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Organisch alles Ok, trotzdem Probleme!
- Ragazza
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möchte einmal kurz meine Geschichte erzählen, hab hier im Forum jetzt noch nicht so viel gelesen aber das was ich gelesen habe hat mich schon ein wenig daran zweifeln lassen ob ich hier überhaupt von mir schreiben soll.
Manche Krankheitsgeschichten sind so heftig das ich schon fast denke das ich etwas übertreibe mit meinem "Problem".
Kurz zu mir ich bin 41 Jahre alt habe 1 Tochter (geboren durch ungeplanten Kaiserschnitt), ich habe keine chronischen Krankheiten, bin allerings ca. 30 Kilo schwerer als ich eigentlich sein sollte.
Alles hat bei mir vor ca. 2 Jahren angefangen, ich habe am Anfang nur immer ein paar tropfen Feuchtigkeit in der Unterwäsche bemerkt aber wirklich nicht viel. Bis ich merkte das es sich bei der Flüssigkeit tatsächlich um Urin handelte dauerte es auch einige Zeit. Nachund nach wurde es aber mehr und es war dann ziemlich offensichtlich, dass es sich um Urin handeln musste, da ich auch merkte wie die Flüssigkeit abging.
Ich habe mich bisher noch nicht ernsthaft mit dem Thema befasst und war immer der Meinung das Blasenschwäche sich in unkontrollierten Abgängen beim Niesen oder anstrengenden Tätigkeiten zeigt, aber bei mir ist es anders.
Ich verspüre keinen übersteigerten Harndrang und ich habe auch während des normalen Tagesablaufs keine Flüssigkeits Abgänge, bei mir passiert es nach dem Wasserlassen. Ich gehe also ganz normal zur Toilette und lasse Wasser, normaler Druck, normale Menge (für meine Verhältnisse) wenn ich fertig bin habe ich auch das Gefühl, dass meine Blase komplett entleert ist. Soblad ich dann allerdings aufstehe von der Toilette und wieder gerade stehe dann merke ich, wie eine Restmenge Urin einfach ausläuft.
Das ist vielleicht etwas schwer zu erklären, meinem Arzt habe ich so versucht zu erklären: Ich habe das Gefühlt, als wenn mein Harnleiter im Sitzen einen Knick hat (oder eine Welle) in dem sich nach dem Wasserlassen etwas urin sammelt und wenn ich dann aufstehe und der Harnleiter dann wieder gerade ist, dann läuft diese angesammelte Menge einfach aus.
Im Augenblick behelfe ich mir mit Einlagen bzw. damit das Toilettenpapier beim aufstehen von der Toilette so lange ran zu halten, das diese Restmenge auch noch aufgefangen wird.
Im Sommer bin ich mit meinem Problem zu meinem Frauenarzt gegangen (den habe ich schon 26 Jahre lang) er hat eine Ultraschalluntersuchung meiner Blase gemacht und meinen Beckenboden untersucht und die Scheidenmusklatur. Er hat nichts feststellen können. Er hat mich dann in ein Krankenhaus überwiesen mit Spezialisierung auf Urologie um dort eine Urodynamik Untersuchung durchführen zu lassen, obwohl er meinte ich wäre eigentlich zu jung und meine Tochter wäre schon zu alt und ich hätte ja per Kaiserschnitt entbunden.
Nur einmal vorab, das war so mit die beschämenste Untersuchung die ich bisher über mich ergehen lassen musste. Es wurde alles untersucht ob der Beckenboden abgesenkt ist, meine Muskulatur unten ok ist, wieviel Füssigkeit in meine Blase passt bevor ich Harndrang bekomme (sehr viel). Ich musste mit voller Blase breitbeinig stehend husten währen man mir ein Tuch mit Papier zwischen die Beine hielt und was soll ich sagen....dicht wie eine Auster.
Ich hatte beim Arzt auch erwähnt das ich keinen verstärkten Harndrang habe und das ich auch nicht "einfach so" mal Urin verliere, sondern nur direkt nach dem Wasserlassen, aber da hat er sich keinen Reim drauf machen können. Beckenboden ok, keine absenkung, Muskulatur Top, Harndrang normal, Blasenkapazität überdurchschnittlich gut, damit war das Thema für ihn durch.
Joa jetzt stehe ich hier und weiß nicht mehr weiter, hat jemand von euch einen Tipp worauf man noch untersuchen kann? Da ich hier bei einigen Geschichten schon gelesen habe das Probleme der Blase auch mit der Wirbelsäule in Verbindung stehen möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass mein Orthopäde sagt ich wäre "zu beweglich" im unteren Lendenwirbelbereich, und daraus resultierend habe ich des öfteren Probleme mit kribbelnden Zehen und Füssen,ausserdem schlafen mir Nachts im Bett auch mal gerne Hände und Arme ein. Ich habe auch regemässig 1 Mal im Jahr eine komplette Blockade im Rücken und dann geht 1-3 Wochen gar nichts mehr. Bandscheiben sind leicht gewölbt aber nicht problematisch sagt er.
Soweit jetzt erst mal von mir, ich hoffe das ich mit diesem Problem nicht ganz alleine da stehe (hört sich doof an ich weiß) und jemand eventuell ein paar nützliche Tipps für mich hat. Ich merke nämlich das die Menge an Urin nach und nach mehr wird und ich würde da wirklich sehr gerne etwas gegen tun.
Bis dahin erst Mal.
LG
Susanne
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- Ano
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Herzlich willkommen in unserem Vereinsforum.
Sag mal, wurde eigentlich auch untersucht, ob Du eine Restharnbildung hast?
Dazu muss man durch viel trinken beim Arzt die Blase füllen, dann auf der Toilette normal entleeren und gleich im Anschluss prüft der Arzt mittels Ultraschalluntersuchung, ob die Blase wirklich leer ist oder nicht. Er kann dann auch erkennen, wie viel Restharnbildung noch in der Blase drin ist.
Hast Du nämlich eine hohe Restharnbildung, kann das auf Dauer die Nieren schädigen.
Um den Restharn loszuwerden, müsstest Du kathetern. Der Fachbegriff dafür lautet: Intermittierender Selbstkatheterismus, Abkürzung dafür: ISK. Hier im Forum gibt es viele, die das praktizieren. Mittels unserer Suchfunktion im Forum kannst Du etliche Beiträge dazu finden. Suchen müsstest Du selber. Ich schreibe hier von meinem Tablet aus und damit sind Verlinkungen äusserst mühsam.
Ansonsten kann ich Dir da leider nicht weiterhelfen, denn ich bin von der Abteilung "Stuhlinkontinenz".
LG, Ano
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- Ragazza
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danke für deine Antwort. Ich musste im Krankenhaus vor der Urodynamik Untersuchung auf Anweisung des Arztes noch einmal zur Toilette und die Blase komplett entleeren.
Er hat dann den Katheter gesetzt und den in der Blase verbliebenen Resturin abgelassen und gemessen, die Menge war wohl im Normalbereich. Meinst du so eine Untersuchung? Er hat das jetzt nicht extra benannt, ich bin davon ausgegangen, das es ein teil der Urodynamik Untersuchung ist.
LG
Susanne
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- Ano
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Dann weiß ich auch nicht weiter....
Vielleicht nimmt Du Dir zu wenig Zeit auf der Toilette? Wenn Du das Gefühl hast fertig zu sein, dann bleib trotzdem noch etwas sitzen, versuche zu entspannen und noch einmal Urin abzulassen. Oder Du hebst vorher den Po etwas an und probierst es dann noch einmal. Hört sich irgendwie blöd an, wäre aber evtl. einen Versuch wert.
Vielleicht weiss noch jemand anderes aus dem Forum einen besseren Rat.
LG, Ano
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- Johannes1956
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Herzlich willkommen auch von meiner Seite. Ich selbst habe eine Entleerungsstörung mit Restharn, den ich regelmässig auskathetern muss. Aber ich kenne das von Dir beschriebene Problem auch, wenn ich (was ich zumeist tue) im Sitzen pinkle und dann aufstehe, rinnt manchmal noch etwas raus. Unangenehm, denn dann rinnt es direkt in die Hose, darum habe ich auch immer eine Unterhose zur Reserve mit. Und das, obwohl ich eigentlich mit dem Gegenteil betroffen bin, meine Blase nicht vollständig entleeren zu können.
Bei mir hat es mit dem nicht richtig funktionierenden Blasenhals zu tun, der eigentlich verhindert, dass ich alles ausleeren kann, aber eben manchmal unwillkürlich nach dem Pinkeln aufmacht und irgendwie funktioniert dann die Koordination zwischen Schliessmuskel, Detrusormuskel und Blasenhals nicht richtig.
Es ist auch so, wie Ano sagt, wenn ich mir Zeit lasse, passiert das nicht, wenn ich es eilig habe, ist der Kopf offensichtlich schon wo anders und die Blase muss noch danken, ob sie nun fertig ist oder nicht. Die Kommunikation Blase - Rückenmark - Hirn und das Zusammenspiel der einzelnen Muskeln ist mitunter nicht optimal. Meine Blase ist überhaupt eine Zicke, aber mittlerweile habe ich sie ganz gut unter Kontrolle. Reagiert halt dannauch mal beleidigt und stellt sich tot.
Zeit lassen, sitzen bleiben.
Im Stehen passiert mir das eigentlich nie, aber da kann ich meine Blase grundsätzlich schlechter entleeren. Aber vielleicht kannst Du das ausprobieren, im Stehen zu pinkeln. Da gibt es für Frauen auch entsprechende Hilfsmittel, Pibella etwa, muss aber erlernt werden, ist auch nützlich, wenn man z.B. Schitouren oder Wanderungen am Seil macht oder wenn man sich in freier Natur eben nicht ganz ausziehen kann oder will. Im Stehen pinkeln können, ist kein männliches Privileg!
Dass es mit Abknicken der Harnröhre zu tun haben kann, glaube ich eher nicht, aber es kann schon durch die Druckverhältnisse auf Beckenboden und Blasenhals zu tun haben.
Beobachte auch mal, in welchen Situationen das vermehrt auftritt,
Alles Gute
Johannes
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- Ragazza
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vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Dieses Nachlaufen tritt eigentlich jedes Mal nach dem Wasserlassen auf seit ca. 2 Jahren. In der Wohnung in der ich lebe wohnte vorher eine 85 jährige Dame und von daher haben ich den Luxus einer hohen seniorengerechten Toilette auf der man nicht so niedrig sitzt. Dort habe ich allerdings das gleiche Problem wie auf anderen Toiletten auch.
Im stehen pinkeln habe ich noch nicht ausprobiert, auf Dauer wäre das aber wahrscheinlich auch eher keine Lösung. Ich habe schon mehrfach probiert nach dem Wasserlassen noch länger sitzen zu bleiben etwas zu lesen um nicht dran zu denken, dann noch mal probiert aber es kommt nichts. Sobald ich dann aber aufstehe läuft es aus.
Das mit dem abknicken der Harnröhre, welches ich beschrieben habe war nur mein laienhafter Versuch dem Arzt zu erklären wie es sich für mich anfühlt, mir war schon fast klar das es so nicht wirklich ist
Wie lässt sich denn feststellen, ob der Blasenhals nicht richtig funktioniert? Der Urologe hat mir Beckenbodenübungen empfohlen, obwohl er ja eigentlich festgestellt hat, dass mit meinem Beckenboden alles ok ist.
Ich habe die Sorge, dass dies vielleicht der Beginn von etwas ist das eventuell noch schlimmer wird wenn ich mich nicht drum kümmere und selbst wenn es so bleibt wie jetzt ist ja ja schlimm genug.
Lieben Gruß
Susanne
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- Bernhardine
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auch von mir ein herzliches Willkommen!
Ich habe Blasenschrittmacher, weil meine Blase durch etliche OPs einen neurogenen Schaden hat und sich nicht richtig entleeren kann ohne Hilfe - jetzt eben durch die Schrittmacher, vorher durch Katheter.
Jetzt habe ich fast keinen Restharn mehr nach dem normalen Pinkeln - aber auch erst dann, wenn ich mich danach ein wenig bewege : ich lasse den Urin erst ganz normal im Sitzen ab, dann lehne ich mich auf der Toilette ein bißchen nach hinten, so dass das Becken dabei nach hinten abkippt. Dann kommt noch einiges an Urin nach. Wenn ich dann aufstehe und ein bißchen "Bauchtanz"
Vielleicht versuchst du das mal? Ich muss das machen, weil meine Blase nach meinen OPs nicht mehr ihre normale runde Form hat und sich so quasi Pfützen bilden können. Mit den Bewegungen helfe ich, den verbliebenen Urin an die tiefste Stelle der Blase zu bringen.
Versuche das doch mal, vielleicht hilft dir das ja schon!
Liebe Grüße
Bernhardine
Hinfallen, aufstehen, Krönchen richten , weitergehen !
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- Johannes1956
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Es hat zumindest mit dem Aufstehen zu tun, dass sich dann spontan Urin entleert, also liegt der Verdacht nahe, dass es mit dem Blasenhals und nicht mit dem Schliessmuskel zu tun hat. Hattest Du eine OP in dem Bereich? Gebärmutter?
Man kennt solche Spontanentleerungen beim Aufstehen, wenn der Blasenhals starr ist, etwa durch eine Vernarbung unterhalb der Blase. Oder durch eine vorausgegangene Entzündung, so wie bei mir nach einer Neuroborreliose. D funktioniert dann wie beim Entleeren einer Giesskanne, die man kippt.
Man kann die Funktion des Blasenhalses mit Kontrastmittel Urografie ansehen. Ich hatte so eine Untersuchung auf der Uniklinik Innsbruck. Man gewöhnt sich an solche Untersuchungen und findet sie irgendmal wann nicht mehr peinlich, es sind ja Profis am Werk, die derartige Untersuchungen häufig durchführen, also nur keine Scheu!
Liegt etwas Anatomisches vor, etwa ein Narbengewebe, kann man das chirurgisch sanieren.
Ich denke nicht, dass Du mit dem Zustand leben musst, es muss nur die richtige Ursache gefunden werden und das ist leider nicht immer so einfach, weil es oft am Willen mancher Ärzte scheitert.
Nicht aufgeben!
Alles Gute
Johannes
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- tanja1991
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Also mein erster Verdacht wären jetzt auch restharnmengen gewesen, aber da das ja bei der urodynamik im normiert War. ..bin ich etwas ratlos.
Hast du schon mal versucht länger auf der Toilette sitzen zu bleiben und eventuell durch pressen oder leichten Druck mit den Händen auf die blase diese zur vollständigen Entleerung zu bekommen?
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- Horsty
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danke, dass du dich hier mit einem allerseits interessanten Thema gemeldet hast.
Damit hast du stellvertretend für alle Zaungäste, die mit diesen Problemen hadern, ein Zeichen gesetzt, um vielgestaltige Lösungsvorschläge anzuregen. Außerdem hast du damit auch die ermuntert, die sich passiv im Hintergrund aufhalten. Vielleicht wagen sich noch weitere Betroffene sich hier zum Nutzen für alle – auch für sich selbst- sich zu äußern.
Es mag zwar etwas folgewidrig klingen, jedoch ist es, wie so oft im Leben so, dass die Ursachen nicht bzw. nur sehr schwer ermittelbar sind. Selbst in technischen Gebieten ist es diffizil und im medizinischen Bereich oft unerklärlich die Ursachen zu ergründen.
Aus meinen bisherigen Erfahrungen mit Urologen konnte ich feststelle, dass es in der Regel stets darauf ankommt, den ungehinderten Ablauf des Urins zu gewährleisten. Eine zufriedenstellende Funktion des Verschlusssystems wurde nur zweitrangig behandelt.
Es sind hier schon viele nützliche Vorschläge gelandet.
Aus meinen Erfahrungen will ich versuchen meine Erkenntnisse darlegen.
Es ist unwahrscheinlich, dass das Nachlaufen von einer Restharnmenge stammt. Durch eine routinemäßige einfache Ultraschalluntersuchung kann bereits die Sprechstundenhilfe den Nachweis erbringen.
Also das mit dem wie du selbst schreibst
ist das “Nachlaufen“ bei den Männern aufgrund der längeren Harnröhre ( mit ca. 16 cm viermal länger als bei Frauen) in geringen Mengen die Regel. Sicherlich bekannt: „Da hilft kein schütteln und kein klopfen; in die Hose geht der letzte Tropfen.“…, bei mir passiert es nach dem Wasserlassen…
Unmittelbar nach chirurgischen Eingriffen, aber auch bei einigen älteren Personen ist dieses Nachlaufen ausgeprägter und erst nach längerer Zeit (bis zu 20 Minuten) und erneuter Teil- Füllung der Harnblase beendet.
Weiterhin schreibst du:
Ich musste mit voller Blase breitbeinig stehend husten währen man mir ein Tuch mit Papier zwischen die Beine hielt und was soll ich sagen....dicht wie eine Auster.
Mein laienhafter Erklärungsversuch: Im Normalfall wird nach der Entleerung der Blase die nicht willkürlich beeinflussbare Muskel schlinge(innere Verschluss) vom Gehirn über Nervenbahnen angespannt.
Ebenso ist es möglich den äußeren willentlich beeinflussbaren äußeren Schließmuskel anzuspannen. Mit entscheidend ist neben der Steuerung vom Gehirn auch die Elastizität der Faszien (Weichteil-Komponenten des Bindegewebes). Diese könnten wie ein „ausgeleiertes“ Gummiband oder wie bei älteren Bekleidungsteilen mit Lycra-Fäden ihre Elastizität verloren haben.
Die Elastizität ist so gering, dass nicht mehr die ursprüngliche Form erreicht wird. Im Fall der Schließmuskeln kann nicht mehr die erforderliche Kraft erzeugt werden bzw. wird erst nach einer längeren Zeit erreicht. Zwischenzeitlich arbeiten die Niere – was bei einem gesunden Organismus zwingend ist- weiter. Dieser Urinanteil läuft deshalb ungehindert nach.
Nach meiner Empfindung könnten drei Ursachen für das verstärkte Nachlaufen verantwortlich sein.
1.Unelastische Faszien
2. Ungenügende Steuerung und Weiterleitung der Reflexe aus dem Gehirn
Schlussfolgernd aus deiner Schilderung:
… dass mein Orthopäde sagt ich wäre "zu beweglich" im unteren Lendenwirbelbereich, und daraus resultierend habe ich des öfteren Probleme mit kribbelnden Zehen und Füssen,ausserdem schlafen mir Nachts im Bett auch mal gerne Hände und Arme ein. Ich habe auch regemässig 1 Mal im Jahr eine komplette Blockade im Rücken und dann geht 1-3 Wochen gar nichts mehr. Bandscheiben sind leicht gewölbt aber nicht problematisch sagt er.
3. Unterschiedliche psychische Bedingungen durch persönliche Belastungen…
Sicherlich wird dieser Effekt des Nachlaufens unterschiedlich sein und u.a. von deinem Wohlbefinden abhängig sein.
Hast du denn auch ein Nachlaufen, wenn du dich nach dem Entleeren der Blase hinlegst oder hinsetzt?
Es ist auch denkbar, dass durch die zeitliche Aneinanderreihung von Ereignissen diese Fehlreaktion hervorgerufen wird. So könnte die Meldung an deinen Blasenmuskel zur Entspannung später kommen und somit ist der innere Schließmuskel, den man nicht willkürlich steuern kann, noch nicht gespannt und dichtet noch nicht ab. Demzufolge muss der äußere Schließmuskel, den man willentlich steuern kann, die Aufgabe des Abdichtens für diesen Zeitraum allein übernehmen.
Vergleichbar wäre es mit einem Motor der nicht anspringt, weil der Zündzeitpunkt nicht korrekt eingestellt ist. Hier lässt sich aber mit Leichtigkeit der richtige Zeitpunkt ermitteln.
Vergleichbar mit einer zu geringen „Verschlusskraft“ des Schließmuskels, kann man die Batteriespannung optimieren.
Falls die Temperatur zu gering ist (psychische Bedingungen) wird der Motor vor dem Start erwärmt.
Der Verschlussmechanismus der Blase am menschlichen Organismus ist aber beträchtlich komplizierter und individuell unterschiedlich ausgeprägt, sodass die Ursachenermittlung diffiziler ist und damit auch die Fehlerbehebung.
Es grüßt Horsty
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