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Nervöse Blase/Blase ständig voll

31 Aug 2022 11:38 #1 von Jana89-1
Hallo ihr lieben,

mich plagt schon seit Jahren dasselbe Problem und ich bin, wie viele andere hier, am Ende meines Lateins angekommen.

Eigentlich habe ich eine sehr starke Blase aber auch nur wenn sie ‚normal‘ funktioniert. Es gibt in unregelmäßigen Abschnitten immer wieder Tage und Wochen da beschließt meine Blase mir das Leben schwer zu machen: sie füllt sich wieder kaum das ich auf Toilette war und der Drang steigt plötzlich an. Dann habe ich besser schnell eine Toilette in der Nähe wenn ich unterwegs bin; bin ich zu Hause oder im Büro bzw an einem Ort, wo dann eine Toilette auch in der Nähe ist, kann ich auch diesen plötzlich Drang ewig standhalten. Das erste Mal ist es mit 14 gewesen. Ich bin 33 und habe das Problem immer wieder.

Dann habe ich dieses Problem wieder monatelang nicht und meine Blase verhält sich wie jede normale andere Blase auch. Ich gehe auf Toilette und es ist gut, stunden später setzt langsam der Harndrang ein aber er ist ganz normal und stört mich auch nicht. Aber im Kopf beschäftigt mich es eigentlich ständig.

Mein Problem… ist das ich mich nach all den Jahren in einen Teufelskreis reingesetzt habe. Dadurch das ich nicht weiss was es auslöst und es so unregelmäßig kommt geht vor allem das Kopfkino ‚was wenn…?‘ los. Was wenn es auf Reisen passiert, was wenn ich Ubahn fahre, was wenn ich im Stau stehe.

Fast 3 Jahre hatte ich tatsächlich auch meine Ruhe und jetzt fängt es wieder an zu nerven. An meiner beruflichen Situation oder meinem Privatleben hat sich nichts verändert. Ich finde einfach keinen gemeinsamen Nenner.

2016 wurde eine Dermoidzyste diagnostiziert und entfernt. Seitdem ist es auch nicht besser geworden, manchmal eher schlechter weil ich das Gefühl habe, der Unterleib wurde erst recht gestresst durch die OP. Eine Blasenspiegelung hat kein Ergebnis bekommen ausser das meine Blase einwandfrei funktioniert. Beim Nephrologen wurde auch nichts gefunden und Diabetes sowie Schilddrüsse ist auch ok.

Ich bin trotzdem an einer psychischen Grenze angekommen. Ich richte meinen Alltag danach wie meine Blase funktioniert. Spontane Reisen lösen oft Panik aus weil die Blase könnte ja wieder alles vermiesen, die Angst, das es doch mal in die Hose geht… ich glaube bald, es gibt garnicht mehr die Möglichkeit, das es wieder normal wird. Aber vielleicht gibt es eine Möglichkeit das ich besser damit umgehen kann?

Ich beneide jeden dessen Körper sich nicht permanent in den Weg stellt. Oft bleibe ich lieber zu Hause anstatt mir den Stress anzutun, mich mit meiner Blase zu beschäftigen.

Natürlich ist mir auch schon die Idee gekommen das es die Hormone sind. Aber da ich auch Migränepatientin bin und auch die Migräne gern ähnliche Situationen was die Blase angeht auslöst kann a) keine Pille nehmen und b) gibt es dann erst recht kein ‚Muster‘ das ich erkennen könnte.

Hat vielleicht jemand schon ähnliche Erfahrungen gemacht? Hat etwas bei euch geholfen?

Danke an alle, die bis hierher gelesen haben und sich die Zeit genommen haben!

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31 Aug 2022 12:08 - 31 Aug 2022 13:10 #2 von iris-gabi
Hallo,

wurde denn, wenn das Problem mit dem schnellen Harndrang besteht, schon mal der Urin kontrolliert, ob da nicht ein Harnwegsinfekt dahinter liegt?

Lieber Gruß von Iris

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31 Aug 2022 12:23 #3 von Jana89-1
Hallo Iris,

ja, wurde — mit Katheterurin ebenfalls — jedes Mal unauffällig.

Liebe Grüsse,
Jana

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31 Aug 2022 13:46 #4 von MichaelDah
Hallo Jana,

so wie du das beschreibst kann das auch psychisch sein. Bitte verstehe das jetzt nicht falsch - das ist auch eine ernstzunehmende Ursache. Du sagst ja selber - wenn zu Hause oder im Büro eine Toilette in der Nähe ist kannst du es gut aushalten nur unterwegs bekommst du Panik. Prinzipiell spielen da möglicher weise zwei Dinge eine Rolle: Angst und Bewegung. Wenn du dich bewegst -also z.B. läufst wird Druck auf die Blase ausgeübt. Das bekommst du dann im als ersten Hinweis auf einen höheren Füllstand „gemeldet“. Dann setzt die Angst ein - und die sorgt dafür das es richtig schlimm wird, denn du fängst an auf jedes Zucken deiner Blase zu hören und dich darauf zu konzentrieren was sie gerade tut. Es könnte ja schief gehen wenn du jetzt nicht gleich eine Toilette findest.

Die gute Nachricht - wenn ich das richtig verstanden habe ist es das bislang ja noch nicht schief gegangen. Das solltest du erstmal als positive Erinnerung mitnehmen - denn es bedeutet: Du kannst es kontrollieren. Um mit dem konkret einsetzten Drang besser umzugehen zu können würde ich etwas experimentieren.

Ein Trick über so eine Drang Attacke drüber weg zu kommen besteht darin sich körperlich abzulenken. Was bei mir wenigstens manchmal funktioniert ist mir im stehen die Achillessehne zu massieren. Dadurch das du Balance halten musst, ist dein Gehirn erstmal mit etwas anderem beschäftigt und der Drang verschwindet. Am Ende kann man da sehr erfinderisch sein - wichtig ist halt nur das die Aufmerksamkeit auf etwas anderes gelenkt wird - möglichst mit einer körperlichen Aktion die motorische Geschicklichkeit verlangt.

Sonst gibt es auch noch die Möglichkeit den Drang mit Medikamenten zu dämpfen. Das würde ich in deinem Fall allerdings nicht unbedingt raten, denn zum einen gibt es da Nebenwirkungen und zum anderen wirken die Medikamente nicht sofort, sondern mitunter erst nach drei oder vier Wochen.

Besser ist es sicher einen Weg zu finden mit dem Drang umzugehen und die Sicherheit zu bekommen das man es noch gut bis zur Toilette aushalten kann ohne das es in die Hose geht. Wenn du da eine Möglichkeit gefunden hast, dann ist die Angst auch nicht mehr so groß das es schiefgehen könnte und die ganze Sache normalisiert sich hoffentlich wieder.

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31 Aug 2022 15:45 #5 von stephanw
Hallo Jana,

ich möchte mich Michaels Kommentar weitestgehend anschließen. Es klingt mir auch sehr nach einer psychischen Verstärkung der Grundproblematik. Ggf. kann Dir neben den Vorschlägen von Michael zusätzlich eine psychtherapeutische Verhaltenstherapie helfen, dass Du besser mit deinen Ängsten umgehen kannst. Evtl. würde es außerdem helfen, wenn Du als Art "Versicherung" Inkontinenzvor-/einlagen verwendest wenn Du außer Haus gehst. Die können Dir zusätzliche mentale Sicherheit geben, das -falls wirklich mal ungewollt Urin abgehen sollte- dieser Unfall dich nicht öffentlich z.B. in der Arbeit bloss stellt. Man sollte nicht die Psyche unterschätzen, man bewegt sich da schnell in einem Teufelskreis, gerade wenn das Problem Deinen Handlungsradius immer mehr auf Dein zu Hause beschränkt.

Grüße
Stephan

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31 Aug 2022 15:55 #6 von Johannes1956
Hallo, Jana! Hast du schon einmal die Mengen gemessen, wieviel du bei einem solchen Harndrang urinierst? Ist es wenig oder viel? Nimmst du entwässernde Medikamente , Herzmedikamente?

Wie oft entleerst du deine Blase in 24 Stunden, wie ist es in der Nacht?

Wurde schon eine Hormonuntersuchung zusätzlich zu den Schilddrüsenhormonen gemacht?

Das sind jetzt einmal so Fragen, die mir einfallen, aber vielleicht ist das schon alles geklärt.

Ansonsten empfiehlt sich ein Beckenbodenzentrum und auch die Wirbelsäule sollte angesehen werden.

Alles Gute

Johannes

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31 Aug 2022 16:01 - 31 Aug 2022 16:03 #7 von matti
Hallo Jana,

auch schließe mich dem meisten Worten an.

Mir ist beim Lesen deines Beitrags aber bereits im ersten Abschnitt etwas aufgefallen.

Du schreibst:

Es gibt in unregelmäßigen Abschnitten immer wieder Tage und Wochen da beschließt meine Blase mir das Leben schwer zu machen: sie füllt sich wieder kaum das ich auf Toilette war und der Drang steigt plötzlich an.


Gerade das "sie füllt sich wieder, kaum das ich auf Toilette war" könnte ein Hinweis auf Restharn sein. Restharn bedeutet, dass sich deine Blase nicht vollständig entleert. Es wäre also möglich, dass es gar nicht zur schnellen Füllung kommt, sondern der zurückgebliebene Urin sehr schnell wieder Drang auslöst. Die Ursachen und Gründe für Restharn sind dabei mannigfaltig und können neben organischen und neurologischen Ursachen und Gründen eben auch in der Psyche begründet sein.

Du solltest durch einen Facharzt einmal auf Restharn prüfen lassen.

Gruß
Matti
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31 Aug 2022 20:30 #8 von Shaun
Hallo Jana,

mich plagt eventuell ein ähnliches Problem wie Dich, eine überaktive Blase, die jedoch ohne
Medikamente und ohne den jetzt implantierten Schrittmacher sehr häufig einen ständige Harndrang meldete,
auch wenn sie wirklich leer oder nur minimal gefüllt war. Anfänglich wurde ebenfalls eine gynäkologische Ursache in Form von Myomen, die auf die Blase drückten, vermutet, die Problematik verbesserte sich jedoch nicht trotz OP.
Nach verschiedenen Medikamenten, die etwas halfen, deren Wirkung aber nicht dauerhaft blieb, habe ich mich dann für die Implantation des Schrittmachers entschieden. Mit diesem muss ich auch weiter noch häufiger als normal zur Toilette, aber der Dauerharndrang ist viel besser. Dass ich trotz Harndrangs, der auch immer schneller wieder kommt als "normal", kann ich ebenso wie Du noch lange aushalten. Wenn es zu doll drückt, muss ich mich dann häufig auch sehr beeilen. Und mein Trinkverhalten richtet mich sich sehr an mein Unterwegsein. Zum Glück kann ich aber wieder arbeiten, wo ich auch in geringen Mengen unterwegs sein muss.
Ich schreibe dies, da ich ich Dich ermutigen möchte, nicht aufzugeben, wirklich verständnisvolle Ärzte zu finden.
Ich bin kein Medikamentenfan, aber sie brachten bei mir wenigstens eine Zeitlang Entspannung.
Es gibt wohl die idiopathische überaktive Blase, mit unklarer Ursache.
Ob die Psyche immer eine Rolle als Ursache spielt, wage ich zu bezweifeln. Dass die Psyche als Auswirkung dadurch jedoch leidet, ist dagegen wohl klar.

Alles Gute wünscht Shaun

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