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Der Kampf gegen den Blaseninfekt

20 Jul 2014 03:20 #1 von its-me-chris
Guten Tag,

das ist mein erster Beitrag in diesem Forum. Ich schreibe, weil ich mir Rat / Hilfe anderer Betroffenen einholen möchte.
Seit 2006, damals war ich 21 leide ich unter einer neurogenen Blasenentleerungsstörung. Heist: Ich muss mich dauernd katheterisieren. Auf regulärem Weg kann ich keinesfalls mehr pinkeln. Höchstens wenn die Blase randvoll ist, oder ich versuche etwas zu pressen. Ansonsten ist der Katheter nun meine einzige Lösung. Damit komme ich mal mehr mal weniger damit klar. Ich schreibe extra "mal mehr mal weniger" weil ich fest davon überzeugt bin, dass niemand 100% damit wirklich klarkommen würde. Die Toilette ist mittlerweile mehr als Routine. Ich halte jegliche Hygienevorschriften ein und konnte damit auch schon sehr viel erreichen. Früher hatte ich DAUERND einen Infekt. Heute habe ich diesen vielleicht 1 mal im Monat. Ehrlich gesagt reicht mir dieser aber auch schon, weil es einfach nur grausam ist. Vor allem kommt es bei mir ziemlich rasch.

Prozedere vor dem Katheterisieren: Hande gründlich waschen, Hände desinfizieren, Penis desinfizieren, mit einer getränkten Kompresse abtupfen, nachsprühen. Danach Katheterisieren. Der nächste Schritt, welchen ich versuche zu vermeiden sind Handschuhe.

So nun bekomme ich,wie bereits beschrieben doch immer wieder Infekte. Und ich weiß langsam nicht mehr wieso. Ich glaube ich habe schon fast alles ausprobiert. Ich trinke Cranberry-Saft, Bärentraubenblätter-Tee, Kamillentee...usw. Auf jeden Fall jedes Mittel welches in seinen Eigenschaften dafür konzipiert ist, dass es helfen kann.

Ich durchstöbere regelmäßig Online-Apotheken nach Medikamente, welche entzündungshemmend wirken. Auch hier wird eine Aufzählung schwierig sein.

Ich weiß, dass es schwierig ist auf die Frage zu antworten, aber: Wie beseitigt Ihr eure Infekte.

Bestenfalls bitte ich um eine Rückmeldung von jemandem mit dem gleichen / ähnlichen Problem.

Danke für die Hilfe

Grüße

Chris

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20 Jul 2014 12:43 #2 von Pamwhy
Hallo Chris,

-lich Willkommen hier bei uns im Forum.

Ich habe auch eine Blasenentleerungsstörung (bis jetzt zwar nicht ganz so schlimm wie bei dir geschildert) und muss auch 1-3 mal am Tag kathetern.

Ich habe jetzt bestimmt das letzte Jahr keine Blasenentzündung mehr gehabt, davor aber öfter bis hin zur Nierenbeckenentzündung.... Ich habe für mich festgestellt, dass es an der Trinkmenge liegt. Trinke ich zu wenig, bzw. ist es noch heiß und ich schwitze und ich habe nicht genug Durchlauf in der Blase (das ist der eigentliche Knackpunkt), dann kann ich zuschauen, wie ich Schmerzen in den Nieren bekomme und dann auch auch die Blase zunehmend gereizt wird.

Als erste Gegenmaßnahme erhöhe ich sofort die Trinkmenge, gerne auch Kaffee, da dieser auch harntreibend wirkt. Ich habe dir hier mal einen Link , den ich gerade gefunden habe....

Blasentee aus der Apotheke habe ich für Notfälle auch im Haus, aber meist reicht die Erhöhung der Trinkmenge bereits aus, so dass ich noch nicht mal sagen kann, was da genau drin ist. Eine Heilpraktikerin hat mir nur mal Schachtelhalm in so einem Fall empfohlen, den habe ich als Tee auch noch da, aber wie gesagt auch ewig nicht mehr verwendet.

Wenn ich merke, dass die Nieren weh tun, lege ich mich auch gerne auf ein Heizkissen zusammen mit dem Trinken reicht das, wenn ich schnell reagiere bei mir mittlerweile meist aus.

Ansonsten habe ich "Combur" Sticks (findest du z. B. in der Online Apotheke) zu Hause, um zu sehen, ob z. B. Leukos oder Protein im Urin drin sind. Nicht jedes Gefühl einer Blasenentzündung hat bereits mit Bakterien zu tun...., andererseits, wenn ich schon welche gemessen habe und dann nach 2-3 Stunden nach intensivem Trinken/ Spülen immer noch welche da sind, bzw. die Werte sich nicht verbessert haben, dann bin ich auch sehr schnell beim Arzt, um ein Antibiotika zu bekommen.

Vielleicht hilft dir das als erstes schon mal weiter....

Bis bald und ganz....

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20 Jul 2014 12:59 #3 von Account auf eigenen Wunsch gelöscht
Hallo Pamwhy,
wenn ich mir die Compur besorge, kann ich selbst feststellen ob ich Bakterien oder Leukozyten im Urin habe. Zweimal wurde bei mir eine Blasenentzündung (angeblich) festgestellt. Bitte schreibe mir, wobei muss ich dabei achten.
Ich werden die Compur morgen besorgen.
Danke, grüße euch
Dezember

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20 Jul 2014 13:29 #4 von Pamwhy
Hallo Dezember,

Matti hatte ja schon mal ausführlich über die Werte des Tests geschrieben.

Seinen Hinweis solltest du unbedingt beachten:

Also: Harnkultur anlegen lassen und Erreger (Bakterie) bestimmen lassen. Dann gezielt behandeln!


Wichtig ist, dass der Test nur eine erste Einschätzung für dich selbst geben kann. Wenn du Leukos misst, kannst du den Verlauf besser nachvollziehen. Sollten die Werte sich nicht bessern, dann ist ein Arztbesuch angesagt, auch wenn es dauerhaft niedrig anzeigt. Solltest du keine Leukos messen, deine Beschwerden sich aber auch nicht bessern, dann suche ebenfalls einen Arzt auf. Gehe nicht davon aus, der Stick zeigt nichts an, dann kann auch nichts da sein....

Wenn Proteine drin sind, dann heißt es laut meinem Hausarzt, dass auch die Nieren betroffen sind, da die Barrierefunktion bei einer Entzündung gestört ist und so auch die größeren Proteine durchkommen.

Es gibt verschiedene Combur Tests, der Combur 5 - Test ist für deine Zwecke eigentlich ausreichend....

Vielleicht brauchst du am Anfang ein bisschen Übung um die Farbwerte abzugleichen. Wenn du dir nicht sicher bist, nicht gleich in Hektik verfallen, mit einem zweiten Stick, bzw. beim nächsten Urin noch mal nachmessen. Ich hatte da bereits viel Erfahrung, da ich jahrelang meinem Bruder die Blutzuckerwerte abgelesen habe, bevor es die Blutzuckermessgeräte gab ....

Falls du merkst, dass du da zu viele Schwierigkeiten hast, dann solltest du die Messungen auf alle Fälle wieder bei deinem Arzt durchführen lassen....

Ansonsten steht alles im Beipackzettel.

Bis dann und ganz....

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20 Jul 2014 14:00 - 20 Jul 2014 14:01 #5 von Sebald
Hallo,

auch ich katheterisiere. So um die dreimal pro Tag. Ich nehme:

3 x 2 St Methionin 500 mg

Dieses Mittel säuert den Harn so an, dass Bakterien keinen Nährraum darin finden.

Hersteller gibt es viele. Da ist es eigentlich egal, wen man nimmt. Das Mittel gibt es mal wieder nicht auf Rezept, man muss es also selber zahlen.

Keimfrei bekommt man den Urin natürlich nie. Auch bei mir schlägt eigentlich immer das Nitrit-Feld rot aus, wenn ich den Teststreifen nutze. Aber die Infekte haben doch nachgelassen.

Beste Grüße,
Sebald

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20 Jul 2014 20:41 #6 von its-me-chris
Guten Tag,

erst mal vielen Dank für die vielen Tips. Ich kannte schon viel, merke aber der Therapieraum endet wohl doch nicht so schnell.

Heute brennt es wieder furchtbar bei mir. Auch ich merke, dass wenn ich zu wenig durchlauf habe, probleme bekomme. Das mit dem Durchlauf lässt sich aber schwierig steuern. Mal trinke ich 2 Liter und merke erst in ein paar Stunden etwas. mal trinke ich nur nen kaffee und muss fast gleich auf die toilette. Zu oft auf die Toilette gehen ist meiner Meinung nach auch ein Risiko. Viel zu sehr besteht die gefahr sich wieder was "hinunterzuschieben". Eine Kompresse verwende ich, um die Fusseln der Unterwäsche, welche zwangsläufig immer am Genital hängen bleiben restlos zu entfernen.

was ich bis heute benutzte bzw benutze:

Angocin, Brennesseltee, Bärentraubenblätter-Tee, Schalmhachtelkraut, Cranberry-Saft, Cranberry-Tabletten, Viel Vitamin C, Rowatinex, Goldrute (Tablette oder Tee) kolloidales Silber, Urovaxom, Symbio-Flor2. und weiteres Zeugs, was auf dem gleichen Prinzip aufbaut (Körper impfen, Substanzen mit antibiotischer Wirkung, ansäurung des Urins)

Letztlich hilft nur viel trinken, aber bei der Hitze, hat man Ratz fatz wieder eine Entzündung, da wie bereits beschrieben der Durchlauf fehlt.

Derartige Teststreifen kannte ich noch nicht, weiß aber auch nicht was von halten soll, weil: Entweder ich habe Eiweißflocken im Urin und es brennt (Entzündung) oder es Brennt ohne Eiweißflocken (Reizung) oder der Urin ist zu konzentriert.

Jetzt mal abgesehen von der Blasenentzündung merke ich auch schmerzen im Damm-Bereich nach Überanstrengung. Die schmerzen kommen zustande, da der Katheter wohl dauernd etwas die Harnröhre reizt. Auch tut mir manchmal die Prostata weh. Alles ist bei mir unter Untersuchung. Es wird weder schlechter noch besser.

Was oft die meisten schmerzen mit sich bringt ist eine Errektion des Penis. Seltsamerweise funktioniert das nach einem Tumor im Rückenmark dennoch, wenn auch nur sehr eingesschränkt. Ich würde lieber tauschen und stattdessen normal pinkeln können :P Soviel Sarkasmus muss sein :dry: Ärzte und ich können sich die Schmerzen im Damm-Bereich und um die Prostata herum nur durch eine Reizung des Katheters erklären.

Gänzlich habe ich viele Katheter ausprobiert. Die besten sind für mich die Sauer-Katheter IQath mit Gelbeutel.

Was ich auch merkte: Hygiene ist alles. Wenn die Toilette schon von der Ferne unhygiensich aussieht weiß ich sofort: Oh oh. das gibt Probleme.

Gänzlich komme ich mit all diesen Umständen sehr gut klar. Dennoch: Das ist eine extreme Einschränkung, welche sich durch das ganze leben zieht. Meine Hoffnung liegt jetzt ganz dabei, dass ich versuche wenigstens keine Schmerzen mehr zu haben. Weggehen tue ich noch, wenn auch nur an die Lokalitäten welche eine saubere Toilette versprechen. In jedem anderen Fall, ich habe es oft Probiert: KEINE CHANCE. Bitte schreibt mir doch wie ihr damit umgeht und ob ihr änliche Probleme habt.

Grüße Christian.

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20 Jul 2014 21:21 - 20 Jul 2014 21:23 #7 von matti
Hallo,

mir sind zwei Produkte bekannt, die sich von anderen Produkten durch eine Vorlaufspitze und Einführhilfe unterscheiden und speziell die Gefahr von Infektionen minimieren sollen.

Der Advance Katheter von Hollister und der Simplycath von Uromed haben eine spezielle Einführhilfe.

Uromed schreibt auf seiner Webseite:

Ziel: Infektvermeidung

Ein bestehendes Problem beim Katheterisierungsvorgang ist die Einschleusung von Keimen, die beim Vorschieben des Katheters in die Blase gelangen. Der überwiegende Teil dieser Keime befindet sich auf den ersten 1,5 cm des Harnröhreneingangs. Dieser Bereich wird mit der Vorlaufspitze des »SIMPLYCATH®« überbrückt, so dass das Risiko einer Keimeinschleusung erheblich reduziert und Harnwegsinfektionen deutlich vermindert werden.


Hilfreich könnte auch die Verwendung eines Komplettsystems sein. Ein Beutel ist gleich integriert. Dadurch hat man ein "geschlossenes" System, was ebenfalls die Gefahr der Keimeinschleusung reduzieren dürfte. Die zwei schon genannten Systeme bieten ein solches Komplettsystem. Zudem hat auch die Firma Coloplast mit dem Speedycath ein Komplettsystem im Sortiment.

Infos:

Hollister
Uromed
Coloplast

Vielleicht ein Ansatz.

Matti

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20 Jul 2014 22:49 #8 von Pamwhy
Hallo Christian,

ja das sind schon Einschnitte ins Leben...., ich habe meine Diagnose jetzt zwei Jahre, komme aber ganz gut damit zurecht. Wahrscheinlich auch deshalb weil es mittlerweile so gut läuft, vielleicht hängt das auch nur damit zusammen, dass wir Frauen einen kürzeren Weg zur Blase haben, aber vielleicht auch damit, dass wir hier so ein gutes Forum haben, in dem man von vielen engagierten Mitgliedern jede Unterstützung bekommt, die man benötigt....

Bei dir ist es natürlich noch mal schwieriger. Ich katheter meist zu Hause oder bei Freunden, auf öffentliche Toiletten musste ich bis jetzt noch nicht zurückgreifen, da bei mir noch meist viel spontan funktioniert. Das öffentlichste war 1012 als ich eine OP im alten Krankenhaus hatte und es dort nur Toiletten auf dem Stockwerk hatte. Aber zu manchen anderen öffentlichen Toiletten sind das natürlich Welten....

Aber ich kann natürlich nicht sagen, ob es so gut bleibt.... von daher bin ich immer daran interessiert, wie andere mit dem Kathetern umgehen....

Um die Trinkmenge zu halten habe ich mir angewöhnt ein Weizenglas mit einer Saftschorle hinzustellen, ist es leer (jippi, ein halber Liter intus ;)), dann richte mir gleich das nächste. Ein (offenes) Glas mit Trinken hat eine andere Signalwirkung als eine Flasche die so in der Gegend rumsteht....., die kann man leichter ignorieren.... :P
Manchmal sind es die kleinen Tricks, die einen weiterhelfen B)

Bis demnächst und ganz...

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20 Jul 2014 22:55 - 20 Jul 2014 23:01 #9 von matti

Um die Trinkmenge zu halten habe ich mir angewöhnt ein Weizen(bier!)glas mit einer Saftschorle hinzustellen...


Warum wird dem Glas nicht seine eigentliche Zweckbestimmung zugetan? :P So ein Glas hat auch seinen Stolz.

Zudem hast du dich verdammt gut gehalten (ob dies am Bierverzicht liegt?)

Das öffentlichste war 1012 als ich eine OP im alten Krankenhaus hatte


Du hast einen Rechtschreibfehler. Es müsste lauten. "Als die "Alte" eine OP im Krankenhaus hatte..."

Immerhin hatten die schon vor über 1000 Jahren Toiletten auf dem Stockwerk.

(ach ja, hiermit Kennzeichne ich diesen Beitrag als Ironie). (Ironie!)

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21 Jul 2014 00:28 - 21 Jul 2014 00:30 #10 von Pamwhy


Du hast ja so recht, ich war schon ziemlich müde als ich den Beitrag geschrieben habe. Ich find es jedenfalls sehr lustig.....



Weizenbier ist sehr lecker, hat aber ziemlich viel Kalorien (ich habe ja mittlerweile 14 Kilo abgenommen und da gehe ich kein Risiko ein ;))...., außerdem brauche ich tagsüber einen klaren Kopf... Ich finde die Größe nur sehr praktisch.....

Das Gehüpfe löst vielleicht noch ein paar lustige Schreibfehler aus... ;)

Bis bald und ganz.....

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