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Reaktionen aus dem Umfeld

15 Mai 2015 06:57 #1 von Christian Pöcher
Hallo Pamwhy
Du hast mich in meiner Vorstellung gefragt wie mein Umfeld auf meine Inko reagiert hat.
Ich muß sagen die Reaktion der Anderen hängt ganz von einem selbst ab, denn so wie man sich gibt werden die Reaktionen ausfallen.
Nach meinem damaligen Unfall, ich war ja immerhin erst 13 Jahre alt, war es natürlich sehr schwer damit umzugehen, wobei die Inko, das damalig kleiner übel war, ich lag in einem Gips der von den Zehen bis zum Hals reichte und das Wochen lang.
So viel dazu.
In der Schule war es natürlich dann nicht einfach mit Windeln, seine Mitschüler haben immer versucht einen zu hänseln und hinten rum zu tuscheln, natürlich hat man als Kind immer versucht das Ganze zu verheimlichen.
Aber nur bis ich gemerkt habe das genau das verheimlichen das Problem war, ich habe damals meinen ganzen Mut zusammen genommen und jedem der irgendwie was blödes gesagt hatte, bin ich hingegangen und gemeint "Ja ich brauche Windeln" und nach dem das eine Weile so ging und Ich doch schnell immer offener Wurde haben sich auch die Hänseleien gelegt, da ich ihnen die Grundlage dazu genommen habe.

So viel aus der Anfangszeit, der Rest folgt dann später

grüße Christian

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15 Mai 2015 08:01 #2 von Pamwhy
Hallo Christian,

Pam reicht vollkommen ;)

Genau so etwas habe ich mir vorgestellt...., es gibt viele Betroffene, die sich für ihre Erkrankung schämen und sehr viel Kraft und Energie in das Vertuschen und Verheimlichen von ihrem "Problem" stecken, anstatt sich damit auseinander zu setzen. Dabei werden vielfach die schönen Seiten des Lebens gar nicht mehr wahrgenommen, da sich alles nur noch um die Inkontinenz dreht.

Daher finde ich es so gut, wenn du von deinen positiven Erfahrungen berichtest. Nicht jeder Weg ist für andere der richtige, daher sind wir immer froh hier verschiedene Ansätze sammeln zu können.

Bin gespannt auf mehr. :)

Bis demnächst und ganz....

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15 Mai 2015 15:58 - 15 Mai 2015 16:01 #3 von Ano
Moin Moin Christian!

Toll, dass Du ein Foto von Dir als Avatar eingestellt hast - das macht den Umgang miteinander
hier im Forum doch angenehmer.

Ich möchte noch einmal auf das Kondom-Urinal zurückkommen, auch wenn ich als Frau damit eigentlich so gar nichts zu tun habe. ;) Aber wir (bzw. die Männer) haben hier im Forum schon viele Diskussionen über das Für und Wider geführt. Allen voran unser lieber Horsty, der sich als wahrer Spezialist und Bastler erwiesen hat. Auch er ist körperlich nicht großartig eingeschränkt und arbeitet viel im Garten etc. - er ist ständig in Bewegung und hat hier so manche hilfreiche Tipps gegeben.

Hier einmal ein Link zu einem diesbezüglich ziemlich ausführlichen Thread (über mehrere Seiten), in dem u.a. auch Horsty gute Tipps gibt. Auch er kennt nämlich die Unannehmlichkeiten, wenn das Kondom-Urinal abrutscht, undicht wird und ähnliches. Wenn Du das im Sommer wegen der kurzen Hosen nicht anwenden willst, ist das nachvollziehbar. Aber sooo heiße Tage gibt es ja nicht viele und vielleicht probierst Du es trotzdem noch einmal aus. Ich vermute, dass Deine letzten "Versuche" damit schon einige Zeit zurückliegen werden und es hat sich doch in der Zwischenzeit wieder viel verändert.
Lies mal hier: Klick, und innerhalb dieses Threads vor allem diesen Beitrag von Horsty: Klick und dann noch diesen Thread: Klick

Sicher gibt es noch mehr interessante Postings darüber. Wenn Du die Suchfunktion in unserem Forum benutzt, kannst Du bestimmt noch einiges finden.

LG, Ano

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16 Mai 2015 07:40 #4 von Christian Pöcher
Wie ging es dann weiter,
Ich muß sagen ich hatte echt glück und hatte sehr viele gute Freunde die mich einfach so akzeptiert haben,
Meine Kumpels und ich, noch in der Hauptschule, sind als gerne öfters an Baggersee gegangen, nur schwimmen wollte ich dann doch nicht, da es ja keine Umkleide Kabinen am See gibt.
Das war dann mein nächstes schreckliches/Positives Erlebnis.
Da meine Freunde damals der Meinung waren das auch ich ins Wasser muss, habe sich mich einfach geschnappt mir mein T-Shirt und meine Shorts geklaut und mich in den See geschoben, ich war damals 16, Da Stande ich im See und das dann nur noch in Windeln.

klingt jetzt wie so ne Erfundene Geschichte ist aber alles wahr.

Das tollste war es hat kein Menschen interessiert, geschaut haben einige aber, gesagt oder so nichts, was ich damit sagen möchte es interessiert keinen Menschen was man an hat.

Seither gehen wir auch heute noch an See oder ans Meer und umziehen am Strand, kein Problem mehr, die einzigen die mal was sagen
sind Kinder die einen so sehn, aber was solls , links rein rechts raus.
Fürs Schwimmbad habe ich eine Spezielle Badehose machen lassen.

So muß jetzt zur Arbeit. dann bis demnächst

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16 Mai 2015 09:44 - 16 Mai 2015 17:36 #5 von matti
Hallo Christian,

ich möchte an dieser Stelle auch einmal einsteigen und dich zunächst herzlich willkommen heißen in diesem Forum.

Du schreibst ja sehr ausführlich, wie es dir nach deinem Unfall im Alter von 13 Jahren ergangen ist. Positiv kann man herauslesen, dass du dich nicht unterkriegen hast lassen, dies wird ja auch in der Beschreibung deiner schönen Hobby deutlich.

Auch wenn es verständlich ist, dass sich durch das Tragen enes Hilfsmittels so manche Situation in deinem Leben (anders) gestaltet, hat sich doch primär dein Leben durch deine Inkontinenz und nicht durch eines der möglichen Hilfsmittel verändert. Gerade dieser Punkt würde mich aber im ganz besonderen Interessieren. Wie geht man mit 13 Jahren mit der URSACHE, also der Inkontinenz, um.

Hmm, der Umgang mit dem Hilfsmittel in der Öffentlichkeit. Ich würde mich nur mit einer Windel bekleidet nicht an einem öffentlichen Strand präsentieren. Dabei hätte ich es als offensichtlich behinderter Mensch damit sicher denkbar einfacher. Dies hat aber bei mir nichts mit Verklemmtheit oder mangeldem Umgang mit meiner Situation zu tun, sondern mit der Wahrung meiner Intims- und Privatsphäre.

Ich kenne auch niemanden der seine Monatshygiene mit Klappflügel untern Bikini trägt und dies ist ja auch das Normalste der Welt.

Ich würde auch nicht mit einer Inkontinenzbadehose ins Schwimmbad gehen, ausser zum therapeutischen Schwimmen. Vorher kurz selbstkatheterisiert und man hat erst einmal Ruhe. Wenn da mal drei Tropfen ins Wasser gehen...es pinkeln ein ganze Reihe von Menschen bewusst ins Wasser.

So ist dies bei mir, dies muss aber bei anderen ja nicht genauso sein.

Matti

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16 Mai 2015 17:22 - 16 Mai 2015 17:30 #6 von Sebald
Hallo,

kann es sein, dass man den Christian hier zwar wegen seiner offenen Art und seines (Bekenner-)Fotos lobt, aber

- man ein bisschen doch von ihm wissen will, ob er auch wirklich einen Kampf gegen seine Inkontinenz geführt hat, bevor er mit den Windeln seinen Frieden schloß?

- und dass er bitte ein anderes Hilfsmittel nochmal ausprobieren soll, weil, nun ja, Männer und Windeln irgendwie so ganz schicklich doch nicht ist?

Ich mein: Da meldet sich jemand, der kein Problem mit der Sache hat und trotz Windeln im Leben steht (also genau, was ein Selbsthilfeforum im Grunde erreichen will), und unter der Hand werden dann Verdachtsmomente aufgebaut. Aber vielleicht übertreibe ich da jetzt.

Im übrigen ist dass mit der Intimsphäre und der Peinlichkeit so eine Sache. Viele Ärzte gehen dermaßen diskret mit der Erkrankung und der Hilfsmittelfrage um, dass man als Patienten geradezu das Gefühl bekommen kann, es müsse einem doch peinlich sein.

Nicht anders die Hilfsmittelhersteller, wenn sie betonen, das man mit diesem oder jenem wirklich superunauffällig und frei unterwegs kann. Das ist zwar sicher richtig: Es kann aber auch nicht Strebensziel sein, dass Erkrankte ihre Erkrankung möglichst verbergen, sondern eher, dass eine Gesellschaft mit dieser Erkrankung 'leben' lernt, sprich: nun auch mal den Anblick eines Hilfsmittels an einem Erwachsenen verkraften muss.

Beste Grüße,
Sebald

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16 Mai 2015 17:59 #7 von matti
Hmm Sebald,

aus deiner Sicht übertreibst du ganz sicher nicht. Ich beziehe dein Statement aber auch nicht auf meine Aussagen.

Ich habe geschrieben wie ich mich präsentiere bzw. eben gerade nicht präsentieren möchte. Dies solltest du mir ja auch zustehen.

Dies hatte ich auch noch einmal mit meinen Satz: "So ist dies bei mir, dies muss aber bei anderen ja nicht genauso sein", versucht deutlich zu machen. Das hat mit Peinlichkeit überhaupt nichts zu tun, schließlich sehen meine Hilfsmittel nicht wenige Menschen, darunter Pflegekräfte, Therapeuten, Ärzte und diverse mir nahestehende Menschen. Ob ich aber nun mein Hilfsmittel in der Öffentlichkeit zeige halte ich aber noch einmal für einen Unterschied und genauso unterschiedlich dürfens die Menschen ja auch handhaben.

Meine ganz persönliche Meinung: Es gibt Dinge die gehen aufgrund der Wahrung meiner Intims- und Privatsphäre die Öffentlichkeit schlichtweg nichts an. Dies hat mit Tabuisierung und Verheimlichen aber auch rein gar nichts zu tun.

So, nun zum Thema was so ein Selbsthilfeverein leisten kann, sollte und darf.

Ziel ist zu informieren und auch Alternativen aufzuzeigen. Dies verstehe ich nämlich unter Erfahrungsaustausch. Natürlich muss dies niemand annehmen aber wir würden auch das Thema verfehlen wenn nicht darauf hingewiesen würde. Deshalb ist beispielsweise mein Hinweis vor dem Schwimmbadbesuch doch evtl. zu katheterisieren ganz sicher nicht unnötig oder falsch. Ob dies dann in Betracht gezogen wird oder gar eine Möglichkeit darstellt von der der Anfragende noch gar nicht gehört und gelesen hatte, haben wir ja nun wirklich nicht selten hier erlebt. Deshalb ist der Hinweis darauf richtig und kann gar nicht falsch sein.

Ich habe schon oft das Gefühl gehabt die Betroffenen sehen sich (ausschließlich) als Windelträger. Wollen wir es darauf reduzieren?

Ja, manche sind Windelträger aber primär sind sie zunächst erst einmal inkontinente. Darauf beziehe ich mich zumeist erst einmal primär in meinem ganz persönlichen Erfahrungsaustausch. Die Widererlangung der Kontinenz ist oberstes Ziel. Manchmal ist dies nicht oder nicht mehr möglich. Das Thema Hilfsmittel kommt aber bei beiden Fällen hier nie zu kurz, oder?

Matti

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16 Mai 2015 18:47 #8 von Ano
Hallo Sebald!

Dein Posting irritiert mich nun doch sehr.

Ich habe Christian nicht wegen seines "(Bekenner-)-Fotos" gelobt, sondern weil ich es einfach als angenehmer empfinde, bei meinen Postings ein "Gegenüber" zu haben.
So negativ wie Du es bezeichnest ist es absolut nicht gemeint.

Außerdem Dein Zitat:

- und dass er bitte ein anderes Hilfsmittel nochmal ausprobieren soll, weil, nun ja, Männer und Windeln irgendwie so ganz schicklich doch nicht ist?

Auch hier hatte ich keinerlei negative Gedanken. Ich wollte eigentlich nur helfen. Manchmal hat man etwas ausprobiert und dann jahrelang die Finger davon gelassen in der Meinung, es hätte sich ja doch nichts verändert. Und gerade in diesem Punkt sind doch reichlich Fortschritte gemacht worden auf dem Gebiet der Hilfsmittel.

Ich wollte weder Dir noch Deiner Männlichkeit zu nahe treten (und anderen männlichen Forumsmitgliedern ebenfalls nicht) und bin schon bestürzt ob solcher Unterstellungen von Dir.

Du meine Güte! Wie kann es sich eine Frau nur herausnehmen, ihre Gedanken über solche Sachen hier niederzuschreiben .... das scheinen wohl Deine Gedanken gewesen zu sein, oder ?

Wenn man nur will, kann man alle Aussagen ins Negative ziehen und anderen das Wort im Munde herumdrehen.
Das sehe ich auch daran, dass Matti sich ebenfalls für seine Aussagen vor Dir rechtfertigt bzw. sie nochmal aus seiner Sicht begründet.

LG, Ano

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16 Mai 2015 19:30 #9 von Bubi-Nora
ich vermeide das Wort Windel und sage Pants, Ich hatte es schon einmal an anderer Stelle geschrieben das die Behinderten Kinder/ Jugendlich viel offener mit ihrer Behinderung umgehen.
Ein Schüler der im Rolli sitzt sagte morgen zu mir: Dietmar kannst du die Windel in der Schultasche stecken, ein anderer Schüler trug das Paket mit den Windel/Pants offen in die Schule.

Meine ehemalige Arbeitskollegin meinte: Wenn du mal am Wochenende keine Pants hast sag bescheid ich habe genug davon.

Ich persönlich komme mit den Pants ganz gut zurecht und kann damit leben.

Heute sah ich beim Aldi Nord das es jetzt auch Pants gibt, ich werde mal ein Paket holen und die Pants testen.

meine Meinung: Wenn Christian mit den Pants ganz gut leben kann warum soll er denn andere Hilfsmittel Testen, ich bleibe auch bei den Pants.

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16 Mai 2015 19:48 - 16 Mai 2015 19:53 #10 von matti
Um es einmal kurz und knapp auf den Punkt zu bringen:

"Kämpfen" wir hier um die Akzeptanz Windeln (öffentlich) tragen zu dürfen (können) oder um die Akzeptanz und Enttabusierung der Inkontinenz (die eine enttabuisierung der Notwendigkeit eines benötigten Hilfsmittels dann mit sich bringt)?

Ich persönlich möchte jedenfalls als inkontinenter Mensch (gesehen) akzeptiert werden und nicht als Windelträger. Ich wurde schon als Windelträger vorgestellt und habe darauf sehr ungehalten reagiert!

Mich würde dies einmal ernsthaft interessieren, vielleicht setze ich mich seit Jahren für die falsche Zielsetzung ein.

Matti (es gibt immer wieder etwas zu staunen)

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