Frage
Blut beim Kathetern
- Pamwhy
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also das ist schon reichlich...., wenn du nicht aus ärztlicher Sicht (ich weiß ja nicht, ob das so ärztlich angeordet ist, bzw. was dafür dann die Erklärung wäre) so viel trinken musst und ich gehe davon aus, von dem was du hier bereits so geschrieben hast, dass du dich körperlich nicht großartig anstrengst (nicht negativ verstehen), dann könntest du eventuell (dies mit der Ärztin aber abklären) die Menge etwas runterfahren und hättest dann etwas weniger Urin, bzw. die Frequenzhäufigkeit des Katheterns könnte reduziert werden. Dadurch könnte möglicherweise die starke Reizung der Harnröhre verringert werden, was sich hoffentlich dann auch auf die Blutungen beim Kathetern positiv auswirken würde.
Ich bin ja sonst immer fürs reichliche Trinken, aber vielleicht sind in deinem Fall 2-3 Liter besser, dann wärst du immer noch gut dabei, es sei denn du musst aus körperlichen Gründen so viel trinken, das weiß ich ja nicht. Ich würde das mit der Ärztin auf alle Fälle in Hinblick auf die Blutungen besprechen....
Bis dann und ganz.....
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- Chris80
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Zu viel trinken kann auch schädlich sein. Insbesondere bei Herz- Nieren- oder Lebererkrankungen. Hierzu ein interesannter Artikel: www.apotheken-umschau.de/Ernaehrung/Kann...-trinken-114163.html
Sofern es ärztlich nicht angeordnet wurde, würde ich die Trinkmenge reduzieren. Aber sprich auch nochmal mit deiner Urologin, was Sie empfiehlt.
Liebe Grüße
Christian
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- Matti
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ich möchte keine Wortklauberei begehen und auch ich benutze mitunter das Wort "grundsätzlich" um meine Aussage zu untermauern.
Aber in diesem Zusammenhang:
Also 3-4 Liter ist grundsätzlich zu viel,
halte ich die Aussage für falsch, mit der "Gefahr" verbunden, dass sie vielleicht nicht beim Leser hinterfragt wird.
Der verlinkte Artikel ist interessant, aber nach meinen fürhalten auch widersprüchlich.
Dort ist zu lesen:
Der Organismus eines gesunden Erwachsenen kann ziemlich viel Wasser an einem Tag verkraften – bis zu zehn Liter.
Natürlich steht dort auch nicht, man solle 10 Liter trinken!
Des weiteren ist dort zu lesen:
Vor allem Herz-, Nieren- und Leberkranke müssen aufpassen
Bei einer Harnproduktion (der Nieren) von ca. 60 ml die Stunde, kommt man auf ca. 300 ml alle fünf Stunden. Rechnen wir den Tag einmal mit 25 Stunden (weil ich in Mathe keine Leuchte bin) kommen wir auf 1,5 Liter Harnausscheidung am Tag, wenn man fünf mal kathetert. Der Mensch "scheidet" zudem auch "Wasser" durch Schwitzen, Kot, Atmen aus.
Dieser Bedarf wird der zugeführten Trinkmenge "entzogen". 1,5 Liter Trinkmenge halte ich für den untersten Level täglich.
Warum hält sich den dieses "Gerücht" so hartnäckig, dass man pro Katheterisierung nur maximal 300-400 ml kathetern sollte, also die Blase über diesen Level nicht hinaus kommen sollte?
Eine Blase kann nicht platzen! (ausser durch traumatische Einwirkung von Außen).
Ein Punkt kommt in der ganzen Diskussion bislang gar nicht vor. Menschen mit unseren Erkrankungen nehmen mitunter ja einen gehörigen Tablettencocktail täglich zu sich. Ist nicht auch hier die Trinkmenge zu hinterfragen, gerade in der Frage des Abbaus (toxischer?) Konzentrationen bei der Verarbeitung durch Leber und Nieren?
Spannend.
Ich habe immer die Befürchtung das mit Aussagen zu einer niedrigen Trinkmenge die Menschen in ihrem "Fehlverhalten" bestärkt werden, zu wenig zu trinken.
Eines steht ganz sicher fest: Es ist für die meisten Menschen wesentlich schädlicher zu wenig zu trinken, wie zu viel (mit den genannten medizinischen Ausnahmen).
Wo ich doch schon einmal beim Thema "Wortglauberei" bin, ist mir im Beitrag von Pam auch noch etwas aufgefallen.
von dem was du hier bereits so geschrieben hast, dass du dich körperlich nicht großartig anstrengst (nicht negativ verstehen)
klingt für mich vergleichbar mit der Annahme man sei als Rollstuhlfahrer "an den Rollstuhl "gefesselt"...
Für mobilitätseingeschränkte Menschen (auch Rollstuhlfahrer) sind die meisten täglichen Verrichtungen eine enorme Anstrengung. Der Fussgänger nimmt eine Steigung, Schwelle und Stufe ohne wirklich große Anstrengung. Für einen Rollstuhlfahrer, oder beim Gehen eingeschränkten, bedeuten sie hingegen nicht selten eine enorme Kraftanstrengung.
Der Transfer in und aus dem Bett, auf die Toilette, in die Dusche oder auch nur das An- und Ausziehen sind mitunter Kraftakte. Die Katheterisierung eines Fussgängers ist auch nicht vergleichbar mit der Anstrengung eines Rollstuhlfahrers. Ja, die meisten behinderten Menschen arbeiten nicht auf dem Bau als Maurer. Dies tun die meisten nicht behinderten Menschen (ja ich weiß: Menschen mit Behinderung) aber auch nicht!

Hinzu kommt, dass nicht wenige Mobilitätseingeschränkte (dieser Begriff ist auch total bescheuert, werde mal drüber nachdenken) übergewichtig sind. Was tun sie (dadurch)? Schwitzen!
Der Kalorienumsatz mag niedriger sein, der Wasserbedarf dürfte sich aber nicht erheblich unterscheiden, evtl. sogar erhöht sein.
Im Gesamtkontext der Fragestellung und der Katheterfrequenz evtl. auch einmal diesen Artikel über die autonome Dysregulation lesen. Erfahrungsaustausch und Erfahrungsbericht ja, aber allgemeinverbindlich, hmm (??...
Matti
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- Chris80
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ich habe mich wahrscheinlich missverständlich ausgedrückt. Die Aussage "3-4 Liter ist grundsätzlich zu viel" bezog sich das auf den konkreten Einzelfall. Annika hat öfters Blut am Katheter. Ich habe die Vermutung aufgestellt, dass dies an einer zu hohen Kahteterfrequenz liegen könnte. Das naheliegendste war für mich daher erstmal die Trinmenge zu hinterfragen. Da diese eben gerade einen Einfluss auf die Harnmenge und damit auch auf die Katheterfrequenz hat.
Warum hält sich den dieses "Gerücht" so hartnäckig, dass man pro Katheterisierung nur maximal 300-400 ml kathetern sollte, also die Blase über diesen Level nicht hinaus kommen sollte?
Natürlich kann eine Blase nicht platzen. Unsere Urologin hat uns damals empfohlen, als Richtschnur 300-400 ml Urin als Kathetermenge anzustreben. Wenn es mal mehr oder auch mal weniger ist, ist natürlich auch nicht schlimm. Doch dauerhafte Blasenfüllungen von mehr als 500 ml sind dann eben doch zu vermeiden. Siehe auch Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Urologie zum ISK, S. 9. Denn eine übervolle Blase kann dann unter anderem wieder zu einer gesteigerten Infektrate führen.
Ich habe immer die Befürchtung das mit Aussagen zu einer niedrigen Trinkmenge die Menschen in ihrem "Fehlverhalten" bestärkt werden, zu wenig zu trinken.
Die Frage ist natürlich auch was ist die optimale Trinkmenge. Ich denke eine pauschale Antwort kann es hierauf nicht geben, da jeder Mensch individuel ist. Es gibt "tolle" Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, die aber nicht wissenschaftlch medizinisch fundiert sind. Studien hinsichtlich der optimalen Trinkmenge gibt es aus medizinischer Sicht nicht, bzw. mir ist noch keine Studie bekannt.
Hier auch ein interesanter Artikel aus medizinischer Sicht: www.uniklinikum-regensburg.de/imperia/md...itung/ukr_200904.pdf
Auch muss man bedenken, dass der Körper viel Flüssigkeit über die Nahrung aufnimmt.
Ich wollte mit meinem Artikel keine allgemeinverbindliche Aussage über die Trinkmenge tätigen, sondern vielmehr Annika bei Ihrem Problem helfen. Denn meine Frau wollte damals auch mehr als 5 mal täglich kathetern da die Urinmenge häufig über 500 ml lag. Die Ärztin hat uns davon jedoch abgeraten, und vielmehr empfohlen die Trinkmenge zu reduzieren. Seitdem trinkt meine Frau im Schnitt 1,5 bis 2 Liter und kommt damit bestens klar.
Liebe Grüße
Christian
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- Matti
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nur damit es keine Missverständnisse gibt. Ich schreibe hier zu 99% als Mensch und Betroffener. Meine Gedankenspiele sind nicht richtiger oder wertiger, nur weil ich hier auch die Funktion eines Admins habe.
Deine Ansätze und deine Beiträge sind gut und wertvoll!
Matti
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- Chris80
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Liebe Grüße
Christian
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