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Qualitätszuschlag Inkontinenzversorgung

23 Aug 2016 10:14 #1 von Chris80
Guten Morgen,

wir haben ziemlichen Ärger mit unserem Hilfsmittelversorger (Firma Media-Technik GmbH). Meine Frau ist schwerst inkontinent. Ihr wurden daher vom Arzt 180 Windeln pro Monat verordnet. In der Vergangengheit haben wir die Windeln immer direkt vom Hersteller geliefert bekommen. Doch der Hersteller hat die Belieferung vonr eingier Zeit an die Firma Medica-Technik abgegeben. Seit dem haben wir nur Ärger.

So wurde vor einiger Zeit die Lieferung komplett eingestellt. Auf Nachfrage teilte man mir mit, dass wir erst wieder beliefert werden können, wenn wir eine Vereinbarung über den Qualitätszuschlag unterschreiben. Zum Qualitäszuschlage siehe auch: BVKM

Wir haben der Firma Medica mitgeteilt, dass wir einen Qualitätszuschlag nicht akzeptieren und man uns dann daher die "Kassenwindeln" liefern solle. Dies wurde dann auch gemacht. Anstatt 180 Windeln wurden dann jedoch nur 90 Windeln geliefert. Auf meine telefonische Nachfrage teilte man mir mit, dass man nur einen Anspruch auf 90 Windeln pro Monat habe. Nochmal: Die Versicherten müssen ausreichend, zweckmäßig und Ihrem Bedarf entsprechend mit Inkontinenzmatererialien beliefert werden. Wenn der Arzt 180 Windeln verordnet, müssen auch 180 Windeln geliefert werden. Daraufhin sagte mit die nette Dame, dass sie dann eine ausführliche Begründung des Arztes benötige, aus der hervorgeht weshalb so viele Windeln erforderlich sind. Das ist skandalös: Die medizinische Notwendigkeit einer Versorgung zu prüfen ist Aufgabe des MDK´s und eben nicht den medizinischen Laien der Firma Medica-Technik. Dies habe ich den auch so mittgeteilt. Ich wurde dann zu dem Vorgesetzten der Dame durchgestellt. Dieser hat dann gleich beschwichtigt und gesagt, das wäre ein Versehene gewesen. Natürlich kriegen wir 180 Windeln, da es auf dem Rezept steht.

So weit so gut. Nun flatterten vor drei Wochen Rechnungen der Firma Medica-Techniik ins Haus. Wir müssen einen Zuschlag in Höhe von 145 Euro für einen Mehrbedarf bezahlen. Ich habe darafhin wieder angerufen und diesselbe Aussage bekommen: Man hat nur Anspruch auf 90 Windeln. Ich habe dann an die Geschäftsführung geschrieben und mittgeteilt, dass die Firma Medica-Technik sich vertragswidrig gegenüber der Krankenkasse verhält. Drei Tage später hat dann ein netter Herr angerufen und uns mittgeteilt, dass wir 180 Windeln bekommen werden. Heute hatte ich nochmal angerufen, da ich eine Frage bezüglich des Produktes und der nächsten Lieferung hattte. Und wieder die Aussage es gibt aber nur 90 Windeln. Ich bin gerade auf 180.

Naja, offensichtlich steckt da System hinter. Wir suchen uns jetzt einen anderen Lieferanten. Bis wir den gefunden haben, bestehe ich auf 180 Windeln bei der Firma Medica-Technik.

Ich musste meinen Ärger jetzt mal Luft machen.

Liebe Grüße
Christian

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23 Aug 2016 10:40 #2 von Günti
Hallo Christian,

kann Deinen Ärger gut verstehen. Diese ewigen Kämpfe nur dafür, dass der Partner nicht in nassen
Hosen sitzen muss, kenne ich auch zur genüge. Bei uns waren 150 Windelslpis pro Monat verordnet bei
schwerer Stuhl und Harninkontinenz. Jeder Anruf beim Versorger wurde begonnen mit der Frage: wieviel
Windeln benötigen Sie denn für Ihren Mann pro Tag. Ich weiß nicht, wie oft ich die Frage mit immer dem
gleichen Satz beantwortet habe: wieviel Windeln hat der Arzt verordnet? 150. Bestimmt nicht, weil ich nur
zwei pro Tag benötige.
Seit Oktober benutzen wir ja nun Urinalkondome. Trotzdem benötigen wir Windeln. Da ging das Spielchen
dann wieder los. Das ist ja eine Doppelversorgung! Ja, aber wir haben ja auch zwei Baustellen. Stuhl und
Harninkontinenz. Für die Stuhlinkontinenz benötigen wir weiter Windelslips. Das müssen wir erst genehmigen
lassen bei der Krankenkasse. Ja dann tun sie das doch.! Wurde ohne Probleme von der Kasse genehmigt.
Die Anzahl habe ich allerdings, da wir ja durch die Kondome jetzt trocken sind, auf drei pro Tag reduziert.
Dann bekam ich im Juni einen netten Brief und sollte für 56 Pants 37€ zuzahlen. Habe daraufhin mit der Kasse
gesprochen und andere Anbieter genannt bekommen. Jetzt haben wir gewechselt und mit Hilfe der netten
Sachbarbeiiterin bei der Krankenkasse eine kostenlose Belieferung beim neuen Versorger durchsetzen können.
Wir bekommen nun 90 Pants und 30 Kondomurinale pro Monat, kostenfrei und ohne Aufzahlung.

Vielleicht sprichst Du auch einmal mit der Krankenkasse und bittest diese, den Versorger mal auf seine
Pflichten hinzuweisen. Bei uns hat es gut geklappt. Ein paar Stunden nachdem ich mit der Kasse gesprochen hatte und
die Sachbearbeiterin mir versprochen hatte, mit dem Versorger zu sprechen, rief dieser bei uns an und bestätigte die
nun kostenlose Lieferung per Einzelfallentscheidung.

Drück Dir die Daumen, dass Du alles gut geregelt bekommst.
Lieben Gruß
Petra
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23 Aug 2016 14:19 #3 von charliewilson
Du scheinst dich ja schon gut auszukennen, aber trotzdem will ich mal antworten^^
Zahle auf keinen Fall irgend welche rechnungen, und unterschreibe gar nichts.. wie du schon sagst habt ihr anrecht auf die verordneten 180 stueck, komplett ohne weitere kosten ( außer der gesetzlichen zuzahlung außer bei befreiung). Ich hatte auch den ärger mit einem Lieferanten, dass die wissen wollten warum ich nicht mit der geringsten ausgstaerke auskomme und nicht mit 4 windeln da das ja der standart ist.. als ich denen sagte bei der krankenkasse ist alles bekannt und genehmigt, haben die mir ein formular geschickt dass ich ausfuellen sollte, mit trinkmenge pro tag (bei mir hoeher als normal aufgrund anderer erkankungen - die ich auch zwingend angeben sollte was eine frechheit ist da es die nix angeht), ausscheidung pro tag und wahrsch. windelverbrauch und dann habe ich gesagt dass ich das nicht ausfuellen werde, da ich dazu nicht verpflichtet bin meinten die dass die mich nicht beliefern koennen, da ich mich weiger die noetigen angaben zu machen. da ich das auch per mail bekommen habe habe ich das an die KK weitergeleitet, und die haben das geklaert, und mir trotzdem einen neuen Lieferanten gegeben, bei dem es keine probleme gab. Der erste Lieferant hat sich dann gemeldet und sich entschuldigt, da es wohl nur ein missverstsendnis war, und auf diesen satz hin habe ich denen nur gesagt dass die froh sein koennen dass ich keine rechtlichen schritte eingeleitet habe was ich eigentlich vor hatte...
Man muss halt leider komplett auf sein recht bestehen und sich nix einreden lassen.. notfalls halt vor dem sozialgericht -.-
Und du kannst dem Lieferanten auch sagen dass wenn er sich nicht an den vertrag hält, du die krankenkasse informierst, was du ja schon hast aber auch die differenz der windeln selber besorgst und denen die rechnung zukommen lassen wirst, da die sich ja nicht an den vertrag halten...
DANN geht es auf einmal ganz schnell und problemlos -.-
ich hoffe ich bin nicht zu sehr abgeschweift und konnte dir wenigstens ein bisschen helfen
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23 Aug 2016 16:20 #4 von Chris80
Die Sauerei ist ja, dass da System hinter steckt. Leider gibt es viele die, aus welchen Gründen auch immer, sich nicht wehren (können). Das wird von den Versorgern schamlos ausgenutzt. Und auch die Krankenkassen trifft eine Mitschuld an diesem Dilemma. Die Versorger verpflichten sich in den Verträgen die Versicherten, unabhängig vom Schweregrad der Inkontinenz, zu einem monatlichen Pauschalbetrag zu versorgen. Das bedeutet, der Versorger erhält von der Krankenkasse X für den Versicherten A, welcher eine leichte Inkontinenz hat 30 Euro monatlich. Von der selben Krankenkasse gibt es für den Versicherten B, mit einer sehr schweren Inkontinenz auch nur 30 Euro. Der Versorger darf daher, damit die Rechnung aufgeht, möglichst wenige von schwerer Inkontinenz betroffene Versicherte versorgen. Oder diese eben nur "unterversorgen".

Die Krankenkasse ist hierbei nun auch fein raus, da Sie sich nun auch nicht mehr mit den Versicherten über die Anzahl der Inkontinenzprodukte streiten muss. Dies wird abgewälzt auf den Versorger.

Immerhin ist dem Gesetzgeber diese Problematik bereits auch bewusst geworden: Referentenentwurf Heil- und Hilfsmittelversorgungsgesetz
Ob sich die Versorgungslage für Versicherte so jedoch wesentlich verbessern wird, ist fraglich. Ich habe zumindest beim ersten Leseb keine Sanktionsinstrumente gefunden, um bei mangelhafter Versorgung effektiv gegen die Krankenkasse oder dem Versorger vorgehen zu können.

Schöne Grüße
Christian

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23 Aug 2016 19:11 - 23 Aug 2016 19:21 #5 von Waldemar69
Ja, ich bestätige Chris80`s Threat. Der monatliche „Windelkampf“ mit dem von dem Kasse vorgegebenen Lieferanten kann sehr schnell zu einem Fiasko für die Inkontinenz Betroffene ausarten. Auch ich kenne den Hilfsmittelversorger (Firma Media-Technik GmbH) mit der 90 Windellösung pro Monat. Hier kann man gestaffelt recht unterschiedliche Preisen bis fast 40 Euro zuzahlen. Auch bei der Doppelversorgung der Kondome und Windelvorlagen, die einfach nötig sind, wenn dir gerade im Sommer das „Kondom“ wenn du schwitzt, oder beim beim retrahierten Penis wieder einmal abgeht. Auch kenne ich ziemlich dreiste Aussagen zur Doppelversorgung, „wieso muss die Allgemeinheit für Millionen Inkontinente alles aufbringen. Windeln für Babys müssen Eltern schließlich von den Kosten her komplett selbst erbracht werden“.

Das klingt zynisch,(ist es auch) dass ist Menschenverachtend. Im Laufe der Jahre meiner Dauerinkontinenz, habe ich wie vermutlich wie viele hier, allerlei Möglichkeit durchprobiert, um so gut wie möglich „Trocken“ über den Monat zu kommen.

Habe ich auch zwischendurch aufsaugende Vlieswindeln der Marke „Cosmea Pelzy Protect Vlieswindeln* (*Pelzy Protect Vlieswindeln sind extra saugstark, hautfreundlich und bieten einen Wäscheschutz. Keine Folie auf der Haut und keine Durchfeuchtung.) “ mit 800 ml Auffangvolumen, nicht durchnässend für knapp 3 Euro bei Drogerie-Discounter dm, Rossmann, auch in großen Supermärkten zum Beispiel erhältlich oder im Onlinehandel erhältlich. Aber ohne klebende Unterseite, um diese in der Unterhose fixieren zu können. Nur eine Notlösung zwar, aber Not macht zeitweise auch erfinderisch. Was die Werbung verspricht, halten sie jedoch nicht durch.

Natürlich gibt es da auch Möglichkeiten mit dem Lieferanten persönlich verhandeln. Und wenn das nicht fruchten sollte, mit seiner Kasse. - Das alles kostet Nerven, Zeit und Ausdauer und bleibt ungerecht.

Fakt ist, du musst dich meistens selbst um alles kümmern. Zum Glück erhalte ich auch immer neue Info`s aus meiner Prostata-Selbsthilfegruppe oder hier, welche Möglichkeiten, es sonst noch gibt. Wir Inkontinente müssen deshalb zusammenhalten. Nur das macht uns stark.

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23 Aug 2016 20:36 #6 von Martl
Hallo ihr Lieben... Ich hatte den Kampf auch waren es bei mir 156 stk. Pro Quartal.... Jetzt mit Hilfe meines Betriebsrates und einer eigenen Case.Managerin bei der Kasse bekomme ich alle benötigte Windeln , dabei sogar verschiedene Produkte für. Tag und Nacht .

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