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Problem der Wärmeregulation

10 Jul 2014 18:28 #1 von Struppi
Hallo zusammen,

vielleicht hat ja jemand von Euch einen Tipp für mich da ich so langsam zum "Sommer-Muffel" mutiere...

Mein Körper ist mit der Wärme gnadenlos überfordert da er bedingt durch den Querschnitt nur noch "zur Hälfte" seiner Temperaturregulation nachkommt und mein Oberkörper offenbar überfordert damit ist. Ständig kommt es zu Kreislaufproblemen aufgrund von Überhitzung (andere Ursachen wurden ausgeschlossen, die Trinkmenge liegt bei 3-4 l/Tag, also mehr als ausreichend).

Eine Kühlung der Beine (lauwarme Temperatur genügt bereits) führt zu langanhaltenden Spastiken. :pinch: Kühlkompressen auf Hauptgefäßen (Leiste, Achsel) beeinflusst den Kreislauf ebenfalls negativ (Drehschwindel, vermehrtes, sehr starkes Schwitzen etc.).

Ich könnte aus der Haut fahren... was eventuell gar nicht so schlecht wäre, vielleicht kühlt das ja ein wenig :P

Hoffe, ihr könnt mir (wie immer) noch was raten.

Grüße

Hannes

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10 Jul 2014 18:52 #2 von Karlchen
Hallo Struppi,

Ich habe zwar nur einen inkompletten Querschnitt, aber genau das Problem kenne ich auch zur Genüge. Bei mir gibt es nur eine optimale Temperatur von ca. 23 Grad. Da drunter ist es zu kalt und meine Missempfindungen werden extrem. Da drüber ist mir viel zu warm und ich habe das Gefühl, dass mein Kreislauf bald umkippt.
Ich nenn das für mich: Die Wärmeregulierung meines Körpers funktioniert nicht mehr.

Lösung zu Hause und im Auto ist einfach: Klimaanlage.

Kühlung an gut durchbluteten Stellen hilft normalerweise. Man darf es aber nicht übertreiben. Kühlkompresse hört sich für mich nach Kompressen aus dem Kühlschrank an. Das ist definitiv zu kalt! Es reicht z.B. ein Tuch mit Wasser aus dem Wasserhahn kalt zu machen und dann nicht an die extremsten Stellen gehen. Z.B. ein nasses Tuch auf die Unterarme legen sollte reichen. Das kühlt das Blut schon ausreichend.

Was bei mir gar nicht geht ist z.B. den Nacken zu kühlen. Dort hab ich meine geschädigten Nerven und die künstlichen Bandscheiben. Das verschlimmert alles ganz extrem. Kühlen auf der Stirn, auf den Unterarmen oder Unterschenkeln geht aber sehr gut. Vielleicht musst Du auch solche Stellen finden?

Wichtig ist auf jeden Fall: Nie zu kalt!

Ich hoffe ich kann mit meinen persönlichen Erfahrungen etwas helfen.
Folgende Benutzer bedankten sich: Struppi, hippo80

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10 Jul 2014 23:59 #3 von Struppi
Hallo Karlchen,

danke für die fixe Antwort. Werde mal mit gemäßigter Temperatur probieren und nach geeigneten Stellen suchen.

Vielen Dank

Hannes

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11 Jul 2014 11:33 #4 von matti
Hallo Hannes,

von uns "Querschnitten" kennen diese Probleme wohl viele, ich auch.

Neben den ganzen Sensibilitäts- und Wahrnehmnungsstörungen kommt wohl ein ganz entscheidender Faktor hinzu, zumindest ist dies bei mir so: Ich schwitze an diesen Stellen nicht so stark bis gar nicht, weil (laienmeinung) die Signale zum Schwitzen da halt auch nicht ankommen.

Die Folge ist eine recht schnelle "Überhitzung" des Körpers, mit allen bekannten Symptomen.

Mir hilft eigentlich nur eines: Raus aus der Knallsonne. Ganz sicher beraubt man sich dadurch auch ein wenig Lebensqualität. Ich genieße dafür sehr die Abende und hätte wohl als Vampir auch ganz gut gelebt.

Matti

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11 Jul 2014 19:05 #5 von Karlchen

Matti schrieb: Ich schwitze an diesen Stellen nicht so stark bis gar nicht, weil (laienmeinung) die Signale zum Schwitzen da halt auch nicht ankommen.


Ich muss zugeben, dass ich nicht weiß, ob ich jemals an den Beinen geschwitzt habe. Aber das wäre echt eine Erklärung. Der Körper ist ja aufs Schwitzen angewiesen. Allerdings geht, wenn mich nicht alles täuscht, ca. 30% der Körperwärme über den Kopf weg.

Ich habe das Problem bisher eher auf "geringe Fitness" bzw. einen schwachen Kreislauf zurückgeführt. Das was Du anführst könnte echt eine Erklärung sein. Ich fürchte nur, dass selbst Ärzte da wenig zu sagen können. Da sind wohl eher die Betroffenen (ich mag diesen Ausdruck eigentlich nicht) eher die Spezialisten.

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11 Jul 2014 20:05 - 11 Jul 2014 20:09 #6 von matti
Hallo,

ich habe meine eigenen Wahrnehmungen nun noch einmal in der Fachliteratur nachgelesen und sie bestätigt meine Laienmeinung. Eigentlich ist dies auch völlig klar.

Vereinfacht: Der Mensch kann ausschließlich schwitzen, wenn das Gehirn dem Körper sagt "schwitz"!

Für das Schwitzen (besser gesagt die Befehlsübermittlung) sind, wie bei allen Vorgängen des Körpers die unterbewusst ablaufen, die autonomen Nerven verantwortlich. Damit ein "Informationsaustausch" bzw. der "Befehl" zum Schwitzen gegeben werden kann, bedarf es eines Austausches zwischen der Region (oder dem Organ) und dem Gehirn. Dabei laufen alle Informationen durch das Rückenmark. Sind hier Schäden vorhanden, findet dieser "Befehl" nicht statt. Nix mit schwitzen.

Soweit...Hinzu kommen aber teilweise noch ganz andere Gründe, bei einem Querschnittgelähmten, wie Blutfluss, Herzleistung, Sauerstoffsättigung usw.

Ich habe dies teilweise vor dem Stuhlgang. Mein Kreislauf "kackt" im wahrsten Sinne des Wortes ab.

Matti

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11 Jul 2014 21:11 #7 von Ano
Menno - da habt Ihr "Querschnitten" ja ordentlich was an der Backe.

Darüber macht sich eine "normale Schnitte" gar keine Gedanken ... :oops:
... bzw. wäre ich niemals auf die Idee gekommen,
dass das mit dem Schwitzen bei Euch gar nicht funktionieren kann.

Struppi, wäre es da nicht angebracht, wenigstens für einen Raum Deiner Wohnung ein mobiles Klimagerät
anzuschaffen ? Dann kannst Du während der Hitze wenigstens dort ein halbwegs normaler Mensch sein.
Die Dinger gibt es ja inzwischen in jedem Baumarkt zu recht erschwinglichen Preisen.
Sie fressen halt viel Strom - aber das ist ja kein Dauerzustand mit der Hitze.

Ich wünsche Euch trotzdem ein schönes WE - hier im Norden ist es ja ordentlich heiß und schön.

LG, Ano

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11 Jul 2014 21:59 #8 von Karlchen
@Matti
Vollkommen klar. Deswegen hab ich dir auch sofort zugestimmt. Klang für mich komplett logisch.

Fachmeinung war bei meinem Problem z.B. aber auch "Sie fühlen nichts in den Beinen? Dann wird es an den Lendenwirbeln liegen." Und dieseFachmeinung habe ich öfter gehört und kann sie inzwischen nicht mehr hören.

Was, Sie können laufen? Wie kommt das denn?

@Ano
Bei Klimaanlage IMMER Splitgerät! Die Standgeräte sind ineffektiv und wirklich teuer. Splitgerät kostet wenige 100€ für die Installation und das spart man in der nächsten Zeit ein (Monate).
Ob es sinnvoll ist, das steht aber auf einem anderen Blatt. Wenn man immer der gleichen Temperatur ausgesetzt ist, dann kann sich der Körper gar nicht mehr an Temperaturänderungen anpassen. Das muss man wirklich abwägen! Mir ist es egal..ich werde sicher an anderen Problemen sterben. Aber es ist definitiv eine Variante, wenn man extrem unter der Hitze leidet. Wenn man denn noch das Geld übrig hat.

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12 Jul 2014 13:38 #9 von matti
Hi,

geht man davon aus, dass ein mobiles Klimagerät ca. 2000 Watt die Stunde frisst, es 10 Stunden täglich an 150 Tagen betrieben wird, summiert sich dies auf unglaubliche 3000 Kilowattstunden im Jahr und somit ca. 750 Euro alleine dafür.

Matti

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12 Jul 2014 16:42 #10 von Ano
Moin Matti!

Bist Du wirklich der Meinung, dass wir jedes Jahr im gesamten Bundesgebiet 150 Tage mit größter Hitze haben und dass das Klimagerät dann 10 Stunden am Tag laufen müsste, um eine angenehme Temperatur zu erreichen?

Das bezweifle ich schon sehr - evtl. in Süddeutschland oder Bayern, aber das auch nur eventuell.

Zumindest in Norddeutschland (und da wohnt auch Hannes) haben wir pro Sommer vielleicht, alle "Hitze-Tage" zusammengerechnet, um die 2 Wochen 28° C und mehr.
Auch muss das Gerät dann ja nicht 10 Stunden im Dauerbetrieb arbeiten.
Spätabends und frühmorgens kann man durch gutes und gezieltes Lüften die Temperaturen im Schlafzimmer regulieren (tagsüber abgedunkelt lassen).

Das Klimagerät stünde dann in dem Raum, in dem sich Hannes tagsüber aufhalten würde.
Und es arbeitet auch nur an den einzelnen Tagen, die wirklich heiß sind.
Außerdem soll ja nicht die gesamte Wohnung damit gekühlt werden.
Es geht hier um eine kurzfristige Hilfe bzw. Überbrückung für einen Betroffenen und nicht für die gesamte Familie und das ganze Haus bzw. die gesamte Wohnung.

Ich weiß nicht, ob es in Hessen jedes Jahr 150 sogenannte Hitze-Tage mit Temperaturen über 25°C gibt.
Bei uns in Norddeutschland jedenfalls nicht.
Insofern glaube ich Deiner statistischen Aussage nicht.

LG, Ano

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