,

ich suche jemanden, der Erfahrungen gemacht hat mit der cranio-Sakral Therapie.
Zur Erinnerung: ich bin seit 2007 nach einer schweren neurologischen Erkrankung Harn-und Stuhlinkontinent Wenn meine Blase nicht zu voll wird d.h. wenn immer eine Toilette i n unmittelbarer Nähe ist bleibe ich in der Regel trocken. Auch nachts passiert nichts. Sobald ich länger laufe oder beim Nordic walking geht leider Urin ab. Ich hab null Einfluss auf meinen Beckenboden.
Nun hat mir von euch jemand empfohlen den Physiotherapeuten zu Wechseln, da es speziell fortgebildete Leute gibt für dieses Problem.
Daraufhin habe ich etwas im Internet gesurft und eine Adresse in Berlin gefunden was aber für mich unintressant ist, ist zu weit. Ich habe eine E-mail geschickt und mein Problem geschildert. Daraufhin wurde mir jemand empfohlen. Er ist Heilpraktiker und Osteopath und würde cranio-sakral behandeln.
Hat jemand Erfahrungen (sowohl positiv als auch negativ) darüber gemacht??
Mein Problem: Das Wissen, evtl. noch etwas nicht probiert zu haben um eine Verbesserung zu erzielen, kämpft mit der Angst, dass es nachher schlechter ist als jetzt. Denn es geht mir ja besser wie manch anderem von euch.
Vielleicht kann mir jemand etwas darüber sagen.
Vielen Dank.

Bärbel

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20 Sep 2009 00:11 #2 von matti
Hallo,

bei mir wird einmal wöchentlich die Cranio-Sakrale Therapie angewendet. Allerdings für ein ganz anderes Beschwerdebild.

Ich habe aufgrund meiner Grunderkrankung erhebliche Probleme beim Schlucken bzw. mit dem Verschlucken.

Ich habe eine deutliche Verbesserung erreicht. In den Sommerferien habe ich sechs Wochen ausgesetzt und eine deutliche Verschlechterung feststellen können.

Einen medizinischen Nachweis über den Erfolg gibt es meines Wissens nicht, subjektiv kann ich positives berichten.

Grundsätzliches über die Therapieform, findest du beispielsweise hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Cranio-Sacral-Therapie

Gruss

Matti

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20 Sep 2009 00:20 #3 von Blaue_Blume
Huhu Bärbel,

zum Thema Craniosakralarbeit gibts ganze Theorien. Ich habe lange Zeit versucht, diesen theoretischen Hintergrund zu verstehen. Das ist mir nicht gelungen.

Aber: Ich kann Dir sagen, was ungefähr dabei passiert. Man liegt dabei auf so einer Art Massageliege. Der Therapeut nimmt dann den Kopf seitlich in beide Hände und übt einen minimalen Druck aus, soll so etwa 10 mal in der Minute sein. Dann gibt es auch noch andere Punkte, die bearbeitet werden können. Beispielsweise auf dem Rücken in Steißbeinhöhe und auf der Vorderseite in gleicher Höhe. Da liegt man dann ganz ruhig und sagt nur, was man dabei fühlt und denkt. Das Ganze dauert ungefähr eine Stunde. Die Preise bewegen sich dabei zwischen 30 und 100 Euro.

Kurzgefaßt: Es fühlt sich an wie eine Art besseres Handauflegen. Nur bevor jemand jetzt denkt, das bringts doch nicht: Es bringt schon etwas. Bei mir persönlich hat es eine extrem beruhigende Wirkung gehabt. Nur die Inkontinenz ist nach wie vor vorhanden. (Ich war ungefähr ein halbes Jahr einmal die Woche da.)

Ich kenne andere Leute, die sind danach eingeschlafen oder waren den Rest des Tages so müde, daß sie nicht mehr arbeiten konnten an demselben Tag. Also irgendwas muß doch dran sein.

Obwohl ich Dir natürlich nichts garantieren kann, denke ich doch, Du kannst es ja mal versuchen. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß das schaden kann.

Vielleicht googelst Du auch mal nach "Cranio Sakral". Es wäre ja möglich, daß Du einen Artikel findest, den man verstehen kann oder der wenigstens Dir etwas sagt.

Wenn Du es probiert hast, bin ich an Deinen Erfahrungen interessiert.


Liebe Grüße,

Blaue_Blume

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20 Sep 2009 13:59 #4 von Sebald
Hallo Bärbel,

Blaubeblume hat das Procedere recht genau geschildert. Auch ich habe seit ca. zwei Jahren zur Cariosakral-Therapie. Meine Beschwerden scheinen, wenn ich richtig sehe, Deinen etwa gleich.

Nach gut einem Jahr habe ich den Therapeuten dann nochmal gewechselt. Habe dadurch also auch einen gewissen Vergleich der Vorgehensweisen.

Tatsächlich ist die Kopfberührung eine ganz fundamentale Sache. Logisch: Cranio sakral! Hier geht es immer auch darum, selbst zur Ruhe zu kommen. Klappt vorzüglich.

Ansonsten 'arbeitet' mein jetziger Therapeut sehr stark an den Füßen und sonst nach aktuellem Beschwerdebild. Bei mir sind das v.a. Wirbel- oder Rippenblockaden.

Auf die Blase hatte die Therapie keinen Einfluß (mag auch an meinen Medikamenten und am Kathetern liegen), beim Darm hingegegen schon. Aber auch für diese beiden Bereiche wird lediglich mit sanftem Druck auf die entsprechenden Regionen gearbeitet.

Anfangs bin ich übrigens einmal pro Woche hingegangen, dann alle zwei, jetzt gerade alle drei Wochen.

Schönste Grüße,
Sebald

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20 Sep 2009 14:55 #5 von matti
Hallo,

ich möchte noch ergänzen, dass die Kasse bei mir diese Behandlung zahlt.

Meine Beschwerden waren vor etwa einem halben Jahr so schlimm, dass ich nur noch sehr eingeschränkt Essen und ausschließlich stille Getränke trinken konnte. Alles was Säure enthielt (Kohlensäure bzw. Fruchtsäure) ging gar nicht mehr.

Ständig habe ich mich verschluckt. Zudem fehlte mir der Reflex des Schluckens. Ich hätte am liebsten die Spucke aus meinem Muund laufen lassen.

Eine Qual, wenn man ständig "bewusst" Schlucken, Trinken und Essen muss und immer die Befürchtung hat einen Erstickungsanfall zu bekommen. Diese habe ich ein paar mal, aus dem Nichts heraus, durchgemacht. Horror!

Mir geht es heute viel besser. ich kann Suppen essen (auch cremig) und trinken was ich will.

Im Übrigen führt meine Therapie eine erfahrene und ausgebildete Physiotherapeutin durch. Als sehr skeptischer Mensch bezüglich irgendwelcher "Hokus-Pokus" Therapien, kann ich feststellen, dass ich niemals den Eindruck hatte, es würde sich bei dieser Behandlung darum handeln. Die Übungen finden auch Anwendung in meiner Bobath Therapie bzw. nach PNF. Nur sind sie bei weitem dann nicht so zielgerichtet, sondern ein kleiner Teil des Gesamten.

Ein Therapeut, der 100 € die Stunde nimmt, hat primär finanzielle Interessen. Dort würde ich nicht hingehen.

Gruss

Matti

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24 Sep 2009 11:08 #6 von Bärbel
Hallo Matti, Sebald und Blaue Blume,

vielen Dank für eure Antworten. Bei Sebald hatte die Behandlung also durchaus einen Einfluss auf den Darm, also muss auch etwas passieren. Deshalb habe ich Bedenken dass der Schuss auch nach hinten losgehen kann. Zu Matti: auch ich habe manchmal noch Probleme mit dem Verschlucken hauptsächlich bei Flüssigkeiten. Suppe esse ich deshalb nicht so gerne. Selbstständig Husten kann ich nicht allerdings funktioniert bei mir der Hustenreflex. Hab auch schon so manchen Erstickungsanfall hinter mir kann nur bestätigen, der absolute Horror. Ich muss ganz konzentriert essen klappt aber ganz gut.
Nochmal zur cranio-sakral Therapie. Seid ihr bei einem normalen Physiotherapeuten oder einem Osteopathen in Behandlung oder bei jemand der speziell für die Inkontinenzprobleme ausgebildet ist?

Bärbel

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24 Sep 2009 15:49 #7 von Sebald
Hallo Bärbel,

also ich bin bei einem Osteopathen. Wobei die Übergänge zwischen den Techniken offenbar fließend sind. Das war bei beiden Therapeuten so. Insofern hatte ich auch nie den Verdacht, craniosakrale Anwendungen könnten esoterisch sei.

Es stimmt aber, daß die Kassen dieser Sache nicht eben aufgeschlossen, sprich: zahlungswillig gegenüber stehen.

Noch kurz zum Einfluß auf Blase und Darm: da müßtest Du einfach ausprobieren bzw. auf Dich zukommen lassen, wie die Behandlung wirkt.

Bei meinem ersten Therapeuten etwa, hattte ich nach der 'Liegung' meistens eine ungewollte Blasenentleerung. Das kann aber natürlich auch ein Zeichen der 'Entspannung' sein. Man kann die Auswirkungen also unterschiedlich bewerten (wenn sie konkret auch unangenehm sind).

Im übrigen meinten beide Therapeuten, daß zwischen den Terminen ein bißchen Zeit verstreichen sollte, um auf den Körper zu achten. Manche Verbesserungen stellen siche eben nicht sofort ein - schlechter geworden ist's durch die Therapie aber sicher nicht!

Schönste Grüße,
Sebald

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24 Sep 2009 23:41 #8 von Blaue_Blume
Hallo Bärbel,

ich habe Unterricht genommen bei einem Sportlehrer, weil ich Probleme mit der Wirbelsäule habe. Und der hatte gerade diese Ausbildung absolviert und wollte mal sehen, was er damit bei mir erreichen kann. Er hat mich dann also etwa ein halbes Jahr lang bearbeitet, um eine etwaige Wirkung zu dokumentieren. Von der Inkontinenz hat er dabei nichts gewußt, von daher kann ich auch nicht sagen, es hat in dieser Hinsicht nichts gebracht. Die entspannende Wirkung, die für die Wirbelsäule hilfreich sein sollte, ist auf jeden Fall eingetreten, hat aber sonst nichts bewirkt. Außer der Müdigkeit halt.


An Sebald: (Ein bißchen am Thema vorbei, aber das muß ich jetzt doch loswerden)

Die Kassen stehen nur denjenigen Methoden zahlungswillig gegenüber, die in einer Liste von Methoden stehen, die halt bezahlt werden.

Ich habe selber nach über 40 Jahren mit Behandlungsfehlversuchen endlich einen Arzt gefunden, der mir helfen konnte (wg. Wirbelsäule, s. o.). Der hatte mich nach 5 Tagen (!!!!!) schmerzfrei, was die anderen in den erwähnten 40 Jahren nicht geschafft haben. Der Erfolg hat etwa 5 Jahre angehalten, und auch jetzt geht es mir immer noch wesentlich besser als zu Beginn der Behandlung vor 6 Jahren. Der Erfolg war nachweisbar, 5 Jahre keine Krankschreibung deswegen, vorher regelmäßig. 5 Jahre brauchte ich keine sündhaft teuren Medikamente. Keine notfallmäßige Behandlung mehr deswegen.

Die Kasse hat also eine Menge gespart durch meine Initiative. Und, was glaubst Du, was die mir dazugetan haben? Hast richtig geraten! Nicht einen Cent. Vorher nicht, und hinterher, nachdem der Behandlungserfolg feststand, auch nicht. Stattdessen hat man mir gesagt, ich möge doch bitte Schmerzmittel nehmen, und wenn ich mir dadurch meine Nieren kaputtmache, dann gäbe es die neue Niere auch auf Krankenschein.

Soviel zum Thema Krankenkasse.

Gruß Blaue_Blume

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25 Sep 2009 09:32 #9 von Sebald
Hallo Blaue Blume,

ja, das ist komisch und ärgerlich - wenn auch im Endeffekt natürlich für Dich erfreulich.

Über das Kassenverhalten in dieser Beziehung ließe sich wochenlang sicher lamentieren.

Ein wenig kann ich die Kassen, so als Institutionen, schon verstehen. Die können sich halt nicht als riesiger Apparat zu jeder Lebenssituation herab beugen. Person X hat eben ganz andere Körperempfindungen und Alltagsbedürfnisse als Person Y. Das gilt für Hilfsmittel wir für Behandlungen. Und auf das Geld geschaut wird überall!

Sicher wird daher vieles erstmal abgelehnt. Und dies mit der entbehrlichen Begründung: Man müsse den Patienten vor 'eigentümlichen' Behandlungsmethoden schließlich schützen.

Man wird also zum persönlichen Kontakt förmlich gezwungen - und da klappt es hin und wieder dann doch mit der Bewilligung.

Ist aber gewiß eine Unwägbarkeit, die man lieber nicht hätte. Und bei der Craniosakral-Therapie stimmt es schon, daß die Kassen die nicht tragen.

Aber ich schrieb ja davon, daß Anteile dieser Therapie auch in die 'offizielle' manuelle Therapie eingehen können...

Schönste Grüße,
Sebald

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25 Sep 2009 10:18 #10 von matti
Hallo,

bei den ganzen latainischen Namen kann man schon einmal durcheinander kommen. Zunächst beantragten wir tatsächlich die Cranio Sakrale Therapie. Allerdings erhielt ich auch eine Absage der Kostenübernahme.

Nun wird bei mir die Therapie nach Castillo Morales angewendet.

Beim lesen des Behandlungskonzeptes beider Therapieformen gibt es allerdings sehr viele Überschneidungen.

Weitere Informatioen:

http://www.castillomoralesvereinigung.d ... nzept.html


Gruss

Matti

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