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Stuhlschmieren 6jähriger Tochter - Probleme m. Movicol - Irrigation Erfahrungen?

26 Okt 2019 17:48 #1 von saliju
Hallo,

erstmal im voraus vielen Dank für diese Forum!

Bevor Ihr meinen ganzen thread lesen müsst (ich glaube leider , dass er sehr lang sein wird, obwohl
ich mich eigentlich kurz fassen will :), möchte ich erstmal ein paar Fragen stellen:

Im Internet hat jemand geschrieben, [b]dass es mindestens 6 Monate dauert, bis ein Kind den weichen Movicolstuhl
merkt, da der Darm sich erst zurückbilden müsse und sich dann auch das Gefühl / die Sensorik wieder funktionieren bzw.
das Kind den Stuhlgang merken könne.
Ist das richtig so?


Gibt es hier im Forum jemanden der die Irrigation bei seinem Kind durchführt bzw. Erfahrungen damit hat?
. Ich habe erst heute davon gelesen
und überlege ob das vielleicht ein anderer Ansatz sein könnte, der meiner Tochter helfen könnte


Kann man im Ultraschall erkennen, wo genau lokal die Verstopfung (Kotsteine, festgesetzer Kot)
sich befindet?

Kann im Ultraschall gesehen werden, wenn Verstopfung weg ist?



Jetzt zu unserer Geschichte:
Ich bin ziemlich verzweifelt. Wir haben mit unser Tochter nun schon eine lange Odyssee hinter uns.
Angefangen hat glaube ich alles damit, dass meine Tochter nicht wie vom Kindergarten erwartet trocken wurde.
Es ist dann hinsichtlich der Sauberkeitserziehung in der Kita einiges ziemlich schief gelaufen, was
ich aber erst im Nachhinein erfahren habe. So dass es so kein dass hier die Verstopfungsproblematik sein
Ursprung hat, wissen tue ich es nicht, aber wir vermuten es.

Nachdem also unsere Tochter noch nicht mit 3 Jahren trocken war und der Druck von Außen (Kita, Großeltern etc)
stieg haben wir uns an die Kinderärztin gewendet und gefragt, warum unsere Tochter nicht trocken werde.
Sie vermutete eine Verstopfung als Ursache und es wurde von einem Facharzt ein Ultraschall gemacht, der dies bestätigte.
Unsere Tochter hatte für uns Eltern keine sichtlichen Anzeichen einer Verstopfung, d.h. sie hatte alle 2-3 Tage guten Stuhlgang
und auch keine Schmerzen dabei oder ähnliches.
Daraufhin bekamen wir die Antweisung 3xtäglich Movicol zu geben so dass meine Tochter mindestens 1xtäglich viel Stuhlgang täglich
haben sollte. Dies war auch der Fall, aber der Stuhlgang war teilweise so weich/breeig, dass selbst die Windel nicht immer hielt.

Wir gaben dann ca. 6 Monate das Movicol, aber von sauberwerden keine spur. Wir konnten uns einfach auch nicht
vorstellen, wir ein Kind so weichen Kot merken kann. Es war dann Februar unsere Tochter wurde bald5 Jahre.
Wie entschieden das Movicol abzusetzen und plötzlich klappte es mit dem "Sauber werden". Sie war dann 2-3 Monate
trocken bis uns dann irgendwann auffiel, dass regelmäßig stark riechender Schmier in ihrer Unterhose war.

Wir warteten erstmal ein paar Wochen ab, aber als es nicht wegging gingen wir in eine gastroentologische Sprechstunde.
Es hieß wieder Movicol 3xtäglich. Also gaben wir wieder über einige Zeit Movicol. Sie kotete wieder stark ein und ich
versuchte die verschiedenste nDosierungen. je weniger Movicol desho weniger kotete sie ein, aber die Stuhlschmiere ging auch
nicht weg. Letzendlich entschieden wir uns wieder das Movicol wegzulassen.

Nachdem das Stuhlschmieren aber auch nicht wegging
entschieden wir uns dann für einen stationären Aufenhalt für eine Woche in einer Kinderklinik, weil man uns sagte, dass man uns stationär besser helfen könnten, dass amulante Termine erst in einem halben Jahr möglich sein.
Hier auch gleicher Tenor, Movicol 3xtäglich und irgendwann würde meine Tochter denn weichen Stuhl schon merken.
Das haben wir dann wieder befolgt mehrere Monate, aber es wurde sogar mit dem Schmieren zeitweise schlimmer mit Movicol,
so dass wir mit unserer Ärztin beschlossen es ohne Movicol zu versuchen und die Ursachen rauszufinden.

Im Internet lass ich dass paradoxerweise Fructosabmalsorption zu Verstopfung führen könnte und ich kümmerte mich um einen Test.
Der Test fiel dann positiv aus und ich dachte , wir hätten endlich die Ursache gefunden, aber plötzlich der Arzt der den test machte
dass die Fructose nicht die Ursache für die Verstopfung sein könnte und es nur Zufall war, dass in der Karenzzeit es zeitweise
besser wurde mit der Stuhlschmiere. Es hätte wenn schon auf Dauer wegsein müssen, wenn es daran gelegen hätte.
Das war super frustig. Der Kinderartz war der Meinung, dass die bisher gegebenen Movicoltherapien nicht geklappt
hätte, weil die Verstopfung vorher nicht beseitigt wurde und nur der flüssige Stuhl an daran vorbeigeflosse sei. Er riet uns zu Yal-Einläufen + Movicol.
Der von Movicol die Nase voll hatten, versuchten wir es nur mit YAl. Das funktionierte nicht und das Schmieren blieb.
Dann gingen wir zu einer neuen gastroentolgoischen Beratung, in der Hoffnung dort jemanden zu finden, der uns helfen kann.
Die Ärtzin war sehr nett und nahm sich viel Zeit. Auch sie war der Meinung wie der Arzt zuvor, dass es bisher nicht geklappt hatte,
weil nie vorher richtig entleert wurde der Darm. Sie sagte, dass das Stuhlschmieren zwar das geringere Übel im Gegensatz
zu dem Einkoten sei, aber wenn wir nichts unternähmen diese nicht von alleine weggehen werde und meine Tochter das Problem
dann auch noch mit 14 Jahren haben werde. Sie riet uns zu einer Kopostrasebehandlung mit 12 Beuteln Movicol täglich , so lange bis
alles raus sei. Das zeige sich dadurch , dass das Kind in der Zeit zwei große normale Stuhlportionen am Tag absetzte.
Wir gaben jetzt also über einen Monat das Movicol wie beschrieben, zum Abschluss sollten wir dann nochmal Yaleinläufe machen
um restliche harte bestandteile zu beseitigen. Jetzt sollen wir erstmal 6 Beutel Movicol junior täglich weitergeben. Sie Ärtzin sagt
uns, dass unsere Tochter irgendwann den weichen Movicolstuhl merken werde (insofern die Verstopfung jetzt draußen) ist.
Hier auch eine Frage dazu. Sieht man im Ultraschall wo die Verstopfung liegt oder ob sie weg ist. Ich finde es nämlich komisch
dass wir nach der Kopostrasebehandlung nicht zur Kontrolle zum Ulraschall müssen...

Wir haben übrigens schon einiges versucht Ergotherapie, gehen zur Physio, Ernährungsberatung, Blutuntersuchung...

Die Ergotherapeutin sieht unser Tochter als gesundes fröhliches Kind und sagte, dass es sie die Enkopresis nicht im psychologischen Bereich
der Wahrnehmung sieht und dass sie uns nicht weiterhelfen könne. Die Physiotherapeutin fühlt immer wieder
starke Verspannungen im Darmbereich und sah das mit Movicol auch kritisch. Als wir Movicol abgesetzt
hatten, waren die Verspannungen besser....

Puh, tut mir leid wenn ich so viel geschrieben habe, schwierig sich kurz zu fassen.

Ich bin für jeden Tipp dankbar

Einen schönen Samstag

saliju

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28 Okt 2019 22:54 #2 von martinK
Liebe(r) Saliju

Ich kann Dir leider fachlich nicht weiterhelfen, tut mir leid, habe aber den Eindruck, dass Ihr vieles richtig macht, indem Ihr Eure Tochter nicht immer wieder der gleichen Qual mit dem Movicol aussetzt. Vielleicht ist Irrigation eine Lösung, aber dafür braucht es meiner Meinung nach umbedingt die Absprache mit einer Fachperson. Da ich als Kind inkontinent war, weiss ich, wie belastend diese Angelegenheit für die ganze Familie sein kann (ich kann mich gut daran erinnern, wie ich auf der Toilette versucht habe, die Stuhlspuren von meiner Unterhose mit feuchtem Toilettenpapier zu entfernen, damit es nicht wieder Diskussionen mit meinen Eltern gab). Ich drücke Euch die Daumen, dass Ihr bald einen Weg findet und das Leiden Eurer Tochter zu Ende geht.

Herzliche Grüsse
Martin

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30 Okt 2019 15:15 #3 von saliju
Hallo lieber Martin,
vielen DAnk für deine Antwort!
Du schreibst, dass Du als Kind inkontinent warst.
Lag das auch an einer chronischen Verstopfung?
Wie ist es weggegangen?
Was für Ärzte sind es die sich mit der Irrigation auskennen?
Bisher hat mir diese Methode noch kein Arzt vorgeschlagen.
Es scheint ja nur Movicol zu geben, so ist meine Erfahrung.

Liebe Grüße und danke

saliju

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31 Okt 2019 20:04 #4 von martinK
Hallo Saliju

Ich sprach wegen meiner jetzigen Inkontinenz vor ein paar Jahren mit meiner Mutter über die damaligen Untersuchungen, und sie meinte, dass der Kinderarzt keinen körperlichen Grund für mein Leiden finden konnte, und von Spezialisten wurde ich nicht untersucht. Ich weiss nicht, ob dies daran lag, dass meine Eltern (und mein Kinderarzt) mit der Situation überfordert waren oder ob es zu jener Zeit (70-er Jahre) weniger Erkenntnisse und Methoden zu diesem Leiden gab. Rückblickend denke ich, dass das Thema "Inkontinenz im Kindesalter" heute pragmatischer und zielorientierter angegangen wird als noch vor 40 Jahren.

Beides, Stuhl-und Harninkontinenz wurden im Teenageralter besser und mit ca 13 Jahren war ich tagsüber ganz trocken, danach gab es bis zu meiner "neuen" Inkontinenz, welche vor ca 5 Jahren losging, nur sporadisch Probleme; allerdings hatte ich auch zu meiner "kontinenten Zeit" das Gefühl, dass bei mir irgendetwas nicht ganz in Ordnung ist. Soweit ich mich erinnern kann, hatte ich nie Verstopfungsprobleme. Ich sass aber viel und lange auf dem Klo und las dort Comics, ohne dass dabei der eigentlich Zweck der Darm- oder Blasenentleerung erfüllt wurde :-(.

Ich bin etwas erstaunt, dass Eure Fachärzte die Irrigation nicht erwähnt haben, zumal ich erwarte, dass jeder Arzt, der sich mit Stuhlinkontinenz auseinandersetzt mit dieser Methode vertraut ist. Meines Wissens nach müsste man mittels Irrigation auch eine Verstopfung auflösen können. Wie geschrieben bin ich aber fachlich nicht kompetent genug, vielleicht kann Euch ein Kontinenzzentrum weiterhelfen.

Liebe Grüsse
Martin

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