Hallo zusammen,

ich bin in der stationären Jugendhilfe tätig und seit einiger Zeit zuständig für einen Jugendlichen der in unregelmäßigen Abständen einkotet. Unregelmäßig meint hier manchmal mehrmals am Tag, meistens 1Mal, aber nie zu ähnlichen Tageszeiten etc.
Er selbst vermeidet dieses Thema. Die schmutzige Unterwäsche versteckt er oft in den Ecken seines Zimmers...obwohl der Geruch ihn i.d.R. schnell überführt.
Im Grunde hat er ein sehr gesundes Hygieneverhalten, schafft es aber nicht initiativ duschen zu gehen, wenn er wieder Faeces abgesetzt hat.
Hinzu kommt dass er beinahe jede Nacht massiv einnässt.

Beides, Einkoten und Einnässen geschiet tendenziell immer dann, wenn ihm irgendetwas besonderen Stress bereitet.
Ich mutmaße dass seine Störung einher geht mit einer emotionalen Störung...eine organische Ursache ist noch nicht völlig ausgeschlossen, aber im Hinblick auf die biographische Vergangenheit eher unwahrscheinlich.

Ich bin ein wenig ratlos was nun eine geeignete und effektive Hilfestellung betrifft. Die vergangenen Urologentermine haben uns nicht wirklich weitergebracht. Wir haben im Team auch schon über eine zeitlich begrenzte stationäre Therapieform nachgedacht.

Vielleicht hat jemand hier Anregungen zu diesem Thema?

Hallo,

mich erinnert deine Schilderung sehr stark an die Schilderungen der kindlichen Obstipation (Enkopresis).

Dazu gibt es zwei sehr gute Berichte im Netz einschließlich einer Darstellung von Ursachen und Therapieoptionen.

http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/art ... p?id=50970

und

http://de.wikipedia.org/wiki/Enkopresis


Vielleicht kann dir dies ja schon einmal weiterhelfen.

Und wie immer, bitte berichte weiter!

Gruß

Matti