Guten Morgen,
ich bin hier bekannt für die klaren Worte und deshalb möchte ich diese hier und jetzt auch an dich richten.
Du befindest dich hier bei einem Selbsthilfeangebot, welches ausschließlich auf ehrenamtlichen Engagement basiert. Hier gibt es Menschen, die sich hunderte Stunden ehrenamtlich und ohne jegliche Vergütung für andere Menschen engagieren.
Ich gebe dir recht, sowohl das zeitliche, wie auch die finanzielle Situation müssen dies zulassen. Allerdings wirst du doch entweder ein Gehalt/ Leistungen durch Erwerbstätigkeit oder Sozialleistungen erhalten, welche deine Existenz sichern. Hier lebt auch niemand von den geschriebenen Wörtern alleine.
Deine Darstellung läuft aber doch in eine andere Richtung: Du müsstest dazu deinen "Hintern" aus dem Bett bekommen. Ja, dies kann krankheitsbedingt ein ehrenamtliches Engagement ausschließen, keine Frage, aber dann soltest du dieses auch so begründen und nicht etwas von der notwendigen Befriedigung deiner Gläubiger argumentieren.
Insgesamt habe ich beim lesen deiner Beiträge den Eindruck, dass grundsätzlich (zumindest gehäuft) immer andere an deiner Lebenssituation die Schuld tragen.
Da ist die "irre" Dame vom Amt, die im Jahr 2001 eine Fehleinschätzung bezüglich der Entwicklung von IT Berufen trifft, die dich in eine Umschulung zwingt die keine berufliche Perspektive bietet. Da ist ein Arzt der dich nicht ernst nimmt und schlecht behandelt.
Argumentieren tust du dies mit einem unglaublichen "geschwurbel", welches von den Zeiten des Dritten Reiches bis zur nicht vollzogenenen Übernahme deines Lebens durch andere in deiner gesundheitlichen und privaten Situation reicht.
Schuld trage dabei immer die Anderen.
Wenn du nicht unter Betreuung stehst, dann ist aber niemand außer dir selbst für dein Leben verantwortlich. Dies beinhaltet das man sich nicht in eine Umschulung zwingen lässt, die einem inhaltlich und perspektivisch völlig unsinng vorkommt. Dies bedeutet, dass man seine Fragen, Rechte und Ansprüche im Gespräch mit dem Arzt vorbringt und sich eben nicht aus der Praxis werfen lässt.
Ein "hören Sie mal, so geht dies aber nicht. Ich erwarte von Ihnen als Arzt..." hätte deine Situation völlig anders gestaltet. Alternativ führt der Weg halt "eine Tür" weiter.
Dies bedeutet, dass du dich um dich sich selbst kümmern muss, deine Rechte vertreten musst und deine Ziele verfolgen musst.
Wenn du dazu gesundheitlich nicht in der Lage bist, rate ich dir Hilfe zu nehmen. Dafür muss man sich nicht schämen. Ich kann auch nicht fliegen, obwohl es mein Wunsch wäre.
Ano ging in ihrem Beitrag auf die Irrigation ein. Bislang habe ich kein einziges Wort von dir dazu gelesen.
Ich bin mir nicht sicher, ob du meinen Beitrag als hilfreich empfindest. Ich versichere dir, dass mein Ansatz dies ausschließlich verfolgt. Ich engagiere mich hier nicht, um Menschen fertig zu machen und ihnen ihre "Schwächen" vorzuwerfen. Ich halte aber manchmal einen Spiegel hoch, auch wenn es nicht immer geling das sich Menschen darin spiegeln. Dann reflektiere ich und genau dies ist mein Ansatz in meiner Antwort an dich.
Was Elke nun parallel zu meinem Beitrag schreibt:
Mit dem Ehrenamt und unbezahlten Rechnungen gebe ich dir Recht. Eine Bezahlung bekommst du zwar nicht, aber eine Tagesstruktur, das Gefühl gebraucht zu werden, Kontakte mit anderen Mitarbeitern, Verständnis und Anerkennung. Manchmal Dinge, die nicht mit Geld zu bezahlen sind. Man hat nicht mehr soviel Zeit zum Grübeln, kommt aus dem Haus und kann selbst entscheiden, was und wieviel ich tun möchte.
trifft es sehr genau!
Liebe Grüße
Matti