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Brachy - Ausschabung - Inko - Male Sling

03 Apr 2011 18:27 #1 von hase923
Hallo, ich möchte für alle interessierten meine Prostatageschichte aufschreiben, um dadurch möglicherweise eine Entscheidungshilfe zu geben.
In 2006 wurde bei mir im Alter von 65 Jahren Prostatakrebs festgestellt. Meine Entscheidung war nach eingehenden Informationen, hauptsächlich im Internet, die Brachy-Therapie, die im März 2007 durchgeführt wurde. Das Ergebnis war 100% positiv, das heißt PSA dauerhaft auf 0,1 also Krebs erledigt. Weil die Prostata schon vorher vergrößert war hatte ich Probleme beim Wasserlassen, die danach sich weiterhin langsam verschlimmerten. Also Ausschabung im April 2009. Zuerst war es ok, aber im Laufe des Jahres verschlechterte sich die Prozedur immer mehr. Mein Urologe sagte mir, daß er bei der Ausschabung wegen der Vernarbung durch die Brachy-Bestrahlung sehr vorsichtig vorgegengen war und deswegen möglicherweise zuwenig Gewebe entfernt worden sei. Er empfahl mir eine zweite Ausschabung, die ich dann im November 2009 durchführen ließ.
Das Ergebnis war ein voller Strahl aber leider auch eine starke Inkontinenz, die je nach körperlicher Aktivität 3 bis 5 Vorlagen täglich erforderlich machten. Eine Besserung stellte sich im Laufe des folgenden Jahres nicht ein, wodurch die Lebensqualität erheblich eingeschränkt war. Im März 2011 wurde mir dann durch meinen Urologen eine "Male Sling" eingebaut. Die OP lieget jetzt 10 Tage zurück und ich bin komplett trocken. Der Strahl ist noch durch Anschwellungen etwas geringer als vorher, soll sich aber wieder verstärken.
Ich fühle mich wie erlöst von einer Fessel und hoffe, dass das jetzige Ergebnis von Dauer ist. Die gesamte Behandlung einschließlich der Operationen wurde von Prof. Dr. Böhle in Bad Schwartau durchgeführt, bei dem ich mich bestens aufgehoben fühle.

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05 Apr 2011 16:50 #2 von matti
Hallo Hase,

vielen Dank für deine sehr ausführliche Schilderung. Es wäre sehr schön, wenn du unser Forum ein wenig im "Auge" behalten würdest und Betroffenen mit ähnlichen Erkrankungen bei der Beantwortung ihrer offenen Fragen zur Seite stehen würdest.
Wir haben leider nur sehr wenige Betroffene für einen Erfahrungsaustausch zu diesem Thema hier im Forum.

Gruss

Matti

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07 Apr 2011 15:33 #3 von hase923
Hallo Matti, ich habe auch versucht vor dem Einbau der "Male Sling" aus Erfahrungen anderer Betroffener etwas zu lernen. Leider musste ich feststellen, daß es kaum jemanden gibt, der darüber berichtet. Das war der Grund für mich in diesem Forum etwas darüber zu veröffentlichen. Gerne gebe ich meine Erfahrungen weiter und werde auch weiter berichten, wie sich die Sache entwickelt.
Bei mir sind übrigens die Enden der Schlinge nicht nach außen durch die Bauchdecke geführt, sondern sie sollen sich mit dem Gewebe verbinden und dadurch halten.

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07 Apr 2011 21:38 #4 von platipus
Hallo Hase,
Halte uns doch bitte auf dem Laufenden, wie es mit Deiner "Male Sling "weiter geht.
Ob Du noch immer trocken bist ? Wie war die OP. Aufwendig oder nicht.
Vielleicht wäre diese Male Sling auch etwas für mich.
Meine OP ist jetzt 6 Monate her und es hat sich nichts geändert.
Wie ich schon schrieb bin ich Nachts trocken. Auch Tagsüber wenn ich sitze.
Aber wenn ich herum laufe oder spazieren gehe, heist es immer Blase leer, Vorlage voll.
Nun habe ich von meinem Urologen ein kombiniertes Biofeedback -Elektrostimmulations-Gerät verschrieben bekommen.
Mit dem muß ich 2 mal täglich je 15 min. üben.
Werde berichten ob ich damit Fortschritte mache.

Gruß Werner ( platipus )

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07 Apr 2011 23:02 #5 von matti
Hallo Werner,

weil du gerade das Biofeedback Gerät ansprichts habe ich eine Frage an dich. Am gestrigen Tag hatte ich einen Anruf einer Betroffenen. Diese teilte mir unter anderem mit, dass sie das Gerät zwar von der Kasse bezahlt bekommen würde, die ersten vier Sitzungen (Einweisung) aber selbst bezahlen müsse. Sie sprach von ca. 240 Euro. Kannst du mir bitte eine Rückmeldung geben, ob deine Kasse Gerät und Behandlung zahlt bzw. ob du für die Einweisung etwas gezahlt hast.

Danke.

Gruss

Matti

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08 Apr 2011 10:39 #6 von wener
Hallo "Hase",

was verstehst .u bzw. Dein Arzt unter "male sling". Es gibt ja bekanntlich verschiedene Schlingenverfahren. Ich habe mir Ende Jan. eine ADVANCE-Schlinge einsetzen lassen und bin bis jetzt sehr zufrieden - ich bin (praktisch) wieder voll kontinent. Kleine Einschränkung: Ich leide z. Z. unter extremem Heuschnupfen. Wenn ich beim Niesen nicht rechtzeitg meinen Schließmuskel anspanne, dann gelangen Tröpfchen in die Hose. Dies ist jedoch vernachlässigbar im Vergleich zu meinem früheren Zustand.

Gruß Werner (wener)

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11 Apr 2011 10:33 #7 von hase923
Also, soweit mir bekannt ist, sind die Schlingen vergleichbar oder gleich, der Unterschied liegt wohl in der Verankerung der Schlingenenden. Genaues könnte ein Arzt erklären. Die OP war auf eine Stunde angesetzt und ist meines Wissens, ich hatte auf Wusch Vollnarkose, Planmäßig verlaufen. Die Operationsnarbe verläuft vom Hodensack bis kurz vor den After und ist inzwischen gut verheilt. Die ersten zwei Tage hatte ich strenge Bettruhe, am dritten Tag durfte ich schon mal aufstehen - zum Klo - , am vierten Tag keine Einschränkungen und am fünften Tag nach ziehen des Katheders und Prüfung des Restharns, Entlassung.
Heute ist der 17. Tag nach der OP und ich habe keine Probleme mehr beim Wasser lassen oder Sitzen. Der Strahl ist gut und kontrollierbar. Die erste Nacht zuhause, nachdem der Katheder morgens gezogen wurde, hatte ich große Probleme, weil es nur tropfenweise kam. Das hat sich dann aber am nächsten Tag gebessert. Es stelleten sich dann starke Schmerzen im Hoden ein, alles war schmerzhaft berührungsempfindlich. Hierbei handelte es sich um eine Entzündung, die mit Antibiotika behandelt wurde. Heute habe ich die letzte Tablette genommen und die Beschwerden sind so gut wie behoben. Niesen und Husten hinterlassen keine Tropfen, obwohl es ganz seltene Anlässe gibt - Bewegungen oder irgendwelche nicht nachvollziehbaren gleichzeitigen Muskelereignisse - die zwei Tropfen erzeugen. Allerding muss ich nachts alle 2 - 3 Stunden zum Klo, am Tage sind die Abstände ähnlich, fallen aber nicht so unangenehm auf. Mir wurden 6 Wochen Schonung empfohlen, danach soll ich wie neu sein.

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12 Apr 2011 21:22 #8 von platipus
Hallo Hase,
Vielen Dank für die ausführliche Beschreibung Deiner OP.
Wenn bei mir eine ähnliche Operation anstehen sollte ,werde ich bei Dir melden.
Auch um zu sehen, ob die Besserung der Inkontinenz bei Dir und Wener anhält.

Gruß Werner ( platipus )

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17 Apr 2011 21:09 #9 von wener
Hallo "Hase",

du schreibst, dass alle Schlingen gleich bzw. sehr ähnlich wären. Ich habe gelesen, dass es "obstruierende" und "nicht obstruierende" Schlingen geben soll. Die obstruierenden Schlingen sollen die Harnröhre "einklemmen", was nach Jahren zu Schäden an der Harnröhre führen kann (Aussage eines von mir konsultierten Urolgen mit viel Erfahrung im Krankenhaus). Das ADVANCE-Band ist nicht obstruierend. Ich habe mich deshalb für dieses Band entschieden - bisher mit sehr gutem Erfolg.

Aus Deinen Schilderungen schließe ich, dass Du auch ein Advance-Band implantiert bekommen hast. Die von dir geschilderten Probleme (häufiger Harndrang in der Nacht) sind bei mir bisher nicht aufgetreten. Ansonsten scheinen mir unsere Erfahrungen gut übereinzustimmen. Ich habe jetzt bald drei Monate nach der Op erreicht. Ich habe mich bisher geschont (kein radfahren, keine Gymnastik, kein schwimmen). Ich werde ab Ende April damit wieder beginnen. Ich gehe davon aus, dass das Band inzwischen gut eingewachsen ist.

Hoffen wir, dass unsere bisherigen positiven Erfahrungen möglichst lange anhalten.

Gruß
Werner (wener)

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