Frage OP um Harninkontinenz zu stoppen

Kann jemand davon Berichten. Bitte nur Erfahrungen schreiben die man selber gemacht hat. Die Berichte im Internet kenne ich fast alle.Sie hören sich immer gut an aber die berichten bestimmt nicht von Problemen oder von OP´s die nichts gebracht haben.
Da mir das ja Vorgeschlagen wurde möchte ich halt etwas davon hören.

Lieber Michi!

Welche OP meinst Du? Im Prinzip gibt es vier Möglichkeiten.

Adjustierbares Schlingenssysten, wo die Schlinge zum Schambein zieht, nicht adjustierbare Schlinge durch das Loch im Sitzbein, artifizieller Sphinkter mit Manschette um Harnröhre und einen Ballon mit Pumpe, die der Patient selbst betätigen kann sowie Bulcamidgel zur Verengung der Harnröhre.

Aber Vorsicht, Du kannst nie von anderen auf Dich schließen, das ist genauso nicht aussagekräftig wie irgendein Internetbericht. Selbst Klinische Studien sprechen von Erfolgsraten zwischen 50 bis über 90%, die Bandbreite ist also groß.

Sagt Dir jemand, bei mir hat diese oder diese OP toll geholfen, kann es bei Dir Komplikationen geben und total schief gehen. Oder eben umgekehrt, es sagt jemand, es gab Komplikationen und es wurde noch schlechter und bei Dir hätte es ein wunderbares Ergebnis gebracht.

Oder willst Du jetzt einfach nur - so klingt es für mich - negative Erfahrungsberichte, damit Du Dich gegen eine OP entscheiden kannst?

Lass Dich lieber von Deinem Fachartz aufgrund Deiner persönlichen Situation, die nur er kennt, beraten. Entscheiden musst dann sowieso Du, das kann Dir niemend abnehmen.

Ich würde mich hüten, Dir eine OP zu empfehlen, die mir toll geholfen hat, dann gehts bei Dir schief und ich wäre dann der Schuldige, der Dir eine positive Aussicht gegeben zu haben. Oder eben umgekehrt hätte ich Dich abgehalten, wo es Dir vielleicht geholfen hätte.

Alles Gute

Johannes

Im Internet stehs so viel, positives und negatives. Ich sag mir zwar immer: Es kann nicht schlechter werden, aber ein Bericht von einem der das selber schon Mitgemacht hat würde mich vielleicht ein wenig aufbauen.
Ich werde mit Sicherheit 2 Meinungen einholen.

Michael

Hallo Michi,
ich wollte mich gerade von diesem Forum abmelden, habe mal so drüber geschaut und Deine Frage gesehen.

Ich war(bin) Betroffener, nach Prostatakarzinom und Totalentfernung. Anschließend Inkontinent. Enorm in der Lebensqualität eingeschränkt.
Ich muß das hier nicht schildern, denn wer hier freiwillig mitließt und sich auch mal äußert, weiß was Sache ist.

Ich habemir dann in der UniKlinik Mainz das "ProAct" einsetzenlassen. Das muß ja mehrmals aufgefüllt werden, jedesmal nach dem Auffüllen war ich trocken, dann wurde es schleichend wieder schlechter. Bei einem dieser Nachfüllaktionen habe ich mir einen Krankenhauskeim eingefangen, das Ganze hat sich entzündet - extrem schmerzhaft - und mußte dann entfernt werden.
Zwischenzeitlich hatte ich einen schweren Autounfall.
Nachdem ich auch dies überstanden hatte, war ich Ende Juli im OrtenauKlinikum in Offenburg und habe mir eine "Sphinkter" (künstlicher Schließmuskel) einsetzen lassen.
Ergebnis: Klasse!!!
Ich muß vom urinieren die Manschette betätigen, urinieren und fertig. Ich trage zwar noch eine kleine Vorlage (für die kurze Zeit bis wieder zu ist) die ist aber am Abend leicht feucht. Also eine am Tag.

Ich habe einen sehr guten Urologen, der hat mir einen Kontakt zu einem seiner Patienten hergestellt, damit ich mich mal mit einem Betroffenen austauschen konnte. Der Mann hatte sich dieses System ein halbes Jahr vorher einsetzen lassen und war sehr zufrieden.
Nach Offenburg bin ich in die Klinik gegangen, weil dort dieses System sehr oft eingepflanzt wird. Der Chefarzt macht das persönlich. Mit der Klinik war ich sehr zufrieden
Allerdings die OP ist nichts für "Weicheier"!

Soweit so gut.
Gruß Horst

Noch ein Nachtrag,
Bevor ich mich zu dem künstlichen Schließmuskel entschlossen habe war ich bei zwei Spezialisten, weil ich gehofft hatte mit einer Schlinge oder ähnlichem könnte man mir auch helfen. Beide haben mich untersucht und haben mir abgeraten, weil der gewünschte Erfolg nicht zu erzielen ist.
Das Schlingensystem hilft Frauen bei Problemen nach einer Geburt.

nochmal Gruß horst

Bei Frauen kann man die Harninkontinenz mit den oben angeführten operativen Maßnahmen nicht stoppen, liege ich da richtig?

Ich wäre bereit, noch einiges auszuprobieren, eben auch eine OP, um meine Windeln wieder loszuwerden.

Guten Morgen Horst
Ich danke dir für deine Antwort. Das ist das was ich eigentlich wissen wollte . Einen bei dem es etwas gebracht hat. Das macht mir Mut. Da ich schon mehrere OP´s hinter mir habe (Tumor im Kopf, Schulter OP und Prostata komplet) glaube ich nicht das ich Angst habe vor einer weiteren OP. Werde auf jeden Fall weiter meine Übungen machen, abwarten was die letzte PSA Untersuchung bringt (bekommen am Montag die Ergebnisse) und dann alles auf mich zukommen lassen.

Michael

Hallo,
die gute Nachricht - Du liegst Falsch!

Dieser "Sphrinkter" (künstlicher Schließmuskel) wird auch bei Frauen eingesetzt!

Wenn für Dich entfernungsmäßig Offenburg machbar ist, dann fahr hin! Der die Urologie ist dort mit zwei Chefärzten besetzt, wovon der Eine, Dr Groh, sich auf diese Maßnahme spezialisiert hat. Der Mann ist ein klasse Typ. Keiner von den abgehobenen, der redet mit dem Patienten auf gleicher Höhe.
Beispiel: Als ich mich dort vorgestellt habe, war meine Frau mit, sie wollte im Wartezimmer bleiben, Dr Groh: " Nein, Sie kommen mit, Sie sind genauso betroffen wie Ihr Mann!"

Also, wenn es machbar ist fahr mal hin!
Wenn Du die TelNr seiner Sekretärin, mit der man den Termin ausmacht, brauchst, schreib mir ne Mail.
Achtung! Es gibt Wartezeiten! Also vorplanen.

Gruß
Horst