Hallo Webbi,
schön Dich zu hören, Du mein Mutmacher. Ja ich weiß um die personellen Engpässe in den Krankenhäusern. Ich weiß auch daß mit ein bißchen Wohlwollen, manche Dinge nicht so "eng" gesehen werden brauchen.
Und doch, um es einmal deutlich zu machen, hier ist mein persönliches ABER...
Meine Inkontinenz bezog sich seinerzeit auf die Blase, also Harnverlust.
Keine Probleme mit dem Darm in irgendeiner Weise. Tägliche "relativ" normale Entleerung.
Am 3. Tag nach der OP hatte ich bis dato keinen Stuhlgang. Na klar die Toiletten sind "unangenehm" weil vom ganzen Flur benutzt usw.. Und so dachte ich mir nichts dabei, daß ich eben auch mal nicht jeden Tag gehen kann. Wenn die Schwestern ins Zimmer kamen und Blut abnahmen und Blutdruck gemessen haben usw. und die obligatorische Frage stellten, wie geht es Ihnen? Ja danke es geht mir gut (weils ja auch so war) und dann weiter gefragt wird, brauchen Sie noch irgendwas? Nein, danke, (ich hatte keine Medikamentenverordnung und Schlafmittel brauchte ich auch nicht) dann war die Schwester wieder draussen. Soweit und eigentlich so gut.
Am 3. Tag sagte meine Bettnachbarin, daß sie nicht zur Toilette war. Ich sagte ich auch nicht immer noch in Unkenntnis der Tragweite. Worauf wir ein Zäpfchen bekamen welches den gewünschten Erfolg sicherstellen sollte. Was ich nicht wußte, war, daß nach einer OP und bedingt durch die verabreichte Narkose sich der Stuhlgang in den darauffolgenden Tagen dermassen verhärtet, das ein normales Entleeren nicht möglich ist. Es sei denn, ich hätte das Zäpfchen gleich am ersten Abend (Tag der OP oder mindestens am Tag darauf) genommen.
Da ich in meinem Leben von OP's (die TVT-OP wurde örtlich betäubt durchgeführt) verschont geblieben war, wußte ich von diesen Dingen nichts.
So, dann spürte ich eine viertelstunde später nach Verabreichung des Zäpfchens eine erste Regung und marschierte zum WC.
Wer das jemals erlebt hat, wird wissen wovon ich rede. Mir fallen die Worte nicht ein um zu sagen, wie schlimm, wie schmerzhaft, wie absolut schlecht es mir gegangen ist. Das Gefühl, sämtliche Eingeweide drücken sich mit hinaus, bzw. bleiben mit dem Stuhl innerhalb des Ausgangs stecken. Also "nicht raus aber auch nicht wieder zurück". Der komplette Unterleib bis hinten übers Steißbein tat so weh, daß ich völlig verzweifelt war. Dann bekam ich so eine Tube (Weichmacher), mit 10 cm langer Einführungstülle, welche dann 1 Stunde später nicht mal einen Teilerfolg brachte. Also so wenig und so hart und fest wie (3 kleine) Murmeln. Mein Gesicht und die Kopfhaut war naß von Anstrengung und Schweiß. Ich kanns leider nicht anders beschreiben, damit jeder der das liest zukünftig gewarnt ist.
Dann habe ich eine Flüssigkeit (Milchzucker) oder so bekommen und am Tag drauf zu Hause, unter traumatischen Zuständen auf meinem eigen WC dieses Problem behoben und wie ich hoffe, hinter mir gelassen.
Die Tatsache, daß ich wegen der OP am Hals nicht pressen durfte brauch ich gar nicht erwähnen. Die Narbe ist nicht aufgeplatzt und ich hoffe es hat auch keine inneren Blutungen gegeben. Lt. Anschauung der Schwester durch Betrachtung von außen ist alles OK.
Das meine ich, wenn ich schreibe, OP gut, Anästhesie gut, aber wegen solcher Abläufe hätte die äußere und innere Narbe aufbrechen können. Und dann wär die gute OP beim Teufel gewesen, nur weil die Schwestern, die wohl 100tausend mal das gleiche fragen müssen, eben nicht gefragt und aufmerksam gemacht haben. Ja, hinterher wußten sie alle wie weh das tut und das das mit der Narkose zusammenhängt.
Ich wollte es eigentlich gar nicht so ausführlich beschreiben, aber vielleicht hilfts dem einen oder anderen nächstes mal.
LG Ilona