Frage OP nach Prostatektomie wegen Inkontinenz mit Advance XP Band
- Haiurin47
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hat jemand Erfahrung mit einer OP wegen Inkontinenz - mit Advance XP Band. Ich bin nach einer Prostatektomie die vor 20 Monaten erfolgte immer noch inkontinent - Belastungsinkontinenz, Stufe II . Im liegen und sitzen kann ich alles halten aber bei körperlicher Belastung wie Walken, Biken , Sport geht nahezu alles ab.
Ich habe alle Übungen Beckenboden , Reizstrom , Reha etc. bis heute gemacht aber dicht werde ich nicht.
Ich bin Sportler und helfe mir mit einer Inkontinenzklemme um mich weiter wie ein normaler Mensch zu bewegen.
Nach der langen Nass- Zeit steht für mich nun die Entscheidung an, eventuell doch mit einer OP eine positive Veränderung zu erreichen.
Ich habe nur das Problem, dass ich nirgendwo Infos von Betroffenen finde, die eine solche OP haben machen lassen.
Den Goldstandard bei der Inkontinenz OP , " der artifizieller Sphinkter " möchte ich nicht machen lassen.
Noch kurz zu meiner Person: 74 Jahre, 179 cm, 80 Kg, kein Bauchspeck Sportler und noch klar in der Birne .
Kann mir jemand vielleicht eine Information geben.
Vielen Dank ans Forum
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- mich
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- Haiurin47
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grössere OP, einige körperfremde Materialien implantiert werden, grösseres Infektionsrisiko besteht .
Ich möchte es deshalb zunächst mit einem Bandsystem versuchen - es muss jedoch zuvor noch geprüft werden ob bei meiner Belastungs-Inkontinenz ein solches Schlingen-System Verbesserung verspricht.
Momentan behelfe ich mir bei körperlicher Belastung oder Sport mit einer Inkontinenz-Klemme , diese dichtet sehr gut ab und ich kann sie problemlos mehrere Stunden tragen. Nachts und bei sitzenden Tätigkeiten brauche ich keine Klemme.
Ich möchte hier im Forum deshalb nochmal fragen, hat jemand positive oder negative Erfahrung mit solchen Schlingensystemen.
Vielen Dank
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- herirein
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im März habe ich Dir die Übungsmöglichkeiten bei intaktem unteren Schließmuskel aufgezählt. Dieser untere , omegaförmige Schließmuskel muss intakt sein um die Harnröhre an dieser Stelle soweit einzuengen, dass der Harnfluss gestoppt werden kann.
Ein Advance XP Band hebt die Harnröhre nur soweit an, dass ihr Längendefizit nach entfernen der Prostata ausgeglichen wird. Nachdem Du intensiv mindestens seit März 2021 den unteren Schließmuskel und die Beckenbodenmuskulatur gekräftigt hast und der Harnfluss immer noch nicht aufgehalten werden kann, glaube ich nicht daran vom Advance XP Band Besserung zu erfahren.
In einem Youtube-Film wird der Operationsvorgang des " Advance XP Band " Implantats genau gezeigt.
Wenn also alle bisherigen Kontinenzübungen kaum etwas gebracht haben, würde ich weiterhin versuchen mit der Penisklemme den ungewollten Harnfluss zu unterbinden. Selbst der artifizieller Sphinkter (z.B. AMS 800) sollte nicht so eingestellt werden, dass selbst Tröpfchen verhindert werden und nach meiner Erfahrung lässt die Wirkung nach 3 - 4 Jahren soweit nach, dass eine Reimplantation ggf. Neuimplantation erforderlich werden kann.
Das gleiche Problem begleitet mich (77-jährig) seit mehr als 4 Jahren. Mein Urologe riet mir von invasiven Methoden aus den genannten GRünden ab.
Herzliche Grüße
Heribert
Menschen sind wie Engel mit nur einem Flügel,
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(Luciano de Crescenzo)
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- mich
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- Erdbeere
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ich kann dir von meinem Vater berichten (76 Jahre), er war nach Prostata-Total-OP und Bestrahlung stark inkontinent.
Er hatte im Mai diesen Jahres eine Harnröhrenschlingen-OP, seitdem ist er trocken.
Er verliert nur noch bei sehr starker Belastung zB sehr schwerem Heben das ein oder andere Tröpfchen und das Wasserlassen dauert halt etwas länger, weil der Harnfluss jetzt langsamer ist.
Aber er ist sehr zufrieden mit der OP und kann nun wieder alles machen.
Alles Gute für dich!
Beste Grüße
Erdbeere
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- Haiurin47
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Inzwischen wurde bei mir eine Blasendruckmessung durchgeführt, mit dem Ergebnis, dass eine Schlingen OP - Advance XP Band - eine Verbesserung
um einen Kontinenzgrad , also von II auf I bringen wird.
Natürlich versuchen die Operateure immer den artifiziellen Sphinkter vorzuschlagen, den ich jedoch keinesfalls machen lasse.
Ich werde jetzt noch einmal mit meinem Urologen sprechen.
Vielleicht meldet sich ja auch nochmal jemand aus dem Forum .
Viele Grüsse
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- herirein
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beim Inkontinenzgrad I wird auf jeden Fall Urinverlust beim Husten, Niesen, Pressen, Heben, Tragen schwerer Gegenstände die Verwendung von saugenden Vorlagen erforderlich machen. Je nach sportlicher Anstrengung wird sich die Inkontinenz eher zu Grad II hin bewegen.
Wie schon beschrieben, wird bei der Bandimplantation die Harnröhre nur angehoben und minimal dabei eingeengt, was zur Verlangsamung des Harnflusses führt. Zum Stopp führt nur die vollständige Funktion des unteren Schließmuskels oder ein artifizieller Sphinkter.
Sollte Dein Urologe durch Training noch eine Chance zur Verbesserung der Schließmuskelfunktion sehen, würde ich auf jede Art eines invasiven Vorgehens verzichten. Es gibt einige Männer, die durch Training erst nach 2 Jahren postoperativ die Schließmuskelfunktion wieder herstellen konnten. Das ist sehr mühsam aber möglich, wenn der untere Schließmuskel intakt ist.
Im Prostatakrebsforum in dem häufiger solche Probleme angesprochen werden, kannst Du Dich auch mal erkundigen bevor Du eine Entscheidung triffst.
Gruß Heribert
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- Haiurin47
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vielen Dank für Deine Information. Der Grund warum ich hier im Forum schreibe , ist ja die grosse Verunsicherung zu einer vielleicht doch nutzlosen Operation.
Der künstliche Sphinkter ist für mich keine Option , also wäre nur die mildere Variante, das Schlingensystem noch eine Möglichkeit , die eventuell zu einer Verbesserung führt.
Unabhängig davon mache ich immer noch meine Übungen aber jetzt nach 20 Monaten spüre ich keinen Fortschritt mehr .
Ich werde mich noch weiter informieren, Problem ist nur , dass man kaum jemand findet , der aus Erfahrung sprechen kann.
freundliche Grüsse
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- herirein
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Im Prostatakrebsforum findest Du eine gute Diskussion, die Dich in der Entscheidungsfindung etwas weiter bringen könnte. Auch hier sind die Meinungen geteilt. In dem Forum sind aber sicher noch weitere Beträge, die sowohl von deutlicher Besserung aber auch von Blindgängern berichten. Leider gibt es in der Medizin keine mathematisch folgerichtige Therapie.Haiurin47 schrieb: Ich werde mich noch weiter informieren, Problem ist nur , dass man kaum jemand findet , der aus Erfahrung sprechen kann.
Alles Gute und ein gutes Händchen bei der Entscheidungsfindung
Heribert
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