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Geruchssensor? Kann Technik helfen?

09 Mär 2017 11:20 #1 von Sensor
Liebe Forums Mitglieder,

ich bin Soziologin und in einem Forschungsinstitut tätig, das die Entwicklung eines Geruchssensoren, welcher Urin und Stuhlgerüche erkennen soll, begleitet.
Ich möchte dies Chancen und Probleme dieser Entwicklung gerne von Ihnen diskutieren lassen und Ihre Meinung dazu kennenlernen.
Kurz zum Hintergrund:
Durch Erkrankungen, Behinderungen, Unfälle oder psychische Leiden kann es bei Menschen zu einem Steuerungsverlust über Blase und Darm kommen.
Der Ausscheidungsbedarf und Ausscheidungen können von den Betroffenen kognitiv teilweise nicht mehr ausreichend wahrgenommen oder verbalisiert werden, um einen Pflegebedarf zu signalisieren. Dasselbe gilt für die Wahrnehmung der mit Ausscheidungen verbundenen Gerüche. Das menschliche olfaktorische System unterliegt einer starken Geruchsadaption. Das gilt sowohl für die betroffenen Menschen selbst als auch für die pflegenden Personen (z.B. Ehepartner, Eltern). Dabei können Gerüche, von denen man häufig oder immer umgeben ist, mit der Zeit nur noch sehr schwach oder gar nicht mehr wahrgenommen werden.
Eine in dem Zusammenhang verzögerte Inkontinenzpflege können zu körperliche Gesundheitsrisiken führen oder auch emotionale Belastungen bei Gepflegte und Pflegende hervorrufen.

Entwicklung:
Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines Geruchssensors, der spezifische bei Inkontinenz entstehende Gase / Gerüche erfasst, interpretiert und Betroffene selbst oder auch pflegende Personengruppen s diskret benachrichtigt, sobald, in Urin und/oder Stuhlgang, vorkommende Gase, in der Raumluft gemessen wird.
Der Geruchssensor befindet sich dabei z.B. in einer Handytasche am Gürtel (5 mal 18 cm). Das Alarm-Signal kann direkt am Gerät über Vibration signalisiert werden oder eine Nachricht an ein Mobiltelefon senden.

Nutzerorientierung:
Innerhalb des Forschungsprojekts fand Nutzerorientierung durch frühzeitige und kontinuierliche Einbindung von betroffenen Menschen und deren Lebens- und Versorgungsumfeld statt. Wir haben bereits Erhebungen im Bereich der stationären und ambulanten Pflege von älteren Menschen und bei der Behindertenhilfe durchgeführt.
Ebenso wurden Menschen mit Darmstoma befragt.
Für uns ist es wichtig mehr von Menschen zu erfahren, welche unter Inkontinenz leiden und am gesellschaftlichen Leben teilhaben und teilnehmen wollen.

Fragen:
1. Sind Sie von Inkontinenz betroffen? Nehmen Sie die Ausscheidung selbst wahr? Nehmen Sie die austretenden Gerüche wahr?
2. Sehen Sie für sich Chancen in der Nutzung eines Geruchssensors? Wie könnte er Ihnen bei der Teilhabe helfen?
3. Sehen Sie Probleme oder gar Risiken in der Nutzung eines Geruchssensors?
4. Was geht Ihnen zu der Entwicklung eines Geruchssensors durch den Kopf?

Wir, die MitarbeiterInnen im Institut, welches die soziale Seite dieser Entwicklung begleitet, freuen uns über Ihre Beiträge. Wir freuen uns mehr über Ihre Sichtweise zu dieser Thematik zu erfahren.
Ihre Aussagen geben uns einen genaueren Einblick zur Haltung von mobilen Menschen und damit wertvolle Aussagen zur Einsatzfähigkeit eines solchen Geräts. Weitere Fragen beantworte ich sehr gerne im Forum oder auch per Mail.
Wir danken Ihnen herzlich,
Vera

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09 Mär 2017 14:17 #2 von Elkide
Liebe Vera,

das hört sich für mich sehr vielversprechend an. Würde es mir sehr hilfreich vorstellen, frühzeitig über eine evtl. Geruchsbelästigung gewarnt zu werden.

Ich bin seit drei Jahren nach einer verpfuschten PDA Blasen- und Stuhlinkontinent. Die Blase kann ich nur durch Katheter entleeren und gegen die Inkontinenz habe ich zwei Schrittmacher implantiert bekommen. Bei der Blase hilft der Schrittmacher leider nicht und beim Darm habe ich eine Erfolgsquote zwischen 60 und 70 %. Bin 66 Jahre alt, Rentnerin und mit 12 Std. die Woche weiterhin sozialversicherungspflichtig berufstätig. Zusätzlich bin ich ehrenamtlich im Leitungsteam eines Diakonieladens sowie im Stadt- und Ortsrat. Ich schreibe das nur, um zu dokumentieren, dass man trotz dieser Beeinträchtigung am Leben teilhaben kann.

Abgehende Winde oder geringe Mengen von Stuhlabgang merke ich überhaupt nicht, zumal ich schon immer sehr schlecht Gerüche wahrnehme. Urin geht konstant tröpfchenweise ab, wird aber durch die Windel sehr gut resorbiert. Meine Familie macht mich in Gesellschaft dann evtl. schon mal darauf aufmerksam. Würde es sehr begrüßen, wenn ich zum Beispiel durch Vibration auf eine Geruchsbelästigung hingewiesen würde. Natürlich möchte man nicht unbedingt, dass andere meine Anwesenheit als unangenehm empfinden.

Muss dazu sagen: Habe mich nach der Diagnose erstmal zu Hause eingeigelt. War dann zwei Jahre arbeitsunfähig. Durch eine wirklich aufbauende Psychotherapie bin ich jetzt in der Lage, offen mit meiner Erkrankung umzugehen. Scheue mich auch nicht es zuzugeben, dass der Geruch von mir kommt und ich es sofort beseitigen werde. Es kostet aber jedesmal Überwindung und ich merke auch, dass meine Kraft langsam in dieser Beziehung schwindet.

Stehe gerne für weitere Fragen zur Verfügung.

Liebe Grüße
Elke
Folgende Benutzer bedankten sich: Zigoma

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09 Mär 2017 14:45 #3 von Sensor
Liebe Elke, vielen Dank für deine ausführliche Rückmeldung.
Deine Beschreibung deckt sich mit den Bedarfen der befragten Stoma-Trägern.
Sobald die Entwicklung weiter ist werde ich hier auf jeden Fall berichten.
Vielen Dank

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20 Mär 2017 14:35 #4 von Sensor
l

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20 Mär 2017 15:07 #5 von Sensor
Hallo Elke, ich wäre sehr interessiert dran Sie zu der Thematik zu interviewen.
Wenn Sie sich das vorstellen können freue ich mich über eine E-mail unter: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Dann kann der direkte Kontakt ausgetauscht werden. Ich freue mich.
Grüße
Vera

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20 Mär 2017 15:37 #6 von Elkide
Hallo liebe Vera,

habe Ihnen eine Mail mit den Kontaktdaten zugeschickt.

Finde solche Studien sehr spannend und hilfreich und stehe gerne zur Verfügung.

Liebe Grüße
Elke

@lieber Matti, liebe Ano,

zur Kenntnisnahme. Hoffe, das ist für euch in Ordnung.

Liebe Grüße
Elke

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20 Mär 2017 18:43 - 20 Mär 2017 19:56 #7 von Ano

Elkide schrieb:
@lieber Matti, liebe Ano,

zur Kenntnisnahme. Hoffe, das ist für euch in Ordnung.

Liebe Grüße
Elke


Liebe Elke!
Ich werde ganz bestimmt keinerlei Bedenken mehr äußern, nach dem ich hier im Vereinsforum
von vielen diesbezüglich runtergeputzt wurde.
Das Internet ist immer mit Vorsicht zu genießen und zu viel Vertrauensseligkeit kann fatale Folgen haben.

Mach, was Du für richtig hältst. Am Ende bist nur Du für dein Tun verantwortlich.
Der Verein der Inkontinenz-Selbsthilfe e.V. haftet hier für keine, daraus resultierenden Folgeschäden.
LG, Ano

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20 Mär 2017 21:46 #8 von Elkide
Hallo liebe Ano,

bitte, verstehe dass nicht falsch. Ich fand eure Entscheidung total richtig und nachvollziehbar. Wusste aber wie ich den Beitrag gelesen habe nichts davon, sondern hatte dann sofort spontan (ist mein Naturell) bei Frau Klie angerufen. Finde aber nach wie vor die Vorgehensweise von euch angemessen.

Bin deshalb bei dieser Anfrage davon ausgegangen, dass das mit euch abgesprochen war und wollte es diesmal richtig machen und euch davon in Kenntnis setzen.

Finde es aber auch ok, wenn ihr es jetzt anders handhabt. Wie du schon sagst, trägt jeder für sein eigenes Handeln die Verantwortung.

Es ist bestimmt für euch nicht immer einfach, um so toller ist es, dass ihr die Verantwortung und die ganze Arbeit trotzdem auf euch nehmt. Ich bin echt froh, dass es euch gibt. Von ganzem ehrlichen Herzen mein Dank an dich und Matti.

Liebe Grüße
Elke

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21 Mär 2017 09:47 #9 von Sensor
Hallo liebe Ano und liebe Elke,
ich kann die Befürchtungen nachvollziehen.
Zum Datenschutz der Interviewpartner kann ich hier leider keine direkten Studiennamen etc. veröffentlichen.
Leider habe ich die Möglichkeit einer Privaten-Nachricht nicht gefunden, ansosten hätte ich natürlich direkten Kotakt mit voller Adresse aufgenommen.

Dies konnte ich nun glücklicherweise zu Elker, auf diesem kleinen Umweg , machen. Danke.

Beste Grüße
Vera

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21 Mär 2017 12:44 #10 von Ano

Sensor schrieb: Hallo liebe Ano und liebe Elke,
ich kann die Befürchtungen nachvollziehen.
Zum Datenschutz der Interviewpartner kann ich hier leider keine direkten Studiennamen etc. veröffentlichen.
Leider habe ich die Möglichkeit einer Privaten-Nachricht nicht gefunden, ansosten hätte ich natürlich direkten Kotakt mit voller Adresse aufgenommen.

Dies konnte ich nun glücklicherweise zu Elker, auf diesem kleinen Umweg , machen. Danke.

Beste Grüße
Vera


Hallo Vera!
Eine vorherige Kontaktaufnahme mit dem Vorstand des Vereins der Inkontinenz Selbsthilfe e.V. - denn dieses Forum ist nur ein Teil unseres Vereins - wäre eigentlich die korrekte Vorgehensweise gewesen.
Ganz unten auf jeder Seite findet man einen Kontakt-Button sowie das Impressum. Auch bei uns wird Datenschutz groß geschrieben - auch und gerade im Interesse unserer Vereinsmitglieder und Forumbesucher.
LG, Ano
Folgende Benutzer bedankten sich: hippo80, Günti

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