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question-circle Frage Wann ist ISK möglich oder sinnvoll?

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2 Monate 2 Wochen her #52051 von kiiiiiiiilian
Wann ist ISK möglich oder sinnvoll? wurde erstellt von kiiiiiiiilian
Ich habe bisher immer Windeln getragen in letzter Zeit hatte ich damit aber immer wieder Probleme und habe mich gefragt ob ISK in meinem Fall möglich ist. Ist das eine Option auch wenn man nicht merkt wenn man auf Toilette muss oder die Blase voll ist? Ich merke es halt erst wenn der Urin in die Windel läuft und weiss desshalb nicht ob ISK möglich wäre.
Hat jemand Erfahrung (gute oder schlechte) und könnte mir sagen wie ich vorgehen müsste wenn ich es ausprobieren will?

Dauerkatheter ist für mich keine Option weil die immer undicht waren und ich schlussendlich DK und Windeln hatte...

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2 Monate 2 Wochen her #52053 von martinK
martinK antwortete auf Wann ist ISK möglich oder sinnvoll?
Hallo Kilian

Es ist schwierig, da eine pauschale Aussage zu treffen. Wenn Du wie ich 10-20 Mal am Tag Harn verlierst, müsstest Du oft ISK durchführen, um ohne Hilfsmittel auszukommen. Falls Du weniger oft Harn verlierst, könnte ISK schon etwas bringen. Eine Möglichkeit wäre, die Blase mit Botox zu beruhigen und dann mit ISK zu entleeren. Das wäre bei mir der Plan, wenn ich nicht Probleme mit dem ISK hätte. Das sagt Dein Urologe dazu, wurde dieser Ansatz schon diskutiert?

Wäre denn ein Urinalkondom bei Dir eine Option? In einem anderen Thread schreibst Du, dass Du Probleme wegen Deiner körperlichen Einschränkung und dem Rollstuhl Probleme mit dem Windelwechsel hast, da könnte eine Urinalkondom die Lösung sein. Ich fand das Kondom vor allem wegen dem Gehen unbequem und fühlte mich unsicher, ob es dicht ist. Im Sitzen war es aber ganz o.k.. Wenn ich nicht Fussgänger wäre, wäre es vermutlich meine erste Wahl als Hilfsmittel.

Herzliche Grüsse
Martin

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2 Monate 2 Wochen her #52055 von Matti
Hallo,

eine gute manuelle Geschicklichkeit, ein gewisses Maß an Selbstständigkeit sowie die Bereitschaft, sich mit dem eigenen Körper auseinanderzusetzen, sind besonders wichtig für den intermittierenden Selbstkatheterismus (ISK). Gerade beim ISK ist es entscheidend, dass Betroffene in der Lage sind, die Technik eigenständig und hygienisch korrekt anzuwenden. Wer diese Voraussetzungen mitbringt, hat beste Chancen, den ISK sicher und selbstbestimmt in den Alltag zu integrieren. Es gibt Menschen die ISK ihr Leben lang anwenden (müssen).

Natürlich kann auch ein Fremdkatheterismus durchgeführt werden, also die Katheterisierung durch eine dritte Person. Dies würde jedoch bei einer höheren Katheterisierungsfrequenz gleichbedeutend mit einer pflegerischen Abhängigkeit sein.

Es stellt sich allerdings die Frage, ob das von Martin vorgeschlagene Kondomurinal nicht die deutlich sinnvollere Variante für dich wäre – immer vorausgesetzt, es besteht kein Restharn.

Wichtig zu wissen: Der ISK und seine Anwendung sind keine Maßnahmen, die man einfach mal so als Hilfsmittel nutzt. Die Anwendung sollte immer vorab ärztlich abgeklärt werden, Kontraindikationen müssen ausgeschlossen sein. Zudem ist es enorm wichtig, eine gezielte und ausführliche Einweisung in die Technik zu erhalten, um Komplikationen zu vermeiden und die eigene Sicherheit zu gewährleisten.

Gruß
Matti

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1 Woche 3 Tage her #52409 von kiiiiiiiilian
kiiiiiiiilian antwortete auf Wann ist ISK möglich oder sinnvoll?
Hallo Martin
Meist verliere ich relativ oft kleine mengen, nur sehr selten grosse mengen.
Ich war mittlerweile auch beim urologen für abklärungen und da kam raus das meine blase extrem überaktiv ist. die blase wurde entleert mit katheter und anschliessend mit flüssigkeit gefüllt. Die ergebnisse waren extrem schlecht, schon nach ca.5 min verlor ich urin zum ersten mal, festgestellt wurde das sich die blase entleert wenn so 25-80ml drin sind, mehr war nie möglich und das ist ja definitiv viel zu klein und erklärt auch warum ich kein harndrang spüre.
Ich habe den Urologen auf ISK angesprochen und er meinte so ist das aktuell nicht möglich/überhaupt nicht sinvoll. Ich nehme jetzt seit einigen wochen Betmiga und Toviaz, was wie ich finde auch sehr gut wirkt. Damit verliere ich nur noch alle paar stunden relativ grosse mengen (so das ich windeln meist direkt wechseln muss), ich werde nochmal einen termin haben und da werden wir schauen ob ein versuch mit ISK sinvoll ist. Seit ich die medikamente nehme merke ich selten auch mal dass ich auf toilette muss, was dann von der zeit eigentlich auch reicht aber ich kann die blase nicht kontrolliert entleeren, entweder sitze ich auf toilette und warte oder drücke mir auf die blase (funktioniert malbesser mal schlechter).

Ein Urinalkondom wäre etwas was ich versuchen würde, ist aber nicht möglich da ich trans bin (also anatomisch weiblich), wäre erst eine Option wenn ich eine Komplette genitalangleichende OP mache, das möchte ich aber nicht da mir die risiken zu gross sind und die Ergebnisse nicht gefallen und es ist auchnicht sicher dass ich dann mit urinalkondom klar käme. Also der einzige grund für die OP wäre das ein Urinalkondom möglich wäre.

Bin jetzt mitder wirkung der medikamente relativ optimistisch dass es mit ISK funktionieren wird. Das einzige was mir noch angst macht sind schmerzen oder dass ich mich nicht überwinden kann

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1 Woche 3 Tage her #52410 von kiiiiiiiilian
kiiiiiiiilian antwortete auf Wann ist ISK möglich oder sinnvoll?
Danke!

Ja diese punkte würde ich erfüllen und durch medikamentöse behandlung merke ich jetzt teilweise auch wieder wenn ich auf toilette muss, kann die blase aber nicht einfach normal entleeren.

Wenn ich es nicht selbst machen kann ist es für mich keine option mehr weil ich will nicht noch mehr abhängig sein als ich sowieso schon bin durch behinderung.

Urinalkondom ist keine option aufgrund der anatomie (biologisch weiblich).

Ich war jetzt vor einigen wochen auch zum ersten mal beim urologen und habe in 1monat ca. nachkontrolle wegen den medikamenten und wenn mein blasenvolumen grösser ist meinte er man könnte es mal versuchen.
Weisst du vielleicht wie die einführung abläuft, weil es wird ja gezeigt/erklärt, muss man dann unter aufsicht das ganze machen? oder wird es erklärt, und dann macht man es ohne das jemand dabei ist zum ersten mal selbst? Weil das stelle ich mir extrem unangenehm vor wenn jemand zuschaut...

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1 Woche 3 Tage her - 1 Woche 3 Tage her #52413 von Vallie
Vallie antwortete auf Wann ist ISK möglich oder sinnvoll?
Hallo Kilian,
Deine Bedenken bezüglich des Einweisens ins ISK haben wohl die meisten: So etwas Intimes, und dann in Anwesenheit einer fremden Person?!? Für die Fachkräfte, die Dir das richtige Vorgehen zeigen, ist das aber eine völlig alltägliche Arbeit und ich habe es immer als maximal unkompliziert wahrgenommen, sehr pragmatisch. Es ist wichtig, dass Du direkt auf Deine weibliche Anatomie hinweist, da die Einmalkatheter geschlechtsspezifisch sind. Die weibliche Harnröhre ist viel kürzer, entsprechend auch die Katheter. Das Einführen braucht eine gewisse Übung, da meistens ein Spiegel gebraucht wird, um den Harnröhrenzugang zu finden. Da ist es echt sinnvoll, jemanden mit Erfahrung dabei zu haben und es nicht nur beschrieben zu bekommen.
Eventuell käme für Dich noch ein Vaginaltampon in Frage, um die Harninkontinenz zu reduzieren. Falls es für Dich vorstellbar ist, kann man damit sozusagen die Harnröhre von innen zusammen drücken und ungewollten Urinverlust vermeiden, bzw. reduzieren. Es ist ein recht voluminöser Tampon aus Medizinschaumstoff, der vaginal eingeführt wird.
Ich entleere meine Blase mit ISK und nutze für die Belastungsinkontinenz eine Kombi von aufsaugenden Hilfsmitteln und Vaginaltampon. Für eine Dranginkontinenz ist dieser meines Wissens allerdings nicht Mittel der Wahl.

Grüße von Valerie

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1 Woche 2 Tage her #52417 von martinK
martinK antwortete auf Wann ist ISK möglich oder sinnvoll?
Hallo Kilian

Ich kann Valeries Erfahrungen nur bestätigen. Das Katheterisieren vor den Fachkräften empfand ich gar nicht als unangenehm. Ich wurde stets sehr gut und professionell eingeführt und die Begleitung beim Selbstversuch war stets sehr natürlich und unterstützend, dass es für mich nicht unangenehm war.

Herzliche Grüsse
Martin
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1 Tag 11 Stunden her #52483 von kiiiiiiiilian
kiiiiiiiilian antwortete auf Wann ist ISK möglich oder sinnvoll?
Danke das beruhigt mich schon mal. Ich habe jetzt am in 4 tagen den termin und habe bereits am telefon darauf hingewiesen wie es anatomisch ist damit sie dann die entsprechenden materialien da haben. Als ich heute den anruf bekam wurde mir die angst auch noch genommen weil sie meinte zuerst kommt die Theorie, dann würde man halt den intimbereich anschauen und den DK den ich aktuell habe entfernen und anschliessend das ganze selbst versuchen. Sie sagte auch wenn ich es mir zutraue kann ich auch alleine im Badezimmer sein und die Person steht vor der tür, oder im raum aber weggedreht.

Das mit dem Vaginaltampon hab ich schon öfter gelesen und wäre etwas was ich auch mal ansprechen werde. Weil sobald ich ISK mache werde ich keine windeln oder einlagen mehr tragen (mach ich jetzt mit DK auch nicht mehr). natürlich besteht das risiko das was in die hose geht, da ich aber im rollstuhl sitze sieht man das nicht wirklich und ich habe auch fast immer ersatzhosen dabei. Ich habe das gefühl der vaginal tampon könnte mir vielleicht etwas sicherheit geben vorallem unterwegs und vielleicht die unfälle verhindern/reduzieren.

ich bin sehr viel draussen und auch in der natur unterwegs, jetzt mit DK konnte ich einfach direkt auf den waldboden entleeren weil ich mich dafür nicht ausziehen muss (hab nur nachts beutel und tagsüber mit ventil). Ich weiss noch nicht so ganz wie ich das bei ISK machen würde weil da muss ich mich ja ausziehen und das geht eher schlecht in der öffentlichkeit (geht schon, ist aber nicht wirklich angebracht...). weil das keine rollstuhlgängige toilette da ist habe ich relativ oft, also in der natur natürlich aber auch bei mir in der umgebung. nur wirklich in der stadt gibt es toiletten. Also falls jemand tipps hat dafür wäre ich sehr dankbar, sonst werde ich wohl trotzdem windeln nutzen müssen in diesen situationen...

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20 Stunden 27 Minuten her #52489 von martinK
martinK antwortete auf Wann ist ISK möglich oder sinnvoll?
Hallo Kilian

Das sind ja gute Neuigkeiten, ich drücke Dir die Daumen, dass es mit dem ISK klappt.

Vielleicht kannst Du das ISK so timen, dass Du ein paar Stunden draussen ohne Harnverlust sein kannst. Ansonsten ist es ja schon ein Erfolg, wenn Du nicht dauernd Windeln tragen musst. Vielleicht könntest Du ja auch auf Pants wechseln. Ich trage zum Sport solche für schwere Inkontinenz. Wenn ich zum Beispiel im Winter Langlaufen gehe, geben Sie mir über mehrere Stunden mit einigen Blasenentleerungen genügend Schutz.

Ich nehme nun seit 10 Tagen such Toviaz (4 mg) und Betmiga (4 mg) ein und bin von der Wirkung positiv überrascht: Meine Reizblase hat sich bereits deutlich beruhigt. Ähnlich wie Du spüre ich wenig Harndrang und habe keine Kontrolle über den Blasenschliessmuskel, so dass die Inkontinenz durch das Medikament nicht weggehen wird. Ich verliere aber im Gegensatz zu früher nun wie Du grössere Mengen in grösseren Abständen. Das Ziel der Behandlung ist, erstmal die Blase zu beruhigen und den mit der Überaktivität verbundenen Blasendruck zu senken. In ein paar Tagen werde ich auf 8 mg Toviaz wechseln. Dies ist das erste Medikament, welches bei mir Wirkung zeigt ohne dass ich starke Nebenwirkungen spüre. Jetzt ist mein Mund am Morgen etwas trocken, und zweimal hatte ich am Morgen Harnverhalt und musste mich katheterisieren. In den letzten zwei Tagen war die Entleerung aber problemlos.

Herzliche Grüsse
Martin

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