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Stuhl und Harninkontinenz

13 Mai 2022 13:31 #1 von wolle206
Hallo zusammen,

Mein Name ist Wolfgang und Ich bin 50 Jahre alt und komme vom Bodensee.
Bei mir wurde ein Tumor attestiert und deswegen muss mir der LW3 und LW4 entfernt werden. Die OP wird am 01.06.2022 stattfinden. Dabei werden die Nerven gekappt. Laut den Ärzten werde Ich dann beidseitig Inkontinent sein. Jetzt habe Ich Fragen, da Ich vom Krankenhaus bisher keine Hilfe bekam.
Welcher Arzt kann mir Fragen zur Inkontinent beantworten?
Welche guten Hilfsmittel gibt es um nicht immer in die Hose zu machen?
Wenn einer so eine OP schon mal hatte, wie wird das bei einem Krsnkenhausaufenthalt gehandelt, mit der Inkontinent?
Wie ist das, wenn man Später Arbeiten will, mit den Hilfsmitteln.

Hoffe Ihr könnt mir helfen, habe dem Krankenhaus auch schon mal Fragen geschickt.

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14 Mai 2022 12:18 #2 von stephanw
Hallo Wolfgang,

erst einmal herzlich Willkommen hier im Forum!

Das wichtigste vorweg: ich drücke dir für die bevorstehende OP die Daumen und hoffe, dass sie komplikationsfrei verläuft und du danach rezidivfrei bleibst!

Wegen Hilfsmitteln gibt es eigentlich auf unserer Vereinshomepage ganz gute Informationsseiten. Grundsätzlich unterscheidet man bei einer Harninkontinenz zwischen aufsaugenden und ableitenden Hilfsmitteln. Bei Stuhlinkontinenz kommen noch weitere Hilfsmittel in Frage.

Hier die Links zu den Infoseiten:
www.inkontinenz-selbsthilfe.com/aufsauge...kontinenzhilfsmittel
www.inkontinenz-selbsthilfe.com/ableiten...kontinenzhilfsmittel
www.inkontinenz-selbsthilfe.com/hilfsmit...kontinenz-uebersicht

Es gibt eine Fülle von verschiedenen Produkten/Formen/Anbieter und da hilft in der Regel ausprobieren, mit was man am Besten zurecht kommt. Über den Versorger der Krankenkasse gibt es zudem eine entsprechende Beratung, das passende Hilfsmittel zu finden. Dazu nimmst du am besten Kontakt zur Krankenkasse auf.

Ansonsten sind der Urologie (Blase) bzw. der Proktologe (Darm) sicherlich ein guter Ansprechpartner für die beiden Inkontinenzformen und können mit dir schauen, was für eine Therapie in Frage kommt.

Ich selbst hatte keine vergleichbare OP, allerdings gehe ich davon aus das Dir im Krankenhaus mit der Inkontinenzversorgung durch das Pflegepersonal gut geholfen wird. Da würde ich mir erstmal keine Sorge zu machen.

Inwiefern du danach arbeitsfähig sein wirst, kann ich natürlich nicht abschätzen. Grundsätzlich ermöglichen es die Hilfsmittel, am sozialen Leben teilzunehmen, wenngleich eine Inkontinenz durchaus psychisch belastend sein kann. Ich bin selbst schon seit längerer Zeit wegen der psychischen Auswirkungen meiner Harninkontinenz in psychologischer und psychiatrischer Behandlung und bin glücklich, dass mir auch bei meinem Seelenwohl geholfen wird. Pauschal lässt sich das aber nicht sagen, jeder kommt mit den Einschränkungen anders klar.

Grundsätzlich empfiehlt es sich aber beim hiesigen Versorgungsamt einen Grad der Behinderung feststellen zu lassen, wodurch du einige Nachteilsausgleiche bekommst. Bei einer anerkannten Schwerbehinderung (GdB 50 oder mehr) stehen dir 5 zusätzliche Arbeitstage zu und du hast einen erweiterten Kündigungsschutz in der Arbeit. Zusätzlich bekommst Du einen Behindertenpauschbetrag beim Finanzamt. MIt den von dir beschriebenen gesundheitlichen Einschränkungen (Krebs, Stuhl-/Harninkontinenz) sollte ein GdB von 50 sicherlich vergeben werden.

Viele Grüße
Stephan
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14 Mai 2022 15:35 #3 von stephanw

stephanw schrieb: 5 zusätzliche Arbeitstage


Meinte natürlich 5 zusätzliche Urlaubstage :cheer:

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14 Mai 2022 21:02 #4 von martinK
Hallo Wolfgang

Auch von meiner Seite herzlich willkommen!

Wird denn der ganze Nervenstrang zwischen L3 und L4 durchgetrennt? Das würde ja auch massive folgen auf Deine Beweglichkeit haben (meines Wissens nach würdest Du auch nicht ohne Rollstuhl auskommen, aber ich bin kein Arzt…). Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass alles gut kommt und Du mit möglichst wenig Einschränkungen davon kommst!

Betreffend Inkontinenz hat Stephan schon einiges geschrieben. Meine eigene Erfahrung ist, dass der Alltag mit Harninkontinenz sehr gut machbar ist. Es gibt eine Vielzahl von ableitenden und saugenden Hilfsmitteln, da wirst Du bestimmt eine passende Lösung finden. Ich bin schwer harninkontinent und werde dadurch weder bei der Arbeit noch in meinem Privatleben gross eingeschränkt. Weil bei Dir der Sakralbereich betroffen sein wird, wirst Du vermutlich die Kontrolle über den Blasenschliessmuskel verlieren. Da sich dieser dann oft verspannt und die Blasenentleerung behindert, muss darauf geachtet werden, dass der Rückstau von Urin in die Nieren verhindert wird. Ich bin sicher, dass Deine Ärzte über diese Gefahr Bescheid wissen und alles in die Wege leiten, dass Du gut betreut wirst. Sie darauf anzusprechen, schadet aber nicht.

Die Stuhlinkontinenz dagegen empfinde ich als viel mühsamer. Hier solltest Du einen Weg finden (z.B. mittels Irrigation), dass es so selten wie möglich zu Unfällen kommt. Während der Harn abgeleitet wird oder durch den Absorber von saugenden Hilfsmittel so aufgenommen werden kann, dass die Haut trocken bleibt und mittelfristig keine Geruchsemission entsteht, bleibt der Stuhl in Berührung mit der Haut, was diese irritiert. Zudem lässt sich die Geruchsausbreitung nicht verhindern. Ich habe selten Stuhlunfälle, aber wenn so etwas geschieht, geht‘s ab nach Hause unter die Dusche, möglichst mit grossem Abstand zu anderen Menschen. Auch da bin ich sicher, dass Du gut beraten wirst. Frage allenfalls nach der Möglichkeit nach, an ein Kontinenzzentrum überwiesen zu werden.

Die Inkontinenz per se empfinde ich als frustrierend, aber da sie mich nicht einschränkt, kann ich mit dem Frust umgehen.

Herzliche Grüsse
Martin

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