Frage Erster Termin bei Urologin

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Inkontinenz war in meiner Jungendzeit ein langjähriges Problem und es gab dafür keine vernünftige Diagnose. Bis zum etwa 6. Altersjahr musste ich Windeln tragen.
Seit ungefähr 10 Jahren treten diese Probleme nach und nach wieder auf. Auf längeren Autofahrten (mehr als drei Stunden) trage ich Windeln um nicht dauernd anhalten zu müssen. Nachts geht es einigermassen, aber es kommt vor, dass ich in einem nassen Bett aufwache. Für mich ist das anlegen einer Windel keine grosse Sache. 

Aber ich finde, dass ich die Sache wieder mal beim Urologen näher abklären sollte. Vor allem auch wegen einer Untersuchung der Prostata. Ein guter Kollege hat sich diese komplett entfernen lassen, weil Krebs diagnostiziert wurde.

Also habe ich bei einer, hier bekannten und seriösen Urologin einen Termin vereinbart. Dabei sagte mir die MPA ich müsse am frühen Morgen kommen und eine volle Blase haben.

Das geht aber bei mir nicht (mehr) ich verliere den Urin beim gehen und bewegen. Als pensionierter ist das kein Problem, ich bleibe am Morgen meistens zu hause oder ziehe mir eine Windel an und gut ist. Mir ist schon klar was die Urologin machen will. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die sich freut, wenn ich in nassen Windeln und leerer Blase da auftauche.
Das ganze ist mir ein wenig peinlich anzusprechen, obschon ich im Alltag ein entspanntes Verhältnis zu mir und Windeln habe.

Also, meine Frage an Euch ist, was macht die Urologie in einem solchen Falle, wie kann man den Blasendruck, Urodynamischen Test durchführen wenn die Blase leer oder fast leer ist?

Hallo,

zuerst einmal: Es ist absolut verständlich, dass dir die Situation etwas unangenehm erscheint, aber du kannst ganz beruhigt sein – für die Urologin und das Assistenzpersonal ist es wirklich völlig egal, ob du ein Hilfsmittel wie eine Windel trägst, und ob diese trocken oder nass ist. Zu solchen Untersuchungen kommen ja in der Regel Menschen, bei denen gesundheitlich eben nicht alles in Ordnung ist – genau dafür sind diese Termine ja da. Viele Patient*innen tragen Hilfsmittel, das ist für das medizinische Personal, Alltag und überhaupt nichts Besonderes.

Zu deiner konkreten Frage bezüglich der vollen Blase: Es kommt darauf an, welche Untersuchung geplant ist. Bei einem Uroflow (Harnflussmessung) ist es tatsächlich wichtig, dass die Blase möglichst voll ist, weil dabei die Miktionsdauer und die Miktionsrate (also wie viel und wie schnell du Wasser lässt) gemessen werden. Hier wird in der Regel erwartet, dass du mit voller Blase erscheinst und dann auf der Toilette im Untersuchungsraum Wasser lässt.

Bei einer Urodynamik sieht das aber anders aus: Hier wird primär der Blasendruck gemessen, dazu werden kleine Katheter in die Blase und manchmal auch in den Enddarm eingeführt. Die Blase wird dann während der Untersuchung über den Katheter mit Flüssigkeit gefüllt, und dabei werden Druck und andere Parameter aufgezeichnet. Das heißt: Es spielt keine Rolle, ob deine Blase beim Eintreffen voll oder leer ist – sie wird im Rahmen der Untersuchung ohnehin gezielt gefüllt. Deine Sorge, mit leerer Blase „falsch“ zu erscheinen, ist also unbegründet.

Mein Tipp: Sprich ruhig offen an, dass du wegen deiner Beschwerden Windeln trägst und dass du Schwierigkeiten hast, mit voller Blase zu erscheinen. Das ist für das Team nichts Ungewöhnliches. Sie werden dich professionell und ohne Wertung behandeln – genau dafür sind sie da.

Alles Gute für deinen Termin!

Gruß
Matti

Hallo InTroubles,

also wenn das der erste Termin ist, wage ich zu bezweifeln das da gleich ein Uroflow gemacht wird. Die übliche Vorgehensweise ist, das eine Urinprobe genommen wird, eine Ultraschall Untersuchung + DRU stattfindet und ggf. noch Blut für einen PSA Test abgenommen wird.

Für die Urinprobe solltest du natürlich piseln können - daher die volle Blase. Aber wenn du Zweifel hast ruf doch einfach noch mal in der Praxis an und erklär denen das Problem. Ggf. kann man - wenn unbedingt notwendig - den (Rest) Harn auch mit einem Katheter für die Untersuchung raus holen.

viele Grüße
Michael

Hallo In Troubles,

ich hatte genau das Problem auch, wenn auch nicht beim ersten Gespräch, aber ich sollte zu einem Termin mit voller Blase kommen, hat nicht geklappt. Dann sollte ich in der Praxis einen Liter Wasser trinken und warten, bis es soweit ist, habe ich dann gemacht und als ich dann Bescheid sagte, war die "spezielle" Toilette nicht frei. Beim Warten ist es dann los gelaufen.
Die Uroflow Messung hat also nicht geklappt. Danach habe ich, aus anderen Gründen den Urologen gewechselt und bin direkt zur UDM für die Diagnose. Uroflow wurde nie wieder verlangt.

Also, ausprobieren, wenn es nicht klappt, geht die Welt nicht unter und die Diagnose kann auch anders gestellt werden.
Es gibt auch Geräte für zu Hause, UIFLOW, muss man aber vermutlich privat zahlen, die kosten für einen Monat ca. 100 Euro.

Viel Erfolg.

Ciajaeg