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Inkontinenz-Hilfsmittel im Alltag und am Arbeitsplatz

29 Dez 2019 18:38 - 29 Dez 2019 18:44 #1 von Thias
Hallo zusammen

Zunächst einmal muss ich einleitend sagen, dass mein Hilfsmittel klassische Inkontinenz-Slips (Erwachsenen-Windeln) sind, die ich ab diesem Punkt einfach Inkoslips nenne.
Meine Erfahrung bisher damit (und die reichen schon weit zurück) sind:

1.) Wenn jemand nicht weiß, dass man Inkoslips trägt, sieht sie / er es auch nicht, es sei denn, sie / er kennt sich wirklich aus - hatte schon Berührungspunkte. (Passende Kleidung wie dicke Jeans vorausgesetzt).
2.) Falls es jemand erkennt, ist sie / er sich nicht sicher und fragt oder sagt in der Regel auch nichts - im Zweifel für den Angeklagten ;-)
3.) Der Wechsel der Hilfsmittel ist auf den meisten Toiletten gar kein Problem. Eine freie Wand wäre nicht schlecht, zum Anlehnen und Gegenstützen, falls man den Inkoslip o.ä. im Stelle wechselt und etwas zum temporären Fixieren braucht.
4.) Das Mitführen von Hilfsmitteln wie Inkoslips oder Kathetern gelingt dank geeigneter Taschen wie z.B. einem Rucksack. Wer kann und sie / ihn am Arbeitsplatz nicht mit auffällig hin und hertragen will, platziert ihn schon morgens im Umfeld der Toilette, an einem geeigneten Platz.
5.) Insofern ein Mülleimer in der Nähe ist, kann man sicher verschlossene Hilfsmittel theoretisch direkt darin entsorgen. Für mehr Hygiene, Unauffälligkeit usw. gibt es extra Hygiene-Beutel, auf Wunsch sogar in der Ausführung: "Blickdicht, schwarz".

Das hat bei mir schon jahrelang perfekt funktioniert und keiner musste je davon erfahren, außer ich wollte es oder es war sinnvoll.

Anfang Dezember passierte etwas, das ich vorher nicht für möglich gehalten habe. Ein echter Kracher, ein Unding!


Wenn ich meine Inkoslips gewechselt habe, habe ich den getragenen Inko-Slip immer ordentlich verschlossen - Vorteil von Inkoslips speziell ist das mögliche dichte Einrollen und Verschließen mit den eh vorhandenen Klebenstreifen!

So wie ich ihn zumache, käme man schon bei direkter vollflächiger Berührung nicht mit dem Inhalt in Kontakt. Da Stuhl, selbst Schmierstuhl dank meiner Konditionierung selten auftritt, reden wir zudem eigentlich @work nur von Urin.
(Urin galt früher als Keimfrei (bei ~ gesund), heute nicht mehr, aber man weiß, dass selbst die Keime darin sich nicht vermehren, deswegen früher auch nicht entdeckt wurden und so wird es auch heute noch oft als keimfrei gesehen, aber wie gesagt, es gibt ja eh keinen Kontakt damit).

Zusätzlich habe ich jedoch sogar immer diese speziellen Hygienebeutel dabei, bzw. den neuen Slip immer gleich in so einen Beutel drin, so dass er beim Wechsel direkt parat liegt. Darin lege ich den gebrauchten Inkoslip, dann knote ich diesen Hygienebeutel richtig zu.
Diese kleinen verschlossenen "Bömbchen" habe ich immer in normale Mülleimer geworfen, egal ob zu Hause, im Hotel, in der Firma, wo auch immer zu Gast - es war NIE EIN PROBLEM, jahrelang überhaupt kein Ding - eine Selbstverständlichkeit der diskreten Entsorgung, selbst in 5* Hotels! Ohne Anstand / Anstellerei, ohne speziellen Eimer o.ä.


Auf der Arbeit gab es im Herbst 2019 einmal plötzlich eine Woche, wo unsere Putzfrau (ok: Reinigungsfachkraft) den Mülleimer im Bad nicht leer machte.
Ich dachte mir erst nichts dabei, aber Tag um Tag verging.
Der Bad-Mülleimer war randvoll, es folgte der im Vorflur.
Während es am Tag 1 und Tag 2 danach (erste Beschwerde über den Einkauf an die Reinigungsfirma) nicht ging und noch nicht roch, war es am Tag 3 doch mal etwas riechend - so dicht können Tüten und Inko-Slips leider auch nicht sein. Die Woche verging und alles quoll über, eine inzwischen 3. Beschwerde folgte, danach die Woche wurden die Eimer im / um das WC endlich wieder geleert.

Anfang Dezember kam dann eine Anfrage bis an unsere Abteilung heran:
"Die Putzfrau hat sich beschwert. Jemand verwendet hier Windeln und wirft sie auch noch in den Mülleimer. Das sei unzumutbar für sie und sie würde unsere Mülleimer nicht mehr leer machen, so lange dort Windeln reingeraten. Das könnte man nicht von ihr verlangen. Dafür muss ein Spezial-Mülleimer her und den muss eine speziellere Reinigungskraft entsorgen."

Ich fiel aus allen Wolken. Kann das ihr Ernst sein? Die Tena Slip Super oder Maxi mit ihrem Odour-Control riechen in den ersten 6 Stunden nach Einnässen ÜBERHAUPT NICHT. Danach wird es Stunde um Stunde schlimmer, wobei, bis das durch die verschlossenen Extra-Tüten durch dringt, vergehen zumeist mindestens weitere 6 Stunden!
Es ist unwahrscheinlich, dass schon um 9 Uhr morgens ein solches Hilfsmittel im Müll landet. Und selbst wenn, ist spätestens 9 Stunden später die gute Dame schon zum Mülleimer-Leeren vor Ort. In dem bisherigen Mülleimer waren übrigens selbstverständlicherweise auch immer noch Müllbeutel drin.
Gerochen hat es und ekelig war es eigentlich nur in der einen Woche, wo sie mal komplett keinen Müllbeutel getauscht hatten, uns den Müll die ganze Woche dort ließen.

Insofern sie im normalen Mülleimer landeten und dieser täglich geleert wurde, gab es keinerlei Grund für eine Gegenwehr und war es für alle Seiten am Besten!

Wenn es nach mir gegangen wäre, ich hätte diese "Putzfrau" fristlos entlassen, bzw. der Reinigungsfirma es zur Auflage gemacht: "Sie wollen weiter von uns beauftragt werden? Dann erwarte ich mindestens eine Abmahnung von Frau X und die Bedingung, dass sie ihrer Aufgabe nachkommt und auch solche Mülleimer leert und nie wieder drüber spricht - Augen auf bei der Berufswahl".
Eine Abmahnung hat sie alleine deswegen verdient, meiner Meinung nach, da sie eine Beschäftigung mit der Thematik in Gang gesetzt hat, die nie gewünscht war, die gerade in diesem heiklen Tabu-Bereich jeglichen Datenschutz durchlöchert hat.
Meinen bescheidwissenden Kollegen habe ich es zu verdanken, dass es nicht über die Abteilungsleiter-Ebene weitergetratscht wurde (wahrscheinlich und hoffentlich).

Dennoch hat dieser von der Putzfrau durchgesetzte Boykott zur Folge gehabt, dass erst eine sogenannte Hygienebox ins Bad gestellt wurde, und nachdem ich diese nicht benutzt hatte, da die Öffnung (Metall-Maul) viel zu klein war, durch einen riesigen Windel-Eimer ersetzt wurde.

Der Stand dann an der Wand, die ich zum Wechsel brauchte. Später konnte es im Raum etwas geschoben werden, dass dieser Eimer in eine Ecke passte. Natürlich fragen sich jetzt ein paar Besucher, was dieser Eimer dort macht - manch einer denkt eher an einen Kollegen von mir, der es auch nicht angenehm findet, aber kein Problem damit hat, wenn Leute falsche Vermutungen anstellen.

Das schlimmste an dieser Box ist, dass sie nur einmal pro Woche geleert wird - NUR FREITAGS MORGENS.
Es kann also sein, dass der älteste Slip seit knapp 7 Tagen in der Box liegt.
Was vorher nie der Fall war, nun aber ab Mittwoch leicht, ab Donnerstag schon recht stark: Es riecht auffällig dort!
Klar, der Eimer ist ja riesig genug, um zwei Inkontinenten eine ganze Woche lang die Inkoslips abzunehmen, so hält er lange durch,
aber dennoch müsste er Dienstags oder Mittwochs früh nochmal geleert werden, wenn seit Freitags was drin liegt oder liegen könnte.
"Gebrauchte Windeln" riechen meist erst nach einiger Zeit, dann wird es aber schlimmer und schlimmer und durchdringt auch spezielle Tüten und Eimer.

Eine Frechheit, eine Sauerei, ein Unding!

Aber wie wehrt man sich hier, ohne noch mehr Diskretion aufzugeben?


Ich hänge mal Fotos begleitend zum Text an.
Den blauen Original-Mülleimer, die viereckige Hygienebox, den halbrunden Windeleimer, die Slips selbst, mit und ohne Tüte. …


Gruß
Der Thias

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30 Dez 2019 08:54 - 30 Dez 2019 08:57 #2 von Sebald
Guten Morgen!

War zwar nicht uninteressant zu lesen (Erfahrungsberichte sind immer nett) - aber: Wo ist nun das Problem? Meiner Meinung nach doch eher im Luxusbereich.

Ich halte nochmal die Punkte fest:

- du hast Dir nix vorzuwerfen, weil die gebrauchten Produkte gut 'verpackt' waren.

- die Firmenleitung hat mit der Bereitstellung eines spezifischen Behälters umgehend reagiert. Also nicht mit der Order: "Aus gegebenem Anlass bitten wir Sie, das Einwerfen von Inkontinenzprodukten (Erwachsenenwindeln) künftig zu unterlassen."

- dieses Behältnis wurde sogar ausgewechselt und deinen Bedürfnissen angepasst.

- ein Kollege nimmt schulterzuckend den Verdacht auf sich, er wäre der 'Täter'. (warum eigentlich?)

- die weitere Belegschaft weiß offenbar über deine Erkrankung bescheid, hält aber - sorry: Wortspiel - dicht.

Ist doch eigentlich eine prima Situation! Und mehr als man erwarten durfte nach dem geschilderten Protest der Reinigungskraft.

Optimieren könntest du höchstens noch durch den Kauf eines inkontinenzspezifisches Raumsprays (gibt es ja), das du ein oder zweimal täglich in die besagte Tonne sprühst.

viel Erfolg & guten Rutsch,
Sebald

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04 Jan 2020 12:43 #3 von Thias
Im Luxusbereich?
So unterschiedlich können die Auffassungen sein.
Zum Glück hat das meine Frau nicht gelesen, sonst würde sie glatt nochmal so "ausflippen" wie nach dem Vorkommen dieses Ereignisses.

Lass mich kurz unser Empfinden hinterleuchten:
1.) Inkontinenz, Hilfsmittel, Win.... sollten kein Stigma sein, sind sie aber noch immer, so sehr wir dagegen kämpfen.
2.) Inkontinenz, Hilfsmittel, Win.... sollten kein Tabu sein, sind sie aber noch immer, so sehr wir dagegen kämpfen.
1b/2b.) Sie sind heute kein Tabu und Stigma mehr, wenn es jemand anderen Betrifft oder jemanden, von dem man es inzwischen durch Massenberichte erwartet - wie so manch Rentner oder Ex-Schwangere (zeitweilig bis nach Pelvic-Floor-Exercises) usw..
3.) Der durchschnittliche Mensch urteilt und diskuttiert sehr oberflächlich, vorurteilsbehaftet, befangen und irrational. Hauptsache spektakulär und sich selber kurz in Szene setzend.
4.) Bekannte wie unbekannte Gesundheitsfaktoren eines Arbeitnehmers fließen in das Miteinander, aber auch in Respekt, Karrieremöglichkeiten etc. ein.

Es gab nie ein Grund, warum mehr als ein paar Leute von meinen Eigenschaften und Problemen wissen sollten. Noch wichtiger dabei: Ich kann, möchte und muss mir aussuchen können, wer davon weiß und wer nicht. Unter dem Deckmantel einer Anonymität im Netz geht das natürlich noch freier.

Wenn die Putzfrau sich also an den Einkauf gewendet hat, dann hat sie vielleicht nicht nur mit dem Einkaufsleiter gesprochen, sondern auch mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Einkauf (abgesehen davon, mit welchen Leuten sie beruflich wie privat eh schon direkt getalkt hat).

Weder Putzfrauen noch sonst "normale Mitarbeiter einer Firma" sind generell an ein Schweigpflichten gebunden, entgegen der meisten Personen im Gesundheitswesen!
Im Nu ist man das Gesprächsthema unter x Mitarbeitern mit den wildesten Stille-Post-Gerüchtsverzerrungen schlechthin.
Die Betrachtung einer solchen Person oder hier meiner Person könnte sich massiv ändern, da wir eben nicht über "hat jetzt 1 Dioptrin mehr Sehschwäche wie vorher" reden, sondern über etwas, das einige Leute eher mit "hat nie gelernt aufs Töpfchen zu gehen" oder mit "zu wenig Mühe geben", "unnormales Versagen" verbinden. Klar, sollte anders, ändert sich langsam, aber...

Wenn das also nur bis zu 1-2 Abteilungsleitern gegangen ist und es zwischen Ihnen versickerte, ist viel gewonnen bzw. viel möglicher Schaden abgehalten worden!
Falls nicht, rollt eine durchsichtige Lawine bereits weiter.

Aus Sicht höchster leitender Personen und Regelkreise darf weder Resepkt noch gesunheitsbedingte Einschränkungen in Arbeitsleistung und Arbeitszeit zu wahrscheinlich werden.
Beides wird in so einen Fall gerne angenommen.

Warum ich das weiß?
Weil zum einen mal ein sogar stärker sichtbar behinderter Mensch eingestellt, aber aufgrund gelegentlicher Gerüche (bei Großem in W. bis zum Wechsel) wenig später wieder entlassen wurde. Laut einem Meister dort wäre es keinem Mitarbeiter zumutbar. Dass ein Drittel der Belegschaft nach der Mittagspause länger anhaltend nach Knoofi und ein weiteres Drittel nach kaltem Rauch riecht, scheint lange nicht so schlimm zu sein.
Fall B: Leute die zu oft oder zu lange wiederholt krank feierten (eben auch begründet), sind eher Last als Hilfe und wurden oder werden ... ... Da dies ja "so nie passiert", brauche ich das nicht weiter zu vertiefen - will auch keinen was unterstellen, läuft es bei "uns" sicher sogar besser als im Schnitt vieler Firmen.

Trifft mich das direkt?

Aus Sicht von Respekt sicher die ein oder andere leitende Beurteilung.
Aus Angst vor ggf. mehr Arztbesuchen und Krankenhausaufenthalten? Sicher!

Aber zurück zum Ursprung:
Was ist das für eine unsagbare Anstellerei und Fehlbeurteilung von der Putzfrau?
Mit dem riesigen Eimer, 1x pro Woche leer, wird mein Datenschutz verletzt, der Platz im Kloräumchen vernappt, die Luft verschlechtert und 100% alle erleben es als Nachteil, außer die Dame, die einen Eimer nicht mehr leer machen muss, wo ggf. was drin liegen könnte, was ihr nicht behagt, obwohl es weniger schlimm ist als Toilettenpapier mit Bremsstreifen!
Entgegen der eh täglichen normalen Mülleimer-Enteerung, in dem während meiner anwensenden Tage 1 bis max. 3 gebrauchte Hilfsmittel, mehrfach verschlossen und sicher verpackt im zusätzlichen Hygienebeutel lag, das man auch gar nicht mitbekommt, wenn man nicht neugrierig dem weiter auf den Grund geht, was in den schwarzen Müllbeuteln steckt.
Denn wie geschrieben, es war bei mir auch mal weniger und seltener, aber Fall 1 liegt viele Jahre zurück und auch dieses Jahr war das bis zum Tag X gegen Ende des Jahres ÜBERHAUPT KEIN PROBLEM. Warum auch?

Ich bleibe dabei:
Wäre ich der Einkaufsleiter - ich hätte drauf bestanden, dass es (wenigstens leichte) Konsequenzen für die Putzfrau hat, sonst Reinigungsfirmenwechsel.
Wäre ich der CEO der Reinigungsfirma, ich hätte diese Putzfrau einmal irgendwo hin versetzt, wo es wirklich Grund zur Klage gäbe, was aber auch zu ihrem gewählten Beruf gehört - z.B. das Reinigen dieser kostenlosen Edelstahl-Toilettenhäusern auf manchen Autobahnparkplätzen, die man schon aus 50m Entfernung riecht.
Aber selbst Schultoiletten reichen schon.

Wie geschrieben, egal welche Firma, welches Hotel, welches B&B, welches X, es war noch nie ein Problem, erst recht kein so großes, wie es die übersensible Reinigungsdame nun erscheinen ließ.
Ich hoffe, dass Karma schlägt zurück und sie muss in irgendeinen Unterhaltungscenter mal wenigstens ein paar Wochen lang täglich oder nächtlich Pi... Sch... und Ko... aufwischen.

Meine Schwester hat als Krankenschwester auch schon deutlich Schlimmeres erlebt, wenn z.B. eine vollständig Inkontinente, stark demente (ggf. Alzheimer) Person sich die gebrauchte Vorlage o.ä. zerpflückt und alles bröckchenhaft an die Wand wirft.
Wenn so etwas in der Nachtschicht passiert und ggf. noch zwei Stationen zu betreuen sind, dann kommt man um einen sofortigen Mindesteinsatz ohne Reinigungskraft nicht drum herum und diese Reinigungskraft selbst hat später dann trotzdem noch mehr "Ekeliges" zu tun, als diese hochnäsig "Maus zu Elefanten" aufbauschende Dame bei uns.

Also, wenn wir von einem Luxusproblem sprechen, dann von dem, was die Reinigungskraft damit hatte.
Aber das war ja kein Luxusproblem, sondern arogante Problem-Darstellung eines Nicht-Problems.

Ich rege mich da immer noch auf.
Und auch die neuen Mitarbeiter werden nun immer Fragen, für wen der Eimer ist und sich ihr Urteil bilden, was OK sein KANN, aber nicht muss.

Ich hätte übrigens kein Problem damit, wenn das alle dort wüssten und darüber philisophieren, wenn ich eh nur noch <3 Jahre in der Firma arbeiten wollte, müsste, würde.
Und so ähnlich geht es meinen Kollegen, der schon mal insgeheim von jemand in den unbestätigten Verdacht geriet.
Er meinte, dass er A inzwischen einfach in das Raster passt und B ihm in den letzten Monaten dort nun eh langsam immer mehr am Ar... vorbei geht. :-D

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05 Jan 2020 15:08 #4 von Sebald
...hui!

Zugegeben: Meine Rede vom „Luxusbereich“ war 'ne steile These. Ich geb's ja zu. Aber durch sowas kommt die Diskussion meist auch besser in Fahrt... ;-)

Nun ist der Kern deines/des Problems aus meiner Sicht allerdings nicht nur die Inkontinenz an sich, sondern v.a. der Doppelstress, dass du die Kommunikation darüber kontrollieren willst. Nur: Wer und wie davon weiß und redet, das hat man am Ende nicht wirklich in der Hand. Und Gerüchte bzw. Missverständnisse – so meine Erfahrung – entstehen meist genau dort, wo man sie nicht vermutet hätte. Weswegen man sie meistens erst nach einiger Zeit und hinten rum erfährt.

Unschön, aber isso.

Das heisst nicht, dass man durch gezieltes Streuen nicht was anschieben und in eine Richtung lenken könnte. Kontrollieren und kanalisieren kann man da m. E. jedoch nicht so viel. Also kann man sich auch ein bisschen entspannen! Stoisch halt.

Zu Deinem Rückgriff auf die gesamtgesellschaftliche Situation und die Peinlichkeitswerte der Inkontinenz: Trocken zu werden ist ein wesentlicher Zivilisationsschritt und sprachlich werden Kraftausdrücke sehr oft mit Ausscheidungsphänomenen gekoppelt. Auch das macht einem klar, dass man auf eine gesellschaftliche Akzeptanz und einen unbeschwerten Umgang mit der Inkontinenz eigentlich kaum hoffen darf.

Aus eigenem Erleben: Ich habe meine Inkontinenz akzeptiert. Ich habe sie – wegen des Mülls – auch den Nachbarn mitgeteilt. Ich kann mich mit 'wissenden' Menschen sehr sachlich darüber unterhalten, kann auch selbstironisch damit umgehen – ich werde aber trotzdem still, wenn etwa meine Schwägerin am Telefon stolz berichtet, dass ihr Kleiner – juhu! - von heute auf morgen keine Windeln mehr brauche.

Nicht zuletzt: Ich finde das Verhalten der Reinigungskraft nun auch nicht unbedingt nett. Aber eventuell spielt da einfach der Genderaspekt 'ne Rolle: Ein von Männern intim gebrauchtes Produkt? Brr...

Beste Grüße,
Sebald

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