Frage Blasen-entleerungsstörung

Hallo zusammen
Ich heiße Sabine bin 63 Jahre alt und habe eine Blasenentleerungsstörung.Das heisst ich muss mich seit März diesen Jahres selbstkatheterisieren. Ich habe mich mit dieser Sache allmählich arrangiert aber hoffe doch das es irgendwann wieder besser wird.Mir wurde jetzt Beckenbodengymnastik verordnet über 3 Monate .Hat jemand Erfahrung damit gemacht?
Liebe Grüße Sabine

Hallo Sabine,

da sich noch keiner gemeldet hat heiße ich dich erstmal herzlich willkommen hier im Forum. Der Punkt Beckenbodengymastik und Entleerungsstörung ist tatsächlich etwas komplexer. Die Frage ist halt was damit erreicht werden soll. Wenn parallel auch eine Speicherstörung vorliegt - z.B. eine Belastungsinkontinenz kann normales Beckenbodentraining viel Sinn machen. Wenn „nur“ die Speicherstörung vorhanden ist, kommt es auf die Ursache der Störung an.

Es gibt Fälle wo so eine Störung durch eine Überanspannung / Verspannung des Beckenbodens hervorgerufen wird. In dem Fall können bestimmte Entspannungsübungen hilfreich sein. Allerdings braucht es dazu Anleitung und die ist leider nicht ganz einfach zu finden, weil die meisten Physiotherapeuten nur zur Behandlung der Beckenbodenschwäche ausgebildet sind.

Was ist denn die Ursache deines Problems?

Viele Grüße
Michael

Hallo Michael!
Vielen Dank für Deine Antwort. Ich bin letztes Jahr operiert worden da ich eine Blasensenkung hatte und danach fingen die Probleme an das ich ständig Blasenentzündungen hatte und daraufhin wurde beim Urologen festgestellt das ich meine Blase nicht mehr komplett entleeren kann. Ich war im Juni in der Uniklinik zur Blasendruckmessung und dort sagte mir der Arzt das meine Blase einen guten Druck aufbaut aber er vermutet das es am Beckenboden liegt .Ich soll jetzt 3 Monate Gymnastik durchziehen und dann gucken ob sich der Zustand gebessert hat oder nicht. Aber Du hast Recht die Physioterapeuten sind mit meinem Problem etwas überfordert. Ich mache jetzt Beckenbodengymnastik aber ob es wirklich hilft weiß ich nicht.Die vom Pflegedienst sagten mir wenn da unten operiert wird bleibt meistens immer was hängen.
Lg Sabine

Hallo Sabine
Ich war erst vor kurzen auf REHA und habe dort mitbekommen, dass es ein Gerät gibt, schaut aus wie ein Fahrrad, dort wird genau angezeigt, ob man Beckenbodentraining richtig macht. Kann nicht sagen wie das funktioniert, da ich es ja nicht brauche, aber für mich war das neu. Vielleicht findest du einen Therapeuten, der so etwas hat.

Mich

Hallo Sabine, ich habe auch eine Blasen-entleerungsstörung und mir wurde eine sogenannte IVES Teraphie empfohlen.
Ich weiß nicht ob es bei dir helfen würde aber vielleicht sprichst du mit einem Spezialisten darüber. Bei mir nach drei Monaten hat sich Restharn etwas reduziert. Jetzt habe ich die Teraphie verlängert in der Hoffnung, dass es noch etwas besser wird. Ich muss leider immer noch selbst Kathetern benutzen und hoffe sehr dass ich irgendwann lassen kann. Mit dem Beckenboden Training habe ich Erfahrung gemacht, dass, wenn die Muskeln schon so wie so zu sehr angespannt sind, macht es alles noch schlimmer. Jetzt versuche ich Entspannungsübungen für den Beckenboden und es scheint besser zu wirken. Man muss leider viel selbst ausprobieren und schauen was hilft, jeder Körper ist anders und reagiert anders. Ich wünsche dir viel Erfolg und schnelle Besserung!

Hallo Sabine,

sorry für die späte Antwort. Wenn die Probleme in Verbindung mit einer OP aufgetreten sind, macht es manchmal Sinn noch mal genauer zu schauen. Die Frage woran das Problem liegt wurde ja durch die Urodynamische Untersuchung prinzipiell beantwortet (Obstruktion). Die Frage ist halt wo die Obstruktion her kommt. Eine Möglichkeit ist tatsächlich ein verspannter Beckenboden. Eine andere wäre, dass z.B. bei 
einer TVT OP das Band möglicherweise zu straff eingesetzt wurde (das kann - insbesondere wenn die OP in Vollnarkose durchgeführt wird - schon mal passieren).

Wurde denn nach der OP mal eine Harnröhrenspieglung gemacht? Wenn du eine TVT OP hattest, und das Band tatsächlich zu straff ist, bringt das BB Training leider garnichts. In so einem Fall muss das schnellstmöglich korrigiert werden, denn je besser das Band mit dem Körper verwächst desto schwieriger wird es später das dann operativ zu korrigieren.

Ich würde da an deiner Stelle noch mal nachhaken und jetzt nicht erstmal 3-Monate mit dem Training verstreichen lassen. Was das Training angeht, kannst du auch versuchen selbst den Beckenboden abzutasten. Wenn sich die Muskeln hart anfühlen und kein großer Unterschied zwischen Anspannung und Entspannung zu ertasten ist, dann ist es möglicherweise tatsächlich ein Beckenboden Problem. Wenn der Unterschied zwischen Anspannung und Entspannung gut zu ertasten ist und du die Muskeln gut entspannen kannst, so das sie sich weich anfühlen liegt das Problem mit hoher Wahrscheinlichkeit an einer anderen Stelle.

In diesem Fall würde ich noch mal ein Termin bei der Urologin/Gynekologin machen, und darum bitten, das genau untersucht wird wo die Obstruktion her kommt.

Viele Grüße 
Michael