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Intermittierender Selbstkatheterismus (ISK) und Harnwegentzündungen

23 Jul 2022 14:42 #1 von martinK
Hallo zusammen

Nachdem ich nun zum fünften Mal beim ISK eine Verletzung oder Reizung im Harntrakt erlitten habe, die zu einer Entzündung des unteren Harntrakts geführt hat, möchte ich zum Thema ISK und Harnwegentzündung eine Diskussion starten. Für mich ist der ISK die beste Methode, um mit Harnverhalt bzw. Restharn umzugehen, aber die Gefahr der Harnwegentzündung stellt zumindest für mich ein grosses Problem dar, so dass ich mich seit der Entzündung nicht mehr katheterisiert habe und den Restharn in Kauf nehme. Es würde mich freuen, wenn viele von Euch, welche Erfahrungen mit dem ISK gesammelt haben sich an der Diskussion beteiligen.

Ich beginne damit, dass ich Euch meine Situation schildere: Ich besitze keine Kontrolle über den Blasenschliessmuskel, bin schwer harninkontinent, habe aber auch Restharn (bzw. ab und zu Harnverhalt), weil sich mein Blasenschliessmuskel spastisch verhält und zeitweise einfach dicht macht. Da ich regelmässig Wasser lassen kann, und die Blase immer wieder gespült wird, hatte ich bis anhin keine Probleme wegen des Restharns. Meine Nieren sind entsprechend in einem guten Zustand. Ich muss mich nur dann katheterisieren, nachdem ich über mehrere Stunden nicht auf die Toilette gehen konnte und ich das Gefühl habe, dass die Blase voll sein muss. Eigentlich würde ich aber gerne öfters ISK durchführen, weil ich überzeugt davon bin, dass es der Blase auf die Dauer nicht guttut, wenn sie nicht regelmässig ganz entleert wird. Ebenfalls liefert mir das ISK die Möglichkeit, etwas Kontinenz in mein Leben zu bringen: Wenn ich z.B. in ein öffentliches Bad schwimmen gehe, katheterisiere ich mich vorher. Letzthin fuhr ich in den Urlaub mit dem Plan, mich 2 mal am Tag zu katheterisieren, damit ich zwischendurch nur in Badehose bekleidet herumlaufen kann. Das ging gerade mal drei Tage lang gut, am vierten Tag konnte ich nur unter Schmerzen Wasser lassen, hatte am Tag danach Fieber, Gelenkschmerzen und Schüttelfrost, wovon ich mich zum Glück dann spontan erholte (aber die Schmerzen beim Wasserlassen blieben). Dies sind bei mir die typischen Symptome bei einer Harnwegentzündung, die bei mir bis anhin immer nach öfters durchgeführtem ISK aufgetreten ist. Die Lösung war die Einnahme von Furadantin, allerdings ist mein Beckenboden auch 3 Wochen später noch verkrampft worunter sowohl meine Blasenentleerung als auch mein Stuhlgang leiden.

Für mich war das ein sehr frustrierendes Erlebnis, und ich weiss nicht, wie ich die Situation lösen kann. Ich bin sehr vorsichtig beim Katheterisieren, achte sehr auf die Hygiene und habe schon unterschiedliche Katheter ausprobiert (zurzeit verwende ich den "speedicath flex" Ch14 von Coloplast) . Da ich aber beim Einführen des Katheters wenig spüre (nur dumpfen Widerstand), kann ich nicht einschätzen, wann es besser bzw. schlechter klappt; ich merke es nicht einmal, wenn ich mich verletze; ich realisiere das Problem erst, wenn sich die Entzündung bemerkbar macht, manchmal habe ich auch kleine Blutklumpen im Urin entdeckt.

Welche sind Eure Erfahrungen bezüglich ISK und Harnwegentzündung, -reizung oder -verletzung? Natürlich freue ich mich auch über Tipps!

Herzliche Grüsse
Martin

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23 Jul 2022 17:47 #2 von Marlis
Hallo Martin.
Mir hat die Selbstkatheterisierung auch anfangs grosse Probleme bereitet. Ich habe aber dann mal andere Katheter getestet und habe prompt einen gefunden, mit dem es gut klappt.
Vllt testest du auch mal andere? Und anfangs hab ich immer vor dem katheterisieren Installagel benutzt. Aber das brauch ich inzwischen nicht mehr.
Meine Harnwegsinfekte sind leider nicht ganz verschwunden, aber deutlich weniger geworden.
LG Marlis

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23 Jul 2022 18:45 #3 von martinK
Hallo Marlis

Danke für die Antwort. Welche Katheter hast Du denn getestet und welchen Typ verwendest Du heute? Ich weiss, dass Männer andere Katheter verwenden als Frauen, aber vielleicht hilft mir (oder auch anderen hier) diese Information weiter. Wie ich geschrieben habe, habe ich auch einige getestet - ich weiss die Bezeichnungen leider nicht mehr ist eine Weile her - und spürte keinen Unterschied; einige hatten ch12 und andere ch14.

Was machst Du denn mit den Harnweginfekten? Für mich ist das auf die Dauer so nicht tragbar, mich haut die Entzündung zuerst völlig um und jedesmal Antibiotika schlucken ist doch keine Lösung...

Herzliche Grüsse
Martin

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23 Jul 2022 19:03 #4 von Marlis
Ich habe die Firma Prolife kontaktiert wegen der Katheter (hatte den Tipp von einer Mitpatienten bekommen). Es kam dann eine Aussendienstmitarbeiterin (ehem. Krankenschwester) zu mir und wir haben über meine Schwierigkeiten gesprochen. Sie ließ mir dann zum testen einige Muster da. 2 Produkte sind für mich gut geeignet. Eins davon ist von Coloplast und das andere von Hollister. Früher hatte ich auch 14er, jetzt aber 12er.
Ich muss leider auch immer Antibiotika nehmen bei einem Infekt. Aber während ich früher wirklich fast dauerhaft Infekte hatte und ständig AB nehmen musste, hab ich jetzt "nur" einen Infekt im Monat. Ich hoffe da noch auf Besserung.

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24 Jul 2022 12:03 #5 von Uta
Hallo zusammen,
möchte mich auch zu dem Beitrag melden. Praktiziere ISK seit 5 Jahren und hab auch Blasenentzündungen alle 2 - 3 Monate, trotz Furadantin 50 mg jeden Abend, Acimol zum Harnansäuern 2-3x tgl. und Impfung gegen diese Entzündungen. Benutze von Coloplast den Speedycath und von Hollister den Infyna chic jeweils 12 Ch. , Aber trotzdem diese Entzündungen mit Antibiotika, gegen manche hab ich schon Resistenzen. Denke es liegt am Kathetern, weil man ja niemals so steril arbeiten kann? oder am Restharn wenn ich nur 2-3x tgl. katheter? Ich weiß es nicht, tröstlich zu wissen , dass es euch auch so geht.
Liebe Grüße und schönen Sonntag
Uta

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24 Jul 2022 16:40 #6 von Marlis
Uta, ich nehme auch genau diese Katheter!
LG Marlis

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24 Jul 2022 19:00 #7 von Lisa1957
Hallo zusammen,

ich benutzte seit Anfang vom ISK Actreen Mini. Habe einige durchprobert und für mich die als Besten empfunden.
Blasenentzündung habe ich seit einem Jahr schon nicht mehr.
So 1-2 x die Woche nehme ich Baktierienblocker basierend auf D-Mannose. Einfach mal googeln.
VG Lisa
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25 Jul 2022 08:06 #8 von martinK
Hallo zusammen

Den Speedycath von Coloplast verwende ich auch, allerdings habe ich die Flexversion mit Charrière 14. und natürlich die Version für Männer. Mir wurde ch14 damals empfohlen, weil eine grösserer Katheterdurchmesser ein kleines Risiko betreffend Verletzungen bergen soll. Die Firma Actreen kannte ich nicht. Vermutlich werde ich nochmals einen Testlauf durchführen, aber ich muss mir eine Strategie zurechtlegen, beziehungsweise mit Experten festlegen. Neben der Charrière könnten auch die Form der Spitze und das Material eine Rolle spielen.

Lisa, Uta, danke für die Hinweise betreffend Acimol und D-Mannose, das werde ich mit meiner Ärztin klären. Wenn ich mich nur bei Bedarf (d.h. 1-2 Mal in der Woche) katheterisiere, habe ich keine Probleme mit Entzündungen; d.h.i mir kommen die Harntraktentzündungen vom eindeutig ISK. Ich spüre zuerst auch einfach nur Schmerzen beim Wasserlassen und habe erst ca. einen Tag später Fieber. Danach kriege ich die Entzündung nicht ohne Antibiotoka weg.

Herzliche Grüsse
Martin

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25 Jul 2022 16:47 #9 von So21
Ich kann auch die Beratung von Prolife und das Testen unterschiedlicher Katheter empfehlen. Mit den Kathetern von Coloplast verletze ich mich regelmäßig. Für mich der angenehmste Katheter schlechthin ist der Vapropocket von Hollister. Der ist für mich leider vom Handling schwierig. Das könnte aber in der Männerversion bzw. mit uneingeschränkter Handfunktion kein Problem sein. Die zweite Wahl ist Infyna chic von Hollister.
Viele Grüße
Sonja

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26 Jul 2022 10:04 #10 von matti
Hallo Martin,

der Katheter ist ja zunächst erst einmal steril und dies einmal unabhängig vom Hersteller. Keime oder Bakterien werden also von Aussen eingetragen, nicht vom Katheter selbst. Hier wäre auch mein Ansatz der Ursachenforschung für widerkehrende Infektionen. Du schreibst ja über gewisse Situationen bei denen du katheterst. Unterscheiden sich diese von den üblichen Orten der Durchführung? Beispielhaft berichtest du von der Katheterisierung vor dem Schwimmbadbesuch. Führst du dies dann unmittelbar zuvor durch, evtl. auf einer öffentlichen Toilette? Weißt du, ich versuche nur die möglichen Ursachen zu ergründen.
Du beschreibst auch, dass du dich katheterst, wenn "nichts mehr geht". Könnte dies nicht die eigentliche Ursache für eine Infektion sein? Evtl. haben sich bereits deutlich zuvor höhere Restharnmengen gebildet.

Der von dir verwendete SpeediCath® Flex ist ein weicher Katheter mit flexibler Kugelspitze. Wenn es damit zu Verletzungen kommt, dann muss man fast zwangsläufig davon ausgehen, dass es zu einem Anwendungsfehler kommt. Ich kann mir dies gar nicht anders erklären. Die Spitze ist so weich und flexibel, dass es bei einer korrekt durchgeführten Katheterisierung gar nicht zu einer Verletzung führen kann. Wer hat dir das Katheterisieren beigebracht? Gibt es einen direkten Ansprechpartner der mit dir die entstehenden Probleme besprechen kann und gegebenenfals einmal eine Kontrolle der Anwendung gemeinsam mit dir durchführt? Coloplast hat dazu ja einen eigenen Homecarebereich.

Gruß
Matti

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