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Zwei Jahre nach der Prostata-OP immer noch inkontinent!
- husten
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hab vielen Dank für Deine sehr informative Antwort. Ich bin stark beeindruckt über die äußerst angenehme und hilfreiche Kommunikation in diesem Forum.
Deine Ausführungen kann ich sehr gut nachvollziehen und habe auch schon einige Ratschläge angewendet.
Meine Übungen habe ich auf einmal täglich begrenzt, da nicht nur mein Urologe sagte, "der Muskel kann auch überforderf, wörtlich: sauer, werden." Ich war verunsichert. Inzwischen habe ich viele Arten empfohlener Übungen probiert.
Herzlichst,
Dieter.
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- eckhard11 ✝
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mit Horstens Aussage hinsichtlich eines “lebenslangen Trainings” gehe ich nicht konform.
Ich hatte mir ja - aufgrund der unterschiedlichsten Aussagen sogenannter Koryphäen hinsichtlich des Beckenboden-Muskeltrainings - mein eigenes Training zusammengestellt und bin damit gut gefahren.
Guckst Du hier : www.inkontinenz-selbsthilfe.com/forum/4-...entraining.html#3042
Allerdings hatte auch ich es anfangs übertrieben und mich schmerzten Muskeln, von denen ich nicht einmal wusste, dass es diese gab.
Die Inko wurde schlimmer als vorher.....
( Hier hat der Urologe absolut recht. )
Nachdem ich das Training zurücknahm, ( nur noch einmal täglich anstatt dreimal ), wurde die Sache sehr viel besser.
Nach einem Jahr trainierte ich nur noch einmal wöchentlich, nach zwei Jahren nur noch sporadisch und seit über acht Jahren gar nicht mehr.
Trotzdem bin ich - tagsüber - völlig kontinent.
Ich denke, mein Unterbewusstsein hält mittels des Beckenbodenmuskels meine Harnröhre geschlossen, jedenfalls denke ich schon lange nicht mehr daran.....
Gruß
Eck

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- Pamwhy
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Bei der Beckenbodengymnastik kann ich mich als Frau nun auch einklinken. Mir ging es ähnlich wie Eckhard, nur dass mein Beckenboden sich nicht über zu viel Training beschwert hat

Allerdings hat sich bei mir, nach dem ich die letzten Monate auch etwas nachlässig geworden bin, nach einiger Zeit jetzt wieder vermehrt die Undichtigkeit eingestellt. Hauptsächlich beim Niesen, allerdings hat es mich letztens beim Seilspringen auch eiskalt erwischt, da unsere Trainerin uns zu Abwechslung mal mit etwas Simplen, Außergewöhnlichen überraschen wollte. Schnelles Springen hintereinander war nicht drin, da ich natürlich nicht damit gerechnet hatte und somit keine Einlage dabei hatte war das ganze für mich nicht so lustig..... , ergo muss ich das Training wieder in meinen Tagesablauf integrieren.
Ich habe übrigens keinen festen Plan. Ich übe das so nebenbei, beim Warten (wenn man mal wieder im Arztzimmer sitzt oder bei der Post in der Schlange), Bügeln, Fernsehen usw., so wie es mir eine Physiotherapeutin vor Jahren vor meiner Blasen-OP gezeigt hat.
Ich denke, dass dauerhafte Kontinenz ohne Beckenbodentraining (wie jetzt bei Eckhard), wenn man mal dahingehend Probleme hatte, eher eine Seltenheit ist. Meines Erachtens muss man bei diesen ganzen verschiedenen Befunden, Lösungen, Therapien usw. jeder für sich seine persönlichen Möglichkeiten ausloten und dann seinen individuellen Weg gehen. Hilfreich ist es sich alles hier im Forum durchzulesen oder "anzuhören" und dann schaut man wie es passt oder passend gemacht werden kann....

Noch eine schöne Zeit und ganz....
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- Horsty
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wie so oft, ist in der Regel jeder Fall differenziert zu betrachten; muss jedoch nicht immer ein Einzelfall sein.
Nur weil ich (Hortsy) mit meiner Methode erfolgreich bin, wäre es doch ein Trugschluss anzunehmen, dass alle anderen diese vollständig original übernehmen können.
Einhellig sind sich alle, dass durch Inaktivität Muskelatrophien entstehen. Auch die äußeren Schließmuskeln der Harnröhre, die willkürlich aktiviert werden können, sind davon nicht ausgeschlossen. Erschwerend kommt, dass diese Muskelpartie beim intakten Organismus nur dann aktiviert wurde, wenn die Kapazität der Blase erreicht wurde. Deshalb ist sie in der Regel auch nicht so stark ausgebildet und nicht so leicht tonisierbar.
Hätte dir, Dieter, Eckhard seinen Beitrag:
www.inkontinenz-selbsthilfe.com/forum/4-...entraining.html#3042
nicht schon angeboten, wäre diese Empfehlung in meinem jetzigen Beitrag enthalten (ich hatte sie mir schon im Vorfeld herausgesucht).
Ende 2012 (erst seit dem bin ich im Forum)fand ich diesen Beitrag auch als Hilfesuchender und etliche Passagen daraus waren mir sehr hilfreich.
Eckhard hatte ja selbst richtigerweise geschrieben:
So habe ich es auch gehandhabt, weil meine organischen Bedingungen total anders sind, musste ich mein Kontinenztraining entsprechend anpassen und teilweise verändern.Aber bitte, es hat natürlich keine Erfolgsgarantie, sondern sollte nach eigenen Mustern zusammengestellt und durchgeführt werden.
Bei dir dürften durch die angewandte Operationstechnik die Erfolgsaussichten sehr hoch sein. Ein Vorteil ist u.a. die Erhaltung des äußeren und inneren Schließmuskels. Andererseits ergeben sich auch Nachteile hinsichtlich eines möglichen Rezidivs, das auch bei der radikalen Prostatektomie nicht immer auszuschließen ist



Eckhards Beurteilung:
mit Horstens Aussage hinsichtlich eines “lebenslangen Trainings” gehe ich nicht konform.
ist nicht falsch, weil er sie ja auf sich selbst bezieht. Es ist durchaus nicht auszuschließen, dass es auch für andere zutrifft.
Für andere(so auch für mich) trifft aber das lebenslange und täglich mehrfach wiederholte Training zu und wird nicht selten von einigen Betroffenen bestätigt. Siehe u.a. Pam
www.inkontinenz-selbsthilfe.com/forum/4-...ntraining.html#18065 bereits im Dez. 2013 und jetzt erneut inkontinenz-selbsthilfe.com/forum/4-harninkontinenz/15855
Weitere Beispiele findet man auch außerhalb unseres Forums; z.B. hier www.publicationes.de/verschiedenes/gesun...nboden-training.html
Hier die nachvollziehbare Meinung aus der o.g. Publikation:... ist es empfehlenswert, das Training auch über das Abklingen der Beschwerden hinaus fortzusetzen, am besten lebenslang.
Wie verhält es sich nun mit der von deinem Urologen sicherlich gut gemeinten Meinung der möglichen Übersäuerung der Muskeln?
Ebenso vertritt auch, der von Eckhardt, zitierte Prof. Otto dazu folgende Meinung:Es gibt immer noch eine ganze Reihe von älteren Urologen, die entsprechend der während ihrer Studienzeit früher einmal vertretenen Lehrmeinung ihren ….Patienten raten, den Harnstrahl bei der Blasenentleerung mehrfach für jeweils einige Sekunden willentlich zu unterbrechen, um so den Schließmuskel zu trainieren. Dieser Rat ist nicht nur unnütz, sondern sogar schädlich, weil das natürliche Harnlassen dadurch womöglich anhaltend beeinträchtigt wird, indem widerstrebende Befehle vom vegetativen und somatischen Nervensystem sich gegenseitig blockieren können. Wenn der natürliche Reflex des Harnlassens durch solche Übungen beständig gestört wird, kann eine Reizblase entstehen, die das Übel der Inkontinenz nur verschlimmert.
Zur Vermeidung einer Überbeanspruchung der betreffenden Muskeln hatte Hana am 11.11.2013 einen praktikablen Vorschlag in unserem Forum veröffentlich (dieser Praktik wandte auch meine Frau, selbst Physiotherapeutin, erfolgreich an).Auch sollte der Harnstrahl höchstens einmal pro Tag unterbrochen werden, da hierbei die fast-twitch- Fasern aktiviert werden, die bei zu starker Aktivierung übersäuern, was ebenfalls die Inkontinenz begünstigt.
www.inkontinenz-selbsthilfe.com/forum/28....html?start=16#17767 von Hana11.11.2013
So ähnlich beschreibt es auch Ute Michaelis in ihrem Buch „Beckenbodentraining für Männer“ wie folgt:Sobald man merkt, dass man Husten oder Niesen muss (oder irgend eine andere "Druckbelastung) dreht man den Oberkörper zur Seite (ausprobieren, welche Seite weiter geht). Die Hüfte bleibt dabei gerade! Damit spannt man das Zwerchfell an und vermindert den Druck nach unten auf den BB-Bereich und damit das Risiko eines Harnverlustes bei Belastung.
Vorteil ist, man kann es auch im Sitzen machen und es ist, vor allem in der Öffentlichkeit, "unauffälliger" als die Beine zu kreuzen. Ausserdem bremst man den Druck von oben schon ab, statt "unten" dicht zu machen, d.h. der Schließmuskel wird erst gar nicht belastet , sondern durch das Zwerchfell entlastet.
Beim Ausatmen…entspannen die inspiratorischen Muskeln…Der Beckenboden wird wie durch ein Sog bauchwärts angehoben…
Dies ist besonders dann wichtig, wenn unkontrolliert und forciert ausgeatmet wird, wie beim Niesen oder Husten.
Besonders erwähnenswert in Eckhards Ausführungen sind auch folgende Hinweise:
Man muß nur dranbleiben und auf gar keinen Fall aufgeben!
Vor allem der Kopf muß mitmachen !! Die Muskeln sind ja vorhanden.....
Und bitte keinesfalls annehmen, nach drei Wochen wäre die Sache gegessen !!
Das "antrainierte" Unterbewusstsein, welches den Muskel tagsüber strafft und dadurch die Harnröhre verschliesst, kann dies beim Schlaf - ja bereits beim "Dösen" - nicht mehr aufrecht erhalten, erschlafft und ich laufe aus.
Dafür hat sich Eckhard, der neben seinen hervorragenden Schreibkünsten (ich kann jedem empfehlen weitere Beiträge zu lesen!) auch das Geschriebene in die Tat umsetzt, eigens entwickelte Vorlagen gestaltet, die er hier vorstellt:
inkontinenz-selbsthilfe.com/forum/54-hil....html?start=48#17027
Ehe man Küchenpapier verwendet, wäre diese Vorlage eindeutig besser.
Nichts ist für dich jetzt naheliegender als die Trainingsvariante von Eckhard anzuwenden, weil du ja wie du selbst schreibst, nachts kontinent bist und du viele Arten empfohlener Übungen probiert hast. Bisher aber ohne nennenswerten Erfolg
Um jedoch ein „antrainiertes“ Unterbewusstsein, welches eine Atrophie des Schließmuskels automatisch verhindert zu erreichen ist zunächst ein konsequentes Training für einen längeren Zeit, so wie Eckhard es beschrieben hat.
Wie du sicherlich bemerkt hast, bin ich zwar nachts kontinent während Eckhart tagsüber kontinent ist.
Nach meiner Meinung hättest du die Chance sowohl nachts und tags kontinent zu werden, weil ja sowohl dein äußerer und inneren Schließmuskel vorhanden sind.
Es wäre für viele Betroffene sehr behilflich, wenn du von deinen Erfolgen berichten würdest.
Es grüßt Horsty
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- husten
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habt herzlichen Dank für Eure hilfreichen Vorschläge.........ich wende auch schon einiges an!
Durch Eure Hilfen gehe ich positiver in das neue Jahr, für das ich Euch nur Erfreuliches wünsche.
Danke sehr, Dieter.
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- Ano
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Ich habe diesen Thread aufmerksam verfolgt und freue mich, dass wir Dir hier positiv zur Seite stehen konnten.
Ich konnte dazu nicht viel beitragen, da ich von der "Abteilung Stuhlinkontinenz" bin.
Zum Jahreswechsel wünsche auch ich Dir alles Gute und zitiere unseren lieben Horsty
aus dem "Guten Rutsch - Thread":
Zitat Horsty:
Trotzdem allen ein Guten Rutsch!
Von Horsty
Wie stellte doch Albert Einstein zutreffend fest:
"Wenn's alte Jahr erfolgreich war, dann freue dich aufs Neue. Und war es schlecht, ja dann erst recht."
Dieser Spruch von A. Einstein trifft den Nagel auf den Kopf !!!
Alles Gute,
Ano
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- gelöscht ehem. Petsie
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Im Oktober 2013 wurde meine Prostata entfernt , ein fortgeschrittener Krebs mit der Folge das der PSA kurz nach der Operation wieder sehr schnell und stark anstieg.
Im Januar 2014 kam die Hormontherapie und ab Ende Januar 35 Bestrahlungen mit IMRT.
Seid der OP war ich kein einzigen Tag Kontinent , das ging los als die Anastomose geprüft und der Katheter gezogen wurde.
Das tägliche Beckenbodentraining brachte keinen Erfolg, auch nicht mit guter professioneller Anleitung.
Und Biofeedback brachte zum Ende nur noch einen blutenden Auspuff.
Heute 31.12.2014 immer noch auslaufend, ein Lichtblick kommt am 22.01.2015 ist der Termin zur Aktivierung von artifiziellen Sphinkter.
Mit 1-2 Vorlagen bist Du eigentlich doch recht gut dran , ich weis nicht welche art der Bestrahlung bei Dir gewählt aber bei den meisten Patienten die ich kennen gelernt hab , wurden mache einer Weile wieder dicht. Ein Fall der Probleme am Darm hat aber ansonsten wieder Kontinent geworden ist.
Es kann mehrere Monate dauern und immer wieder Geduld.
Ich hab die Implantation eines AMS 800 gewählt , eine von vielen Möglichkeiten, aus diesen Grunde nicht schwarz sehen.
Guten Rutsch ins neues Jahr
Gruss Petsie
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- husten
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- husten
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- husten
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