Bei mir wurde vor 6 Jahren die Blase entfernt und ich lebe seither mit einer Neoblase. Tagsüber habe ich keine Probleme, auch wenn ich z.B. beim Fahrradfahren vorsichtig sein muss (breiter Sattel, damit das Körpergewicht vom Gesäß getragen wird). Nachts ist es schwieriger. Seit ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde, lasse ich mich jede Nacht im Abstand von 2 Std. wecken (moderne Handys erlauben es glücklicherweise, bis zu 5 Weckzeiten einzustellen), aber machmal ist der Abstand immer noch zu groß. Zuhause benutze ich eine Molton-Unterlage, und auch auf Reisen nehme ich immer eine mit, aber trotzdem erspart mir das nicht immer Peinlichkeiten. Mit Windelslips u.ä. habe ich bisher keine guten Erfahrungen gemacht. Ich wäre daran interessiert, welche Alternativen andere ähnlich Betroffene gefunden haben.

Hallo Ernst Heinrich,

gerade für Männer gibt es eine hervorragende Hilfsmittel Alternative zu Vorlagen und Windeln: Das Kondomurinal!

Es hat die Form eines Kondoms mit einer Anschlussmöglichkeit für einen Schlauch, an dem ein Bein bzw. Bettbeutel angeschlossen ist

Voraussetzung ist, dass der Anwender seine Blase ohne signifikante Restharnmengen entleeren kann. Eine gesunde Penishaut und ausreichende Penislänge und –umfang müssen vorhanden sein. Für Betroffene mit retrahierendem Penis werden spezielle Produkte angeboten.

Wichtig ist die individuelle Anpassung. Der Fachhandel bietet hierzu Messschablonen bzw. Maßbänder an. Kondom-Urinale werden in unterschiedlichen Arten und Größen angeboten.

Sehr gerne sende ich dir kostenlos Informationen und Produktmuster zu, wenn du mir deine Adresse z.B. per Mail zukommen lässt.

So sieht ein Kondomurinal aus:



Gruß

Matti

Hallo Matti,
herzlichen Dank für den Hinweis. Ich muss sowieso demnächst zur Kontrolluntersuchung zu meinem Urologen, da werde ich ihn auf Kondom-Urinale ansprechen. In der REHA-Klinik nach der OP wurde mir davon abgeraten ("lieber die Beckenbodenmuskulatur trainieren"), aber vielleicht sieht das ja der Urologe anders. Jedenfalls habe ich den Eindruck, dass sich mit diesem Hilfsmittel auch bei Reisen (und ich reise ziemlich viel) wird umgehen lassen.

Hallo Ernst Heinrich,

du sollst ja nicht die Therapie einstellen, weil du ein passendes Hilfsmittel gefunden hast. Seh es als Hilfsmittel, nicht als Therapieersatz.

Beckenbodentraining kann beachtliche Erfolge hervorbringen. Mir ist bekannt das viele Betroffene zumindest tagsüber wieder eine Kontinenz erreichen konnten.

Gruß

Matti