Frage Harnverhalt und Prostata
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2 Wochen 6 Tage her #52681 von Papadonkey
Harnverhalt und Prostata wurde erstellt von Papadonkey
Hallo zusammen,
Hier mal meine Geschichte, die mich zu diesem Forum gebracht hat.
Ich bin 55 und habe seit ich denken kann, einen ziemlich schwachen Harnstrahl.
Von einem echten "Strahl" konnte man bei mir nie reden. Da es mich nie wirklich gestört hat und alle Untersuchungen nie was gebracht haben, habe ich bis jetzt, 55, damit gelebt.
Dann hatte ich vor sechs Wochen, Samstag Nachts, einen akuten Harnverhalt. Ja, ich hatte schon einige Zeit vorher bemerkt, dass mein eh schon schlechtes Wasserlassen, noch schlechter wurde, habe aber gedacht, das würde sich, wie immer, wieder legen...
Der Notarzt konnte keinen Katheter legen er kam nur bis zur Postata, so seine Aussage.
Alle Kliniken mit Urologie übervoll, also mit RTW und abartigen Krämpfen in eine weiter entfernte Klinik.
Die (sehr junge) Assistenzärztin kam zuerst auch nicht durch, nach einer ziemlich schmerzhaften Aktion und mehreren Telefonaten konnte sie einen sehr dünnen Katheter mit einer Drahtvorlage legen.
Am nächsten Tag Ultraschall von Nieren, Blase, Prostata, Prostata Tastuntersuchung (etwas vergrößert),..., alles ok!
Alles deutete zuerst auf eine Striktur hin.
Da die aber keine Zeit und keinen Platz hatten, wurde ich schon einen Tag später in der Früh ohne jede Erklärung in die Handhabung der Katheters usw "rausgeworfen".
Es wurde noch der 12er Katheter durch einen 14er ersetzt, weil der 12er rausrutschte.
Danach zweieinhalb Wochen mit dem Katheter, da kein Termin bei Urologen in der Region zu bekommen.
Erklärt, wie ich mit Katheter, Beutel usw umgehen muss und eine "Erstaustattung" gegeben, hat mir unser hiesiges, sehr gutes Sanitätshaus.
Beim Urologen wieder Ultraschall von Nieren, Prostata, Blase, und manuelle Prostatauntersuchung. Alles in Ordnung, Blase Gott sei Dank keine Vergößerung, außer beim Tasten Prostata leicht vergrößert.
Und jetzt der Grund für meinen langen Text. Der Urologe sagte zu mir, dass eventuell durch meine, von Haus aus enge Harnröhre, eine unbemerkt gebliebene Entzündung und die leicht vergößerte Prostata das verursacht haben könne. Und dass sich der Schließmuskel so verkrampft hat, dass da kein Durchkommen mehr war.
Ich hatte tatsächlich ein paar Tage vorher Schmerzen auf Höhe der Nieren auf der linken Flanke. Zuerst dachte jeder an Nierensteine, aber es sind keine da.
Er sagte mir auch, dass der Katheter jetzt für mich arbeiten würde, denn der würde die Harnröhre aufweiten, einfach durch die Bewegungen und Druck. Ich musste dann nochmal zwei Wochen warten, bis zur Blasenspiegelung (Alles OK, Prostata leicht gereizt und vergrößert)
Vielleicht für Mitleser, die soviel Panik vor der ersten Blasenspiegelung haben wie ich
Ich dachte, der kommt mit dem "dicken" Endoskop nie da rein, wenn schon ein relativ dünner Katheter so Probleme macht.
Von wegen, das "flutschte" einfach.
Er hat dann einen VIER! Nummern (14 auf 18) größeren Katheter probiert! (Ich auch schon wieder Panik, als ich den "Schlauch gesehen habe...)
Und das ging völlig problemlos!
Das war ein anderer Urologe, ein sehr ruhiger, älterer Herr.
Der meinte dann, dass er sehen könne, dass die Kollegin Probleme hatte, Blase und Harnleiter sehen aber gut aus, keine Weitung der Blase, keine sichtbare Verdickung der Blasenmuskulatur. und dass die Harnröhre jetzt schon erheblich weiter ist, als sie zu dem Zeitpunkt gewesen sein muss. Ich solle den dicken Katheter jetzt nochmal drei Wochen drin lassen, mit einem Katheterventil meine Blasenfunktion steuern/kontrollieren und es könnte sein, dass die Harnröhre auf "natürlichem" Weg geweitet wurde, die Harnröhre abheilen kann und auch (für eine Weile) nicht mehr viel enger wird, wenn der Katheter weg ist.
Die Prostata sei in Ordnung, nur eben tatsächlich nach innen gutartig vergrößert, was, in Verbindung mit meiner eh engen Harnröhre das Ganze ausgelöst haben könnte.
Ich bekomme jetzt Medikamente dagegen und beide Urologen glauben, dass es nach der Katheterentfernung wieder "Laufen" könnte.
Nun meine Fragen ans Forum, weil einen der Urologen ohne Termin an Telefon zu bekommen, wegen "Fragen", ist fast unmöglich.
Hat jemand schon mal fast sieben Wochen einen Harnröhrenkatheter gehabt?
Musstet Ihr das Wasserlassen neu "lernen", oder hat das Ganze wieder "automatisch" funktioniert?
Seit ich das Ventil verwende, fühlt sich alles fast "normal" an. Ich merke, wenn sich die Blase füllt, die Menge passt gefühlsmäßig auch, ich spüre sogar, wie der Blasenschließmuskel "arbeiten" möchte, geht ja nicht, wegen Katheter.
Zweite Frage:
Ich muss noch bis zum 18.11. warten, dann kommt der Katheter in der Früh raus und am Nachmittag soll eine weiter Sonografie gemacht werden.
Ich gebe zu, ich habe ziemlich Panik. Der Katheter ist irgendwie "mein Freund". Ich komme gut klar, habe bis jetzt keinerlei Probleme damit. Klar, längeres Sitzen ist problematisch, da drückt es ganz schön nach einer Weile. Aber wenn ich an die Nacht des Harnverhaltes denke, kriege ich das Schwitzen.
Andererseits sage ich mir immer, dass ich ja jetzt weiß, auf was ich achten muss und wäre ich ein paar Tage vorher, unter Tags in unser Krankenhaus, da haben die tagsüber eine urologische Belegarztpraxis, oder in meine Arbeitsort, da haben die eine große Urologische Abteilung 24/7, hingegangen, wäre es vermutlich nicht so massiv gewesen.
Kennt das jemand? Wie seid Ihr damit umgegangen?
LG
Michael
Hier mal meine Geschichte, die mich zu diesem Forum gebracht hat.
Ich bin 55 und habe seit ich denken kann, einen ziemlich schwachen Harnstrahl.
Von einem echten "Strahl" konnte man bei mir nie reden. Da es mich nie wirklich gestört hat und alle Untersuchungen nie was gebracht haben, habe ich bis jetzt, 55, damit gelebt.
Dann hatte ich vor sechs Wochen, Samstag Nachts, einen akuten Harnverhalt. Ja, ich hatte schon einige Zeit vorher bemerkt, dass mein eh schon schlechtes Wasserlassen, noch schlechter wurde, habe aber gedacht, das würde sich, wie immer, wieder legen...
Der Notarzt konnte keinen Katheter legen er kam nur bis zur Postata, so seine Aussage.
Alle Kliniken mit Urologie übervoll, also mit RTW und abartigen Krämpfen in eine weiter entfernte Klinik.
Die (sehr junge) Assistenzärztin kam zuerst auch nicht durch, nach einer ziemlich schmerzhaften Aktion und mehreren Telefonaten konnte sie einen sehr dünnen Katheter mit einer Drahtvorlage legen.
Am nächsten Tag Ultraschall von Nieren, Blase, Prostata, Prostata Tastuntersuchung (etwas vergrößert),..., alles ok!
Alles deutete zuerst auf eine Striktur hin.
Da die aber keine Zeit und keinen Platz hatten, wurde ich schon einen Tag später in der Früh ohne jede Erklärung in die Handhabung der Katheters usw "rausgeworfen".
Es wurde noch der 12er Katheter durch einen 14er ersetzt, weil der 12er rausrutschte.
Danach zweieinhalb Wochen mit dem Katheter, da kein Termin bei Urologen in der Region zu bekommen.
Erklärt, wie ich mit Katheter, Beutel usw umgehen muss und eine "Erstaustattung" gegeben, hat mir unser hiesiges, sehr gutes Sanitätshaus.
Beim Urologen wieder Ultraschall von Nieren, Prostata, Blase, und manuelle Prostatauntersuchung. Alles in Ordnung, Blase Gott sei Dank keine Vergößerung, außer beim Tasten Prostata leicht vergrößert.
Und jetzt der Grund für meinen langen Text. Der Urologe sagte zu mir, dass eventuell durch meine, von Haus aus enge Harnröhre, eine unbemerkt gebliebene Entzündung und die leicht vergößerte Prostata das verursacht haben könne. Und dass sich der Schließmuskel so verkrampft hat, dass da kein Durchkommen mehr war.
Ich hatte tatsächlich ein paar Tage vorher Schmerzen auf Höhe der Nieren auf der linken Flanke. Zuerst dachte jeder an Nierensteine, aber es sind keine da.
Er sagte mir auch, dass der Katheter jetzt für mich arbeiten würde, denn der würde die Harnröhre aufweiten, einfach durch die Bewegungen und Druck. Ich musste dann nochmal zwei Wochen warten, bis zur Blasenspiegelung (Alles OK, Prostata leicht gereizt und vergrößert)
Vielleicht für Mitleser, die soviel Panik vor der ersten Blasenspiegelung haben wie ich
Ich dachte, der kommt mit dem "dicken" Endoskop nie da rein, wenn schon ein relativ dünner Katheter so Probleme macht.
Von wegen, das "flutschte" einfach.
Er hat dann einen VIER! Nummern (14 auf 18) größeren Katheter probiert! (Ich auch schon wieder Panik, als ich den "Schlauch gesehen habe...)
Und das ging völlig problemlos!
Das war ein anderer Urologe, ein sehr ruhiger, älterer Herr.
Der meinte dann, dass er sehen könne, dass die Kollegin Probleme hatte, Blase und Harnleiter sehen aber gut aus, keine Weitung der Blase, keine sichtbare Verdickung der Blasenmuskulatur. und dass die Harnröhre jetzt schon erheblich weiter ist, als sie zu dem Zeitpunkt gewesen sein muss. Ich solle den dicken Katheter jetzt nochmal drei Wochen drin lassen, mit einem Katheterventil meine Blasenfunktion steuern/kontrollieren und es könnte sein, dass die Harnröhre auf "natürlichem" Weg geweitet wurde, die Harnröhre abheilen kann und auch (für eine Weile) nicht mehr viel enger wird, wenn der Katheter weg ist.
Die Prostata sei in Ordnung, nur eben tatsächlich nach innen gutartig vergrößert, was, in Verbindung mit meiner eh engen Harnröhre das Ganze ausgelöst haben könnte.
Ich bekomme jetzt Medikamente dagegen und beide Urologen glauben, dass es nach der Katheterentfernung wieder "Laufen" könnte.
Nun meine Fragen ans Forum, weil einen der Urologen ohne Termin an Telefon zu bekommen, wegen "Fragen", ist fast unmöglich.
Hat jemand schon mal fast sieben Wochen einen Harnröhrenkatheter gehabt?
Musstet Ihr das Wasserlassen neu "lernen", oder hat das Ganze wieder "automatisch" funktioniert?
Seit ich das Ventil verwende, fühlt sich alles fast "normal" an. Ich merke, wenn sich die Blase füllt, die Menge passt gefühlsmäßig auch, ich spüre sogar, wie der Blasenschließmuskel "arbeiten" möchte, geht ja nicht, wegen Katheter.
Zweite Frage:
Ich muss noch bis zum 18.11. warten, dann kommt der Katheter in der Früh raus und am Nachmittag soll eine weiter Sonografie gemacht werden.
Ich gebe zu, ich habe ziemlich Panik. Der Katheter ist irgendwie "mein Freund". Ich komme gut klar, habe bis jetzt keinerlei Probleme damit. Klar, längeres Sitzen ist problematisch, da drückt es ganz schön nach einer Weile. Aber wenn ich an die Nacht des Harnverhaltes denke, kriege ich das Schwitzen.
Andererseits sage ich mir immer, dass ich ja jetzt weiß, auf was ich achten muss und wäre ich ein paar Tage vorher, unter Tags in unser Krankenhaus, da haben die tagsüber eine urologische Belegarztpraxis, oder in meine Arbeitsort, da haben die eine große Urologische Abteilung 24/7, hingegangen, wäre es vermutlich nicht so massiv gewesen.
Kennt das jemand? Wie seid Ihr damit umgegangen?
LG
Michael
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2 Wochen 6 Tage her - 2 Wochen 6 Tage her #52688 von Matti
Matti antwortete auf Harnverhalt und Prostata
Hallo,
vor vielen Jahren habe ich genau dasselbe erlebt. Ein plötzlich auftretender Harnverhalt, bei dem nichts mehr ging. Wie schmerzhaft das ist, kann ich daher sehr gut nachvollziehen. Meine „Rettung“ war damals tatsächlich die Klinik, genauer gesagt die urologische Abteilung, wo mir ein Katheter gelegt wurde, um den Urin abzulassen. Was für eine Erleichterung das war.
Nur wenige Tage später trat das Problem erneut auf. Dieses Mal mitten am Tag konnte ich als „Notfall“ direkt zu meiner damaligen Urologin gehen. Sie empfahl, mir einen suprapubischen Katheter zu legen, da ein Selbstkatheterismus oder gar ein transurethraler Katheter in meinem Fall wenig Aussicht auf Erfolg hatten – bei mir war es nämlich sehr schwierig, überhaupt in die Blase zu gelangen, und als medizinischer Laie hätte ich das selbst nicht hinbekommen. Wir vereinbarten einen Termin für den nächsten Tag zur Anlage des suprapubischen Katheters.
Merkwürdigerweise trat das Problem danach nicht mehr auf, sodass ich den Katheter letztlich gar nicht benötigte. Dennoch trug ich ihn noch eine ganze Weile – meinem Kopf tat es gut zu wissen, dass es im nächsten „Notfall“ eine sofortige Lösung geben würde.
Als Ursache lag bei mir eine bekannte neurologische Grunderkrankung zugrunde, die während eines akuten Schubs die Beschwerden ausgelöst hatte. Zumindest ist dies die wahrscheinlichste Erklärung.
Erfahrungen nach fast sieben Wochen mit einem Katheter können sehr unterschiedlich sein:
Zusammengefasst: In der überwiegenden Mehrzahl der Fälle funktioniert das Wasserlassen nach Entfernung eines Katheters, auch nach mehreren Wochen, wieder ganz automatisch. Manchmal braucht es aber ein paar Tage Geduld oder vereinzelt ein wenig gezieltes Training. Bleiben Einschränkungen länger bestehen, sollte medizinischer Rat eingeholt werden.
Gruß
Matti
vor vielen Jahren habe ich genau dasselbe erlebt. Ein plötzlich auftretender Harnverhalt, bei dem nichts mehr ging. Wie schmerzhaft das ist, kann ich daher sehr gut nachvollziehen. Meine „Rettung“ war damals tatsächlich die Klinik, genauer gesagt die urologische Abteilung, wo mir ein Katheter gelegt wurde, um den Urin abzulassen. Was für eine Erleichterung das war.
Nur wenige Tage später trat das Problem erneut auf. Dieses Mal mitten am Tag konnte ich als „Notfall“ direkt zu meiner damaligen Urologin gehen. Sie empfahl, mir einen suprapubischen Katheter zu legen, da ein Selbstkatheterismus oder gar ein transurethraler Katheter in meinem Fall wenig Aussicht auf Erfolg hatten – bei mir war es nämlich sehr schwierig, überhaupt in die Blase zu gelangen, und als medizinischer Laie hätte ich das selbst nicht hinbekommen. Wir vereinbarten einen Termin für den nächsten Tag zur Anlage des suprapubischen Katheters.
Merkwürdigerweise trat das Problem danach nicht mehr auf, sodass ich den Katheter letztlich gar nicht benötigte. Dennoch trug ich ihn noch eine ganze Weile – meinem Kopf tat es gut zu wissen, dass es im nächsten „Notfall“ eine sofortige Lösung geben würde.
Als Ursache lag bei mir eine bekannte neurologische Grunderkrankung zugrunde, die während eines akuten Schubs die Beschwerden ausgelöst hatte. Zumindest ist dies die wahrscheinlichste Erklärung.
Erfahrungen nach fast sieben Wochen mit einem Katheter können sehr unterschiedlich sein:
- Viele berichten, dass das Wasserlassen nach dem Entfernen des Katheters wieder „automatisch“ funktioniert hat, also ohne bewusstes Nachhelfen. Das liegt daran, dass die Blasenfunktion und der Schließmuskel meist intakt bleiben – der Körper „erinnert sich“ an den Vorgang.
- Manche Betroffene erleben jedoch vorübergehende Schwierigkeiten, zum Beispiel einen schwächeren Harnstrahl, Harndrang, Brennen oder ein wenig Unsicherheit beim Loslassen. Das kann eine Stressreaktion der Blase oder des Schließmuskels auf den Katheter sein. In seltenen Fällen muss man tatsächlich das Gefühl für den Blasenmuskel erst wieder ein wenig „üben“.
- Reizharnblase oder leichte Inkontinenz können in den ersten Tagen auftreten, normalisieren sich aber meistens schnell.
- Tipp: Es hilft oft, ruhig zu bleiben, ausreichend zu trinken und der Blase ein wenig Zeit zu geben. Falls nach ein paar Tagen größere Probleme bestehen (kein Wasserlassen möglich, starke Schmerzen, große Unsicherheit), sollte man direkt zum Urologen gehen.
Zusammengefasst: In der überwiegenden Mehrzahl der Fälle funktioniert das Wasserlassen nach Entfernung eines Katheters, auch nach mehreren Wochen, wieder ganz automatisch. Manchmal braucht es aber ein paar Tage Geduld oder vereinzelt ein wenig gezieltes Training. Bleiben Einschränkungen länger bestehen, sollte medizinischer Rat eingeholt werden.
Gruß
Matti
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