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Überlaufharninkontinenz und starker Harndrang

02 Sep 2015 18:40 #1 von Anneli
Hallo,
bin neu hier und erhoffe mir Hilfe und Ratschläge.
Ich versuche mich kurz zufassen und beschreibe mal mein Problem.
Bei mir wurde eine Überlaufharninkontinenz festgestellt. Die Blase entleert sich nicht vollständig. Ich muss jetzt 1-2 mal am Tag den Restharn per Katheder aus der Blase holen. Das klappt inzwischen soweit ganz gut. Mein Problem sind aber immer noch die wiederkehrenden starken Blasenschmerzen und ein starker Harndrang. Ich habe nachweislich keine Blasenentzündung. Wenn ich häufiger katheterisiere nützt das auch nichts. Die Urologin erklärt die Ursache der Schmerzen aufgrund einer Detrusorsphinkterdyssynergie und extremen Spastik im Beckenboden und Beinen.
Ich muss dazu sagen, dass ich seit einigen Jahren wegen einer NMO im Rollstuhl sitze. Blasenprobleme sind bei dieser neurologischen Erkrankung nichts Neues. In dieser Stärke und Intensität sind sie für mich allerdings neu.
Jetzt weiß ich gerade nicht mehr was ich wegen den Schmerzen und dem Harndrang unternehmen kann. Ich muss x-mal zur Toilette.
Die Ärztin empfiehlt mir das Medikament Spasmex. Jetzt meine Fragen: Ist das Medikament dafür geeignet, die Schmerzen zu nehmen?
Hat es auch Einfluss auf den häufigen Harndrang? Wer hat Erfahrung und kennt die Problematik?
Über gute Ratschläge, Tipps usw. bin ich jetzt schon dankbar.

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02 Sep 2015 21:01 #2 von Johannes1956
Hallo, Anneli,

willkommen hier am Forum. NMO musste ich erst googeln. Neuromyelitis optica mit ähnlichen Demyelinisierungen der Nerven wie bei MS.

Wieviel Restharnvolumen hast Du denn und seit wann katheterst Du? Ich habe eine Blasenentleerungsstörung, die ich infolge einer Neuroborreliose bekommen habe und zur Zeit der akuten Erkrankung und auch Monate danach, als ich meine Blase wieder spürte und ich zum Kathetern anfangen konnte, hatte ich auch Schmerzen in der Blase und Verkrampfungen und es dauerte eine Zeit, bis sich die Blase beruhigte.

Da kommt mir ein bis zweimal kathteren bei Dir zuwenig vor, denn Deine Blase sollte ja regelmässig leer werden um sich auch entspannen zu können. Wenn Du viel Restharn hast, also vielleicht sogar mehr als 300, 400 ml ist ein häufigeres Kathetern sicher notwendig. Der häufige Harndrang weist darauf hin. Wenn ich mal untertags nicht kathetern kann muss ich auch häufiger aufs Klo, weil mit Restharn 300 spür ich dann schon bei 400 ml, also 100 ml mehr wieder Harndrang.

Ich bin derzeit bei drei bis viermal täglich und habe Restharnvolumen von 100 bis 300ml.

Zum Spasmex kann ich nichts sagen und über das Forum sollten wir auch keine Medikamentenempfehlungen oder Gegenteiliges machen, das ist Deinem behandelnden Arzt überlassen. Im Beipack steht die Indikation entsprechend drinnen, kannst Du auch googeln.

In Zeiten, in denen ich ziemliche Schmerzen mit einem Suprapubischen Katheter und nichtbakterieller Entzündung hatte, bekam ich auch starke Schmerzmittel, wollte dann aber weg davon und ließ mich mit Akupunktur recht erfolgreich behandeln. Das ist aber eventuell auch eine Kostenfrage.

Wie sind denn bei Dir die therapeutischen Ansätze? Habe gelesen, dass Plasmapherese Besserung bringen soll.

Hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt und wünsche Dir alles Gute.

Johannes
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02 Sep 2015 23:05 #3 von matti
Hallo Anneli,

ich schließe mich den Worten von Johannes an. Auch mir scheint eine Katheterfrequenz von 1-2 Mal täglich sehr gering. Evtl. kommt es genau deshalb zu Schmerzen, weil die Blase überdehnt, weil sie sich aufgrund deiner Erkrankung nicht entleeren kann.

Wichtig wäre einmal zu wissen, wie hoch dein Blasenvolumen ist, also die Kapazität deiner Blase, ab welchen Füllstand Harndrang einsetzt und wie hoch die Restharnwerte nach einer spontanen Entleerung sind.

In deinem Fall würde ich dir den Kontakt zu einem Neurourologen empfehlen. In der Werner Wickert Klinik in Bad Wildungen gibt es beispielsweise Experten auf diesem Gebiet.

Matti

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03 Sep 2015 00:00 #4 von Anneli
Hallo Johannes,
Danke für dein Feedback. Ja, du hast dich verständlich ausgedrückt.

Am Anfang meiner Blasenschmerzen hatte ich größere Mengen Restharn, teilweise 400ml und mehr.
Ich katheterisiere mich jetzt seit drei Wochen. Die Restharnmenge hat sich gefühlt deutlich reduziert.
Die Schmerzen sind etwas weniger aber immer noch sehr sehr belastend.

Wegen dem Spasmex google ich mal. An Akupunktur habe ich bisher noch gar nicht gedacht, danke für den Tipp.
Ich versuche gerade mit osteopathischer Behandlung etwas Linderung zu bekommen.

Wegen der NMO wurde ich 3 Jahre mit Rituximab behandelt. Die Nebenwirkungen waren so gravierend, dass ich damit aufgehört habe.
Die Plasmapherese habe ich schon hinter mir. Sie hat mir aus einem schweren Schub wieder gut herausgeholfen.

Jetzt muss ich schauen, dass ich für mein Blasenproblem eine Lösung finde.

Viele Grüße und gute Zeit
Anneli

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03 Sep 2015 11:34 #5 von Jens Schriever ✝
Hallo Anneli

Sei recht herzlich Willkommen hier. Ich nehme auch Spasmex zur Entspannung. Spasmex ist ein Medikament zur Entspannung der Muskulatur der inneren Organe. Es soll den häufigen Harndrang reduzieren. Es wird eingesetzt zur Behandlung unwillkürlichen Harndrangs unklarer Ursache, und Blasenentleerungsstörung aufgrund bestimmter Nervenerkrankung. Alles andere zum Medikament muss du mit deinen Arzt besprechen.
Auch ich finde eine Katheterfrequenz von 1-2 Mal täglich etwas wenig.

Gruß Jens

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05 Sep 2015 17:40 #6 von 6-fach-mama
Hallo anneli,

herzlich willkommen hier im Forum.
Auch ich habe mit starken restharn Mengen bedingt durch eine blasen-und Gebärmutter Senkung zu kämpfen. Ich muss 4-6x tgl Kathetern. Aber dennoch habe auch ich danach oft schnell wieder starken Harndrang. Spasmex würde bei mir nichts bringen, an deiner stelle würde ich es jedoch versuchen. Ebenso mit der Ärztin über eine häufigere Katheter Frequenz sprechen.

Alles gute, kathrin

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18 Apr 2017 20:14 #7 von Anneli
Hallo an Alle,
mein letzter Beitrag liegt schon lange zurück. Ich bin regelmäßig als stille Leserin in dem Forum unterwegs.
Mit den Blasenschmerzen und Selbstkathetern bin ich bis vor ein paar Wochen einigermaßen zurecht gekommen.
Spasmex hat sich als nicht wirkungsvoll gezeigt. Dafür hat mir regelmäßige Akupunktur sehr gut geholfen. Doch jetzt hat sich meine Situation dermaßen verschlechtert, sodass ich mir nicht mehr zu helfen weis.
Ich muss am Tag alle 1/2 bis 1 Stunde zur Toilette, nachts dann auch noch 1-2 mal. Kathetern vermindert nicht den Harndrang und ändert nichts an der Situation.
Ich sitze im Rollstuhl, bin relativ unbeweglich. Das ständige umsetzen auf die Toilette kostet sehr viel Kraft.
Beim umsetzen passiert es dann oft, dass sich die Blase komplett entleert. Bisher konnte ich den Urinfluss noch stoppen doch jetzt klappt das nicht mehr. Ich muss mich dann regelmäßig umziehen. Was so eingeschränkt wiederum noch mehr Kräfte kostet.
Ich habe mich deshalb mit Vorlagen und Pants eingedeckt und stelle ernüchternd fest, dass das bis jetzt auch nicht die gute Lösung ist.
Besser gesagt, ich habe den Eindruck, dass die Produkte der "Kassenversorger" eher 2. Wahl sind. Vielleicht täusche ich mich auch.
Ich habe regelmäßig mit den Produkten nasse Hosen. Jetzt teste ich die nächsten Tage mal Vorlagen und Pants mit größerem Fassungsvermögen.
Auf die Dauer kann ich mir diese Lösung nicht vorstellen. Ich habe mit großem Interesse die Berichte über die Blasenschrittmacher gelesen.
Ist das evtl. eine Lösung? Ich frage mich nur, ob mein Krankheitsbild MS/NMO nicht dagegen spricht.
Dann denke ich auch an einen Bauchdeckenkatheder. Vor beiden Möglichkeiten habe ich allerdings Angst das eine oder andere umzusetzen.
Bekomme ich da nicht noch mehr Probleme? Wäre das ständige Vorlagen oder Pants tragen nicht das kleinere Übel?
Anfang Mai habe ich einen Termin in der Neurourologie. Ich bin gespannt was mich da erwartet.
Ich freue mich über mutmachende Tipps.
Gruß Anneli

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19 Apr 2017 19:42 #8 von Elkide
Hallo liebe Anneli,

es tut mir sehr leid, dass sich deine Situation so verschlechtert hat. Gut, dass du zeitnah einen Termin in der Neurourologie hast.

Ich weiß wie belastend der andauernde Harndrang ist. Habe auch eine Drang- und Überlaufinkontinenz trotz kompletter Blasenlähmung und musste oft 15 - 16 mal am Tag katheterisieren. Trotzdem hatte ich immer Windelpants an. Bin aber mobil und habe nicht noch wie du die körperliche Anstrengung der Umsetzung auf die Toilette zu bewältigen.

Habe jetzt seit fast einem Jahr die Schrittmacher implantiert bekommen und zusätzlich spritzt man mir alle 4 Monate Botox. Am kathetern ändert es zwar nichts aber der Drang ist dadurch komplett weg. Vielleicht hilft dir das ja auch. Ich wünsche es dir jedenfalls sehr.

Alles Liebe
Elke

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