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Nach Cauda-Syndrom: Keine echte Inkontinenz, aber undicht

30 Nov 2010 15:55 #1 von stefan45
Hallo allseits,

gegenüber den meisten Eurer Probleme habe ich es wohl eher mit einem Luxus-Problem zu tun. Um so mehr wäre ich für Eure Erfahrungen dankbar:

Nach einem schweren Bandscheibenvorfall waren Beine und v.a. Füße gelähmt; Darm und Blase taten nur noch eingeschränkt. Zum Glück hat sich die Lähmung (sehr langsam) zurückgebildet: 5 Monate Rollstuhl, einige Monate Krücken. nach gut 3 Jahren funktioniert das meiste wieder; trotz tauber Füße kann ich wieder gehen und wandern ...

Geblieben ist ansonsten nur eine fehlende Sensibilität am Darmausgang (After, innen und außen). Das klingt harmlos, ist aber doch lästig:

Einerseits kann ich Stuhl tadellos halten, sogar Einläufe von 3 Litern über Stunden, nicht nur im Liegen. Andererseits habe ich überhaupt kein Gefühl dafür, was sich am After tut; er fühlt sich stets hochgradig "pelzig" an (und so, wie wenn ständig ein dickes Rohr eingeführt wäre): Auf der Toilette merke nicht, ob hinten was und wie viel abgeht (Gehör ist gefragt!). Das ist aber nicht kritisch.

Viel unangenehmer ist es, wenn ich mal (nicht auf der Toilette, sondern eben sonst wo) pupen will: Da habe ich null Ahnung, ob da nur Luft kommen wird - oder eben auch Festes oder Flüssiges. Und wenn dann mal ungewollt mehr als Luft kommt, merke ich das weder beim Abgehen noch gleich anschließend in der Po-Falte; die ist nämlich auch ziemlich taub. Dann ist's in der Hose - zwar nicht viel (so etwa Walnuss bis max. Hühner-Ei, falls nicht schon ganz breiig), aber immerhin.

Eine Besserung wird es nicht mehr geben. Es geht mir nur darum, wie man damit umgeht. Natürlich achte ich auf eine Ernährung, die wenig Blähungen verursacht, esse aber viel Obst und Gemüse. Von der dauerhaften Einnahme von Medikamenten gegen Blähungen wurde mir mehrfach abgeraten.

Ich habe vier Methoden ausprobiert; das Gelbe vom Ei ist keine:

1. Windel tragen (Rat der Ärzte):

Alle Windeln, die ich probiert habe, taugen dafür herzlich wenig. Die Windel rutscht schnell aus der Po-Falte raus (auch unter einer fest sitzenden Hose); was in dieser eigentlich direkt aufgefangen werden soll, verteilt sich großflächig und schwappt seitlich, vorne und hinten raus. Also Schutzhose (Suprima 1215) drüber; darunter verteilt es sich dann eben.

Statt Windel ginge natürlich auch eine Inkontinenzhose. Für das wenige, was es aufzufangen gibt, wäre das aber mit Kanonen auf Spatzen geschossen.

Habe mir dann im Sanitätshaus einen Hüftgürtel anfertigen lassen. Mit einem daran angebrachten, verstellbaren Y-förmigen Band kann ich die Windel tatsächlich in der Po-falte fixieren (Band läuft von hinten durch die Falte; teilt sich zwischen After und Hoden und läuft dann vorne links und rechts durch die Leistenbeuge zum Gürtel zurück).

Das funktioniert; der Gürtel trägt nur wenig auf. Aber angenehm ist das den ganzen Tag über auch nicht, v.a. im Sommer. Und das Gefühl einer möglicherweise gefüllten Windel macht auch keine Stimmung.

2. Irrigation oder Einlauf (erstere ärztliche verordnet):

Von der Irrigation bin ich wieder abgekommen: Da brauchte ich wenigstens 1 Stunde am Tag, und oft hat es keine 24 Stunden angehalten.

Deswegen lasse ich mit jeden 3.Tag gute 2 Liter einlaufen, morgens 1/2 Stunde vor dem Aufstehen. Nicht gerade angenehm, aber ich habe mich daran gewöhnt und kann dabei z.B. dabei schon mal die Zeitung lesen. Danach 2 x auf die Toilette. Das hält dann gut vor.

Nachteil: Manchmal kommt 1 - 2 Stunden später noch mal einiges nach, wobei ich nicht weiß, ob es nur Luft sein wird ... oder mehr. Also muss ich eine größere Windel samt Schutzhose tragen (zu 70% nur vorsorglich). Aber die nächsten beiden Tage habe ich dann Ruhe.

3. Analtampons (Empfehlung des Arztes):

Die Dinger funktionieren, solange der Stuhl nicht breiig wird. Dann ist wieder Windeln angesagt (und man weiß es vorher nicht!).

Aber die Kosten sind unglaublich: Wechselt man die Tampons wie vorgeschrieben, fallen pro Tag min. 15 € an! Die Kasse zahlt nicht; sie meint, Windeln seien durchaus zumutbar. Das halte ich im Grunde auch für richtig; zahlen sollte man für Leute, die schlimmer dran sind.

4. Scheiden-Tampons (Idee meiner Frau):

Klingt voll daneben; hatte es einfach mal probiert: Etwas warmes Wasser in den Darm einspritzen (Klistierbirne), beim Duschen hinten üppig einseifen, 2 - 3 Tampons einführen (max. Größe - super plus; "Müller"-Qualität tut es) und aufquellen lassen. Die Tampons saugen dann natürlich innen drin weiter nichts mehr auf, aber bilden eine sehr wirksame mechanische Blockade.

10 min später auf der Toilette das restliche Wasser wieder loswerden. Nur - das gelingt oft nicht; es hat sich irgendwie im Darm verflüchtigt. Manchmal wird es komplett aufgesogen, manchmal kommt es nach 30 min oder nach 2 Stunden plötzlich raus - und ich merke es nicht.

Also windeln mit einer kleineren Einlage, es kommt ja nur etwas (ggf. trübes) Wasser. Da aber auch diese Einlage nicht immer in der Pofalte bleibt, muss für 3 Stunden ein Hygiene-Slip drüber (gibt's inzwischen auch bei Aldi).

Zum Herausziehen der Tampons (je nach Drang schon vor dem nächsten Morgen) brauche ich ja wohl nichts zu erzählen ...


Frage: Hat von Euch auch jemand mit diesem Problem zu tun? Falls ja: Wie werdet Ihr damit fertig?

Danke Euch schon mal sehr!

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01 Dez 2010 10:05 #2 von Chris08
Hallo Stefan,

ich bin nach einem Unfall (VU - Auffahrunfall bei ca. 25km/h) auch von einem Cauda Syndrom (+ massive Einblutungen in Beckenkamm nahes Gewebe und Nervenknoten) betroffen - kann also deine Beschreibung mit fehlendem Gefühl sehr gut nach vollziehen.

Ich habe mich nach einer ziemlichen Odyssee zur Irrigation durch gerungen - die großen Einläufe haben bei mir nicht die gewünschten Resultate gebracht.

Allerdings - zurecht gekommen bin ich mit der Irrigation auch erst beim "zweiten Anlauf" - ich habe unter Mithilfe meines Neurologen mit Akupunktur meinen Darm "sehr pünktlich programmiert" - die Irrigation ist dann also "nur" der eigentliche Auslöser. Somit benötige ich morgens 1-2 Spülungen mit ca. 500ml, das dauert ca. 30 min. und ich habe zuverlässig den Tag über Ruhe. Da ich ohnehin wg. weiterer Beeinträchtigungen Tags je nach Befinden Pants oder Inko-Slip trage, ist das gelegentlich "Nachkleckern" von etwas trübem Wasser nicht weiter tragisch, Hauptsache, ich bin den Arbeitstag über "gesellschaftsfähig". Ohne Irrigation war das absolut nicht gegeben. Wann immer Stuhl "anstand", hatte ich keine Chance, das zu halten und so war ich nur sehr eingeschränkt arbeitsfähig - für einen Selbständigen machbar, aber auf Dauer nicht tragbar. Nachts allerdings trage ich in jedem Fall Inko Slip, da sowohl Harn als auch Stuhl abgehen und ich so sicher und ruhig schlafen kann.

Insofern - ich kann mich eigentlich nicht beklagen - ich habe mich an die Slips bzw. Pants gewöhnt und spüre sie praktisch nicht mehr - es ist meine Unterwäsche geworden.

Dir kann ich nur raten - die hohen Einläufe die du jetzt machst würde ich dringend noch mal mit deinem Arzt abstimmen - soweit ich weiß, ist das auf Dauer nicht wirklich gesund. Da ist die Irrigation deutlich schonender, da sie nur den Enddarm ausräumt und bei ein wenig Gewöhnung - so ca. 3 Monate solltest du dir geben - auch genau so sicher.

Von Analtampons halte ich ebenso wenig - sie halten nicht wirklich dann, wann es nötig wäre. Insofern - auch wenn du dir einen "Windelhalter" hast anfertigen lassen - Pants oder Slips sind die sichere Lösung, Vorlagen in einem sehr gut sitzenden Slip für dich (ohne Harninko) vermutlich auch ausreichend. Darüber trage ich, um möglichen Geruch ein zu dämmen und gleichzeitig noch etwas Luft an die Haut zu bekommen einen PU Slip (Suprima 1217).

Machs gut

Chris

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05 Dez 2010 12:59 #3 von stefan45
Hallo Chris, da hat es Dich nach dem Unfall wohl um einiges schlimmer erwischt als mich! Wie schnell bist Du operiert worden? Ich damals erst nach 9 h). Und tun die Beine und Füße wieder?

Herzlichen Dank für Deine Tips! Das mit der "Programmierung" per Akupunktur klingt sehr interessant. Wie lange hat das gedauert, bis der Rhythmus funktionierte? Für mich im Augenblick wohl noch keine Lösung, da ich (auch selbständig) häufig uns sehr unregelmäßig unterwegs bin. Aber wenn's mal Richtung Rente geht ... das klingt gut. Kannst Du mir vielleicht noch ein paar Stichworte zur Akupunktur geben?

Die Irrigation hatte ich 4 Monate versucht und dann aufgegeben. Seither wechsle ich zwischen Windeln, Einlauf und Tampons (wie beschrieben, also nicht den Analtampons). Hatte das dann mit dem Arzt so auch durchgesprochen. Die Einläufe hatte ich schon früher immer wieder gemacht (bzw. machen müssen), wegen recht großer Divertikel v.a. im oberen Dickdarm - die sollen regelmäßig (alle 2 Wochen) ausgewaschen werden. Am besten und schnellsten komme ich inzwischen mit den Tampons zurecht.

Monatelang hatte ich Dauerkatheder liegen; das hat sich glücklicherweise gegeben; nur spüre ich nichts in der Harnröhre, wenn ich pinkle. Geht also auch nur auf Sicht und nach Gehör.

Mit dem Windelhalter kann ich sicherstellen, das die (wenige) auslaufende Flüssigkeit sofort ausgenommen wird, sich also gar nicht erst in der Pofalte verteilen und von dort aus weiterverbreiten kann. Dann brauche ich nämlich gar keinen Inko-Slip. Aber dieses Problem haben offensichtlich nur wenige, denn zum Kaufen habe ich die noch nirgends gefunden.

Und ich sehe immer wieder, wie viel Schwein ich nach meinem Bandscheibenvorfall letztlich doch gehabt habe!

Alles Gute!

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05 Mär 2024 20:28 #4 von Abbbbbb
Hallo ist es besser gworden Ist ja lange her dass sie je geschrieben habe aber kannst du mir vielleicht Weiterhelfen mein Mann wurde auch am Bandscheibe operiert und hat jetzt diese cauda-syndrom :(

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05 Mär 2024 20:31 #5 von Abbbbbb
Hallo und zwar hat das jetzt mein Mann cauda-syndrom nach bandscheiben opich wollte fragen ob sie mir weiterhelfen können oder Tipps geben und ist es denn bei euch jetzt besser geworden ich lese die Kommentare ist echt lange her dass sie geschrieben haben

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05 Mär 2024 23:28 #6 von MichaelDah
Hallo Abb,

das ist leider recht schwierig so etwas dazu zu sagen. Die Frage ist halt, was da genau passiert ist. So eine OP hat immer Risiken und es kann dabei passieren das Nerven verletzt - oder auch nicht mehr gerettet werden können. Wie lange ist denn die OP her, kann dein Mann laufen und kann er Berührungen im Bereich der Beine und des Reithosenareals fühlen? Was sagen die Ärzte dazu? Gibt es MRT Bilder der Lendenwirbelsäule die nach der OP gemacht wurden?

Viele Grüße
Michael

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12 Mär 2024 22:42 - 13 Mär 2024 00:30 #7 von Abbbbbb
Der hat eine bascheibevofall l5 s1 und die nerven sind ganz wenig gedrückt die erzte meinte das es kommen kann aber es könnte auch so bleiben wir wissen nicht mehr weiter der ist grad mal 34 aber was komisch ist der bekommt immer noch ein stender aber kommen kann er nicht und der hat so ein druck und es brennt am penis

Haben sie erfarung damit ist vielleicht einer der sowas hatte ist es wieder nach paar monate gekommen

Die op wahr am 2.1.2023 ja laufen kann er abersein penis kannes ganz wenig fullen

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13 Mär 2024 06:26 #8 von Abbbbbb
Haben sie erfarung damit ist vielleicht einer der sowas hatte ist es wieder nach paar monate gekommen sorry meinte 2.1.2024

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