file Frage Dauerkathether zur Regeneration der Blasennerven

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9 Jahre 8 Monate her #27739 von Barbara15
Hallo,
bin auch mal wieder online.
Führe seid November (postoperativ ) ISK durch, klappt gut, hatte auch noch keinen Harnwegsinfekt.
Ich arbeite seid 4 Wochen wieder voll.Nach einer Blasenspiegelung und Harnstrahlmessung mit großer Menge Restharn, aber sonst ohne neue Erkenntnisse haben sich die Urologen beratschlagt. Sie kamen zu dem Ergebnis, ich solle über einen längeren Zeitraum ( mind. 6 Wochen ) einen Dauerkathether haben, damit sich die Blasennerven von der Überdehnung erholen können ( oder so ähnlich) Den Urinbeutel könne ich im inneren einer Hose tragen. so würde man ihn nicht bemerken.. Ich bin sehr erschrocken über diesen Vorschlag zumal ich richtig Angst vor Harnwegsinfekten habe und außerdem kann ich mir auch nicht vorstellen mit solch einem Beutel zu arbeiten. ( da kämen ja wohl nur noch Jogginghosen in betracht ) ich arbeite als Erzieherin und muss eigentlich in allen Lebenslagen einsatzbereit sein.
Hat jemand schon einmal solch einen Ratschlag zur Therapie bekommen? Wenn ja welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht?

Liebe Grüße Barbara

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9 Jahre 8 Monate her #27743 von Johannes1956
Liebe Barbara!

Ich red den Ärzten ja ungern was drein, finde den Vorschlag aber dennoch etwas kurios. Ich hatte nach dem Harnverhalt einen suprabubischen Dauerkatheter, der mir nach einigen Wochen arge Probleme machte.

Auf der Uniklinik Innsbruck hat man mir dann zum ISK geraten. Allerdings war damals schon die Ursache mit der Neuroborreliose bekannt und ich hatte meine Thearpie hinter mir und konnte auch schon spontan urinieren, allerdings mit erheblichen Restharnmemgen.

In Innsbruck wurde die Diagnose Neuroborreliose als Ursache der Blasenentleerungsstörung angezweifelt und es war auch die Rede von chronisch überdehnter Blase. Dennoch, der Therapievorschlag war der gleiche: ISK, um die Blase zu entlasten und ich sollte regelmäßig, d.h. immer die Urinmenge spontan und ISK messen und darauf achten, dass ich die ISK Abstände so gestalte, dass ich nie auf ein Gesamtfüllvolumen von über 400 ml komme. Die Empfehlung war, dies ein halbes Jahr so zu machen, danach eine Elektrostimulation durchzuführen und dann ganz normal ISK nach Bedarf weiterzumachen.

Heute mache ich 3 bis 4 mal ISK. Solange das funktioniert würde ich mir nie wieder einen Dauerkatheter einsetzen lassen.

Kannst Du eigentlich spontan urinieren? Wenn Du ISK machst und das gesamte Füllvolumen Deiner Blase misst, wieviel ist da immer drinnen?

Ich hatte ja anfangs auch das Problem, dass ich meine Blase gar nicht gespürt hatte und in der Nacht sehr viel Harnvolumen, bis einen Liter und mehr hatte. Da war der Dauerkatheter natürlich sinnvoll, weil ansonsten eine Überdehnung zu riskieren war. Oder ich hätte mir einen Wecker alle vier Stunden stellen müssen.

Wie ist es bei Dir zur Übedehnung der Blase gekommen, weiß man inzwischen mehr über die Ursachen der Entleerungsstörung?

Alles Gute wünscht

Johannes

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9 Jahre 8 Monate her #27747 von Barbara15
Hallo Johannes,

danke für die rasche Antwort.

Hatte im Oktober 2015 eine OP- Zystozele und Gebärmuttersenkung- konnte dann nach Entfernen des Dauerkathethers nicht urinieren.
Das Ganze ging einige male hin und her Kathether rein , Kathether raus ,hat nicht wirklich geklappt, hatte einmal über 1000ml in Blase und hatte das Gefühl , ich platzte! Bis ich dann doch mal einigermaßen urinieren konnte, habe aber auch Bauchpresse eingesetzt, unwissentlich, wollte nach Hause..( hatte da nur ca. 90 ml Restharn)

Zu Hause merkte ich dann selbst, dass ich die Blase nicht leer bekomme. es dauerte dann noch eine Weile, bis ich Termin bei Oberärztin hatte ( vielleicht 2 Wochen zu Hause) und wieder im Krankenhaus landete.
Wieder zu Hause begannen die urologischen und anderen Untersuchungen. Uroflow, Urodynamik, MRT`s aller Art, zu letzt Blasenspiegelung und Uroflow mit sehr hohem Blasenvolumen 800!! ml und 400ml Restharnwert in der Praxis!!

Eine Ursache für die Entleerungsstörung konnte nicht gefunden werden.( bin ja schon froh, dass sich der Verdacht auf MS nicht bestätigt hat!)

Zu Hause hatte ich meist ein Restharnvolumen zwischen 90 und 220 ml, selten auch 300 ml

Medikamente - Ubretid und Tamsulosin- hochsosiert machten mir zu schaffen und so bekam ich ein o.k. von der Urologin zum Absetzten dieser..

hatte danach volständiges Harnverhalten und 800ml !! in der Blase. Besser wäre wohl der Ratschlag gewesen die Medis auszuschleichen.

Nehme zur zeit "nur" 1 Ubretid 5 mg und eine Tamsulosin 0.4 mg- meine eigene Dosierung - und komme damit zurecht.
Habe zur Zeit ganz gute Restharnwerte, zwischen 50 ml morgens und 200 über den Tag verteilt.
Ich hab das Gefühl durch körperliche Anstrengung/ Bewegung klappts mit dem Urinieren viel besser- als ob sich etwas löst....

Ja, und jetzt der Vorschlag der Urologen mit dem Dauerkathether ( wohl nicht suprapubisch) , ich weiß wirklich nicht wie ich mich entscheiden soll, sollte es vielleicht die letzte Möglichkeit der überdehnten Blase sein , sich noch zu regenerieren?

liebe Grüße Barbara

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9 Jahre 8 Monate her - 9 Jahre 8 Monate her #27748 von Johannes1956
Liebe Barbara,

Hole Dir jedenfalls eine zweite ärztliche Meinung ein.

Ich halte einen Dauerkatheter, nochdazu, so wie Du schreibst, einen transurethralen, als die schlechteste Lösung, die es gibt.

Die Restharnvolumina, die Du beschreibst, habe ich auch und ISK ist da das geeignete Mittel zur Wahl. Damit ist auch eine entsprechende Entlastung der Blase gegeben, wenn Du regelmäßig auskatheterst und darauf achtest, dass die Blase nie zu voll, sprich über 400 bis 500 ml witd.

Wenn es wirklich triftige ärztliche Gründe für einen Dauerkatheter auf eine gewisse Zeit gibt, dann ist ein suprapubischer Katheter einem transurethralen jedenfalls vorzuziehen.

Mir wurde, wie bereits gesagt, in ähnlicher Situation nach einem Harnverhalt von der Neuro-urologischen Universitätsklinik in Innsbruck vom Dauerkatheter abgeraten und ISK empfohlen.

Ich bin zwar meinen Restharn nicht losgeworden, lebe aber mit ISK sehr gut und zufrieden.

Johannes
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9 Jahre 8 Monate her #27749 von Barbara15
Hallo Johannes,

Danke für Deine Einschätzung,
wünsche Dir ein schönes Wochenende

liebe Grüße Barbara

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9 Jahre 8 Monate her - 9 Jahre 8 Monate her #27750 von Nata
Guten Abend Barbara.
Ich habe neurogene ,hyperkapazitäre Blase(bis 1400 ml Urin) mit Harnverhalt und Resthahrnmenge von 700 ml und durch diese Problematik gestaute Niere mit wiederkehrene Niereninfekte.Diese Diagnose habe ich im Sommer 2014gekriegt.Vermutlich sind meine Nerven durch Notfall Kaiserschnitt teilweise verlezt worden oder die andere Ursache konnte Borreliose sein.
Ich habe zuerst mit Medikamenten und Beckenboden Training versucht,und leider ohne grosse Erfolg.Die Medis Pradif und Ubretid haben mir nur einwenig geholfen,aber ich hätte Nebenwirkungen(Kreislaufprobleme und sehr niedrige Blutdruck und Schwindel bekommen) und musste diese Medis absetzen.
Dannch versuchte ich mit Bio-Feedback und Elektostimulation über Monate und zwar mein Restharn ist 400-500 ml geworden,was immer noch zu viel für meine Niere gewesen.Und seit Anfang musste ich 5-6 pro Tag ISK machen.
Für Meine Neurourologin DK und suprapubische Kathteter war nie eine Thema,weil das Risiko noch mehr Infekte zu bekommen war bei mir viel zu hoch und Sie sagte das ist keine daurchafte Lösung.
Später hst meine Neurourologin ein Blasenschrittmacher Interstim empfohlen.Ich hätte zuerst fur 2 Wochen Teststimulator bekommen und habe Tagebuch geführt und die Resultate waren so positiv,dass ich im Januar 2016 defenitiver Blasenschrittmacher (1.5 stundige OP mit 3 Tage Spitalaufenhalt)bekommen und bin recht zufrieden.Mein Restharn hat sich massiv reduziert und ist im Moment so 100-150 ml,meine Niere ist nicht mehr gestaut und ich muss nur 1 pro Tag ISK machen und meine starke Obstipation(Verstopfung) habe ich langsam unter Kontrolle.
Ist dein Urolog auch ein Neurourolog?Der Neurourolog hat deutlich mehr Erfahrungen bei Neurogenebalsen Problematik.
Ich wünsche dir gute Besserung und LG aus Zürich,Natalja
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9 Jahre 8 Monate her #27751 von Barbara15
Hallo Natalja,

hab dank für Deine Antwort und die guten Wünsche.
Da hast Du ja auch schon ganz schön was hinter Dir- mit wirklich gutem Erfolg!

Ich bin bei einer Urologengemeinschaftspraxis ( 4 Urologen ) und bin eigentlich ziemlich zufrieden da.
Scheinbar tauschen sie sich untereinander aus und haben auch Erfahrung mit neurogenen Blasengeschichten ( viele Rollstuhlfahrer dort.)

Dieser Vorschlag aber ließ mich zweifeln, zumal ich seid 4 Wochen wieder arbeite und mir das mit einem Beinbeutel nicht so vorstellen kann. Außerdem das wirklich hohe Risiko mit Harnwegsinfekten- in früheren Jahren gab es nur noch wenig Antibiotika die bei meinen Erregern anschlugen- und wenn ich Antib. nehme, gesellt sich eigentlich immer auch ein Vaginalpilz dazu....

Hab mich eigentlich jetzt dagegen entschieden, werde - wie Johannes es vorschlug- noch mehr drauf achten dass in meiner Blase möglichst nicht
mehr als 400 - 500 ml Urin sind. An Wochenenden kann ichs ja mit dem Meßbecher kontrollieren( besonders nach dem Schlafen )

Ein Dauerkatheter ( auch für eine gewisse Zeit ) scheint ja wirklich nicht das" Mittel der Wahl" bei entstandener neurogener Blase zu sein!

Ich werd mich auch erkundigen, ob es in meiner Nähe ( Rhein Nekar Kreis ) niedergelassene Neuro- Urologen gibt.


Wünsch Dir noch einen schönen Sonntag
liebe Grüße Barbara

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9 Jahre 8 Monate her #27753 von Nata
Hallo Barabara.
Was ich dir noch von meine eigene Erfahrungen empfehlen kann:Blase Training mit Tagebuch.Gehe heufiger auf WC auch wenn du keiner Drang spührst.Ich bin jede 3 Stunde auf WC gegangen und habe mir Zeit genommen,manchmal die Atemübungen helfen auch gut.
Ja die Entscheidung gegen DK ist auch sehr gut.
Ich habe 4 mal DK für 2-3 Tage gehabt,eben nach 2mal Kaiserschnitt und 1 mal wegen lange dauernde OP und 1 mal wegen Harnverhalt nach Spinalnarkose und 3 mal nach DK ziehung ,ca 4-5 Tage später Niereninfekt bekommen,was wieder lange antibiotische Behandlung inkl 10 tätige Spitalaufenhalt provoziert hat.
Mit ISK bekomme ich sehr selten ein Blasenentzündung,aber nie so schwer wie Niereninfekte
Sehr guter Neurourolog zu finden ist sehr wichtig.
LG,Natalja Frei

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