Frage Darmentleerungsstörung, Inkontinenz, TAI
- Ulx
-
Autor
Weniger Mehr
- Dank erhalten: 0
2 Wochen 6 Tage her #52684 von Ulx
Darmentleerungsstörung, Inkontinenz, TAI wurde erstellt von Ulx
Hallo,
Habe aufgrund mehrerer OPs
(Gebärmutter Entfernung, dann Rektopexie-hierbei wurden Nerven geschädigt, dann noch eine Resektionsrektopexie) alles innerhalb von 2 Jahren.
Jede Operation hat meinen Zustand verschlechtert! Jeder Arzt sagte was anderes und ich glaube, dass da ziemlich gepfuscht wurde…
Leider erneut Diagnose: rektumprolaps
Meine Darm ist nicht mehr in der Lage sich selbst zu bewegen/zu entleeren.
Durch den Dauerdruck ist mein Schließmuskel nicht mehr in der Lage Stuhl zurück zu halten..
Eine vollständige Entleerung ist nicht möglich.
Momentan mache ich eine erneute Biofeedback/Elektostimulationstheraphie.
Meine frage:macht eine TAI den Prolaps schlimmer?
Da gibt es ja geteilte Meinungen.
Ich bin neu hier und bin dankbar für jede Info!
Habe aufgrund mehrerer OPs
(Gebärmutter Entfernung, dann Rektopexie-hierbei wurden Nerven geschädigt, dann noch eine Resektionsrektopexie) alles innerhalb von 2 Jahren.
Jede Operation hat meinen Zustand verschlechtert! Jeder Arzt sagte was anderes und ich glaube, dass da ziemlich gepfuscht wurde…
Leider erneut Diagnose: rektumprolaps
Meine Darm ist nicht mehr in der Lage sich selbst zu bewegen/zu entleeren.
Durch den Dauerdruck ist mein Schließmuskel nicht mehr in der Lage Stuhl zurück zu halten..
Eine vollständige Entleerung ist nicht möglich.
Momentan mache ich eine erneute Biofeedback/Elektostimulationstheraphie.
Meine frage:macht eine TAI den Prolaps schlimmer?
Da gibt es ja geteilte Meinungen.
Ich bin neu hier und bin dankbar für jede Info!
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
- MichaelDah
-
- Vereinsmitglied
Weniger Mehr
- Beiträge: 919
- Dank erhalten: 165
2 Wochen 4 Tage her - 2 Wochen 4 Tage her #52706 von MichaelDah
MichaelDah antwortete auf Darmentleerungsstörung, Inkontinenz, TAI
Hallo Ulx,
TAI ist jetzt nicht unbedingt mein Spezialgebiet aber ich hole das Thema mal wieder nach oben, weil ich weiß das es hier etliche gibt die mit TAI gute Erfahrungen gesammelt haben.
Die Frage ob TAI den Prolaps schlimmer macht würde ich als "unbeteiligter Laie" jetzt erstmal verneinen. Das Problem beim Prolaps ist ja in erster Line der Druck den man möglicherweise gewillt ist aufzubringen, um den Stuhl nach draußen zu befördern. Der der hat mit TAI aber nur bedingt zu tun. Im Zweifelsfall ist der eher der Stuhlbeschaffenheit geschuldet - und genau da muss man meiner Ansicht nach ansetzten.
Die ganze Sache lässt sich oft deutlich effektiver mit der richtigen Ernährung und dem richtigen Trinken angehen als "nur" mit TAI. Wenn sich aufgrund von fehlenden Ballaststoffen oder zu wenig Flüssigkeitszufuhr harte Brocken im Darm bilden, dann ist das ein generelles Problem - das sich auch mit TAI nur bedingt - und selten "Prolaps-schonend" lösen lässt
Ich hab selber eine Sphinkterinsuffizienz - allerdings zum Glück kein Prolaps. Wenn ich abends genug Ballstoffe esse kann ich morgens nach dem Frühstück i.d.R. gut abführen und das rettet mir dann bis auf das oft nervige Stuhlschmieren den Tag. Ich weiß inzwischen relativ gut was ich essen kann und was nicht - b.z.w. wie ich bestimmte Nahrungsmittel für mich so kombinieren kann, das die Sache am Ende nicht schief geht. Das klappt wenigstens bei mir inzwischen bis auf wenige mehr oder weniger frustrierende Ausnahmen relativ gut.
Ich bin mir ziemlich sicher, das wenn die Peristaltik noch funktioniert - was bei dir ja der Fall zu sein scheint - man das mit Ernährung ziemlich gut regeln kann. Das ist für den Prolaps eigentlich noch wichtiger als für die Kontinenz, denn du willst ja den Prolaps nicht verschlimmern - was aber automatisch passiert wenn der Stuhl zu hart wird und du pressen musst.
Nur die Regulierung selbst wird bei dir möglicherweise noch etwas komplizierter sein als bei mir. Für mich ist ja in erster Linie "nur" zum dünner Stuhl ein Problem - bei dir zu dünner und zu fester.
Naja - wie auch immer - vielleicht melden sich ja noch ein paar Betroffene mit besseren Tips aus "erster Hand"
viele Grüße
Michael
TAI ist jetzt nicht unbedingt mein Spezialgebiet aber ich hole das Thema mal wieder nach oben, weil ich weiß das es hier etliche gibt die mit TAI gute Erfahrungen gesammelt haben.
Die Frage ob TAI den Prolaps schlimmer macht würde ich als "unbeteiligter Laie" jetzt erstmal verneinen. Das Problem beim Prolaps ist ja in erster Line der Druck den man möglicherweise gewillt ist aufzubringen, um den Stuhl nach draußen zu befördern. Der der hat mit TAI aber nur bedingt zu tun. Im Zweifelsfall ist der eher der Stuhlbeschaffenheit geschuldet - und genau da muss man meiner Ansicht nach ansetzten.
Die ganze Sache lässt sich oft deutlich effektiver mit der richtigen Ernährung und dem richtigen Trinken angehen als "nur" mit TAI. Wenn sich aufgrund von fehlenden Ballaststoffen oder zu wenig Flüssigkeitszufuhr harte Brocken im Darm bilden, dann ist das ein generelles Problem - das sich auch mit TAI nur bedingt - und selten "Prolaps-schonend" lösen lässt
Ich hab selber eine Sphinkterinsuffizienz - allerdings zum Glück kein Prolaps. Wenn ich abends genug Ballstoffe esse kann ich morgens nach dem Frühstück i.d.R. gut abführen und das rettet mir dann bis auf das oft nervige Stuhlschmieren den Tag. Ich weiß inzwischen relativ gut was ich essen kann und was nicht - b.z.w. wie ich bestimmte Nahrungsmittel für mich so kombinieren kann, das die Sache am Ende nicht schief geht. Das klappt wenigstens bei mir inzwischen bis auf wenige mehr oder weniger frustrierende Ausnahmen relativ gut.
Ich bin mir ziemlich sicher, das wenn die Peristaltik noch funktioniert - was bei dir ja der Fall zu sein scheint - man das mit Ernährung ziemlich gut regeln kann. Das ist für den Prolaps eigentlich noch wichtiger als für die Kontinenz, denn du willst ja den Prolaps nicht verschlimmern - was aber automatisch passiert wenn der Stuhl zu hart wird und du pressen musst.
Nur die Regulierung selbst wird bei dir möglicherweise noch etwas komplizierter sein als bei mir. Für mich ist ja in erster Linie "nur" zum dünner Stuhl ein Problem - bei dir zu dünner und zu fester.
Naja - wie auch immer - vielleicht melden sich ja noch ein paar Betroffene mit besseren Tips aus "erster Hand"
viele Grüße
Michael
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
2 Wochen 4 Tage her #52707 von Matti
Matti antwortete auf Darmentleerungsstörung, Inkontinenz, TAI
Hallo und herzlich willkommen!
Zur Frage, ob eine transanale Irrigation (TAI) den Prolaps verschlimmern kann, und ob es sinnvoll ist, dies bei deiner Vorgeschichte zu versuchen:
Ein Rektumprolaps – also ein Vorfall des Enddarms – gilt medizinisch tatsächlich als Kontraindikation für die transanale Irrigation. Das heißt, wenn aktuell ein Prolaps besteht, raten viele Fachleute und Leitlinien davon ab, TAI durchzuführen.
Die wichtigsten Gründe sind:
Du bist darin nicht allein, dass es zum Thema TAI bei Prolaps verschiedene Meinungen gibt: In Ausnahmefällen, unter strenger ärztlicher Kontrolle, wird TAI manchmal noch versucht, aber die große Mehrheit der Expert:innen rät in deinem Fall zu sehr vorsichtiger Abwägung und meist eher davon ab.
Wirklich wichtig: Bitte probiere TAI auf keinen Fall eigenständig oder auf eigene Faust aus! Besprich das Thema nur mit spezialisierten Proktolog:innen oder in einem zertifizierten Kontinenz-/Beckenbodenzentrum. Dort können deine individuellen Risiken und Möglichkeiten fachgerecht beurteilt werden.
So schwer es klingt: In deiner Situation ist Geduld gefragt – vielleicht ist eine weitere gezielte konservative Therapie (Biofeedback, Beckenbodenphysio, Elektrostimulation) oder bei Versagen dieser Methoden doch noch einmal eine spezialisierte operative oder individuelle Konzeptlösung nötig.
Der Darm muss natürlich regelmäßig entleert werden, auch wenn TAI in deinem Fall aus meiner laienhaften Sicht problematisch ist. Es gibt jedoch Alternativen, die – je nach individueller Situation – helfen können:
Mögliche Alternativen bei chronischer Entleerungsstörung und Rektumprolaps
1. Konservative Maßnahmen:
2. Medizin-Technische Lösungen:
Ein Rektumprolaps sollte in der Regel nicht unbehandelt bleiben, sondern immer ärztlich abgeklärt und behandelt werden.
Gruß
Matti
Zur Frage, ob eine transanale Irrigation (TAI) den Prolaps verschlimmern kann, und ob es sinnvoll ist, dies bei deiner Vorgeschichte zu versuchen:
Ein Rektumprolaps – also ein Vorfall des Enddarms – gilt medizinisch tatsächlich als Kontraindikation für die transanale Irrigation. Das heißt, wenn aktuell ein Prolaps besteht, raten viele Fachleute und Leitlinien davon ab, TAI durchzuführen.
Die wichtigsten Gründe sind:
- Durch die TAI kann sich der Prolaps verschlimmern, weil der zusätzliche Druck und die Manipulation das ohnehin vorgeschädigte Gewebe noch mehr beanspruchen.
- Es gibt ein erhöhtes Risiko für weitere Komplikationen, zum Beispiel Schleimhautverletzungen, rektale Blutungen oder eine noch ausgeprägtere Inkontinenz.
- Gerade bei bestehender Schließmuskelschwäche – wie du sie bei dir beschreibst – kann TAI zu einer noch schwierigeren Kontrolle führen.
Du bist darin nicht allein, dass es zum Thema TAI bei Prolaps verschiedene Meinungen gibt: In Ausnahmefällen, unter strenger ärztlicher Kontrolle, wird TAI manchmal noch versucht, aber die große Mehrheit der Expert:innen rät in deinem Fall zu sehr vorsichtiger Abwägung und meist eher davon ab.
Wirklich wichtig: Bitte probiere TAI auf keinen Fall eigenständig oder auf eigene Faust aus! Besprich das Thema nur mit spezialisierten Proktolog:innen oder in einem zertifizierten Kontinenz-/Beckenbodenzentrum. Dort können deine individuellen Risiken und Möglichkeiten fachgerecht beurteilt werden.
So schwer es klingt: In deiner Situation ist Geduld gefragt – vielleicht ist eine weitere gezielte konservative Therapie (Biofeedback, Beckenbodenphysio, Elektrostimulation) oder bei Versagen dieser Methoden doch noch einmal eine spezialisierte operative oder individuelle Konzeptlösung nötig.
Der Darm muss natürlich regelmäßig entleert werden, auch wenn TAI in deinem Fall aus meiner laienhaften Sicht problematisch ist. Es gibt jedoch Alternativen, die – je nach individueller Situation – helfen können:
Mögliche Alternativen bei chronischer Entleerungsstörung und Rektumprolaps
1. Konservative Maßnahmen:
- Ernährungsumstellung: Ballaststoffreiche, individuell angepasste Kost, ausreichende Flüssigkeitszufuhr.
- Stuhlregulierende Mittel: Stuhlweichmacher (z. B. Macrogol), milde Laxantien – immer unter ärztlicher Anleitung.
- Suppositorien oder Mini-Klistiere: Kann bei manchen helfen, ist aber bei Prolaps manchmal ebenfalls eingeschränkt möglich.
- Beckenboden- und Biofeedbacktherapie: Auch wenn es bei dir bisher wenig Erfolg hatte, können spezialisierte Zentren mit gezielten Therapiekonzepten manchmal Verbesserungen erzielen.
2. Medizin-Technische Lösungen:
- In Einzelfällen können sogenannte “Analtampons” (wie weiche Tamponaden) vorübergehend verwendet werden, um Stuhl zurückzuhalten.
- Klistiere (Einläufe) in vorsichtiger Dosierung, nach ärztlicher Anweisung.
3. Chirurgische Optionen:
- Sollte es trotz aller konservativen Methoden zu keiner ausreichenden Entleerung kommen, kann in speziellen Einzelfällen die Option einer erneuten Operation abgewogen werden (z. B. Korrektur des Prolapses, manchmal auch Anlage eines künstlichen Darmausgangs/Anus praeter, wenn gar nichts anderes mehr hilft). Das ist aber immer der letzte Schritt und wird individuell im Team aus Proktolog:innen und Chirurg:innen besprochen.
- Häufig ist die beste Lösung eine Kombination aus mehreren der oben genannten Konzepte – abgestimmt auf dich, deine Anatomie und Lebenssituation.
Ein Rektumprolaps sollte in der Regel nicht unbehandelt bleiben, sondern immer ärztlich abgeklärt und behandelt werden.
Gruß
Matti
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
- Vallie
-
Weniger Mehr
- Beiträge: 27
- Dank erhalten: 16
2 Wochen 4 Tage her #52713 von Vallie
Vallie antwortete auf Darmentleerungsstörung, Inkontinenz, TAI
Hallo Ulx,
bei mir liegt nur ein Analprolaps vor, mal mehr, mal weniger ausgeprägt. Der Sphinkter ist schlaff. Ich benutzte täglich eine kleine Quetschflasche mit ca.150ml, die mir das digitale Entleeren erleichtert. Damit merke ich keine Auswirkungen auf den Prolaps.
Mit größeren TAI- Systemen habe ich zweimal über mehrere Wochen experimentiert.
Die erwünschte Wirkung hat sich bei mir nicht eingestellt, was aber aufgrund der Gegebenheiten auch nicht zu erwarten war.
Jedoch hat sich bei jedem Einsatz der Prolaps deutlich verstärkt. Das war für mich insofern kein Problem, da ich weiss, dass es sich wieder reguliert. Bei ausgeprägterer Prolapsthematik, wie es bei Dir der Fall ist, würde ich persönlich definitiv von der Nutzung absehen.
Grüße von Valerie
bei mir liegt nur ein Analprolaps vor, mal mehr, mal weniger ausgeprägt. Der Sphinkter ist schlaff. Ich benutzte täglich eine kleine Quetschflasche mit ca.150ml, die mir das digitale Entleeren erleichtert. Damit merke ich keine Auswirkungen auf den Prolaps.
Mit größeren TAI- Systemen habe ich zweimal über mehrere Wochen experimentiert.
Die erwünschte Wirkung hat sich bei mir nicht eingestellt, was aber aufgrund der Gegebenheiten auch nicht zu erwarten war.
Jedoch hat sich bei jedem Einsatz der Prolaps deutlich verstärkt. Das war für mich insofern kein Problem, da ich weiss, dass es sich wieder reguliert. Bei ausgeprägterer Prolapsthematik, wie es bei Dir der Fall ist, würde ich persönlich definitiv von der Nutzung absehen.
Grüße von Valerie
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
- Ķao
-
Weniger Mehr
- Dank erhalten: 0
1 Woche 2 Tage her #52882 von Ķao
Ķao antwortete auf Darmentleerungsstörung, Inkontinenz, TAI
Guten Abend,
Da ich meinen Darm nun seit fast einem Jahr nach einem Sturz auf den Steiß bzw. das Becken auf einer vereisten Treppe nicht mehr entleeren kann und ich mit sämtlichen Laxantien nicht mehr weiter komme, würde mich interessieren was genau eine Elektrostimulation des Beckens ist und wo Du ein vernünftiges hilfreiches Biofeedbackverfahren bekommen hast?
Liebe Grüße Kao
Da ich meinen Darm nun seit fast einem Jahr nach einem Sturz auf den Steiß bzw. das Becken auf einer vereisten Treppe nicht mehr entleeren kann und ich mit sämtlichen Laxantien nicht mehr weiter komme, würde mich interessieren was genau eine Elektrostimulation des Beckens ist und wo Du ein vernünftiges hilfreiches Biofeedbackverfahren bekommen hast?
Liebe Grüße Kao
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
Moderatoren: MichaelDah
Ladezeit der Seite: 1.352 Sekunden