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Stuhlinkontinenz nach Darmspiegelung muss man das hinnehmen?

01 Mai 2009 21:07 #1 von Alessia
Hallo Ihr !

Ich bin Alessia und neu im Forum.

Ich besuche regelmäßig eine 75 jährige Frau in einem Seniorenheim. Sie ist ein Goldstück, ich habe sie so sehr gern. Sie hat niemanden mehr und ich bin durch meine damalige ehrenamtliche Arbeit mit ihr in Kontakt gekommen.

L. hat Harninkontuinenz, durch eine abgesengte Blase, damit lebt sie schon länger.

Vor ca. 4 Wochen hatte sie eine Darmspiegelung. Seit dieser Untersuchung kann sie ihren Stuhl nicht mehr alleine halten. Das macht die arme Frau völlig fertig und raubt wieder Lebensqualität. Ich hatte ihr wegen der Harninkontinenz so Windelpants gekauft, die sie im Heim nicht bekommen hat und angeblich nicht verschrieben werden. Nun wollten wir sie zu uns nach Hause zu Besuch holen und haben L. zu unsrer Hochzeit eingeladen.
Unter Tränen erzählte sie mir heute, die Sache mit dem Stuhlgang und dass es ihr unter den Umständen nicht möglich ist, zu uns oder zur Hochzeit zu kommen. Es tat mir in der Seele weh, weil ich das Leid dahinter sah und die Scham.

Ich fragte sie, was denn der Heimarzt dazu sagt und sie antwortete , er habe gesagt: Das sei halt so, wäre normal in dem Alter, da kann man nichts machen. Niemand unterstützt sie dort in der Hinsicht, sie muss es einfach hinnehmen. Ich kann das nicht so hinnehmen, denn der Punkt ist: Vor dieser Untersuchung konnte sie ganz normal zur Toilette gehen und den Stuhl halten.

Ich persönlich habe keinerlei Erfahrung damit, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass eine 75 jährige Frau so etwas nach einer Routineuntersuchung hinnehmen muss.

Weiß jemand, was da passiert sein kann, dass sie Stuhlinkontinent ist und vorher nicht?
Was kann ich tun, um ihr zu helfen ? Es macht mich irgendwie rasend, dass es als normal abgetan wird und niemand etwas dagentun will oder die Ursache finden will.

Welche Möglichkeiten habe ich ????

Und welche Chancen hat L. ?

Liebe Grüße,
Alessia !

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01 Mai 2009 23:33 #2 von eckhard11 ✝
Hallo und guten Abend, Alessia,

zu einer Darminko kann ich nichts sagen, aber ich könnte mir gut vorstellen, dass durch die Spiegelung etwas kaputtgemacht oder eine wunde Stelle hinterlassen wurde.
Sicherlich werden Dir einige unserer Darmbetroffenen bessere Auskünfte geben.

Auf jeden Fall sollte die Dame einmal einen Proktologen aufsuchen, denn normal ist eine Darminko nach einer Darmspiegelung ganz sicher nicht !

Proktologen in der Wetterau findest Du hier :
http://www.pointoo.de/intern/gsearch.ht ... +(Wetterau )&sa=Suche#1172

In Pohlheim gibt es ein Proktologisches Zentrum, siehe hier :
http://www.goyellow.de/upgrade?q=837e02 ... 065645edf5
und hier :
http://www.goyellow.de/map/?lon=8.73143 ... 1&circle=1

Dort sollte sie sich einmal untersuchen lassen.

Gruss
Eckhard :sleep:

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03 Mai 2009 13:31 #3 von Chris08
Hallo Alessia,

die Aussage des Arztes - das ist halt so, da kann man nichts machen - ist grob fahrlässig. Was ich mir vorstellen kann ist, dass bei der Darmspiegelung ein Muskelschaden passiert ist. Das ist korrigierbar. zumindest muss das aber schnellstens untersucht werden, denn je eher es korrigiert wird um so besser.

Zu deiner Frage - warum zahlt die Kasse Pants nicht - das ist ganz einfach - diese Produkte gehören zu den sog. Premium Produkten, die vom Patienten selbst zu zahlen sind - also Luxus für Kassenpatienten.

Dass die gute Frau "vor Scham im Boden versinkt" kann ich gut nachvollziehen - es muss aber nicht unbedingt das Aus für die Teilnahme an eurer Feier bedeuten. Zum einen - eine Pants ist schnell gewechselt - auch auf der Toilette bei einer solchen Feier, dann gibt es aber noch die Möglichkeit den Stuhl für diese Veranstaltung mit Imodium einzudicken, also dafür zu sorgen, dass er fester wird - sollte aber keine Dauerlösung sein!! Mehr für eine Dauerlösung geeignet ist die Irrigation - lies mal auf unserer Homepage nach, da findest du eine Menge Informationen dazu. Wenn immer noch "Bedenken" bestehen, die Umgebung könnte von einem "Unfall" etwas mitbekommen, dann gibt es nahezu Geruchsdichte Schutzhosen - z.B. Suprima 1217 - die ist ein wenig Luftdurchlässig, also nicht so schwitzig, aber die "dicken Geruchsmoleküle" kommen nicht durch - ich selbst nutze diese Hose, wenn ich länger unterwegs bin und mit einem Zwischenfall rechnen muss.

In diesem Sinne - viel Kraft bei der Unterstützung der alten Dame und meine Hochachtung für dein Engagement.

Gruss

Chris

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03 Mai 2009 15:15 #4 von Alessia
Hallo Chris !

Super lieben Dank, diese Suprima 1217 werde ich kaufen, wenigstens für erst mal und morgen werde ich gleich mit der Heimleitung telefonieren, und zusehen, dass ich mit dem zuständigen Arzt sprechen kann.

Wäre doch gelacht, wenn ich da nichts erreiche.

Bin zur Zeit eh in Fahrt wegen solchen Ungerechtigkeiten, passt zwar nicht hierher, aber wir haben seit Ostern einem 5 Monate alten dreibeinigen, misshandelten Rüden, bei uns ein Zuhause gegeben, wo es auch von der Vermittlungsstelle und dem dazugehörigen "angeblichen" Tierschutzverein nur Probleme gibt.
Es macht mich krank, zuzusehen, wenn hilflose Menschen oder Tieren, einfach im Stich gelassen werden.

Liebe Grüße,
Alessia !

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04 Mai 2009 10:30 #5 von Matti
Hallo,

eine wichtige Frage ist noch gar nicht beantwortet: Was war den der Grund für die Darmspiegelung?

Gruss

Matti

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05 Mai 2009 07:48 #6 von Alessia
Es war eine Routineuntersuchung, dabei wurden Hämorrhoiden verödet.

Viele Grüße,
Alessia !

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05 Mai 2009 09:13 #7 von Chris08
Hallo Alessia,

wenn ich so etwas höre - Routine, Hämoridenverödung ...

die mir bekannte Technik der Hämoridenverödung ist, dass diese mit einer Schlinge abgebunden und verschmort werden. Wehe, wenn dabei nicht aufgepasst wird und Muskelgewebe erfasst wird - dann haben wir eine Erklärung für die Probleme. Auch wenn der Operateur "nur" den Muskel ein wenig schädigt durch die Wärme, kann ich mir vorstellen, dass es zu solchen Konsequenzen kommt.

Was aber, wenn zuviel Material weggenommen wurde - das Gwebe, aus dem die Hämoriden entstehen ist normalerweise "Polstergewebe", das die Abdichtung unterstützt. Wenn da eine Lücke entsteht, dann ist die Abdichtung nicht mehr gewährleistet.

Meine Empfehlung, um späteren Manipulationen vor zu beugen - fordert über den behandelnden Hausarzt die Krankenhaus Akte an, insbesondere den OP Bericht und macht euch eine Kopie, aus eigener Erfahrung weiß ich, dass später gerne an diesen Unterlagen manipuliert wird und dann ist die Beweislage schwierig.

In diesem Sinne - die Sache erscheint mir "anrüchig"

Viel Kraft und Glück

Chris

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